Kino’s Journey (2003)

Kino no Tabi: The Beautiful World / キノの旅 -The Beautiful World-

Rezensionen – Kino’s Journey

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Kino’s Journey“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Conny#1
So, hier haben wir es mal wieder mit einem Anime der Sorte "Extrem unterbewertet" zu tun.

Kino's Journey erinnert in der Tat an den absolut wunderbaren Mushishi. Es ist die gleiche Atmosphäre, jede Folge ein anderes Land (außer einmal, da ist es ein Zweiteiler) und total verschiedene Menschen die unterschiedlicher nicht sein können.

Die Animationen sind solide, auch die junge Kino wurde sehr süß gezeichnet, wobei ich doch tatsächlich anfangs dachte Kino sei ein Junge. Dies wurde aber dementiert nach ungefähr 4 Folgen^^

Das Opening Lied ist nichts bahnbrechendes, dafür aber das Outro, ein wirklich wunderschöner Song mit dem Namen "Beautiful World" welcher auch sehr gut zur Serie passt.

Die Story an sich ist wie oben beschrieben von Folge zu Folge anders. Teilweise sind doch recht heftige Folgen dabei, die einem den Atem gefrieren lassen. Besonders die letzte Folge hat es ganz schön in Sich. Kino's Journey will vor allem zeigen das unsere "Beautiful world" sowohl Sonnen als auch Schattenseiten hat. Ich sah in der Serie ein kleines bisschen die Widerspiegelung unserer Welt.

Charaktere sind nur Hermes (Kinos ständiger Begleiter : Das Motorrad^^) und eben Kino erwähnenswert, da es in jeder Folge eine andere Geschichte zu sehen gibt.

Fazit : Wie auch bei Mushishi, Black Lagoon und Full Metal Panic fordere ich : Mehr von diesem super geilen Anime!!!

9/10
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Avatar: bale#2
Tiefgründiger Anime ohne moralischen Dampfhammer.
In Parabel-typischer Erzählweise werden zumeist philosophische Fragen aufgeworfen (u.a. Ethik, Politik, Selbstbestimmung). Erwartet aber keine Antworten, denn ihr nehmt an der Seite des Protagonisten Kino lediglich die Beobachterrolle ein. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Animationsdarstellung: Die Bilder haben horizontale Streifen, als ob ihr auf einen Monitor mit zu geringer Auflösung schaut. Dies erinnert an das Bild einer Überwachungskamera, welches am Monitor mitverfolgt werden kann (=Beobachter). Hier werden euch nicht wertende Urteile und Ratschläge durch die Hauptcharaktere präsentiert; stattdessen fördern die neutralen Schilderungen das selbständige Grübeln nach Sinn und Moral.


Kino als Protagonist ist kein Charakter mit dem man sich identifizieren kann. Dafür erscheint sie viel zu neutral und gefühllos (wie gesagt, hauptsächlich ein Beobachter). Dies regt wiederum den Zuschauer zum Nachdenken an: "Wieso handelt sie so?", "Ist das gut oder schlecht?", "Was hätte ich in der Situation getan?", "Was hätte es bezweckt?".
Die Geschehnisse um Kino sind natürlich extrem dargestellt und unrealistisch, erfüllen aber ihren Zweck der Veranschaulichung.

Am ehesten vergleichbar ist der Anime mit Mushishi, jedoch ohne mystische Elemente und dafür stellenweise etwas (!) mehr Action. Empfehlenswert für jeden, der etwas Tiefgründigeres sucht und auf Dauer-Action und Humor verzichten kann.
(Lest euch die sehr gute Kurzbeschreibung durch, die den Inhalt und insbesondere die Charaktere treffend beschreibt!)
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Avatar: Wetter#3
Anspruch:8
Moral:8
Story:6
Atmosphäre:9
Fazination:10
Kino ist eine Reisende. Seit einer bestimmten Begegnung durch ein anderen Riesenden in ihren jungen Jahren, ist sie selbst eine Reisende mit ihren sprechenden (!) Motorrad Hermes. Sie liebt es durch all die fernen Länder zu fahren und deren Sitten, Gewohnheiten, Bräuche und ihre Geschichte zu erfahren.
Der Zuschauer wird Kino 12 folgen lang auf Reisen folgen. 1 Folge dreht sich nur ums "Wie kam es dazu" ;).


