Nova LunarisV.I.P.
#1- Handlung
- Animation
- Charaktere
- Musik
»Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.«
– Winston Churchill –
Mit »Howl« versucht Ayaka Ohashi all jenen eine Botschaft zu senden, die am Leben verzweifeln, die, egal was sie tun, nie akzeptiert werden und ihr Selbst vor der Welt verbergen müssen. Und diese Botschaft lautet: »Brülle! Kämpfe! Gib niemals auf!«
Dafür bedient sie sich der Sisyphos-Sage und nein, hier rollt keiner einen Stein den Berg rauf. Stattdessen haben wir eine taffe Dämonin in einer bauchfreien roten Jacke – Sinnbild des Durchhaltewillens – und einen übermächtigen, gehörnten Gegenspieler – Sinnbild der Unterdrückung – der ebenfalls modisch gekleidet ist. Wo bleibt das nun der gute Sisyphos? Ganz einfach, der Gehörnte bringt die fesche Dame jedes Mal auf brutale Weise um, wenn sie ihm begegnet – immer und immer wieder. Doch die Dämonin steht auf und kämpft – immer und immer wieder. Dieser Kampf steht symbolisch für alle, die jeden Tag gegen Mobbing, Einsamkeit und/oder Verzweiflung ankämpfen.
Der Zeichenstill ist gut, wenn auch nicht überragend, aber reicht vollkommen aus um den herben Charme der jungen Frau sprühen zu lassen. Obwohl das ganze Video in einer Wüste spielt, ist den Machern gelungen, dieser kargen Landschaft durch geschickt platzierte Umgebungsmerkmale eine faszinierende Lebendigkeit einzuhauchen. Die Farbwahl fand ich sehr passend, so kommt der Gehörnte in einem giftigen Grün daher, dass schon fast Neid schreit. Und wie wir alle wissen, ist der Neid, der Ursprung all dessen, gegen das die Protagonistin anzukämpfen versucht. Die Dämonin hingegen strahlt in einem warmen, unbändigen Rot. Übrigens sind die zahlreichen Kämpfe dynamisch umgesetzt und machen trotz ihrer Kürze richtig Spaß.
Zwei Szenen in diesem Werk haben, bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zu einem, als die zügellose Willenskraft der jungen Frau ihren Körper buchstäblich in Flammen setzt. Und gleich darauf, als der neidische Grünling vor Angst die Fassung verliert, weil ihr Wille nicht brechen will und sie ihm mit der Faust das Gesicht umdekoriert. Ja, manchmal muss man der Welt einfach die Fresse polieren.
Bei der musikalischen Untermalung erwartet den gewillten Zuschauer ein recht experimenteller Song, der eine Mischung aus elektronischer Musik, die einen sehr an alte Videospiele erinnert, und einer E-Gitarre plus Schlagzeug ist. Dabei werden einem die Noten in einem solch hohen Tempo um die Ohren geballert, dass ich nicht umhinkomme, den Musikern – besonders dem Gitarristen – für diese Leistung meinen Respekt auszusprechen. Das die Sängerin vom Fach ist, merkt man schon daran, in welcher Klarheit und vor allem Geschwindigkeit sie die Silben runter rattert, ohne dabei die Emotionalität der Stimme einzubüßen. Obwohl der Start etwas langweilig daher kommt, nimmt der Song zur Mitte hin richtig Fahrt auf und fängt die Atmosphäre stimmig ein.
Fazit
Mit »Howl« kredenzt uns Ayaka Ohashi ein actionreiches Video und vermittelt dabei eine wichtige Botschaft an alle, die mit dem Leben hadern. Gebt nicht auf, irgendwann wird es besser.
Beitrag wurde zuletzt am 27.11.2021 07:38 geändert.
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