Fena: Pirate Princess (2021)

Kaizoku Oujo / 海賊王女

Informationen

Beschreibung

Vor zehn Jahren wurde das Schiff, auf dem sich die kleine Fena befand, geentert. Dabei starb ihr Vater und ihr guter Freund Yukimaru verschwand spurlos, nachdem sie mit einem kleinen Ruderboot abgetrieben war. Seitdem lebt sie auf einer kleinen Insel, auf der die Männer die Hosen anhaben, vollkommen frei über die Frauen verfügen und alles mit ihnen machen können. Fena denkt schon lange über Flucht nach, doch nie kam es dazu.

Eines Tages erscheinen jedoch zwei alte Freunde vor ihr: Otto und Salman, die Fena schon zu Diensten waren, als sie noch ein kleines Kind war. Nun nehmen sie das Ruder selbst in die Hand, kapern ein Schiff und schaffen es tatsächlich, mit ihr zu fliehen. Auf ihrer Flucht merken sie allerdings schnell, dass sie nicht allein sind: Eine Gruppe namens Samurai Seven, angeführt von einem mysteriösen Samurai, hilft ihnen aus dem Schatten heraus. Die drei finden Zuflucht bei der Gruppe, und Fena erzählt ihnen von ihrem Ziel: Vor seinem Tod rief Fenas Vater ihr noch zu, sie solle einen Ort namens Eden finden – und genau das hat sie nun vor, und die Samurai Seven reisen mit ihr.
10 years ago, the ship with little Fena on board was attacked. During the incident, her father died and her best friend Yukimaru went missing, after she drifted away in a small rowing boat. Since then, she has been living on an island where men have complete control over everything and women are only used to please them. Fena keeps thinking about escaping, but she never actually does it.

One day, however, two old friends appear before her: Otto and Salman, who have been at Fena’s service since she was a small child. Taking the helm, they steal a boat and actually manage to escape with Fena from the island. On their escape, however, they soon realise that they are not alone: a group called Samurai Seven, led by a mysterious samurai, helps them out of the shadows. Fena and her friends take refuge with the group and she tells them about her true goal: right before his death, her father called out to her to find a place called Eden. So she sets sail – together with the Samurai Seven.
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Rezensionen

Avatar: SabriSonne
Redakteur
#1
„Kaizoku Oujo“ war schon eine besondere Serie: da ging die internationale Version vor der offiziellen japanischen Version los – hat man auch nicht alle Tage!
Und auch so war „Kaizoku Oujo“ eine besondere Serie: man schaut sie ganz begeistert, wenn man jedoch genauer hinsieht, merkt man aber, dass man eigentlich gar nicht so begeistert sein dürfte…!

- Wie geht das dann?!


Zur Handlung
Was die Serie sicherlich schon spontan von sämtlichen anderen „Adventure-Stories“ abheben dürfte, ist das Setting. Aus irgendeinem Grund scheinen die Japaner keinerlei Potential in Piraten-Geschichten zu sehen, so selten kommen sie vor. Spontan fallen mir mit „One Piece“, „Moretsu Pirates“ und „Captain Harlock“ auch nur 3 Serien ein, die sich an das Motiv herangewagt haben.
So ist „Kaizoku Oujo“ schon von Grund auf besonders, weil es nicht nur ein Genre aufgreift, dass sonst niemand zu wollen scheint, sondern es auch konsequent klassisch durchzieht. Für mich ist die Serie v.a. in der 1. Hälfte eine gelungene Mischung aus „Fluch der Karibik“, „Akatsuki no Yona“ und dem „Samurai-Genre“, was der Serie gleichzeitig diesen westlichen aber auch den östlichen Adventure-Vibe gibt. Das macht Spaß und macht bei Abenteurern wie mir schnell Lust auf mehr.

Bei „Kaizoku Oujo“ bekommt man es dann mit der typischen Search-Quest zu tun. Hauptfigur Fena hat von ihrem Vater die Aufgabe bekommen „Eden“ zu suchen und zieht damit auch Jugendfreund Yukimaru und seine Crew in das Abenteuer mit hinein. Ich mochte dabei die Anspielung auf die Geschichte rund um Jeanne d’Arc, obwohl diese zwar eher „Mittel zum Zweck“ war, um eine gewisse Mystik zu erzeugen, aber ich mochte die Idee. Zwar kamen dann manche Auflösungen nicht unbedingt unerwartet, aber bis Folge 10 macht die Geschichte viel Spaß.