Was sich wie langweilige Ausflüge von Österreich nach Slowenien anhört, ist in Wahrheit eine philosophisch angehauchte, nachdenkende Serie, die sich Gedanken über das sein und schein verschiedener "Länder-sein Theorien" macht.

So erfahren wir, wie es ein Land ergeht, welches von einen Totlustigen König regiert wird, oder welch makrabere "Möglichkeit" es noch gebe, wenn 2 Länder schon Jahrhunderte lang Krieg führt und man sich auf eine skurile Art auf "Frieden" einigen konnte.
Oder warum ein Land sich bei Kino, trotz schlechten "Reisender-Ruf" aufopferungsvoll höfflich um sie bemüht...

Hier kommen verschiedene Theorien zu Tage, die eine unglaubliche Fazination ausüben. Oft gehts nach dem selben Schema: Kino kommt an, wird mehr oder weniger begrüßt, lernt in den 3 Tage Aufenhalt das Land kennen und der Zuschauer beobachtet dies mit.
Dadurch offenbart sie auch die größte Lücke in der Serie: Über Kino selbst erfährt man so gut wie gar nix. Nur 1 Folge kümmert sich um das "wie kam es", in den übrigen Folgen werden nur ab und zu bestimmte Sachen miteinander verknüpft, die aufmerksamen Zuschauern für ein "Aha"-Effekt sorgen. Wer mehr über Kino erfahren möchte, den sei der Movie "Kino no Tabi Movielife goes on" empfohlen, der sich ausschließlich um Kinos Anfängen als Reisende widmet.

Zeichen technisch kann man wenig meckern. Die verschiedenen Landschaften der Länder wurden abwechslungsreich gezeichnet und auch die vielen vielen Bewohner gleichen sich nicht aufs andere. Auch an den verschiedenen Bräuchten der Bewohner hat der Zeichenstil genug Möglichkeiten ausgeschöpft.

Noch ein Wort zum deutschen DVD Release:
Ich empfehle da ausschließlich den Ger Sub, der bis aufs knappe Timing ziemlich gut aufgearbeitet wurde.
Die Deutschen Synchrostimmen sind dagegen nicht sehr toll und "stehlen" viel Atmosphäre. Besonders die zahlreichen ironischen oder träumerischen Gespräche zwischen Kino und Hermes kommen in der original Sprache einfach besser rüber ;).

Fazit: Wie dem auch sei, trotz der eher schlechten Hauptcharakter Vorstellung, fasziniert die Serie ungemein durch die "Wie ist es wenn" Geschichten um die verschiedenen Länder und deren Still, so das man sich meist am Ende jeder Episode sich seine Gedanken drüber macht. Mir selber sind 4 Episoden besonders durch ihre Geschichte aufgefallen, was mir viel Kopfzerbrechen bereitete... oder halt Faszination pur!
Lehnt euch zurück und begleitet Kino auf ihre wohl unendliche Reise durch die Welt...
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Avatar: Firo#4
"The world is not beautiful, therefore it is." Das ist wohl der Satz welcher sich am meisten einprägt beim Zuschauer, zumindest war es bei mir so als ich mit dem Werk fertig war. Kino, ein geheimnisvolles junges Mädchen reist mit ihrem sprechenden Motorrad durch die Welt und besucht verschiedene Länder und Kulturen ohne ein festes Ziel. Dass diese Welt und deren Bewohner sehr überspitzt dargestellt werden mag den ein oder anderen stören, ist aber genau so gewollt.


