Orient (2022)

オリエント

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Als Kinder schworen sich Musashi und Kojirou, eines Tages mächtige Bushi zu werden und die bösartigen Oni zu besiegen, die das Land verheeren, so wie die Krieger in den Geschichten, die Kojirous Vater ihnen oft erzählte. Sie übten sogar heimlich, mit dem Schwert zu kämpfen, um auf diesen Moment vorbereitet zu sein.

Doch fünf Jahre später sieht die Welt ganz anders aus. Die gefürchteten Oni werden wie Gottheiten verehrt, während die Bushi geächtet werden. Auch die Träume der beiden Jungs haben sich verändert: Kojirou, der Nachkommen einer berühmten Bushi-Linie, blickt verbittert in die Zukunft, und Musashi überlegt ernsthaft, eine Karriere als Bergmann anzustreben, wie die Gesellschaft es von ihm erwartet. Aber so ganz können die beiden Freunde ihren Schwur nicht vergessen … und als sich die Gelegenheit dazu ergibt, machen sie sich – trotz aller Zweifel – auf den Weg, um ihr Land von den Oni zu befreien.
As children, Musashi and Kojirou vowed to one day become mighty Bushi and defeat the vicious Oni ravaging the land, just like the warriors in the stories Kojirou’s father often told them. They even secretly practised swordfighting to be prepared for that moment.

But five years later, the world looks very different. The dreaded Oni are worshipped like deities, while Bushi are ostracised. The dreams of the two boys have also changed: Kojirou, the descendant of a famous Bushi lineage, looks bitterly to the future and Musashi seriously considers to aspire a career as a miner, like society expects of him. But the two friends cannot quite forget their oath … and when the opportunity arises, they set out, despite all doubts, to free their country from the Oni.
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Avatar: Slaughtertrip#1
You’re doing it wrong! Und damit meine ich nicht die irreführende Namensgebung dieses Animes, der im Japan der Sengoku-Epoche spielt, genauer gesagt in Tatsuyama dieser Zeit. Wer »Aladdin« im Anime-Format sehen möchte, ist bei »Magi«, dem bekanntesten Werk von Shinobu Ootaka, aus deren Feder auch »Orient« stammt, gut aufgehoben. Und genau richtig ist man bei »Sen’ya Ichiya Monogatari«.

»Orient« ist so etwas wie die moderne, auf cool getrimmte Variante von »Magi«, wobei beides kein Kompliment sein soll. Das Adventure-Feeling wurde hinunter- und das Fighting-Shounen-Feeling hinaufgeschraubt. Alles ist sehr generisch, so als habe Frau Ootaka sich einfach ein paar Elemente von erfolgreichen Animes dieses Genres abgeguckt, weil: »Wird schon klappen!« Das klappt jedoch genauso wenig wie die augenscheinliche Anbiederung an ein junges Publikum durch unbeschreiblichen Firlefanz, den man mit seinen eigenen Augen sehen muss, um ihn glauben zu können – so wie diese fliegenden Kristallmotorräder oder diesen Kristallpanzer. Ich weiß nicht, in welchem Alter oder Geisteszustand man sich befinden muss, um so etwas cool zu finden, aber vor allem deshalb, weil der Anime das alles tatsächlich ernst zu meinen scheint, ist der Fremdschämfaktor so hoch.

Der Anime fängt schon ungemein kitschig an, was dazu verleitet, ihn bereits nach der ersten, zweiten oder dritten Folge zu droppen. Standhafte Zuseher werden damit belohnt, dass der Anime zu Teilen besser wird. Nicht gut, aber besser. Und das auch nur zu Teilen.