Die Optik und Musik tun dabei ihr Übriges aus eigentlich langweiligen Szenen spannende Plätze und mystische Geschichten zu kreieren. Die Animationen sind toll, bleiben als Gesamtkomposition im Gedächtnis, und wenn eine Serie das im heutigen Wust an Serien noch hinbekommt, bei dem man gefühlt schon alles gesehen hat, dann ist das wirklich eine Leistung!
Die Handlung schafft es dabei auch meist, im richtigen Moment den richtigen Hinweis zu geben, sodass man doch niemals den Grund hat, aus Langeweile auszuschalten, obwohl sich manche Stellen schon ziehen.

Und hier kommt nun der Punkt, wo man sich denken sollte: „Eigentlich dürfte mir die Serie gar nicht so gut gefallen.“

Denn dass sich die Serie an vielen Stellen unweigerlich in die Länge zieht, liegt sicherlich daran, dass sie ein Klischee nach dem anderen bedient. Storyelemente kommen genau in der Reihenfolge und mit den Inhalten, wie man sie erwartet, Konflikte liegen schon vorher in der Luft, werden dann aber ausgeschlachtet, obwohl das Rad damit nicht neu erfunden wurde. Man kennt einfach schon alles – oder kann es sich relativ schnell zusammenreimen. Und da wundert man sich schon, warum die Serie dann gefühlt stundenlang Situationen ausarbeitet, deren Ausgang und Ablauf schon klar war, bevor die Situation überhaupt aufkommt.
So verrennt sich die Serie leider zu oft in Konflikte. Diese Zeit hätte man besser dafür verwenden können, um Charakterentwicklung zu schaffen oder mehr Abenteuer-Aspekte einfließen zu lassen.

Und bei dieser Kritik geht es nur bis Folge 10!

Dass die ganze Serie diesen mystischen Unterton hat, bei dem die ganze Geschichte vermutlich ausladender wird als eine klassische Search-Quest, lag von Anfang an in der Luft und störte mich deswegen auch nicht.
Dass man aber am Ende sämtliche Story mit reinen Fantasy-Elementen erklärt, überfuhr mich ehrlich gesagt in den letzten Folgen dann aber doch!

Plötzlich hat man das Gefühl, dass die Serie, die man 10 Folgen lang angeschaut hat, irgendwie nichts mehr mit dem Ende zu tun hat. Und gleichzeitig passt es aber irgendwie doch, denn mit der reinen Grundsituation „Suche nach Eden, dafür hast du einen besonders geschliffenen Stein zur Verfügung“, ist das Thema doch irgendwie schon im Raum. Nichts desto trotz ist man am Ende vom abrupten Wechsel zur Fantasy so dermaßen überrascht!

Warum? - Der Ton der Fantasy ist ein anderer!
In den ersten 10 Folgen hat man es mit mystischer Fantasy zu tun, die Art von Fantasy, die zwar Sinn macht, aber die man im Grunde nicht erklären kann. Und das möchte diese Art der Fantasy auch nicht. Sie ist zwar da, hat aber für sich selbst auch nicht den Drang, sich selbst mit Logik, Verständnis und Erklärung zu füllen. Und sie passt in diesem Moment, mit seinen Rahmenbedingungen, einfach perfekt in die Story – man will keine Erklärung. „Das ist so“, und das nimmt man auch bereitwillig hin.
In den letzten 2 Folgen versucht sich aber die Fantasy zu erklären. Und da wird es nun mal holprig, denn „Kaizoku Oujo“ spielt nun mal nicht in einer Fantasy-Welt, sondern im Hier und Jetzt. Und wenn dann hier Fantasy versucht, eine Logik aufzubauen, dann wird eine Geschichte sehr schnell „praktisch“. Man bekommt das Gefühl, dass die Handlung gar nicht anders hätte aufgelöst werden können als mit dieser wahnwitzigen Idee des Fantasy, was dann einfach nichts mehr mit dem „Realtime-Adventure“ zu tun hat, dass man die ganzen Folgen vorher über gesehen hat.

Aber lustigerweise, egal wie „wahnwitzig“ das Ende auch war, es trifft ins Schwarze!
Es ist praktisch, ja, die Fantasy macht sich selbst zur Lösung aller Sachen, aber es bleibt emotional. Und das reicht manchmal schon, um am Ende doch noch eine gewisse Zufriedenheit im Zuschauer auszulösen.


Zu den Charakteren
So wie die Handlung ein Klischee nach dem anderen bedient, so bedienen auch die Charaktere ein Klischee nach dem anderen.

Die Crew rund um Yukimaru besteht aus einer Ansammlung von Standardfiguren, die zwar sympathisch sind, aber in ihren Charaktereigenschaften, Interaktionen und Konflikten nicht langweiliger hätten sein können. Dass sich auch nur ein Einziger aus der Crew entwickeln darf, macht da die Sache nicht besser. V.a. da der Konflikt schon abzusehen war.

