Das wandelnde Schloss (2004)

Howl no Ugoku Shiro / ハウルの動く城

Rezensionen – Das wandelnde Schloss

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Das wandelnde Schloss“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Mikamika#1
Anspruch:10
Spannung:8
Animation:10
Humor:9
Action:6
Hayao Miyasaki trifft mal wieder mitten in's Herz.
Ein absolutes Meisterwerk wie es sich für Studio Ghibli gehört.

Mit wunderschönen Bildern wird der Zuschauer in eine fantastische Märchenwelt entführt und darf miterleben wie die jungen Hutmacherin Sophie nach einer verhängnisvollen Begenung mit einem mysteriösen wie charismatischen Mann von der eiversüchtigen Hexe aus dem Niemalsland mit einem Fluch belegt wird, der sie zu einer alten Frau macht. Ein großes Abenteuer um die Rettung der Liebe ihrers Lebens beginnt. Musikalisch wird das ganze von Joe Hisaishi, der auch schon für viele Soundtracks der Studio Ghibli Prduktionen verantwortlich ist, perfekt untermalt und trägt damit zur tollen Atmosphäre bei.
Der Film ließ das Kind in mir laut aufjauchzen. So fantstisch erzähltes modernes Märchen sieht man nicht all zu oft. Aber so naiv wie auf den ersten Blick scheint kommt der Film nicht daher. Zwänge und Ängste während eines Krieges werden auch gezeigt. Viel kritisiert wird hier die Tatsache, dass die Gründe für der herrschende Krieg nicht weiter erläutert werden. Mir erscheint das eher nebensächlich, da es vielmehr um die Auswirkungen geht. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die fehlenden Informationen als Kritik zu verstehen ist. Grundfrei kann der Krieg für alle vergangenen oder auch kommenden Kriege stehen, sprich eine allgemeine Kritik darstellen. Die Aussage, dass die meisten Gründe nicht ausreichen um das Leid der Menschen zu rechtfertigen ist doch dann so simpel wie naheliegend.
Nun ja, für mich ist der Film rundum gelungen und absolut sehenswert.
Ich ärger mich heute noch, dass ich ihn nicht im Kino angesehen habe.
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Avatar: AnimeChris#2
Howl`s Moving Castle
- Miyazaki erschafft eine Märchenwelt mit großer Message: Nichts ist so wie es auf den ersten Blick scheint -

Nach den letzten großartigen Erfolgen mit Princess Mononoke und Spirited Away gelingt Altmeister Hayao Miyazaki eine schöne Märchenbuchverfilmung, die aber nur ganz selten an seine großen Erfolge heranreicht.


Es ist aber auch nicht leicht, sich zu übertreffen und zweifelsohne ist das auch nie Miyazakis Absicht. Er will Geschichten erzählen und in tolle Bilder packen. Das er vor allem letzteres kann wie kein zweiter. Wie von Ghibli gewohnt präsentiert Miyazaki eine Welt, in der wir uns gleich vertraut und wohl fühlen, mit Charakterdesigns, die vor allem Ähnlichkeiten mit Spirited Away aufweisen und äußerst gelungen sind. Zu meinen Lieblingscharakteren gehört hier Howl selbst, der mit einer unglaublichen Eleganz gemalt und animiert wurde. Nebenbei hat jedoch noch ein schon fast schlicht und einfacher Charakter mein Herz erobert: Calcifer. Der kleine Feuerdämon, der für und mit Howl arbeitet und das wandelnde Schloss steuert und ihm Leben schenkt ist einfach sympathisch, lustig und herzallerliebst zugleich.

Dass gerade die zwei einem auch so ans Herz wachsen liegt auch am guten englischen Soundtrack und somit ihren Synchronsprechern. Bei Howl ist es kein anderer als Christian Bale, der einen sehr einfühlsamen Howl erschafft und Billy Crystal, der für Calcifers lustige und charmante Art sorgt. Die anderen Stimmen sind auch recht gut, nur die junge Stimme von Sophie ist mir einfach ein bisschen zu britisch. Anders ihre Stimem als alte Dame. Blythe Danner macht sie zu einer wirklich lieben Omi.

