The Faraway Paladin (2021)

Saihate no Paladin / 最果てのパラディン

Informationen

Beschreibung

William ist der einzige Mensch in einer Stadt der Toten, fernab der Zivilisation. Zwar erinnert er sich an sein früheres Leben im modernen Japan, doch da er dort nichts Nützliches getan hat, ist er entschlossen, denselben Fehler nicht noch einmal zu begehen. Unterstützung erhält er dabei von Blood, einem Skelett-Krieger, Mary, einer mumifizierten Priesterin und dem Zauberer Gus, die sich bemühen, dem Jungen all ihr Wissen und ihre Liebe mit auf den Weg zu geben.

Doch bald beginnt William, sich unangenehme Fragen zu stellen. Er will unbedingt herausfinden, welche Geheimnisse diese verlassene Stadt verbirgt, was hinter der Existenz der Untoten tatsächlich steckt und was es bedeutet, nicht nur zu existieren, sondern ein erfülltes Leben zu führen …
William is the only person in a city of the dead, far from civilisation. Although he remembers his former life in modern Japan, having done nothing useful there, he is determined not to make the same mistake again. He gets help from Blood, a skeleton warrior, Mary, a mummified priestess, and the wizard Gus, who strive to impart all their knowledge and love to the boy.

But soon William becomes curious and begins to ask questions about this strange place. He is determined to find out what secrets this abandoned city hides, what is really behind the existence of the undead and what it means not only to exist but to live a fulfilled life …
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Avatar: CipherDood
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#1
Dieses mal werde ich mein Leben nicht verschwenden

Der Faraway Paladin erzählt die Geschichte von William G. Maryblood der in seinem früheren Leben ein Hikikomori war. Nach einem sehr ungewöhnlichen Start in sein neues Leben, aufgezogen von 3 Untoten, entschließt sich Will sein Leben nicht wie zuvor einfach zu verschwenden sondern ernsthaft dieses neue Leben in Angriff zu nehmen.

Die gleichnamige Light Novel von Kanata Yanagino startete im Mai 2015 über die self-publishing Platform Shōsetsuka ni Narō und wurde später von Overlap erworben. Unter ihrem Label brachten sie 4 Light Novel Bände (Band 3 ist ein Doppel-Band) hervor seit März 2016. Die Geschichte besticht vor allem durch einen etwas emotionaleren und auch leicht melancholischeren Stil der sich gefühlt beinahe allen gängigen Konzepten für Isekai und Anime allgemein entgegensetzt. Warum dies so ist und warum ich dies gerade großartig finde darauf werde ich etwas später eingehen, wenn ich mehr über Autor und Entstehungsgeschichte erzähle.

Handlung:
Will kann sich nur noch schwammig an sein frühes Leben erinnern als Hikikomori bevor er plötzlich erwacht als Baby umringt von 3 Untoten. Will hat keine Ahnung was geschehen ist aber er fasst den Entschluss die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen, dieses mal sein Leben ernsthaft in Angriff zu nehmen und es nicht mehr zu verschwenden. Auch wenn im ersten Moment seine Zieheltern sehr ungewöhnlich sind geben die 3 Untoten alles um Will aufziehen. Sie unterrichten ihn nicht nur in Geschichte, Magie, Nahkampf und alltäglichen Dingen sondern spenden ihm mehr Herzensgüte und Liebe als viele Menschen. Jedoch ist vieles ungewöhnlich. Warum scheint es keine Menschen in der Umgebung zu geben und warum wird er von 3 Untoten aufgezogen? Will stellt sich viele dieser Fragen und die Suche nach Antworten wird sein erster Schritt in sein neues Leben von noch viele anderen Abenteuern in dieser Welt der Schwerter und Magie.

Dieses mal pack ich das Leben ernsthaft an

Charaktere:
Worin das Werk besticht ist das seine Charaktere und die ganze Erzählung sich ein wenig von üblichen Mustern unterscheidet. Zwar spielt ganz klar Will die Hauptrolle und wir verbringen auch einige Zeit mit seinen Gedanken aber das Werk bietet abseits eine Vielzahl sehr interessanter und unterschiedlicher Charaktere. Besonders Wills Zieheltern sind mir sehr ans Herz gewachsen und ihr Schicksal tat richtig weh.

