AsaneRedakteur
#1Bislang war mir gar nicht klar, daß dieses angenehme Kribbeln der Haut, das durch sanfte Zärtlichkeiten ausgelöst wird, überhaupt einen Namen hat. Einen Namen, der wie eine Verhaltensstörung klingt und dem sogar ein eigener Wikipedia-Eintrag gewidmet ist: ASMR.
Für Japan ist das Grund genug, diesem Phänomen per Anime zu Leibe zu rücken. Und damit auch Grund genug, (prä-)pubertäre Späßchen zutreiben, besonders im Spiel mit sexuellen Implikationen. Die werden mit viel Phantasie und auf vielfältige Weise in Szene gesetzt. Durch die Wahl der Perspektive, die Wahl der Mittel (irgendeine Wohlfühl- oder Massagecreme), durch kaum verhohlenen Fanservice und andere diesbezüglichen Andeutungen.
Im wesentlichen geht es um die beruhigende Wirkung zärtlich gehauchter Worte und um entspannende Kopfmassage. Genauer: die der Ohren. Taktil wie akustisch. Daher werden (unter dem willkommenen Vorwand der Reinigung) die Ohrmuscheln ins Visier genommen und diese mit allerhand Instrumentarium bearbeitet. Das Objekt der Begierde ist in der Regel ein mit Mikrophonen ausgestatteter Kunstkopf, dessen akustisches Feedback die Mädchen sich per Kopfhörer auf die Ohren geben. Egal, ob aus POV-Perspektive oder aus neutraler Position: Ziel dieser Aktionen bist immer Du, der Zuschauer.
Es ist jetzt nicht so, daß der Rezensent für solche Spiele der Wellness völlig unempfänglich wäre. Bloß: was an dieser durch Ohrenreinigung hervorgerufenen Geräuschentwicklung glücksbringend sein soll, scheint etwas schleierhaft, da solche Geräusche immer auch Gefahr signalisieren. Für das Trommelfell zum Beispiel. Jeder, der schon mal eine Ameise im Gehörgang hatte, kennt das. Neben der ungebremsten Verabreichung zärtlicher Liebesbezeugungen lässt es sich keins der Mädchen nehmen, dem Opfer auch noch ins Ohr zu pusten. Mich würde sowas ja verrückt machen. Und ich kenne eine Reihe Frauen, denen es genau so geht.
Man kann diese Situation vielleicht vergleichen mit einer Katze, die man auf dem Schoß hat und die man mit hemmungslosem Streicheln überschüttet, bis sie schnurrt. Wenn man der dann ins Ohr bläst, kann es sein, daß man sich kurz mal eine Krallenpfote einfängt.
Der Dummy, oder auch mal ein Baby, in dem sich der Zuschauer wiederfinden darf, kommt nicht nur in den Genuss einiger Aktionen von durchaus überzeugender erotischer Ausstrahlung, ihm wird auch der Anblick einiger ganz erstaunlicher Oberweiten zuteil. Was ein Zufall. Es bleibt aber nicht nur bei körperlichen Streicheleinheiten, auch angenehme und entspannende Geräusche der näheren Umgebung (Wasser, Windglockenspiel, Eiswürfel) werden mit einbezogen in das Wohlfühlrepertoire der experimentierfreudigen Mädchen.
So sehr die Idee überzeugt, hapert es doch an der praktischen Umsetzung. Was beim Zuschauer ankommt, liegt irgendwo zwischen scherzhafter Belästigung und subtilem Fanservice. Vor allem den Rat zu Beginn jeder Folge, diesen Anime mit Kopfhörern zu erleben, kann ich nicht zustimmen; zu oft wechseln die Kanäle von 100% links auf 100% rechts und das erweist sich dann doch als eher unangenehm.
Musik ist punktuell vorhanden, meist im seichten Fahrstuhlstil, und man leistet sich sogar ein halbminütiges Ending, das angesichts seiner Munterkeit etwas deplatziert wirkt. Hier wäre etwas im Stil des Openings von »Suki tte Ii na yo« [Youtube] passender gewesen.
Fazit:
Das ganze hat doch deutlichen Experimentalcharakter. Das, was als Idee transportiert werden soll, verpufft leider während der Realisation, obwohl die Mädchen alle ganz nett sind, die üblichen Charaktertypen abdecken und sich redlich Mühe geben, Wohlfühlatmosphäre zu erzeugen. Selbst Grafik und Animationen sind auf ansehnlichem Niveau, auch wenn von beidem nicht viel Gebrauch gemacht wird. Was aber die Behandlungen angeht, die sich der Dummy (und damit auch der Zuschauer) gefallen lassen muss, kann man nur raten:
Kinder, macht das nicht mit euren Geschwistern!
