CipherDoodV.I.P.
#1Wenn man am falschen Ende kürzt
"My Isekai Life" ist wie der Titel schon vermuten lässt ein weiterer Vertreter des Isekai Genre, allerdings erneut ein Titel der die üblichen Schwächen des Genre mit sich bringt und durch Kürzungen des Produktionsteams sogar verschlimmert. Aber lasst uns hier einmal einen näheren Blick darauf werfen und ermitteln wo die Probleme liegen.
Der Anime adaptiert die gleichnamige Light Novel aus der Feder von Shinkoshoto. Diese nahm wie viele Titel ihren Anfang auf der Self-Publishing Plattform Shōsetsuka ni Narō bevor sie später von SB Creative erworben wurde und dort seit Mai 2018 veröffentlicht wird. Die Light Novel besitzt 11 Bände zum Zeitpunkt dieser Rezension. Ebenfalls gibt es eine Manga Adaption, welche in Deutschland durch Altraverse vertrieben wird.
Handlung:
Ihr habt womöglich die Beschreibung dieses Titels hier gelesen bevor ihr hier gelandet seit, diese könnt ihr so ziemlich auch gleich vergessen. Das Produktionsteam wirft die gesamte Einführung über Bord mit etwa einem drittel des ersten Bandes und wirft euch gleich mitten ins Geschehen. Wir begleiten im Grunde fortan den Helden Yuji nachdem er schon seine übermächtigen Kräfte und vielen Begleiter als "Monsterbändiger" erhalten hat, während er auf seiner Reise immer wieder in die Pläne und Machenschaften des "Blauen Mondes", eine Sekten ähnliche Religion, hineinstolpert und vereitelt. Diese Kürzung verstärkt ein weiteres gewaltiges Problem worauf wir bei den Charakteren als nächstes eingehen werden.
Charaktere:
Wir haben eigentlich nur einen einzigen erwähnenswerten Charakter in der gesamten Serie und zwar unseren Protagonisten Yuji Sano. Das Problem mit Yuji ist jedoch er hat so viele Emotionen wie ein Stein, womöglich sogar noch weniger. Egal ob er einmal wirklich Freude empfindet oder in einer Situation sich befindet wo es um Leben und Tod geht, Yuji wirkt immer vollkommen ohne Emotionen, ohne große Regung oder irgendeinem Interesse an seinem oder dem Leben anderer. Es ist daher dem Zuschauer wirklich schwer irgendwie Sympathie für ihn zu empfinden oder eine Form von Empathie. Ausgleichen sollen das ganze wohl seine Begleiter, seien es seine Schleime oder sein Wolf Begleiter, allerdings ihnen fehlt in großen Teilen wirklich eine eigenständige Persönlichkeit um diese Rolle zu erfüllen. Sie sind am Ende nur eine wirre Ansammlung von Stimmen in hoher Tonlage. Durch das Auslassen der gesamten Einführung wird der Zuschauer auch jeglicher Möglichkeit beraubt irgendwie Yuji, sein Verhalten und seine Vergangenheit zu verstehen. Wir haben einfach nur den emotionslosen Roboter vor uns.
Umsetzung:
Wir hatten ja schon erwähnt, dass der Anime die gesamte Einführung einfach weglässt. Solltet ihr die Manga Adaption gelesen haben dürftet ihr bis auf das letzte Kapitel den gesamten ersten Band hier vermissen. Aber das ist nicht das einzige Problem. Nicht nur beim emotionslosen Yuji sondern auch bei vielen anderen Charakteren hat man das Gefühl, dass es keine Dialogregie gibt. Völlig ohne Rücksicht auf die Situation oder Lage haben wir immer wieder Charaktere die einfach nur ihren Text herunterlesen ohne Betonung, ohne Emotionen. Als würde den Sprechern jegliche Information fehlen was sie da vorlesen. Auch technisch muss man gestehen ist es nicht auf einem sehr guten Stand. Man glänzt eher meist mit steifen Animationen oder Standbildern und Diashows. Absoluter Tiefstpunkt ist dabei Episode 7, die eine künstlich in die Länge gestreckte Handlung erzählt mit beinahe ausschließlich einer Abfolge von Standbildern. In dieser Episode starren wir teilweise Minutenlang ein Bild ohne Bewegung, Ton oder Dialog an oder wir bekommen eine Schleife von Standbildern abgespult die man immer und immer wieder von vorne durchläuft.
Das merkwürdigste ist dann der Abschluss, denn ab Episode 10 beginnt man eine Anime eigene Original Story zu erzählen, die nichts mit der Light Novel zu tun hat. Kaum ist diese vorbei geht man dahin zurück wo die Geschichte eigentlich hätte mit Episode 10 weitergehen sollen. Ich weis ja nicht aber warum nicht die eigentliche Einführung behalten, seine Charaktere richtig einführen und vorstellen, anstatt dieses selbst erfundene Finale. Es endet so oder so mit einem Ausblick.