Auch Fena und Yukimaru sind in ihrer Konstellation nicht besonderer, sind aber ebenfalls sympathisch genug, dass man sie beobachten und verfolgen will. Überhaupt funktioniert es sehr gut, ein Teil dieser Reise zu werden, weil die Crew trotz uninnovativem Design mitreisend genug ist, um den Zuschauer abzuholen. Technisch gesehen ist das Charakterdesign jedoch absolut langweilig.

Bei Yukimaru fehlt es mir insgesamt zu sehr an Eigeninitiative. Er macht alles, „weil Fena es so will“. Das spielt natürlich Fena ungemein in die Karten, weil sie dadurch nicht zur typischen „Damsel in Distress“ wird, aber mich hat Yukimaru die ganze Serie hinweg eher an ein Schoßhündchen als an einen selbstständigen und v.a. denkenden Charakter erinnert.

Doch auch Fena empfand ich als weniger gelungen als gedacht, und das, obwohl sie als Hauptfigur der Serie eigentlich sehr gut funktioniert.
Zum einen ist sie mir viel zu idealistisch und naiv, was mich schnell nervte. Des Öfteren dachte ich mir, ob sie sich selbst eigentlich reden hört, so doof sind manchmal ihre Kommentare und Reaktionen. Zum anderen ist sie mir trotz aktivster Rolle in der ganzen Search-Quest eindeutig zu passiv. Man hat eher das Gefühl, sie lässt sich von einem Platz zum nächsten spülen, anstatt selbst irgendwann mal das Schwimmen zu lernen. Und kombiniert mit der Tatsache, dass man am Ende alles mit dem „Das ist dein Schicksal“-Slogan zu erklären versucht, macht die Figur nicht besser.

Da fragt man sich natürlich unweigerlich, wie solch ein Cast überhaupt funktionieren kann?!
Ich glaube, es liegt viel in der Sache begründet, dass sie „echt“ wirken. Die Reaktionen sind nachvollziehbar, die Konflikte, auch wenn man sie kommen sieht, sind passend zum Charakterdesign, jeder verhält sich so, wie er sollte, keine Figur ist in sich unlogisch. Während sich z.B. am Ende alle freuen, als sie „Eden“ erreicht haben, ist Fena aus irgendeinem Grund mega enttäuscht. Sie denkt sich „Das soll’s jetzt gewesen sein?!“. Und das passt! Denn auch als Zuschauer denkt man sich „Das soll’s jetzt gewesen sein?!“ Und schon hat man wieder im richtigen Moment den emotionalen Bezug, weshalb auch der unspektakulärste Cast im Endeffekt doch funktionieren kann.

Aus den Nebencharakteren macht man meiner Meinung nach dann insgesamt jedoch zu wenig. Die Piratenbräute waren absolut verheizt, was ich sehr schade fand, auch die Begleiter der ersten Folge waren plötzlich einfach weg.


Fazit
„Kaizoku Oujo“ ist ein Phänomen: man hat mega Spaß es anzuschauen, und ist auch zufrieden, wenn man es beendet hat. Bewertet man aber den technischen Standpunkt der Serie, dürfte sie eigentlich gar nicht funktionieren.

Im Nachhinein bin ich jedoch mehr als zufrieden mit der Serie, obwohl ich mir jetzt sogar denke, vielleicht wäre das als Film noch besser geworden, weil dadurch die Handlung kompakter gewesen wäre, aber für Abenteurer wie mich, die mal etwas anderes als die typischen Fantasy-Ritter-Geschichten sehen wollen, ist die Serie sicherlich eine willkommene Abwechslung, die trotz reichlich Fehler absoluten Spaß macht!

Erinnert mich irgendwie an „Akatsuki no Yona": hört genau in dem Moment auf, als die Story eigentlich losgehen müsste, wird aber trotzdem von allen gefeiert!
Tja, manchmal kann man Sachen einfach nicht erklären...! 😅

Beitrag wurde zuletzt am 16.08.2022 16:16 geändert.
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7× Empfehlungen erhalten
Avatar: Slaughtertrip#2
»Kaizoku Oujo«: Ein Anime, der in den ersten 9 Episoden das sein will, in den letzten 3 Episoden das. Und als Gesamtpaket ist er … ja was ist er denn nun?!

