Taisho Otome Fairy Tale (2021)

Der Pessimist und sein Frühlingswind

Der Anime spielt in den 1920ern und erzählt die Geschichte des Pessimisten Tamahiko Shima der von seiner wohlhabenden Familie als wertlos erklärt wird, nachdem er die Funktion seines rechten Armes verliert bei einem Autounfall, der auch das Leben seiner Mutter kostet. Ausgestoßen und zurückgezogen lebt er einsam in den Bergen Chibas versteckt vor der Öffentlichkeit, bis eines Dezember Abends das Mädchen Yuzuki Tachibana bei ihm als Betreuerin und zukünftige Ehefrau aufschlägt. Wie der Frühlingswind beginnt sie das Leben von Tamahiko aufzuwirbeln und sein verschlossenes Herz wieder zu öffnen.

Der Anime adaptiert den gleichnamigen Manga aus der Feder von Sana Kirioka. Dieser ist ursprünglich zwischen Julie 2015 und September 2017 über Shueuisha's Jump Square Magazin veröffentlicht worden und die Kapitel wurden in 5 Bänden zusammengefasst.

Handlung:

Es ist 1921 und wir sind im 10. Jahr der Taisho Ära. Das Leben von Tamahiko Shima, zweiter Sohn der wohlhabenden Shima Familie, wird nach einem Autounfall komplett auf den Kopf gestellt, welcher die Funktion seines rechten Armes zerstört und gleichzeitig das Leben seiner Mutter kostet. Von seinem eiskalten und kalkulierenden Vater wird er fortan als wertlos betrachtet und wie "Tod" behandelt. Da es Schande bringen würde ihn direkt zu enterben, wird er in eine Villa in den Bergen Chibas verbannt, wo ihn die Öffentlichkeit nicht zu Gesicht bekommt. Tamahiko ergibt sich schnell seinem Schicksal, einsam, allein und vergessen dahinzuvegetieren. Jedoch in einer verschneiten Dezember-Nacht steht plötzlich ein Mädchen an seiner Türschwelle und kündigt an seine Betreuerin und zukünftige Braut zu sein. Yuzuki Tachibana, kurz "Yuzu", wurde von ihrer verarmten Familie von Tamahikos Vater gekauft. Obwohl sie ihre Heimat verloren hat, wirft sie sich mit allem in ihre neue Rolle und beginnt das Leben des zynischen und depressiven Tamahiko aufzuwirbeln und sein verschlossenes Herz wieder zu öffnen.


Charaktere:

Der Manga als auch der Anime legt nicht ganz großen Wert seinen Charakteren zu viel Tiefe zu geben, da es ein etwas leichtherziger Titel sein soll. Es gibt einige sanfte Dramen und auch einige unschönere Vergangenheiten, aber hier geht man nicht zu sehr in die Tiefe. Trotzdem schafft es der Anime einige sehr charmante Charaktere zu schaffen, allen voran der stets fröhliche Wirbelwind Yuzu.

• Tamahiko Shima - Unser Protagonist. Pessimist, zynisch und depressiv, nachdem ihn seine Familie wie einen Toten behandelt. Jedoch beginnt er langsam aber stetig neuen Lebensmut zu fassen dank Yuzuki. Er findet sogar im Unterrichten von Kindern eine neue Aufgabe für sich im Leben.
• Yuzuki Tachibana - Erst ist sie verängstigt, was für ein Schicksal sie wohl erwartet an dem Ort, an den sie geschickt wird. Jedoch als sie von Tamahiko wärmend in Empfang genommen wird, sind alle Ängste verflogen und sie wirft sich mit allem in ihre neue Aufgabe. Das stets heitere Energiebündel schafft es, mit ihrer Art das Leben von Tamahiko von Grund auf aufzuwirbeln.

Umsetzung:


Mit diesen wunderbaren Zeilen leitet der Anime des Öfteren einen in die neueste Folge. Diese Einleitung findet man auch im Manga, wenn ich mich nicht ganz irre zu Beginn des dritten Bandes und es ist wunderbar, um den unschuldigen Charakter des Werks zu zeigen.

Der Anime hält sich zum Start in großen Teilen an seine Manga Vorlage. Im späteren Verlauf beginnt man jedoch kleine Modifikationen vorzunehmen, um den finalen Abschluss des Mangas, das Drama um die Shima Familie und dessen Auflösung, auszulassen. Der Anime bekommt dadurch eine etwas andere Note als der ursprüngliche Manga. Dieser hatte als Fixpunkt die Shima Familie und dessen eiskalter und kalkulierender Vater, der Geld und Macht über alles stellt. Dieses Verhalten und seine gleichgültige Art gegenüber seinen Kindern sorgte dafür, dass alle mehr oder weniger zu Monstern wurden. Der Anime entscheidet sich dies auszulassen und sich stattdessen auf die wachsende Beziehung von Yuzu und Tamahiko zu fokussieren. Zwar behält der Anime ein paar leichte Dramen noch, aber wird damit etwas leichtherziger, was wie ich finde, dem ganzen einfach besser steht als Gesamtpaket.


Fazit:

Der Anime ist im Großen und Ganzen ein sehr angenehmer und auch recht ruhiger Feel-Good Romance Titel. Es gibt auch einige Dramen, aber diese sind nie von großer Dauer, sondern lösen sich meist auch recht schnell auf. Der Titel ist herzerwärmend und stimmt einen stets fröhlich. Genau das Richtige an kalten Wintertagen. Der Titel kommt ohne Fanservice und auch ohne eine exzessive Klischee-Orgie aus. Wem dies genügt, der wird hier sicher glücklich. Wer das technische Spektakel sucht und das große Drama, wird leider unglücklich. Ich bin mir sicher, auch euer Herz kann Yuzu im Sturm erobern.

Empfehlungen:

• Tonikaku Kawaii - Die herzerwärmende und zuckersüße Liebesgeschichte von Nasa Yuzuki der sich auf den ersten Blick in Tsukasa verliebt. Durch einen Unfall mit einem LKW verläuft das erste Treffen nicht gerade problemlos, endet jedoch direkt in der Hochzeit der Beiden.
• Horimiya - Die schicksalhafte Begegnung mit dem einen Menschen der einen akzeptiert genau wie man ist. Der Anime besticht vor allem mit der stetigen Entwicklung der Beziehung seiner Protagonisten und wie ganz normal und alltäglich die Dramen in ihrem Leben sind.

Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Anime.

Sehr schöne Romanze, fernab der Stereotypen.