Die Stadt der Untoten
  • William G. Maryblood: Will ist ein Mensch der wiedergeboren wurde. Er hat vieles von seinem Wissen aus seinem früheren Leben behalten und versetzt so seine Zieheltern ins staunen. Er ist gutherzig, warm, freundlich und besitzt ein starkes Gerechtigkeitsgefühl das durch die Heldengeschichten seiner Zieheltern noch verstärkt wird. Jedoch ist nicht alles eitel Sonnenschein für Will. An ihm nagen auch immer wieder die Schuldgefühle und Probleme seiner Vergangenheit.
  • Blood: Ein Skelett Krieger und Wills Ziehvater. Im Leben war er ein mächtiger Krieger der dem Gott Blaze seine treue geschworen hat und jeden Tag dem Training verschrieben hatte. Blood ist ein aufrichtiger und einfacherer Charakter, er ist meist direkt und hält nichts hinterm Berg.
  • Mary: Eine mumifizierte Priesterin und Wills Ziehmutter. Sie ist herzensgut, freundlich und die Stimme der Vernunft im Trio der Untoten. Sie war im Leben eine Priesterin der Göttin Mater, die Erden-Mutter. Mary erzieht Will in alltäglichen Dingen, Etiquette und dem Gebet.
  • Gus: Mit vollem Namen Augustus und ein Geist. Er ist Wills Lehrer für Magie, Geschichte und den Wert des Geldes. Er kann ein wenig grantig und kautzig sein aber ist auch ein Freigeist. Er hat Whirl, dem Gott der Winde, geschworen sein Leben nur so zu leben wie er es will.
Die Götter:
  • Gracefeel: Sie ist die Tochter von Volt und Mater. Bekannt als die zweite Gottheit der Flame und zuständig mit ihrer Laterne den toten Seelen zurück in den Kreislauf des Lebens zu helfen. Der Glaube an sie ist über die Jahre geschwunden und daher ist ihre Macht begrenzt.
  • Stagnate: Ebenfalls die Tochter von Volt und Mater sowie die ältere Schwester von Gracefeel. Sie ist die Göttin des absoluten Stillstands und die man daher mit den Untoten verbindet. Ihr Echo hat eine männliche Form.
Beastwood:
  • Menel (Meneldor): Halb-Elf und ein Bogenschütze. Da er weder zu den Menschen noch den Elfen richtig gehört hatte er viele Schwierigkeiten in seiner Kindheit und ist nach dem Tot seiner Mutter aus dem Dorf der Elfen weggelaufen. Er fasst nur schwer vertrauen und brauch seine Zeit sich anderen zu öffnen.
  • Bee (Robina Goodfellow): Die lebensfrohe Halblings-Dame verdient ihr Geld auf Reisen als Trubadour. Sie ist stets freundlich und hat absolut kein Gefühl für Abstand. Kein Wunder ihr Beruf ist es die Leute anzuziehen und Geschichten von ihnen zu hören die sie weitererzählt.
  • Tonio (Antonio): Der Hausierer war einst für ein Unternehmen tätig. Als dieses Pleite ging begann er als Hausierer sein Geld zu verdienen. Sein Stützpunkt ist dabei Whitesails. Gemeinsam mit Bee bilden sie ein ausgezeichnetes Paar. Bee lockt die Leute an und Tonio verkauft ihnen Waren
Im Namen von Gracefeel
Umsetzung:

Staffel 1 hier adaptiert die Light Novel Bände 1 und 2. Dabei wird der Start von Band 1 (Bis einschließlich Episode 5) ein wenig kürzer gefasst, was ich nicht schlecht finde da ich glaube der langsame Start ins Leben von Will dürfte sonst womöglich für die breite Masse zu langwierig und melancholisch sein. Der Anime lässt wirklich wenig weg und daher muss ich gestehen ist die Inhaltliche Umsetzung eigentlich sehr gut.