Doch alles langsam der Reihe nach. Die Geschichte, die auf einem Buch von Diana Wynne Jones beruht dreht sich um Sophie, die, da sie sich in den hübschen Howl verliebt, aus Eifersucht durch die böse Witch of the Waste verzaubert wird und von nun an als altes Ömmerchen rumhinken muss. Ihre Reise zu Howl`s wandelndem Schloss ist sehr abenteuerlich, voller Magie und lustiger Figuren, doch genau wie die alte Sophie stellenweise etwas träge was die Erzählstruktur angeht. Miyazaki verzettelt sich ein bißchen selbst, nimmt oft das Tempo raus, zieht dann wieder an, ohne auf einen wirklichen Höhepunkt hinzusteuern. Die Erwartungen des Zuschauers steigen mit jeder Minute und werden nur durch einzelne Szenen voll erfüllt.
Man muss sich bei diesem Film gemütlich mit einer heißen Tasse Tee zurück setzen und einfach nur abschalten und Miyazakis bildgewaltiges Werk genießen – und zwar in seiner Gesamtheit. Es ist ein schöner Film, der einfach nicht in den richtigen Fluss kommen will, aber trotzdem eine schöne Geschichte erzählt.

Auch klanglich ist es nicht nur von den Soundeffekten erste Sahne was da einem aus den Boxen entgegenschallt, sondern auch der Soundtrack ist wirklich süß und passt absolut zum gesamten Film. Allerdings gilt auch hier, dass Komponist Joe Hisaishi bei seinen Werken wie Princess Mononoke oder Spirited Away einen weitaus besseren Tag hatte.

Wer Ghibli Filme mag, der wird Howl sehen müssen. Da führt kein wandelndes Schloss dran vorbei. Man sollte nur nicht mit zu hohen Erwartungen heran gehen, da Meister Miyazaki sich diesmal beim Storytelling etwas schwer tut, dafür aber mit wunderschöner Optik, tollen Charakteren und einem spektakulären wandelnden Schloss entschädigt. Für mich eine gelungene Verfilmung der Buchvorlage mit kleinen Schwächen, aber mit viel Herz.
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Avatar: Mimi90#3
"Das wandelnde Schloss" ist ein ziemlich beliebter Ghibli-Film von Meisterregisseur Hayao Miyazaki.

Vorweg: Den Roman, auf dem der Film beruht ("Sophie im Schloss des Zauberers" von Diana Wynne Jones), habe ich nicht gelesen und kann ihn daher nicht mit diesem Film vergleichen.

Story
Die junge Hutmacherin Sophie wird von dem charmanten Zauberer Hauro vor zwei Soldaten gerettet. Das macht die Hexe aus dem Niemandsland eifersüchtig. Deshalb verflucht sie Sophie- und aus der jungen Frau wird eine gebrechliche Greisin!
Sophie flüchtet aus ihrer Stadt und findet ein neues Zuhause in einem merkwürdigen, magischen, wandelnden Schloss. Dieses Schloss gehört ausgerechnet Hauro!
Wird es Sophie gelingen, den Fluch zu brechen?

An sich ist die Geschichte mit diesem Fluch und dem wandelnden Schloss schon ganz interessant und märchenhaft. Und die erste Stunde des Films konnte mich auch bei der Stange halten.

In der zweiten Hälfte des Film habe ich jedoch ehrlich gesagt immer mehr den Faden verloren. Ich hatte auch das Gefühl, dass viele Fragen nicht beantwortet wurden.
Warum sah Sophie mal alt und mal plötzlich wieder jung aus?
Warum verwandelte sich Hauro manchmal in eine Art Vogelwesen?
Und warum hat sich Sophie im Laufe des Films ausgerechnet mit der Hexe, die sie verflucht hat, angefreundet?
Es gab auch einige Szenen, bei denen ich den Sinn nicht verstanden habe.

Auch das Tempo des Films fand ich ein wenig merkwürdig. Am Anfang geht alles sehr schnell- kaum hat die Geschichte richtig angefangen, ist Sophie auch schon verflucht. Später dann zieht sich der Film dann aber doch etwas.

Auch wurde mir während des Ansehens nicht ganz klar, ob in der Welt, in der der Film spielt, Magie jetzt etwas Ungewöhnliches oder Normales ist.

Der Film kann mit einer sehr schönen und charmanten Atmosphäre punkten, die Story an sich fand ich jedoch etwas wirr.