Fazit:
"My Isekai Life" erfindet leider nicht das Rad neu sondern bringt nur vieles was wir schon kennen aus dem Isekai Genre mit sich, allem voran flache Charaktere. Durch das Auslassen der Einführung wird Protagonist Yuji und seine Begleiter auch jeglicher Möglichkeit beraubt ihnen näher zu kommen oder sie zu verstehen. Der Titel ist zwar kein absoluter Totalausfall aber es gibt eine sehr lange Mängel-Liste. Neben der Tatsache, dass den Charakteren wirklich jegliche Möglichkeit genommen wird ihnen näher zu kommen, fehlt es auch an jeglichem Spannungsbogen. Hinter allem was geschieht steckt irgendwie der "Blaue Mond" und jeglicher Gegner wird vollkommen anteilslos in kürzester Zeit fertig gemacht. Dabei kommt auch nicht wirklich Humor auf. Am Ende muss ich gestehen, kann ich keine Empfehlung aussprechen. Meiner Meinung nach schaut ihr besser bei anderen Titeln vorbei, dort ist eure Zeit besser aufgehoben, die Schwächen dieses Titels sind einfach zu stark offensichtlich.
Empfehlungen:
Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Anime.
"My Isekai Life" ist wie der Titel schon vermuten lässt ein weiterer Vertreter des Isekai Genre, allerdings erneut ein Titel der die üblichen Schwächen des Genre mit sich bringt und durch Kürzungen des Produktionsteams sogar verschlimmert. Aber lasst uns hier einmal einen näheren Blick darauf werfen und ermitteln wo die Probleme liegen.
Der Anime adaptiert die gleichnamige Light Novel aus der Feder von Shinkoshoto. Diese nahm wie viele Titel ihren Anfang auf der Self-Publishing Plattform Shōsetsuka ni Narō bevor sie später von SB Creative erworben wurde und dort seit Mai 2018 veröffentlicht wird. Die Light Novel besitzt 11 Bände zum Zeitpunkt dieser Rezension. Ebenfalls gibt es eine Manga Adaption, welche in Deutschland durch Altraverse vertrieben wird.
Handlung:
Ihr habt womöglich die Beschreibung dieses Titels hier gelesen bevor ihr hier gelandet seit, diese könnt ihr so ziemlich auch gleich vergessen. Das Produktionsteam wirft die gesamte Einführung über Bord mit etwa einem drittel des ersten Bandes und wirft euch gleich mitten ins Geschehen. Wir begleiten im Grunde fortan den Helden Yuji nachdem er schon seine übermächtigen Kräfte und vielen Begleiter als "Monsterbändiger" erhalten hat, während er auf seiner Reise immer wieder in die Pläne und Machenschaften des "Blauen Mondes", eine Sekten ähnliche Religion, hineinstolpert und vereitelt. Diese Kürzung verstärkt ein weiteres gewaltiges Problem worauf wir bei den Charakteren als nächstes eingehen werden.
Charaktere:
Wir haben eigentlich nur einen einzigen erwähnenswerten Charakter in der gesamten Serie und zwar unseren Protagonisten Yuji Sano. Das Problem mit Yuji ist jedoch er hat so viele Emotionen wie ein Stein, womöglich sogar noch weniger. Egal ob er einmal wirklich Freude empfindet oder in einer Situation sich befindet wo es um Leben und Tod geht, Yuji wirkt immer vollkommen ohne Emotionen, ohne große Regung oder irgendeinem Interesse an seinem oder dem Leben anderer. Es ist daher dem Zuschauer wirklich schwer irgendwie Sympathie für ihn zu empfinden oder eine Form von Empathie. Ausgleichen sollen das ganze wohl seine Begleiter, seien es seine Schleime oder sein Wolf Begleiter, allerdings ihnen fehlt in großen Teilen wirklich eine eigenständige Persönlichkeit um diese Rolle zu erfüllen. Sie sind am Ende nur eine wirre Ansammlung von Stimmen in hoher Tonlage. Durch das Auslassen der gesamten Einführung wird der Zuschauer auch jeglicher Möglichkeit beraubt irgendwie Yuji, sein Verhalten und seine Vergangenheit zu verstehen. Wir haben einfach nur den emotionslosen Roboter vor uns.