Die Geschichte ist mehr oder weniger Zusammenhanglos und in (fast) jeder Episode zieht Kino durch ein neues Land; dabei lernt sie die verschiedensten Menschen und Bräuche kennen. Manchmal werden viele düstere Visionen einer Gesellschaft und ihre Formen vorgestellt, fast schon Dystopien. Kino selber sieht sich in einer beobachtenden Rolle, aus welcher sie aber auch mal rausgeht. Der Zuschauer schafft es kaum sich mit ihr zu identifizieren, dafür ist sie zu neutral und fast schon kalt, was aber aufgrund der Reise nicht zu verhindern ist. Mir hat die Rolle durchaus gefallen da sie eigentlich recht sympathisch rüber kam und gut durchdacht ist. Ebenso die Blechbüchse Hermes (das Motorrad), welcher für den nötigen Witz sorgte.

Die Qualität der Präsentation hält sich in Grenzen. Das Charakterdesign ist recht eigen und erinnert an Lain, nicht weiter verwunderlich ist es auch dass das Konzept der "fragenden" Handlung und Charaktere hier ähnlich ist, da vom gleichen Studio produziert. Die Animationen sind eher durchschnittlich. BGM war eher unauffällig ebenso wie die ruhigen Songs fürs Op+Ed, letzteres fand ich sehr gut.

Fazit:
Ein postapokalyptisches Abenteuer, welches gekonnt einige kritische Parallelen zu unserer Welt aufwirft ohne die typischen Klischees (trotz der teilweise sehr starken Überzeichnungen) zu nutzen. Fans vom bereits erwähnten Lain oder auch Haibane Renmei werden hier ihre Freude dran haben. Aber auch allen anderen sollte ein Blick wert sein.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#5
Eine Reise durch die Welt der menschlichen Träume, Begierden und Abgründe. Interessante Idee, jedoch nicht völlig gelungen umgesetzt.


Die Handlung beschränkt sich darauf, dass Kino gemeinsam mit ihrem Motorrad Hermes unterschiedliche Stadtstaaten besucht, die allesamt für diverse menschliche Schwächen aber auch Träume stehen und entsprechende Fragen bezüglich Ethik etc. aufwerfen. Was grundsätzlich sehr interessant ist, schafft es hier nicht immer zu überzeugen, was schon allein auf den episodischen Aufbau der Serie zurückzuführen ist. Dementsprechend wenig Zeit bleibt für jede Thematik (mit einer Ausnahme jeweils nur eine Episode), weshalb man gezwungen ist die Geschichten mit einer gewissen Drastik umzusetzen. Auf subtile Entwicklungen wartet man zumeist vergeblich, viel eher wird hier mit einem finalen Schockelement gearbeitet. Die Botschaft kommt so zwar mit Sicherheit an, verliert jedoch durch die teilweise schon plumpe Darstellung auch an Wirkung. Positiv muss man in diesem Punkt aber wohl Kino hervorheben. Obwohl eher wenig auf ihren Charakter eingegangen wird, trägt ihre Persönlichkeit viel zum Anime bei. Statt über die Geschehnisse entsetzt zu sein, nimmt sie eine absolut pragmatische und desillusionierte Position ein, kommt einem teilweise sogar schon fast grausam vor. Sie lässt sich von den Entwicklungen treiben und sieht als ihr einziges Ziel nur das eigene Überleben an. Damit scheint sie ideal angepasst an diese Welt, die meiner Meinung nach vor allem vermitteln soll, wie weit Menschen durch ihre Träume und Ängste getrieben werden können oder zu welchen Perversionen der menschliche Geist fähig ist.

Fazit:
Was hier für mich fehlt ist die Intensität. Immer wieder wird der Anime mit Haibane Renmei verglichen, doch kommt er für mich bei weitem nicht an ihn heran bzw. ist damit auch nicht unbedingt vergleichbar. Kino no Tabi zeigt ein weites Spektrum gesellschaftlicher (vermeintlicher) Utopien, Dystopien oder auch nur Einzelschicksale, scheitert dadurch jedoch an einer glaubhaften Darstellung der Charaktere bzw. legt es einfach nicht darauf an. Um dieses Manko auszugleichen sind die Geschichten dann jedoch oft nicht originell genug und ihre „Pointe“ ist teilweise schon zu früh erkennbar, was dem Anime schlussendlich einiges an Atmosphäre nimmt.
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Avatar: Thratron#6
>Die Welt ist nicht schön; deswegen ist sie es<

>Kino’s Journey< gehört zu den wesentlich ruhigeren Serien und ist durchaus schwer zu beschreiben. Wunderschön passt vermutlich oder vielleicht auch traumhaft. Es geht um eine junge Reisende, die wie ein Blatt im Wind durch eine wundersame Welt treibt, ohne festes Ziel und ohne selbst zu wissen warum. Sehen, entdecken, kennenlernen und weiterziehen. Dies ist das Leben der Hauptperson.


