SlaughtertripV.I.P.
#1Die ergreifendsten Liebesgeschichten werden oft vom Tod begleitet. Offensichtliches Beispiel: »Romeo und Julia«. Auch bei diesem Anime ist der Tod der ständige Begleiter. In gewisser Weise ist der Tod nicht nur der Begleiter, sondern der Protagonist selbst, deshalb auch das Wort »Shinigami« (= Todesgott) im Titel. Die Angebetete des Dukes of Death ist sein Hausmädchen Alice Lendrott, die er nicht berühren darf, denn ansonsten stirbt sie. Was für ein trauriges Schicksal … so eine Art »Fernbeziehung extreme«.
Der Anime hat zuerst gar keinen guten Eindruck gemacht, und daran gebe ich ihm selbst die Schuld! Während die Hintergründe, die man in manchen Szenen durchaus als pittoresk bezeichnen kann, sehr sauber gezeichnet sind und nichts zu wünschen übriglassen, sind es die CGI-Charaktere, die aus diesen Hintergründen, die stets die Atmosphäre unterstützen, so eklig hervorstechen. Sie wirken sehr glatt und flach. Das Einzige, das hier nicht flach ist, ist Alice‘ Vorbau, und damit möchte ich zum nächsten Abturner überleiten. Neben ihren überdimensional großen Brüsten, die gut und gerne die Hälfe des Bildschirmes einnehmen können, sind es die vielen Anzüglichkeiten, die dem Duke und dem Zuseher einheizen sollen, aber den Anime auf den ersten Blick so banal und obszön wirken lassen. Aber nur auf den ersten Blick!
Alice zeigt bei jeder ihr bietenden Gelegenheit Haut. Sie zieht ihr Beinkleid hoch oder ihr Maid-Outfit runter. Das ist ihre Art, mit dem Duke zu flirten und ihm etwas Erotik zukommen zu lassen, ohne ihn zu berühren. Der Duke stellt sich dabei meistens wie ein Kleinkind an und wird vor Scham rot wie eine Tomate, und das, obwohl die beiden wissen, was sie für einander empfinden. Am liebsten würde man den Duke packen, ihn gut durchschütteln und ihm mit lauter und deutlicher Stimme klarmachen, dass er sich nicht so anstellen soll. Aber das gibt diesem Anime, der anfangs wie ein billiges Ecchi-Werk wirkt, eine gewisse Unschuld. Dieser Anime ist in vielen Szenen erotisch; mal mehr, mal wenig, und doch immer so unschuldig wie ein Lämmchen. Später stellt sich sogar heraus, dass der Duke auf Alice‘ Flirt-Attacken steht. Gibt’s für diesen Fetisch eigentlich einen Namen? Sieht man sich das alles von der ernsten Seite an, so hat Alice Farbe in sein Leben gebracht und ihn zu einem glücklicheren Menschen gemacht. Dass es ihm kaum möglich war, soziale Kontakte zu knüpfen und aufrecht zu erhalten, und er stattdessen bei jedem kleinsten Missgeschick den Tod bringen könnte, hat ihn in Trauer und Verzweiflung gestürzt.
Diese leicht gothic angehauchte und etwas morbide, jedoch überraschend romantische Liebesgeschichte zwischen dem Duke und Alice ist alles, was dieser Anime braucht, um zu überzeugen. Alle Schwächen wiegen nicht mehr so schwer und die Problemchen, die man mit diesem Anime hatte, scheinen wie fortgeweht zu sein, sobald man die beiden bei einem improvisierten Tanz, bei einer Bootsfahrt unter klarem Sternenhimmel, liegend im Schnee, bei einem Duett am Piano, beim geträumten Händchenhalten oder in ihrer Kindheit sieht.
Neben dieser gewöhnungsbedürftigen Liebesgeschichte, deren Zauber sich erst mit der Zeit entfaltet wie eine Knospe, die mit voranschreitender Dauer zu einer wunderschönen Blume erblüht, besitzt dieser Anime auch mehrere kleine und einfache, aber dennoch interessante Handlungsstränge. Den Duke und Alice umgibt jeweils ein kleines Mysterium, von dem man als Zuseher anfangs nur erahnen kann, ob es mit jenem ihres Liebsten zusammenhängt oder nicht.