Die Prämisse hat interessante Ansätze, was man aber quasi über fast alle Animes sagen kann, weshalb auch das kein Lob ist. Vielmehr ist es bedauerlich, was man zeitweise mit solchen interessanten Ansätzen treibt; man vergewaltigt sie fast schon. Wie in Animes dieser Art üblich, gibt es eine klassische Einteilung in Gut und Böse, wobei die Zugehörigkeit zumindest in diesem Prolog – mehr sind diese 12 Folgen nicht – sehr offensichtlich ist. Auf der einen Seite stehen die guten Bushi, auf der anderen die bösen Oni. So weit, so uninteressant. Was das Ganze nun doch halbwegs interessant macht, ist die Art und Weise, wie diese beiden Gruppen von den Menschen betrachtet werden. Die Oni gibt es nun schon einige Jahre und sie haben es geschafft, die Menschheit zu unterjochen – doch den jungen Menschen wird heutzutage in der Schule etwas ganz anderes beigebracht, nämlich dass die Oni die Guten und die Bushi die Bösen seien. Die Menschen sind gegenwärtig nichts anderes als Bergmänner, welche die wahre Gestalt der Oni erst dann kennenlernen, wenn sie ihren Abschluss machen und in Oni-Territorium zum Schuften gebracht werden. In den Köpfen der naiven Menschen sind sie Heilige! … Götter!! … süße Mädels!!! Einen bestimmten Begriff, der zu großen Teilen für diesen (nett ausgedrückt) holprigen Start verantwortlich ist, habe ich bereits fallen lassen: »naiv«. In gewisser Weise wurde ich nach der ersten Episode an »Yakusoku no Neverland« erinnert, denn auch dort wird den Menschen eine heile Welt vorgegaukelt, wo sie doch von grausigen Monstern regiert wird. Nur kommt die Inszenierung von »Orient« nicht ansatzweise an diesen modernen Klassiker des Horror/Thriller-Genres heran. Das will er auch nicht – schon alleine aufgrund der verschiedenen Genres. Dennoch kommt man nicht drum herum, die offensichtlichen Mängel der Umsetzung des grundlegenden Plots zu erkennen und als Rezensent auch anzusprechen. Absolut niemand stellt infrage, was ihm als Wahrheit aufgetischt wird. Und absolut niemand ist auch nur ansatzweise unzufrieden mit seiner derzeitigen Situation. Die Menschen werden dazu gedrängt, den Job des Bergmannes auszuüben, und allen gefällt es. Es gibt hier keine Individualität, keine eigenen Wünsche und Lebensträume; noch nicht einmal jemanden, der die Nase gestrichen voll von der harten, körperlichen Arbeit hat. Die Menschen hier sind bedauernswerte Einfaltspinsel, was allerhöchstens im reinen Comedy-Genre klappt. Hier jedoch führt das von Augenrollen über Kopfschütteln bis hin zu blanker Fassungslosigkeit.

Nachdem man aufgehört hat, Ansprüche an die Story zu stellen, bleibt nur noch, den Anime als unterhaltsames Action-Abenteuer zu genießen. Und auch hier: Die Mängel springen einen förmlich an – nur mit mehr Dynamik als die fliegenden Kristallmotorräder. Die Animationen hätten vielleicht so einiges retten können, doch auch hier scheitert Studio ACGT gekonnt. Es sind die üblichen Mängel: Es gibt zu wenig Bewegung, was man mit bestimmten Effekten zu kaschieren versucht; die Hintergründe sind in den Actionszenen nicht-existent, aber Hauptsache, es leuchtet alles sehr stark; die generelle Zeichenqualität ist durchschnittlich und das Charakterdesign vermeidet jede Form von Originalität. Sobald die Charaktere ihre Kräfte aktivieren, setzt das Fremdschämen wieder ein. Von fragwürdigen Entscheidungen bis hin zur Verweigerung von »weniger ist mehr« reicht die Palette des Absurden.

Wenn man das Äußere ignoriert und nur im Inneren etwas Substanzielles und Hochwertiges zu finden hofft, wird man ebenfalls enttäuscht. Vieles hat man bereits gesehen, nur in besser. Das Kampfsystem basiert auf Schwertern, sogenannten Kitetsu Blades. Ein/e Kitetsu Blade und der Träger davon müssen sich jedoch synchronisieren. Vergleiche zu »Bleach« sind nicht weit hergeholt. Die Bushi haben von Geburt an unterschiedliche Konstitutionen. Man bedient sich verschiedenen Farben, was die denkbar einfachste Variante ist, Unterschiede aufzuzeigen und die handelnden Personen in Gruppen aufzuteilen. Auf dieselbe Weise ist man auch bei der Aufteilung der Bushi-Banden vorgegangen, was im Endeffekt wie eine Inzest-Party aussieht. Als Hauptcharakter ist Musashi natürlich etwas ganz Besonderes. In seinem Inneren haust die Obsidian Godess, ähnlich wie Kurama in Naruto. Sie zeigt zwei Gesichter, vergleichbar mit Zangetsu und Hollow Ichigo. Die bisher gezeigten Kämpfe (eine zweite Staffel wurde bereits angekündigt) sind eher unterwältigend, was gleich mehrere Gründe hat: die angesprochenen wenig ansehnlichen Animationen sowie das Fehlen jeglicher Kreativität und Relevanz. Gewinnen die Bushi gegen einen Oni, dessen Schwachpunkt praktischerweise immer sein Horn ist, absorbieren sie dessen Überreste/Kitetsu und werden dadurch stärker. Das Konzept gleicht einem RPG, weshalb alles so liniear und nur auf ein einziges Ziel ausgerichtet wirkt. Der Anime ist ein einziger Tunnelblick, in dessen Blickfeld man nur geschlachtete Oni und, daraus resultierend, sich auflevelnde Bushi sieht.