1. Animation

Man merkt schon etwas, dass die Serie leicht auf Sparflamme gekocht wurde und besonders den Hintergründen mangelt es oft genug an Details. Dennoch schafft man es, sehr warme und mit einem einfachen Stil geprägte Bilder zu kreieren, die mich oft an Bilderbücher für Kinder aus dem 19. Jahrhundert erinnert haben. Ähnlich verhält es sich bei manchen Figuren, die manchmal auch wirken wie Zinnsoldaten oder Holzpuppen aus derselben Ära. Dazu ist über allem ein Filter gelegt, sodass es so aussieht als würde es mit einem älteren Videorecorder abgespielt werden, was dem Ganzen eine gewisse Distanziertheit geben soll. Darauf gehe ich späte mehr ein.

2. Musik

Das Opening ist gut, wenn auch für mich nicht phänomenal. Sehr viel besser ist das Ending mit seinem entspannenden und teilweise auch magischen Klang. Der restliche Score ist zu großen Teilen recht minimal gestrickt, wenn auch nicht minder atmosphärisch. Wenn man es sich einzeln anhört, hat die Musik dann sehr beruhigende Wirkungen und besitzt oft westliche Klänge.

3. Charaktere

Die Hauptprotagonistin ist die jungendliche >Kino<, die man zuerst kaum als Mädchen erkennt und auch manchmal von den Menschen in der Serie als Junge bezeichnet wird (könnten aber auch Fehler in den Untertiteln sein). Sie durchreist die Welt um möglichst viel von ihr zu sehen. Dabei nimmt sie fast all ihre Eindrücke, egal wie grausam sie sind, mit einer beinahe kalten Passivität auf und ist meistens ein recht stiller und die Einsamkeit liebender Charakter. Desweiteren besitzt sie ausgezeichnete Fertigkeiten mit ihren Pistolen und geht teilweise sehr interessanten Gedankengängen nach.
Wie schon erwähnt weiß sie selbst genau wieso sie reist oder wo es jemals enden wird, aber dennoch glaubt sie darin ihre Bestimmung zu sehen.
Allerdings hält dies sie nicht davon ab, den Sinn von ihrer ganzen Unternehmung oft genug mit ihrem Begleiter, dem sprechenden Motorrad >Hermes<, zu besprechen.
Dieses >Gefährt, was gleichzeitig Gefährte ist< kommentiert gerne alles mit teilweise recht markanten oder zynischen Kommentaren und menschliche Belange sind ihm noch mehr egal als >Kino<, was verständlich ist, da er halt nur ein Motorrad ist, das dazu gerne mal Fremdwörter durcheinander bringt. Auf jeden Fall bringt er aber Witz hinein und seine Gespräche mit seiner Fahrerin sind immer bemerkenswert.
Eine Sache die man auf gar keinen Fall in der Serie erwarten sollte ist Charakterentwicklung, insbesondere bei der Hauptprotagonistin. Dies ist auch notwendig. Sie ist eine Außenstehende, eine Zuschauererin und kein direkter Bestandteil der jeweiligen Länder die sie bereist. Sie nimmt nur die Eindrücke auf und fährt dann weiter, mehr ist da nicht. Nur gegen Ende ist ein kleiner Tick in ihrem Verhalten zu erkennen, doch der wird dann auch schnell unterbunden.