Charaktere
Sophie, die Hauptfigur, ist sowohl in ihrer jungen als auch in ihrer alten Form eine nette Person.
Was ich jedoch ziemlich seltsam finde: Wie sie auf den Fluch reagiert. Sie ist kurz erschrocken, scheint es dann aber wenig später doch gar nicht mehr so schlimm zu finden.
Das kann ich nicht verstehen. Von jetzt auf gleich in eine sehr alte Person verwandelt zu werden- da muss man doch nervlich total fertig sein!
Eigentlich möchte Sophie ihren Fluch auch brechen, scheint dieses Ziel aber nicht mit allzu großer Leidenschaft zu verfolgen.
Auch verstehe ich nicht, warum Sophie auch immer wieder darauf beharrt, nicht schön zu sein, obwohl sie das in ihrer jungen Form offensichtlich ist.

Was ich auch negativ anmerken muss: Ihre deutsche Synchronstimme. Sowohl die junge als auch die alte Sophie haben dieselbe Sprecherin. Zu der alten Sophie passt diese, zu der jungen allerdings so gar nicht. Es ist einfach irritierend, wenn ein offensichtlich junger Charakter mit so einer "Oma-Stimme" redet.

Der Zauberer Hauro ist ein sehr charmanter, gut aussehender Mann. Zwar ziemlich eitel, aber nett. Diese Figur ist einfach cool! Ich muss sagen: Obwohl er schon recht viel Screentime hat, hätte Hauro meiner Meinung nach ruhig noch öfter vorkommen können.

Dann gibt es da noch den Feuerdämon Calcifer, einen kleinen Jungen namens Markl, der als Hauros Lehrling fungiert, eine Vogelscheuche, die Sophie zu folgen scheint und im Laufe des Films kommt auch noch ein alter Hund namens Heen dazu. Auch die Hexe aus dem Niemandsland hat eine größere Rolle in dem Film.

Während Calcifer durchaus wichtig für die Geschichte ist, fand ich den kleinen Markl eher langweilig und hatte das Gefühl, dass er nicht viel zur Handlung beigetragen hat. Die Vogelscheuche ist ganz witzig, aber nicht viel mehr, auch wenn sie am Ende des Films noch für eine Überraschung sorgt.
Den Hund Heen finde ich amüsant- und es ist auch mal eine nette Abwechslung, ein altes, nicht im klassischen Sinne schönes oder niedliches Tier als Maskottchen zu sehen. Allzu viel macht er aber auch nicht.
Und was die Hexe aus dem Niemandsland angeht: Ich werde aus dieser Rolle einfach nicht schlau!
Erst verflucht sie Sophie, ist also ganz klar die Unsympathin der Geschichte. Im Laufe des Films findet Sophie die Hexe dann aber doch ganz OK- und nimmt sie sogar in dem wandelnden Schloss auf!
Hä? Sophie, die Frau hat dich verflucht!

Zeichenstil
Dieser Film ist visuell eine absolute Pracht!
Sophies Heimatort (übrigens der französischen Stadt Colmar nachempfunden) sah einfach wunderschön aus. Diese Fachwerkhäuser! Auch die Paläste in dem Film sahen toll aus, ebenso die Landschaften (vor allem die Berge).
Und das wandelnde Schloss selbst ist auch sehr kreativ und detailreich gestaltet. Vor allem an Hauros Schlafzimmer mit seinem ganzen Schnickschnack konnte ich mich kaum sattsehen!
Hinzu kommt noch, dass der ganze Film sehr farbenfroh ist. Und auch das Charakterdesign konnte mich überzeugen
Die Bilder in diesem Film sind einfach phänomenal!

Musik
Joe Hisaishi hat hier mal wieder alle Register seines Könnens gezogen. Was für ein toller Soundtrack! Vor allem "Merry-Go-Round of Life" ist ein wahnsinnig schönes und einprägsames Stück, das man auch noch Stunden nach dem Anschauen des Films im Ohr hat.
Die Musik in "Das wandelnde Schloss" ist himmlisch!

Fazit
"Das wandelnde Schloss" ist sicherlich ein schöner, unterhaltsamer Mix aus Fantasy und Romance. Visuell und musikalisch gehört er zu den besten Werken von Ghibli.
Doch wenn ich das Gesamtpaket betrachte, muss ich sagen: Andere Filme des Studios haben mich noch mehr überzeugt. Hier war mir die Story dann doch etwas zu überladen und verwirrend und so manches Verhalten der Figuren konnte ich einfach nicht nachvollziehen.
Aber auch wenn "Das wandelnde Schloss" nicht zu meinen persönlichen Top-Favoriten von Ghibli zählt, würde ich den Film auf jeden Fall weiterempfehlen. Gerade Romance-Fans werden sicherlich auf ihre Kosten kommen.
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