Was bei der optischen Umsetzung auffällt die Charaktere und Hintergründe sind ein wenig Detailärmer auch die Action kommt zwar sehr wohl rüber aber es ist alles ein klein wenig steifer. Nichts weltbewegendes aber eben nicht die Weltspitze. Man muss allerdings auch sagen die Illustrationen geben dem Studio nur bedingt eine Hilfestellung da sie bewusst in einem altmodischeren, mittelalterlichen Stil gehalten sind und nicht so viele Details offenbaren. Dafür macht man aber denke ich einen guten Job. Vor allem die Untermalung mit stilleren, mittelalterlichen Klängen passt wunderbar und ist absolut großartig. Dazu gelingt es immer wieder mit einigen Effekten und dem Spiel mit Licht einige besondere Momente zu schaffen die perfekt zur Stimmung passen.

Auch wenn das Opening sehr gut gemacht ist und sehr passend ist muss ich gestehen ist es vor allem das Ending der Serie das mich öfter kalt erwischt und Tränen in die Augen treibt. Es ist sehr ruhig und zeigt Highlights aller Charaktere.

Die Macht der Geister

Die Entstehung der Light Novel:
Hier wollte ich ein wenig näher drauf eingehen da es eine recht interessante Geschichte ist und das Werk sehr unüblich für das Isekai Genre ist. Der Autor Kanata Yanagino hatte seinen ersten Band online gestellt weil er es seinen Freunden gleichtun wollte mit denen er oft Tabletop Spiele spielte. Diese erzählten immer von ihren Versuchen als Autoren anerkannt zu werden und wie sie immer wieder an Ausschreibungen teilnahmen, jedoch bisher scheiterten.
Kanata wollte sich selbst einmal daran versuchen hatte jedoch nicht das Selbstvertrauen direkt es bei Ausschreibungen von Verlagen zu versuchen, schlussendlich hatte er noch nie eine Geschichte verfasst. Da kam ihm die Idee es wie ein Werk das er zu dieser Zeit sehr bewunderte zu versuchen, Mushoku Tensei, und stellte sein Werk online. Nie hatte er groß mit Erfolg gerechnet nach seinem ersten Band und vermutete kaum Rückmeldungen. Jedoch am nächsten Morgen hatte er plötzlich hunderte positive Rückmeldungen und konnte sich schneller als er je vermuten würde einen Pro nennen.
Das Werk wirkt ein wenig melancholischer da zu der Zeit als es entstand der Autor sich in einer depressiven Phase befand. Die Arbeit am Werk und die positiven Rückmeldungen halfen ihm diese Probleme zu überwinden. Es folgt weniger gängigen Isekai Mustern da Kanata mehr von westlichen Fantasie Werken wie Conan der Barbar fasziniert war. Nachdem ungeahnt der erste Band Fans gewonnen hatte sah er keinen Grund daran etwas zu ändern in späteren Bänden.

Fazit:
Ich mochte die Light Novel die einen etwas langsameren, emotionaleren und leicht melancholischen Stil hatte. Auch der Anime bringt dies wunderbar rüber. Seine Zieheltern, obwohl keine Menschen mehr, brachten Will soviel Herzensgüte und Liebe rüber wie nur wenige andere Menschen. So können auch Wills seelische Wunden langsam aufgearbeitet und überwunden werden. Der Anime bringt wunderbar rüber wie Will versucht ernsthaft und mit vollem Einsatz sein neues Leben in Angriff zu nehmen mit all seinen Höhen aber auch seinen Tiefen, denn zum Leben gehört nicht nur Freude sondern auch Leid vor allem in so einer rauen Welt. Die Umsetzung könnte in Action Szenen und manchen Details noch etwas mehr Bums vertragen aber mitnichten ist es nun schlecht. Gebt dem Paladin auf seiner Mission die Welt zu einem besseren Ort zu machen und dem streben nach einem ernsthaften Leben eine Chance. Vor allem wenn ihr übliche Isekai satt habt und eine Klischee-freie sowie Fanservice freie Fantasy-Geschichte sucht seit ihr hier genau richtig.

Empfehlungen:
  • Mushoku Tensei: Kein Wunder schlussendlich war dies eines der Werke die dem Paladin als Vorlage dienten. Wir folgen Rudeus Greyrat der früher ein Hikikomori war und in eine Welt der Schwerter und Magie wiedergeboren wird. Das Werk besticht vor allem durch seine Charaktere die eben alle nicht perfekt oder idealisiert sind sondern auch ihre Fehler haben. Dadurch bringen sie viel mehr das Feeling eines Lebens in einer mittelalterlichen Fantasy Welt rüber mit seinen Höhen und Tiefen.
  • Grimgar, Ashes and Illusions - Dies ist ebenfalls ein etwas anderer Ansatz um an das Isekai Genre heranzugehen. Eine bewusst langsam gewählte Erzählung und ein Fokus auf Probleme und Leiden wenn ganz normale Menschen plötzlich in einer Welt landen wo der tägliche Kampf ums überleben alles ist.

Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Anime.

Vielen Dank fürs Lesen
Beitrag wurde zuletzt am 04.01.2022 10:48 geändert.
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Avatar: Lpark
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#2
Oberflächlich betrachtet reiht sich The Faraway Paladin erstmal nahtlos in die zahlreichen anderen Isekai-Titel ein. Auch hier haben wir es wieder mit einem Loser zu tun, dem es in der Anderswelt aufgrund seines außergewöhnlichen Talents besser ergeht als in seinem vorherigen Leben. Allerdings entscheidet sich The Faraway Paladin von diesem Grundgerüst mal abgesehen bereits zu Beginn für andere Wege. Es wird eine recht spannende Hintergrundgeschichte um Wills Familie geliefert, die neugierig auf die restliche Handlung macht und zudem eine sinnvolle Trainings-Arc für den Protagonisten darstellt. Danach kämpft der Anime etwas mit sich selbst. Auf der einen Seite haben wir bei den Charakteren ziemlich erfrischende Ansätze, auf der anderen Seite versetzt die Handlung aber keine Berge. Eine angenehme Sache ist, dass sich Will nicht etwa eine ihn anhimmelnde Damen-Brigade sammelt, sondern stattdessen von ernstzunehmenden Gefährten begleitet wird. Die Zwischenmenschlichen Beziehungen bieten in diese Rahmen einiges, genau wie Wills gut ausgeführte Gedankenwelt.

Für die Story konnte ich mich nach der ersten Arc allerdings nicht mehr begeistern. Es ist dann doch wieder das gewöhnliche Isekai-Gedöns mit vergessenswerten Monster-Scharmützeln und hohen Tieren des Adels, denen sich Will präsentiert. Dazu kommt, dass die Kämpfe aufgrund der unterdurchschnittlichen Animationen nichts zu bieten haben. Das ist schade, denn auch das Paladin-Thema ist ziemlich gut eingefangen. Will kann man das Gutmensch Sein gar nicht vorhalten, da es glaubhaft seiner Gesinnung entspringt. Generell ist er ein ganz facettenreicher Hauptcharakter. Alles in Allem tendiert meine Bewertung für The Faraway Paladin darum durchaus nach oben, ich kann mich letztlich aber nicht dazu durchringen, diesen Titel wirklich über dem Durchschnittsmaß einzuordnen.
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Avatar: Ich&Anime#3
"The Faraway Paladin" folgt dem Trend, dass funktionierende Ideen als Anime umgesetzt werden. Es gibt einen Vorreiter, z.B. "That Time I Got Reincarnated as a Slime" und kurz darauf folgen überraschend ähnliche Anime, die den ein oder anderen Aspekt des ersten kopieren - sei es z.B. die Schleime die in Werken wie "By the Grace of Gods" oder "I’ve Been Killing Slimes for 300 Years and Maxed Out My Level" überraschend häufig auftauchen. "The Faraway Paladin" folgt hierbei dem Konzept von "Mushoku Tensei: Jobless Reincarnation" und "Ascendance of a Bookworm" die ihre Geschichte sehr ähnlich erzählen.

Doch bevor wir weiter irgendeinen Anime mit einem anderen vergleichen, worum geht es in "The Faraway Paladin" überhaupt? Der Junge Will, wiedergeboren aus einer anderen Welt, erwacht als Säugling in einer Geisterstadt, aufgezogen von den Untoten Blood, Mary und Augustus. Kaum etwas ist ihm oder dem Zuschauer bekannt, lediglich, dass Blood ein mächtiger Krieger, Mary eine mächtige Priesterin und Augustus ein mächtiger Magier ist, welche ihn in den jeweiligen Disziplinen unterrichten. Doch da stellt sich natürlich die Frage, wie ein (fast) normaler Menschenjunge in so eine Situation kam?