4. Inhalt

Wie man erwarten kann ist die Serie sehr stark episodisch aufgebaut, ohne große Zusammenhänge dazwischen. Nicht einmal die Reihenfolge ist chronologisch, wenn man mal auf Einzelheiten achtet.
Nur einmal gibt es eine Geschichte die sich über zwei Folgen hinzieht und sonst begleitet man >Kino< halt dabei wie sie die verschiedenen Länder durchstreift und dabei auf allerhand sogenannte >perfekte< Gesellschafften, gescheiterte Dystopien oder einfach nur Menschen, die ihren Träumen hinterherjagen trifft.
Man sollte aber nicht, wie man bei dem einfachen und durchaus fröhlichen Zeichenstil denken kann, nur reine Gute-Laune-Geschichten erwarten. Teilweise wird es hier recht hart und sogar brutal. Außerdem lassen manche der Pointen von einigen Episoden einen mit einem durchaus deprimierenden Gefühl zurück.
Die meisten der Städte und Nationen (was größtenteils dasselbe ist) hier erinnern an europäische Altstädte und man kann bei vielen sehr leicht Querverweise zu unserem momentanem Leben ziehen.
Es wird gezeigt wie lächerlich menschliche Eigenarten manchmal sind, wie sehr Schein eine Realität sein kann, wie grausam wir bisweilen in unserem logischen Denken sind oder wozu Wille und Heimatverbundenheit einen treiben können.
Ich sage jetzt nicht, dass alle der kleinen Geschichten hier perfekt sind, aber für mich sind sie im Rahmen der Möglichkeiten so effektiv wie nur möglich umgesetzt wurden. Worauf sich der Zuschauer noch einstellen muss ist, dass hier nur gezeigt wird. Wie gesagt: Kino nimmt nie eine Partei ein und wertet auch nie und deswegen gibt es kaum und wenn, dann nur sehr kryptische Fazits. Wer mit sowas ein Problem hat und gerne einen roten Strich am Ende haben möchte, der wird hier nicht froh.
Was dazu auch nicht für jedermann ist, ist die gewaltige Menge an Poesie die hier in den Erzählungen steckt. Teilweise märchenhaft wirkt dies alles und hinzu kommen noch die absolut fabelhaften Dialoge, die geradezu danach gieren zitiert zu werden und voller Hintergedanken und Philosophie stecken. Dabei muss auch nicht zwangsläufig alles Sinn ergeben – beispielsweise kann man durchaus hinterfragen woher >Kino< ihre finanziellen Mittel nimmt.
Ich könnte wirklich Ewigkeiten über dieses und jenes schreiben, was in >Kino’s Journey< vorkam und wenn ich mich mal jetzt sehr weit aus dem Fenster lehne: >Kinos< Reise durch diese abstrakte Welt in der sie wohnt, mit all ihren Formen, Um- und Irrwegen, sowie Hindernissen und grausigen Passagen, ist eine Metapher für das Leben. Wenn man durch die Welt geht, erlebt man viele schöne Dinge, doch auch viel Unangenehmen, was man lieber vermeiden möchte. Doch man kann nicht einfach bei den schönen Orten bleiben, sondern man muss weiter, selbst wenn es schwer ist.
Wie ich es halt oben geschrieben habe: >Die Welt ist nicht schön; deswegen ist sie es<

5. Fazit

Ein kleines Meisterwerk wie ich finde, das mich vollkommen verzaubert hat.
Die Atmosphäre ist sanft und angenehm und die Hauptprotagonisten – wie ich finde – einfach sympathisch.
>Kino’s Journey< bringt einem zum nachdenken und zeigt eine Welt, die einem Traum entsprungen sein könnte, aber dennoch so wahr ist.
Könnte sein, dass alles Blödsinn ist, was ich weiter oben geschrieben habe und die Serie ist ganz sicher nicht für jeden ausgelegt und viele werden einfach beim Schauen gelangweilt einnicken oder sich über fehlende Substanz in einigen Bereichen ärgern.
Aber ich habe mich in den 13 Folgen vollkommen verloren.
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Avatar: dajosch#7
Anspruch:sehr viel
Action:mittel
Humor:wenig
Spannung:mittel
Atmosphäre:mittel
Die Grautöne der schönen Welt


Kino's Travels scheint auf den ersten Blick einem fast schon ausgetretenen Pfad zu folgen: episodische Handlung, die von einem Abenteurer erzählt, der sich von Land zu Land bewegt und dort in jeder Folge ein anderes Geheimnis aufdeckt und das dazugehörige Problem löst.