Die Helden bleiben wenig in Erinnerung. Auch hier wurde jeder noch so kleine interessante Ansatz im Keim erstickt. Hatten Musashi und Kojirou anfangs noch Zweifel, ob ihr eingeschlagener Weg als Bushi der richtige ist, werden diese schon bald beseitigt, und was übrigbleibt, sind zwei Helden, die ebenso willensstark wie langweilig sind. Musashis Ziel ist klar: Er möchte weder der König der Piraten, noch der Hokage werden, sondern der Reichseiniger. Im deutschsprachigen Raum hätte man sich vielleicht einen etwas anderen Namen ausdenken sollen … Die Oni können von Anfang an nicht überzeugen, und die schwächsten von ihnen müssen sogar für ein paar komödiantische Szenen herhalten. Sie sind aber so etwas wie die Gumbas dieses Animes. Die Koopalinge sind die Kishin, also die Mega-Oni, von denen man im Nachfolger etwas mehr erwarten darf, denn hier sind sie so weit in den Hintergrund gerückt worden, dass erst gar kein Anreiz entsteht, mehr über sie erfahren zu wollen. Zudem fehlt es an Interaktion mit den Oni – also sprechen, nicht zerhackstückeln. Die Oni sind nämlich nichts weiter als undefinierbare Dinger, die in der Schaurigkeits-Skala eine Ebene über den grässlichsten Pokémon stehen. Dadurch fehlt es wiederum an der Motivation der Oni. Man kann sich nicht in sie hineinversetzen und versteht ihre Beweggründe nicht. Äußerlich unterscheiden sie sich stark, doch ein Blick in ihr Innerstes wäre weitaus wichtiger, und dieser wird einem verwehrt. Oni hin oder her – wieder einmal ist der Homo Sapiens das wahre Übel. Wer hier der Main Villain ist, deutet bereits die unheilvolle BGM an; der Zuseher darf ja nicht im Unklaren gelassen werden. Mit Shiro Inukai und seinem Sidekick Nanao Inusaka sind die zwei interessantesten Charaktere dieses Animes aufseiten der Bösen. Shiro gehört zu jener Sorte Villain, die auf den ersten Blick unbesiegbar wirkt. Durch seine mächtigen Attacken sorgt er für die besten Actionszenen. Doch das alleine reicht nicht, um auch nur ansatzweise interessant zu sein. Seine Liebe zu Kitetsu Blades, die einer psychischen Macke gleichkommt, seine manipulative Art und seine sorgenlose Attitüde gepaart mit seiner Unbarmherzigkeit im Kampf machen ihn zu einer der wenigen Figuren, die so etwas wie eine Persönlichkeit besitzen. Auch wenn sie Shiro treu ergeben zu sein scheint, zeigt Nanao Anzeichen dafür, nicht absolut böse zu sein. Auf ihre weitere Entwicklung kann man gespannt sein.

Neben den vielen generischen Mitteln, mit denen der Anime zu überzeugen versucht, gibt es aber auch ein paar kreative Lichtblicke. Dieses geheimnisvolle Element – Kitetsu – ist mehr als nur ein Power Up für die Bushi. Kitetsu ist in dieser Welt ein fester Bestandteil und kann auf vielfältige Weise eingesetzt werden, z. B. als Zahlungsmittel. Es wird sogar bei Auktionen verhökert. Man hat sich einigermaßen Mühe gegeben, nicht sofort alle Karten auf den Tisch zu legen, sondern einen Hauch von Mystery zu erschaffen, sodass zumindest etwas Spannung aufkommt. Auf eine Sache, die für mich das größte Mysterium war, wurde aber gar nicht eingegangen. Vielleicht interpretiere ich auch nur zu viel in diese Tatsache hinein. Viele Fragen werden jedoch sehr schnell beantwortet, weshalb man nur noch Antworten auf Grundlegendes sucht, beispielsweise die Hintergründe zu Shiro, den Oni und der Obsidian Goddess. Für mehr war anscheinend kein Platz.

Besonders negativ aufgefallen ist mir in einer Episode dieser völlig unnötige und unlustige Fanservice, bei dem Tsugumi Hattori sich so sehr angebiedert hat, als wäre sie einem Hentai entsprungen, denn nur dort sind Frauen so unrealistisch devot.

Die erste Staffel dieses Animes ist eigentlich nur der Prolog. Doch das soll keine Ausrede dafür sein, dass der Anime in keinem Punkt wirklich überzeugen kann, denn auch ein Prolog kann einen von der ersten Minute an fesseln. Ein paar innovative Ideen gibt es zwar, doch erst die zweite Staffel wird zeigen, ob dieses morsch aussehende Gerüst überraschenderweise doch einigermaßen stabil ist oder ob es sogar belastbarer ist, als es den Anschein hat.
Beitrag wurde zuletzt am 14.04.2022 21:41 geändert.
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