Dieser Anime will viel. Er ist sehr ambitioniert, weshalb ich ihm den gebührenden Respekt zollen möchte. Und vieles, was er sich vorgenommen hat, funktioniert auch. Andere Sachen wiederum nicht, denn im Leben geht nicht immer alles glatt. Genauso wie im Leben von Fena, die zu Beginn mit einem Schwein (kein echtes) verheiratet werden soll. So ganz klar ist nicht, was es mit dieser Hochzeit auf sich hat. Es wird zwar der Begriff »Ius primae noctis« in den Raum geworfen, jedoch hat dieser eine andere Bedeutung als bloß eine Zwangsheirat, und ob es dieses Gesetz wirklich gegeben hat, ist auch nicht ganz klar. Aber erstmal genug vom Sex …

Fena wird laut dem Titel zwar als Piratenprinzessin bezeichnet, aber so einfach ist das nun doch nicht. Sie ist mehr eine Wannabe-Piratin, die beim Shoppen mehrere Outfits – eines süßer als das andere – ausprobiert, bis sie ihren Style findet. Im Prinzip ist sie eine Abenteurerin. Ihre Piratenbande besteht nicht aus Typen mit Holzbeinen, Augenklappen und Papageien auf den Schultern, sondern aus Katana-Schwingern! Aus Samurai! Aus den Samurai Seven.* Diese Gruppe begleitet sie auf ihrer Reise zum geheimnisvollen Ort Eden. Warum Eden? Die Antwort liegt natürlich in ihrer Vergangenheit. In den Flashbacks sieht man nicht nur eine Fena, die 10 Jahre jünger, aber genauso niedlich ist, sondern auch ihren Vater Franz, welcher der Grund dafür ist, weshalb sie sich nach Eden aufmachen möchte. Eines Tages wurde sein Schiff, die Hope**, aus anfangs noch unbekannten Gründen geentert. Bevor er getötet wurde, sagte er seiner Tochter, welche gerade noch so entkommen konnte, dass sie sich an diesen Ort aufmachen müsse. Ebenfalls fliehen konnte der kleine Yukimaru Sanada, doch bei diesem Ereignis trennten sich ihre Wege. Erst zehn Jahre später trifft sie ihn, der sich den Samurai Seven angeschlossen hat, auf der Insel der Goblins wieder. Dort wird ihr von Yukihisa Sanada ein merkwürdiger transparenter Stein ausgehändigt, der ursprünglich ihrem Vater gehörte, und mit diesem ersten Hinweis und die Erinnerungen an die Worte ihres Vaters, sie solle sich nach Eden aufmachen, beginnt ihre abenteuerliche Reise.

*Nicht zu verwechseln mit den Sieben Samurai aus »One Piece«.
**Nicht zu verwechseln mit der Zeitmaschine aus »Dragon Ball Z«, in der »Hope!!« eingeritzt ist.

Apropos »One Piece«. Dieser Anime hat nun schon um die 1.000 Episoden. »Kaizoku Oujo« hingegen nur 12. Kann man mit gut 1,2% jener Episodenanzahl des bekanntesten Piraten-Animes eine genauso spannende Abenteuerreise erzählen? Ja, klar. Aber 2,4% – also zwei Seasons – hätten diesem Anime doch etwas besser getan. Bis man das Ziel erreicht, macht man an vielen Stationen Halt, angefangen auf Shangri-La – der »Insel, die niemals schläft« –, weiter zur Pirateninsel Bar-Baral, dann nach Libar-Oberstein (was wohl Idar-Oberstein sein soll), dann nach Orléans, bis man schlussendlich auf einer geheimnisvollen Insel landet, die Eden sein könnte. Alle Etappen werden sehr schnell betreten und verlassen, und zwischen dem Betreten und dem Verlassen erledigt man schnell die Dinge, weswegen man sich dorthin aufgemacht hat, und Fena und die Samurai Seven scheinen immer zu wissen, wo genau sie nach weiteren Hinweisen suchen sollen. Das Abenteuer-Feeling kommt hier viel zu kurz, da die Stationen viel zu schnell abgeklappert werden und ihnen alles in die Hände zu fallen scheint. Zumindest erkennt man am Haarwuchs Fenas, dass doch zumindest ein bisschen Zeit vergangen sein muss zwischen den Stationen.