Dem Duke wurde von einer unbekannten Hexe ein Fluch auferlegt, der bewirkt, dass alles, was er berührt, über den Jordan geht. Das betrifft alle Lebewesen: Menschen, Tiere und Pflanzen. Die Wirkungsweise seines Fluches ist nicht komplett random, sondern unterliegt gewissen Regeln, z. B. sind seine Körperflüssigkeiten harmlos, wohingegen der Tod selbst dann eintrifft, wenn eine Kleidungsschicht zwischen dem Duke und einer Person liegt. Ausgenommen davon ist eine ganz besonders dicke Bekleidung, was zu einer herrlich schwarzhumoristischen Szene geführt hat, bei der er ausgerechnet ein Pestdoktorkostüm angezogen hat, um die Leute um ihn herum zu schützen. Die Fragen, die sich beim »Duke-Handlungsstrang« stellen, sind: »Wer ist die Hexe, die ihn verflucht hat, und warum hat sie das getan?«
Die Geschichte von Alice geht tiefer, als man anfangs vielleicht annehmen könnte. Das Ergründen ihres wahren Wesens und ihrer Vergangenheit (unter anderem durch knuffige Rückblenden), verleiht Alice, die zu Beginn einfach nur als laszives Dienstmädchen in Erinnerung blieb, nicht nur mehr Tiefe – die zu diesem Moment auch bitter nötig war –, sie wird auch zusehends immer sympathischer. Das Mysterium um Alice beginnt eine Generation vor ihr, nämlich mit ihrer Mutter Sharon. Die Fragen, die sich beim »Alice-Handlungsstrang« stellen, sind: »Was hat es mit dieser Frau auf sich, die immer so geheimnisvoll dargestellt wird, und gibt es eine Verbindung zum Fluch ihres Geliebten?« Das einzige Element, das eine Verbindung vermuten lässt, tritt in Form der mysteriösen Daleth in Erscheinung, die einerseits eine hochrangige Hexe ist und andererseits Sharon von früher kennt.
Die restlichen Charaktere sind nur Beiwerk. Neben der erblühenden Romanze zwischen den Protagonisten wirken sie nur wie unscheinbare grüne Blätter, denen im Gegensatz zur kirschroten Rosenblüte nur wenig Beachtung geschenkt wird. Charaktere wie die bereits erwähnten Daleth und Sharon sind wichtig für die Handlung. Andere Charaktere wiederum besitzen zwar auch eine kleinere oder größere Rolle für die Handlung, doch bei diesen liegt der Fokus häufig auf der Comedy. Des Dukes Bruder Lord Walter ist beispielsweise ein laufender (oder im Fass steckender) Running Gag. Er möchte der nächste Erbe der Familie werden, doch weil er der Zweitgeborene ist, bekommt er jedes Mal einen Anfall, wenn er das Wort »zwei« hört. Doch selbst er wird wichtig für die Handlung, wenn der Duke erfährt, dass ihm von seiner Mutter eine Frist gegeben wurde, bis wann er den ihm auferlegten Fluch brechen muss, denn ansonsten soll Lord Walter der nächste Erbe werden. Der Butler Rob ist schon alt und hat es nicht so mit Sehen und Hören, doch seinen Job macht er wie eine Eins. Er hat den Duke unterstützt, bis Alice in dessen Leben getreten ist, und ist zu einer Art Vaterfigur geworden. Des Dukes Vater sieht man im gesamten Anime übrigens kein einziges Mal. Seine Schwester Viola tritt meist in Comedy-Szenen in Erscheinung, wenn ihr Älterer-Mann-Komplex zuschlägt. Wer kann es ihr verübeln? Rob sieht ja auch ganz stattlich aus! Mit Cuff und Zain treffen die beiden auf eine Hexe und einen Hexer, die ihnen dabei helfen, das Mysterium des Fluches zu lösen. Mit Ausnahme der Tatsachen, dass Cuff sich in eine Fledermaus verwandeln kann und Feuermagie beherrscht und Zain sich in einen Vogel verwandeln kann, sind die beiden ansonsten eher unscheinbar. Die zwei sind ebenfalls romantisch miteinander verbandelt, auch wenn ihre Beziehung nicht annähernd so bezaubernd ist wie die der Protagonisten.
»Shinigami Bocchan to Kuro Maid« ist ein Anime, den man zu Beginn leicht unterschätzen oder falsch einschätzen kann, auch wenn er nicht makellos und als Gesamtpaket nicht vollends überzeugend ist. Die Liebesgeschichte zwischen dem Duke und Alice ist so (auf)reizend wie traurig. Ohne Nebencharaktere, ohne Anzüglichkeiten und ohne allem Drum und Dran hätte sie ebenfalls funktioniert, und in Form eines kurzen Films oder einer kurzen OVA hätte sie von mir fünf Sterne bekommen. Auf die zweite Staffel freue ich mich schon, und bis dahin wünsche ich diesem sympathischen Pärchen einen geruhsamen Schlaf.