So weit, so unoriginell.

Kino zeigt jedoch bereits in der ersten Folge, dass es nicht vorhat so zu bleiben: es kommt am Ende weder zur Lösung des Problems, noch bezieht Kino eine klare Position - eine Eigenschaft, die sich, bis auf wenige Ausnahmen, durch den kompletten Anime zieht. Kino ist in jeder Folge meist nur Beobachter, beschreibt vielmehr als das sie kommentiert, ändert nicht sondern lernt und macht damit den Anime weniger zu einer fast genretypischen Fabel mit klaren Moralpositionen, sondern zu einem nachdenklich-differenzierten Sinnbild. So schön sie ist, die Welt ist grau, so will uns Kino erklären. Moral ist relativ zum Betrachter und was einem fast schon als Barbarei vorkommt ist in einem Land vielleicht einfach eine Tradition. Und wer ist er schon, der Reisende, der Ungebundene, dass er einem Volk diktieren will wie es zu leben hat?

Da passt es auch nur, dass die Thematik sich meistens um die großen gesellschaftlichen Fragen dreht: Was ist die Natur des Menschen? Wie hoch ist der Preis den man für Frieden zu zahlen hat? Und wo darf, ja muss, die Gesellschaft ihr Wohlergehen vor das des Individuums stellen? Harter Tobak für eine 13episodige Anime-Serie - besonders für eine, die so viel wie möglich in ihre kurze Laufzeit packen will und mit allen Mitteln versucht jede Episode zu einer Metapher zu machen.

Und dieser Ansatz gelingt leider nur mit Abstrichen: statt glaubhaften und kreativen Ideen findet man in vielen Folgen sehr absurde, fast schon an den Haaren herbeigezogene Dystopien oder Utopien deren einziger Inhalt es ist, eine unterliegende Problematik besonders deutlich zu machen. Charaktere oder Glaubwürdigkeit bleiben deshalb oft genug auf der Strecke und die Laufzeit der Folgen erlaubt keine tiefer gehenden Betrachtungen mehr. Kino ist da fast der einzige Lichtblick, die es trotz nur sehr kurzer Charakterisierung und fester Rolle eigentlich immer schafft interessant und überraschend zu bleiben - genau wie die eindringlichen Fragen die nach jeder Folge übrig bleiben.

Diese sind nämlich das eigentliche Herz der Serie. Wie die großen Themen selbst, lassen sich diese nie leicht beantworten und jede Antwort die man im Laufe einer Folge erhält, hinterlässt einen bittersüßen Beigeschmack. Am Ende ist es der Zuschauer, der die Entscheidung fällen muss, was vom gerade Gezeigten zu halten ist. Das ist der große Charme der Serie - sie aktiviert und lässt sich niemals auf zu große Eindeutigkeiten ein. Sie bleibt ihrem Narrativ treu und so schön manches auch scheint, ist es schließlich doch immer wieder nur eines: ein Grauton.

Technisch ist Kino's Travels nichts besonderes. Die Animationen sind zweckdienlich und der Zeichenstil ist charakteristisch aber auch unspektakulär. Cinematographisch stechen einzelne Szenen jedoch immer wieder heraus: dort wird die Jagd auf ein allzu-putziges Kaninchen mit einem blutigen Kopfschuss in Großaufnahme beendet oder die Schneelandschaft verwandelt sich plötzlich in ein gleißendes weißes Feld, welches nur noch die Akteure wie auf einer zu groß geratenen Theaterbühne übriglässt. Solche Szenen wirken jedoch nur bedingt und sind oft zu erratisch oder wirken fast schon zu überheblich. Dennoch erzeugen sie einen gewissen Mystizismus, der wunderbar zur nachdenklichen Stimmung der Serie passt. Ein Plus also, wenn auch ein kleines.