Umsetzung:
Wir hatten ja schon erwähnt, dass der Anime die gesamte Einführung einfach weglässt. Solltet ihr die Manga Adaption gelesen haben dürftet ihr bis auf das letzte Kapitel den gesamten ersten Band hier vermissen. Aber das ist nicht das einzige Problem. Nicht nur beim emotionslosen Yuji sondern auch bei vielen anderen Charakteren hat man das Gefühl, dass es keine Dialogregie gibt. Völlig ohne Rücksicht auf die Situation oder Lage haben wir immer wieder Charaktere die einfach nur ihren Text herunterlesen ohne Betonung, ohne Emotionen. Als würde den Sprechern jegliche Information fehlen was sie da vorlesen. Auch technisch muss man gestehen ist es nicht auf einem sehr guten Stand. Man glänzt eher meist mit steifen Animationen oder Standbildern und Diashows. Absoluter Tiefstpunkt ist dabei Episode 7, die eine künstlich in die Länge gestreckte Handlung erzählt mit beinahe ausschließlich einer Abfolge von Standbildern. In dieser Episode starren wir teilweise Minutenlang ein Bild ohne Bewegung, Ton oder Dialog an oder wir bekommen eine Schleife von Standbildern abgespult die man immer und immer wieder von vorne durchläuft.
Das merkwürdigste ist dann der Abschluss, denn ab Episode 10 beginnt man eine Anime eigene Original Story zu erzählen, die nichts mit der Light Novel zu tun hat. Kaum ist diese vorbei geht man dahin zurück wo die Geschichte eigentlich hätte mit Episode 10 weitergehen sollen. Ich weis ja nicht aber warum nicht die eigentliche Einführung behalten, seine Charaktere richtig einführen und vorstellen, anstatt dieses selbst erfundene Finale. Es endet so oder so mit einem Ausblick.
Fazit:
"My Isekai Life" erfindet leider nicht das Rad neu sondern bringt nur vieles was wir schon kennen aus dem Isekai Genre mit sich, allem voran flache Charaktere. Durch das Auslassen der Einführung wird Protagonist Yuji und seine Begleiter auch jeglicher Möglichkeit beraubt ihnen näher zu kommen oder sie zu verstehen. Der Titel ist zwar kein absoluter Totalausfall aber es gibt eine sehr lange Mängel-Liste. Neben der Tatsache, dass den Charakteren wirklich jegliche Möglichkeit genommen wird ihnen näher zu kommen, fehlt es auch an jeglichem Spannungsbogen. Hinter allem was geschieht steckt irgendwie der "Blaue Mond" und jeglicher Gegner wird vollkommen anteilslos in kürzester Zeit fertig gemacht. Dabei kommt auch nicht wirklich Humor auf. Am Ende muss ich gestehen, kann ich keine Empfehlung aussprechen. Meiner Meinung nach schaut ihr besser bei anderen Titeln vorbei, dort ist eure Zeit besser aufgehoben, die Schwächen dieses Titels sind einfach zu stark offensichtlich.
Empfehlungen:
- Black Summoner: Lustig eigentlich, aber wir haben in der gleichen Saison einen Titel, der zumindest einige Aspekte besser löst. Sicher kommt er auch mit ein paar sehr Isekai typischen Schwächen wie dem Harem und einer Armee von Frauen die auf den Protagonisten fliegen, aber man macht sich zumindest die Mühe seine Charaktere und ihre Geschichte vorzustellen, damit der Zuschauer eine Bindung zu ihnen aufbauen kann. Hingegen dem "Monsterbändiger" Yuji ist Kelvin ein Beschwörer, der verschiedene Begleiter zur Hilfe herbei beschwören kann.
- By the Grace of the Gods: Hier lässt sich beinahe eine bedingungslose Empfehlung aussprechen. Auch wenn es etwas friedlicher zugeht und der Start für einige etwas langsam ist wächst mit der Zeit der Titel mit seinen charmanten Charakteren einem ans Herz. Genau wie Yuji ist auch Ryoma ein Monsterbändiger, der viele Schleime an seiner Seite zu seiner Unterstützung hat.
Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Anime.
Beitrag wurde zuletzt am 12.09.2022 17:51 geändert.
Kommentare
Der Plot kann nicht ganz mit Shield Hero mithalten, es fehlt zudem jegliche Art von Fanservice.
Die Serie ist weder witzig noch spannend, selbst der Hauptcharakter ist gelangweilt von seinen Tätigkeiten wie Holzhacken, oder wollte er lässig wirken.
Eine Charakterentwicklung gibt es nicht, außer einfach jede Folge ein neuer Max Skill ausprobieren zählt.
Die Folgen sind fast losgelöst voneinander, noch gibt es ein Endziel auf das zugearbeitet wird.
Fazit:
Nicht mal zu empfehlen für eingefleischte Isekai Fans, man kann sich nicht mal über die Serie aufregen.
So flach.