Der Anime hat zuerst gar keinen guten Eindruck gemacht, und daran gebe ich ihm selbst die Schuld! Während die Hintergründe, die man in manchen Szenen durchaus als pittoresk bezeichnen kann, sehr sauber gezeichnet sind und nichts zu wünschen übriglassen, sind es die CGI-Charaktere, die aus diesen Hintergründen, die stets die Atmosphäre unterstützen, so eklig hervorstechen. Sie wirken sehr glatt und flach. Das Einzige, das hier nicht flach ist, ist Alice‘ Vorbau, und damit möchte ich zum nächsten Abturner überleiten. Neben ihren überdimensional großen Brüsten, die gut und gerne die Hälfe des Bildschirmes einnehmen können, sind es die vielen Anzüglichkeiten, die dem Duke und dem Zuseher einheizen sollen, aber den Anime auf den ersten Blick so banal und obszön wirken lassen. Aber nur auf den ersten Blick!
Alice zeigt bei jeder ihr bietenden Gelegenheit Haut. Sie zieht ihr Beinkleid hoch oder ihr Maid-Outfit runter. Das ist ihre Art, mit dem Duke zu flirten und ihm etwas Erotik zukommen zu lassen, ohne ihn zu berühren. Der Duke stellt sich dabei meistens wie ein Kleinkind an und wird vor Scham rot wie eine Tomate, und das, obwohl die beiden wissen, was sie für einander empfinden. Am liebsten würde man den Duke packen, ihn gut durchschütteln und ihm mit lauter und deutlicher Stimme klarmachen, dass er sich nicht so anstellen soll. Aber das gibt diesem Anime, der anfangs wie ein billiges Ecchi-Werk wirkt, eine gewisse Unschuld. Dieser Anime ist in vielen Szenen erotisch; mal mehr, mal wenig, und doch immer so unschuldig wie ein Lämmchen. Später stellt sich sogar heraus, dass der Duke auf Alice‘ Flirt-Attacken steht. Gibt’s für diesen Fetisch eigentlich einen Namen? Sieht man sich das alles von der ernsten Seite an, so hat Alice Farbe in sein Leben gebracht und ihn zu einem glücklicheren Menschen gemacht. Dass es ihm kaum möglich war, soziale Kontakte zu knüpfen und aufrecht zu erhalten, und er stattdessen bei jedem kleinsten Missgeschick den Tod bringen könnte, hat ihn in Trauer und Verzweiflung gestürzt.
Diese leicht gothic angehauchte und etwas morbide, jedoch überraschend romantische Liebesgeschichte zwischen dem Duke und Alice ist alles, was dieser Anime braucht, um zu überzeugen. Alle Schwächen wiegen nicht mehr so schwer und die Problemchen, die man mit diesem Anime hatte, scheinen wie fortgeweht zu sein, sobald man die beiden bei einem improvisierten Tanz, bei einer Bootsfahrt unter klarem Sternenhimmel, liegend im Schnee, bei einem Duett am Piano, beim geträumten Händchenhalten oder in ihrer Kindheit sieht.
Neben dieser gewöhnungsbedürftigen Liebesgeschichte, deren Zauber sich erst mit der Zeit entfaltet wie eine Knospe, die mit voranschreitender Dauer zu einer wunderschönen Blume erblüht, besitzt dieser Anime auch mehrere kleine und einfache, aber dennoch interessante Handlungsstränge. Den Duke und Alice umgibt jeweils ein kleines Mysterium, von dem man als Zuseher anfangs nur erahnen kann, ob es mit jenem ihres Liebsten zusammenhängt oder nicht.