Für Japan ist das Grund genug, diesem Phänomen per Anime zu Leibe zu rücken. Und damit auch Grund genug, (prä-)pubertäre Späßchen zutreiben, besonders im Spiel mit sexuellen Implikationen. Die werden mit viel Phantasie und auf vielfältige Weise in Szene gesetzt. Durch die Wahl der Perspektive, die Wahl der Mittel (irgendeine Wohlfühl- oder Massagecreme), durch kaum verhohlenen Fanservice und andere diesbezüglichen Andeutungen.
Im wesentlichen geht es um die beruhigende Wirkung zärtlich gehauchter Worte und um entspannende Kopfmassage. Genauer: die der Ohren. Taktil wie akustisch. Daher werden (unter dem willkommenen Vorwand der Reinigung) die Ohrmuscheln ins Visier genommen und diese mit allerhand Instrumentarium bearbeitet. Das Objekt der Begierde ist in der Regel ein mit Mikrophonen ausgestatteter Kunstkopf, dessen akustisches Feedback die Mädchen sich per Kopfhörer auf die Ohren geben. Egal, ob aus POV-Perspektive oder aus neutraler Position: Ziel dieser Aktionen bist immer Du, der Zuschauer.
Es ist jetzt nicht so, daß der Rezensent für solche Spiele der Wellness völlig unempfänglich wäre. Bloß: was an dieser durch Ohrenreinigung hervorgerufenen Geräuschentwicklung glücksbringend sein soll, scheint etwas schleierhaft, da solche Geräusche immer auch Gefahr signalisieren. Für das Trommelfell zum Beispiel. Jeder, der schon mal eine Ameise im Gehörgang hatte, kennt das. Neben der ungebremsten Verabreichung zärtlicher Liebesbezeugungen lässt es sich keins der Mädchen nehmen, dem Opfer auch noch ins Ohr zu pusten. Mich würde sowas ja verrückt machen. Und ich kenne eine Reihe Frauen, denen es genau so geht.
Man kann diese Situation vielleicht vergleichen mit einer Katze, die man auf dem Schoß hat und die man mit hemmungslosem Streicheln überschüttet, bis sie schnurrt. Wenn man der dann ins Ohr bläst, kann es sein, daß man sich kurz mal eine Krallenpfote einfängt.
Der Dummy, oder auch mal ein Baby, in dem sich der Zuschauer wiederfinden darf, kommt nicht nur in den Genuss einiger Aktionen von durchaus überzeugender erotischer Ausstrahlung, ihm wird auch der Anblick einiger ganz erstaunlicher Oberweiten zuteil. Was ein Zufall. Es bleibt aber nicht nur bei körperlichen Streicheleinheiten, auch angenehme und entspannende Geräusche der näheren Umgebung (Wasser, Windglockenspiel, Eiswürfel) werden mit einbezogen in das Wohlfühlrepertoire der experimentierfreudigen Mädchen.
So sehr die Idee überzeugt, hapert es doch an der praktischen Umsetzung. Was beim Zuschauer ankommt, liegt irgendwo zwischen scherzhafter Belästigung und subtilem Fanservice. Vor allem den Rat zu Beginn jeder Folge, diesen Anime mit Kopfhörern zu erleben, kann ich nicht zustimmen; zu oft wechseln die Kanäle von 100% links auf 100% rechts und das erweist sich dann doch als eher unangenehm.
Musik ist punktuell vorhanden, meist im seichten Fahrstuhlstil, und man leistet sich sogar ein halbminütiges Ending, das angesichts seiner Munterkeit etwas deplatziert wirkt. Hier wäre etwas im Stil des Openings von »Suki tte Ii na yo« [Youtube] passender gewesen.
Fazit:
Das ganze hat doch deutlichen Experimentalcharakter. Das, was als Idee transportiert werden soll, verpufft leider während der Realisation, obwohl die Mädchen alle ganz nett sind, die üblichen Charaktertypen abdecken und sich redlich Mühe geben, Wohlfühlatmosphäre zu erzeugen. Selbst Grafik und Animationen sind auf ansehnlichem Niveau, auch wenn von beidem nicht viel Gebrauch gemacht wird. Was aber die Behandlungen angeht, die sich der Dummy (und damit auch der Zuschauer) gefallen lassen muss, kann man nur raten:
Kinder, macht das nicht mit euren Geschwistern!
Beitrag wurde zuletzt am 18.12.2023 17:34 geändert.
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