Da "The Faraway Paladin" stark anderen Anime ähnelt, muss ich ihn mit diesen Vergleichen. Wer es nicht weiß, die Besonderheit aller drei ist ihre recht ungewöhnliche Erzählweise, bei der dem Protagonisten quasi nichts bekannt ist und ihm auch kein wirkliches Ziel gegeben wird, er lebt einfach sein Leben - man schaut also dem Hauptcharakter beim leben zu. Das sorgt für eine starke Nähe zum Cast, aber auch dafür, dass eben jener Cast und Aussehen sowie Sound des Anime herausragend sein müssen. Da es kein Ziel oder bereits bekanntes Hintergrundwissen gibt, muss halt irgendetwas anderes den Anime sehenswert machen, außer die Story. Aka es ist recht schwer, eine solche Geschichte zu schreiben.
Daher ist wohl die erste Frage, wie gut es "The Faraway Paladin" trotz fehlenden Ziels oder Rache oder was auch immer gelingt, den Zuschauer zu binden. Und ich muss sagen, dass ich "Mushoku Tensei: Jobless Reincarnation" zwar insgesamt besser fand, dieser Anime aber eindeutig eine bessere Einleitung bzw. Erzählstruktur hat. Hier wird die Story nämlich in große Kapitel geteilt, die für 2 bis 3 Folgen eingeleitet und dann in den nächsten 3 bis 4 Folgen beendet werden. Das ist zumindest einigermaßen übersichtlich und Ziele werden auch wirklich verfolgt. Der Anime behandelt also zwei Arcs, die sich sehr stark voneinander unterscheiden: Zum einen haben wir die Einleitung, in welcher vor allem das Geheimnis um Wills Herkunft und die Hintergründe seiner Pflegeeltern gelüftet werden. Hier gibt es zudem eine gut gemachte und recht erfrischende Begründung, wieso er im Verlauf der Handlung OP ist - anders als "ja, es ist einfach wegen Wissen aus seiner alten Welt". Das sorgt allerdings dafür, dass das Mysterium, was den Zuschauer an den Anime bindet, nach Folge Sechs gelüftet ist sowie alle weiteren Story-Stränge abgeschlossen sind und man ein bisschen ratlos dasteht, wohin der Anime jetzt will. Die ersten 6 Folgen und die zweiten 6 Folgen unterscheiden sich sowohl von der Story, als auch Cast massivst voneinander und auch wenn sie selber absolut spannend genug sind, gestaltet sich der Übergang ein bisschen holprig. Auch wenn die Lösung für einen Anime dieser Art wirklich gut war, ändert das nichts daran, dass es ein Problem ist, wenn die Einleitung sich komplett von dem Rest der Serie unterscheidet.

Kommen wir zu den Charakteren, die ganz akzeptabel sind. Ich muss hier wieder mit "Mushoku Tensei" und "Ascendance of a Bookworm" vergleichen, die beide ihre Charaktere um längen besser gestaltet haben. In "The Faraway Paladin" ist der gesamte Cast, aber vor allem der Protagonist, einfach zu Perfekt. Die größte und einzige Schwäche von Will ist sein zu großes Herz, was ich nicht wirklich als Schwäche bezeichnen würde. Und gerade für einen Anime, der von seiner kompletten Struktur auf ein möglichst realistisches bzw. lebensnahes Erlebnis aufbaut und dafür auf viele Elemente verzichtet, ist ein Charakter ohne Ecken und Kanten ziemlich unrealistisch und langweilig. Rudy aus "Mushoku Tensei" ist zumindest Pervers und hat ein Trauma aus seinem vorigen Leben, Myne aus "Ascendance of a Bookworm" ist todkrank, arm und meilenweit von ihrem Liebsten auf der Welt entfernt (abgesehen von der Familie). Und Will.... der hat halt alle zu sehr lieb. Das macht den Anime ziemlich eintönig, da der große Held alles schaffen und allen helfen wird, was bei dem ansonsten herausragenden Storytelling, Aussehen und Sound doch sehr schade ist.

Sound und Aussehen sind definitiv überdurchschnittlich gut, kein hässliches CGI und bei manchen der klassischen Stücke im Hintergrund kann man auch mal mit wippen. Ich mag den Artstyle der Monster nicht wirklich, aber das ist wohl Geschmackssache.