Dem Duke wurde von einer unbekannten Hexe ein Fluch auferlegt, der bewirkt, dass alles, was er berührt, über den Jordan geht. Das betrifft alle Lebewesen: Menschen, Tiere und Pflanzen. Die Wirkungsweise seines Fluches ist nicht komplett random, sondern unterliegt gewissen Regeln, z. B. sind seine Körperflüssigkeiten harmlos, wohingegen der Tod selbst dann eintrifft, wenn eine Kleidungsschicht zwischen dem Duke und einer Person liegt. Ausgenommen davon ist eine ganz besonders dicke Bekleidung, was zu einer herrlich schwarzhumoristischen Szene geführt hat, bei der er ausgerechnet ein Pestdoktorkostüm angezogen hat, um die Leute um ihn herum zu schützen. Die Fragen, die sich beim »Duke-Handlungsstrang« stellen, sind: »Wer ist die Hexe, die ihn verflucht hat, und warum hat sie das getan?«
Die Geschichte von Alice geht tiefer, als man anfangs vielleicht annehmen könnte. Das Ergründen ihres wahren Wesens und ihrer Vergangenheit (unter anderem durch knuffige Rückblenden), verleiht Alice, die zu Beginn einfach nur als laszives Dienstmädchen in Erinnerung blieb, nicht nur mehr Tiefe – die zu diesem Moment auch bitter nötig war –, sie wird auch zusehends immer sympathischer. Das Mysterium um Alice beginnt eine Generation vor ihr, nämlich mit ihrer Mutter Sharon. Die Fragen, die sich beim »Alice-Handlungsstrang« stellen, sind: »Was hat es mit dieser Frau auf sich, die immer so geheimnisvoll dargestellt wird, und gibt es eine Verbindung zum Fluch ihres Geliebten?« Das einzige Element, das eine Verbindung vermuten lässt, tritt in Form der mysteriösen Daleth in Erscheinung, die einerseits eine hochrangige Hexe ist und andererseits Sharon von früher kennt.
Die restlichen Charaktere sind nur Beiwerk. Neben der erblühenden Romanze zwischen den Protagonisten wirken sie nur wie unscheinbare grüne Blätter, denen im Gegensatz zur kirschroten Rosenblüte nur wenig Beachtung geschenkt wird. Charaktere wie die bereits erwähnten Daleth und Sharon sind wichtig für die Handlung. Andere Charaktere wiederum besitzen zwar auch eine kleinere oder größere Rolle für die Handlung, doch bei diesen liegt der Fokus häufig auf der Comedy. Des Dukes Bruder Lord Walter ist beispielsweise ein laufender (oder im Fass steckender) Running Gag. Er möchte der nächste Erbe der Familie werden, doch weil er der Zweitgeborene ist, bekommt er jedes Mal einen Anfall, wenn er das Wort »zwei« hört. Doch selbst er wird wichtig für die Handlung, wenn der Duke erfährt, dass ihm von seiner Mutter eine Frist gegeben wurde, bis wann er den ihm auferlegten Fluch brechen muss, denn ansonsten soll Lord Walter der nächste Erbe werden. Der Butler Rob ist schon alt und hat es nicht so mit Sehen und Hören, doch seinen Job macht er wie eine Eins. Er hat den Duke unterstützt, bis Alice in dessen Leben getreten ist, und ist zu einer Art Vaterfigur geworden. Des Dukes Vater sieht man im gesamten Anime übrigens kein einziges Mal. Seine Schwester Viola tritt meist in Comedy-Szenen in Erscheinung, wenn ihr Älterer-Mann-Komplex zuschlägt. Wer kann es ihr verübeln? Rob sieht ja auch ganz stattlich aus! Mit Cuff und Zain treffen die beiden auf eine Hexe und einen Hexer, die ihnen dabei helfen, das Mysterium des Fluches zu lösen. Mit Ausnahme der Tatsachen, dass Cuff sich in eine Fledermaus verwandeln kann und Feuermagie beherrscht und Zain sich in einen Vogel verwandeln kann, sind die beiden ansonsten eher unscheinbar. Die zwei sind ebenfalls romantisch miteinander verbandelt, auch wenn ihre Beziehung nicht annähernd so bezaubernd ist wie die der Protagonisten.
»Shinigami Bocchan to Kuro Maid« ist ein Anime, den man zu Beginn leicht unterschätzen oder falsch einschätzen kann, auch wenn er nicht makellos und als Gesamtpaket nicht vollends überzeugend ist. Die Liebesgeschichte zwischen dem Duke und Alice ist so (auf)reizend wie traurig. Ohne Nebencharaktere, ohne Anzüglichkeiten und ohne allem Drum und Dran hätte sie ebenfalls funktioniert, und in Form eines kurzen Films oder einer kurzen OVA hätte sie von mir fünf Sterne bekommen. Auf die zweite Staffel freue ich mich schon, und bis dahin wünsche ich diesem sympathischen Pärchen einen geruhsamen Schlaf.
Beitrag wurde zuletzt am 02.10.2021 20:21 geändert.
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