Fazit:
Kino's Travels ist ein interessantes Sinnbild, das sich mehr darauf versteht eindringliche Fragen zu stellen statt sie zu beantworten. Alles drumherum ist mal mehr, mal weniger gut funktionierendes Beiwerk. Wer jedoch auf der Suche nach ruhiger nachdenklich machender Unterhaltung ist, wird hier fündig.
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Avatar: AnimeChris#8
Anspruch:sehr viel
Action:wenig
Humor:wenig
Spannung:mittel
Erotik:nichts
Die junge Kino begibt sich in 13 Folgen auf eine Reise, die mehr ist als eine Reise durch ein unbekanntes Land. Sie erforscht die menschliche Psyche und hält uns schockierend ein Spiegelbild vor Augen, dass uns ohne Schnörkel zeigt was es heißt Mensch zu sein. So stellt sich danach die Frage: ist der Titel „The Beautiful World“ ironisch oder ernst gemeint. Auf alle Fälle ist Kinos Reise ein kleines Juwel, dass leider nicht jedem gefallen wird.

Serie wie Kino`s Journey gibt es nicht all zu viele, doch ihre Existenz ist wichtig. Egal ob Mushi-Shi oder Time of Eve, es sind solche Serien, die nicht nur kurz unterhalten sondern zum Nachdenken und Reflektieren anregen. Natürlich sprechen solche Serien nicht unbedingt die jungen Animefans an, aber gerade das finde ich toll, da es zeigt, dass Animes nicht nur für unsere Teenagerjahre da sind, sondern uns auch noch danach bereichern können.

Schaut man sich Kino an, so sollte man dies nur mit einer Episode am Tag/ Abend tun. Jede Folge hat mächtig Tiefgang und wird durch ein zu schnelles Hintereinanderwegschauen seiner Wertigkeit beraubt. Wie bereits erwähnt bietet jede Folge Denkanstöße und bietet sich auch zum Schauen in einer Animefangruppe an in der man auch mal über die Folgen spricht. Dann wächst Kino`s Journey über sich hinaus und wird zu dem besonderen was es ist.

Die Themen, die hier angesprochen werden und alle Parabeln des menschlichen Handels und Seins sind reichen von Themen wie Glaube und Aberglaube, dem Täuschen in Menschen, der Mensch als Gewohnheitstier der blind Befehlen folgt, den Träumen die uns Flügel verleihen bis hin zu Fragen nach dem Preis des Friedens und der Frage ob Roboter auch leben.

All diese Folgen sind bis auf kleine Details unabhängig voneinander und Kino und ihr Motorrad sind das einzige Bindeglied. Sie machen sich recht gut als Hauptfiguren, auch wenn es etwas Zeit benötigt ein sprechendes Motorrad für ernst zu nehmen. Auch Kino schließt man nicht auf den ersten Blick gleich ins Herz. Grund dafür ist, dass sie sehr emotionslos und gefühlskalt auf den ersten Blick erscheint. Auch dauert es etwas bis man sich sicher ist, dass sie ein Mädchen ist. Sie ist so mehr, genau wie wir, Zuschauer und steht für alle Reisenden völlig wertfrei. Jeder könnte Kino sein und die wunderschöne Rückblickfolge in ihre Kindheit macht das erschreckend klar.

Erschrecken wird man sich bei der Serie nur über die Menschheit selbst und dem zu was sie fähig ist. Es ist nichts neues, aber die Art wie uns das ganze geschildert wird kann teilweise wie ein Schlag in den Magen sein. Zeichnerisch ist das ganze leider nicht ganz so spektakulär, und alles erscheint wie durch einen Filter gezeigt zu werden. Doch die Qualität ist befriedigend auch wenn das Design der Menschen teilweise etwas dürftig ausfällt.

Die Musik begleitet das ganze Geschehen unauffällig und passend und Ending sowie Opening Song können sich wirklich hören lassen. Gleiches gilt auch für die englische Synchro, die einen guten Job macht. Besonders gut hat mir das Motorrad Hermes gefallen, das zwar teilweise wie ein naives Kind klingt, aber immer auf den Punkt genau Emotion und Stimmung trifft.