Hier haben wir also einen Anime wie "Mushoku Tensei", der seine Geschichte besser erzählt und einleitet, dessen Protagonist aber zu perfekt und realitätsfern ist. Ansonsten ist der Übergang zwischen Einleitung und Rest ziemlich holprig und die Story ein bisschen eintönig, ich freue mich aber auf die neue, bereits angekündigte Staffel, da der Anime sich doch in eine interessante Richtung entwickelt.
Beitrag wurde zuletzt am 04.01.2022 02:44 geändert.
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Kommentare

Avatar: CipherDood
V.I.P.
#1
Damit hätte ich nicht gerechnet auf dem offiziellen Twitter Account wurde eine Fortsetzung angekündigt. Freuen tut es mich natürlich weil die ich Geschichte von Will sehr angenehm fand. Ob diese nur den Doppelband 3 adaptiert sondern sogar vielleicht den 4. und damit restlos alles was es gibt von Will und co. wird man sehen.

Außerdem gibt es auf der offiziellen Webseite den Hinweis das Episode 12 des ersten Teils in Japan auf den 3. Januar verschoben wird. Ob dies auch für den Release hier einen Effekt hat wird man sehen müssen.

Part 2 angekündigt
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Avatar: Aodhan
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#3
Da bin ich anderer Meinung. Record of Lodoss War ist ja im Grunde eine Adaption von D&D, das wiederum von Herr der Ringe inspiriert wurde. So gesehen ist Lodoss War tolkiensche Fantasy, die für mich auch DIE klassische westliche Fantasy ist. Wobei selbst der Anime von Lodoss War schon ziemlich japanisch ist. Und das ist Saihate no Paladin noch viel deutlicher, jedenfalls die Art und Weise, WIE die Themen umgesetzt wurden. Sei es die Moral, sei es der aufgesetzte Selbsthass des Helden (für mich einer der großen Makel der Geschichte), obwohl er - selbstverständlich - ein Genie ist oder sei es das Drücken auf die Tränendrüse.

Ich finde auch, dass der Autor vom Isekai-Lehrbuch abweicht, aber das wurde erst von den vielen Kopien geschrieben, die sowieso kein Vorbild sein sollten. Das sollte eigentlich das Mindeste sein: Nicht wie die hundertste Kopie einer bekannten Geschichte zu wirken. Wobei der Isekai-Aspekt wie du schon sagst sowieso kaum eine Rolle spielt, außer dass der Held die Lebenserfahrung eines Erwachsenen(?) hat. Andererseits ist eben dieses zusätzliche Wissen vielleicht sogar das, was Isekai wirklich von Fantasy unterscheidet.

Aber davon mal abgesehen, ich kenne nur einige Kapitel des Mangas und der ist mir schon zu langatmig. Und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass der Autor Divinity: The Original Sin 2 gespielt hat, ohne wirklich dessen Punkt zu treffen.
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Avatar: CipherDood
V.I.P.
#4
Den Faraway Paladin kann ich allen empfehlen, die übliche Isekai Geschichten satt haben und eine klassische Fantasie Sage suchen. Auch wenn der Faraway Paladin eine Isekai Geschichte ist so liest sich die Light Novel kein bisschen wie eine normale japanische Light Novel sondern viel eher wie ein westlicher Fantasy Roman. Das merkt man auch an den Werken die den Autor inspirierten wie A Wizard of Earthsea oder Conan der Barbar. Auch bekannte Tabletop Dungeons & Dragons Geschichten haben ihn bewegt.
Vor allem der Start also Band 1 ist absolut großartig. Muss gestehen ich habe in den letzten Kapiteln öfter mal Rotz und Wasser geheult. Es ist eine schöne klassische Fantasy Geschichte mit auch einigen sehr emotionalen Momenten. Aber auch geballter Action. Ganz nach den Lehren seines Ziehvaters:"Kannst du etwas nicht elegant lösen dann lass deine Muskeln es regeln!"
Schon sehr gespannt auf die Umsetzung als Anime.

Wenn ich es versuchen würde mit einem Anime zu vergleichen wird es sehr sehr schwer. Record of Lodoss War ist vermutlich das einzige Werk, dass auf einem ähnlichen klassischen Fantasy Niveau ist. Schon alleine deswegen definitiv sehenswert für alle Fantasy Fans.
Beitrag wurde zuletzt am 31.08.2021 19:50 geändert.
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