So, zum Schluss sei nochmals darauf hingewiesen, dass diese Serie nicht für Jedermann ist. Man sollte eine gewisse Reife, Zeit und Verständnis mitbringen, um Kinos Reise in vollen Zügen genießen zu können. Es gibt zwar zwei Actionfolgen, aber der Erzählstil ist sehr ruhig und langsam bis zum Ende jeder Folge hin. Das wird viele Abschrecken, doch diejenigen von euch, die sich bewusst für Kino entscheiden werden auf eine wirklich faszinierende Reise durch eine „Beautiful World“ gehen.
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Avatar: aniSearchler
aniSearchler
#9
Ein absolut ruhiges und tiefsinniges Meisterwerk, welches Freiraum für viele Interpretationen bietet, bei denen es kein richtig oder falsch gibt.

Vorab-Anmerkung:

Das Geschlecht des Protagonisten/der Protagonistin wäre hier ein Spoiler. Ich benutze aber aus Gründen der Übersichtlichkeit die Anreden "Der Protagonist" und "er". Wenn ihr in diesem Punkt ungespoilert bleiben wollt, solltet ihr ohne das ich andere Poster auch nur in irgendeiner Form schlecht mache, dessen Kommentare meiden. Nur eine Anmerkung und keine Aufforderung! Selbstverständlich liegt die Entscheidung ganz bei euch und wenn euch der Spoiler nicht stören würde, verliert diese Anmerkung natürlich ohnehin ihre Wirkung.

Story:

Der Protagonist "Kino" ist ein Reisender, der in Begleitung seines sprechenden Motorrads fremde Länder erkundet, in denen er sich traditionell lediglich 3 Tage aufhält, um sich einen Eindruck von Land und Leuten zu verschaffen. Ab und an trifft er jedoch auch an abgelegenen Orten auf Menschen und Familien. Jedes dieser Länder und Orte hat bestimmte Missstände von politischer, gesellschaftlicher oder auch religiöser Natur, die entweder das ganze Land oder die einzelnen Menschen/Familien selbst betreffen. Unser Protagonist "Kino" lässt besagte Vorfälle jedoch meist völlig unkommentiert und greift nur selten in die Geschehnisse ein. Achtung Eigeninterpretation meinerseits: Die Produzenten wollten damit wohl erreichen, dass der Zuschauer selbst nachdenkt und sich seine eigene Meinung bildet, ohne das er hierbei vom Protagonisten beeinflusst wird. Wie ich finde, absolut gelungen! Der ganze Anime wird wie bereits gesagt sehr ruhig, atmosphärisch und vor Allem auffallend dialogarm gehalten. 

Weitere Anmerkungen und meine persönlichen Gedanken:

Ich kann mich leider nicht mehr an komplett alles erinnern, aber hier nun ein paar Eigeninterpretation meinerseits zu Folgen, die mir im Kopf hängen geblieben sind.

Folge mit den Menschenhändlern im Schnee: War es das wirklich wert? Kino bereut, dass er für eine Bande von Kriminellen einigen unschuldigen und friedlichen Kaninchen das Leben genommen hat.

Folge mit den Zugarbeitern: Scharfe Kritik an der (japanischen) Arbeitswelt.

Folge mit dem Land des aufgezwungenen "Erwachsenwerdens": Gesellschaftlicher Druck und dessen Folgen.

Folge mit den 2 Ländern, die sich bekämpfen: Schwächere und Ärmere leiden lassen, um mit den eigenen Problemen fertig zu werden.

Folge mit den durchschaubaren Gedanken: Gedanken von anderen lesen können?! Dann wäre der Kopf die schlimmste Waffe und das schlimmste Gefängnis zugleich.

Folge mit dem zerstörten "Land der Abstimmung": Auch das nahezu perfekte System der "direkten Demokratie" kann durch menschliches Versagen in einer Katastrophe enden.

Fazit:

Jeder der mal einen richtig anspruchsvollen, ruhigen und atmosphärischen Anime haben will, der durch die verschiedensten Aspekte zum Nachdenken anregt, wird hier mehr als fündig! Denn einen Titel solcher Art findet man nun wirklich nicht an jeder Straßenecke.
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