Wie gesagt, der Anime will sehr viel. Das merkt man auch an all den Stichwörtern und den Namen bekannter Persönlichkeiten, die in den Raum geschmissen werden: El Dorado, Solomon, Kusanagi, irgendeine Arche, der Heilige Gral, die Bundeslade, die Bibliothek von Alexandria, Jeanne d'Arc, Leonardo Da Vinci, Christoph Columbus … manche davon sind so einigermaßen wichtig; andere gar nicht; wieder andere erwecken den Eindruck, sie seien es, sind sie aber nicht. Der Anime ist ein Spiegelbild von Fena: noch nicht ganz sattelfest, ein bisschen hibbelig, aber dennoch sehr sympathisch und ein bezauberndes Erscheinungsbild …

… womit ich auch gleich zu Fena kommen möchte. Eine niedliche Jugendliche, die auf ein großes Abenteuer geht. Wer möchte ihr nicht gerne die Daumen drücken? Ich hab’s getan, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Sie ist eine Sympathie-Bombe, die hochgeht, sobald man nur eine oder höchstens zwei Minuten von ihrer zerstreuten, aber immer ambitionierten, optimistischen und euphorischen Art gesehen hat. Ich glaube, ich werde meine Tochter auf den Namen »Fena« taufen. Was für’n cooler Name!

Fena mal außen vorgelassen, gehören die Charaktere ganz bestimmt zu den Stärken dieses Animes, aber nur, wenn sie auch genug Screentime haben, um sich entfalten zu können. So hat man zu Beginn mit Otto und Salman zwei alte Knacker Senioren eingeführt, die mordssympathisch sind, die große Reise nach Eden jedoch nicht antreten, weil – wen wundert’s? – zu alt. Die Samurai Seven sind auch allesamt sympathisch, doch kratzt man bei diesen nur an der Oberfläche, so als hätte man gerade eine neue Bekanntschaft gemacht, die man zwar ganz nett findet, über die man jedoch noch nicht allzu viel sagen kann. Shitan und Makaba haben zwar ihre obligatorischen Flashbacks bekommen, um sie besser kennenlernen zu können, doch hat man sich bei den anderen Samurai dafür entschieden, sogar diese wegzulassen. Vor allem bei Shitan hat sich gut gezeigt, dass ein einfaches, ruhiges Gespräch mit einer anderen handelnden Person wahre Wunder wirken kann, wenn es darum geht, character development zu betreiben. Am meisten geht man natürlich auf Fenas Kindheitsfreund Yukimaru ein – Stichwort: Love Interest –, doch ausgerechnet dieser ist ein Bilderbuch-Stoiker. Statt sich zu freuen, sie nach 10 Jahren wiedergesehen zu haben, verpasst er ihr einen Klaps. Die Liebe geht manchmal unergründliche Wege. Für romantische Szenen braucht es keine innigen Umarmungen und schlabbrige Lippengymnastik. Manchmal reicht einfach nur ein harmloser Handkuss.

Ohne Antagonisten, die Fena Steine in den Weg legen wollen, geht’s natürlich nicht. Eigentlich zwar schon, aber dann gäbe es viel weniger Action! Die Rumble-Rose-Piraten sind so etwas wie die bösen Counterparts der Samurai Seven. Was für ein Zufall aber auch! Angeführt wird die Rumble-Rose-Crew von Grace O’Malley, deren ungestüme Wildheit man anhand ihrer zahlreichen Narben erkennt. Bis auf Grace kommen die anderen Mitglieder leider auch viel zu kurz. Man erkennt gerade noch so, welche Persönlichkeitsmerkmale man ihnen vermutlich zuschreiben könnte, welche ihre priorisierten Waffen sind und welche Funktion sie in der Gruppe ungefähr haben. Die Rumble-Rose-Storyline nimmt ein schnelles, unwürdiges Ende. Positiv ausgedrückt könnte man sagen, dass der Anime einen überrascht, was auch nicht selbstverständlich ist.

Wahrscheinlich musste Platz geschaffen werden für den wahren Fiesling, der gar nicht so fies rüberkommt. Eher verrückt … verrückt nach Liebe. Und zwar so verrückt nach Liebe, dass er einen kleinen Dachschaden davongetragen hat. Die Irren sind eben manchmal die besten Antagonisten. Helena ist das Verbindungsglied zwischen ihm und Fena. Abel ist krankhaft von ihr besessen, und zu Beginn scheint es so, als würde er Helena auf ihre Tochter Fena projizieren. Für Menschen, die aus Liebe handeln – und sei es noch so falsch –, empfindet man nicht unbedingt blanken Hass, sondern eher Mitleid. Er ist eine traurige Gestalt, die zwar sühnen muss, der man jedoch auch wünscht, ihren Seelenfrieden zu finden.

Würden die Seh- und Hörorgane nicht auf so herrliche Weise stimuliert werden, wäre der Anime nur halb so schön anzusehen und anzuhören. Der Anime versteht es einfach, sympathisch zu sein, auch äußerlich und musikalisch. Die Kulmination dieser Schönheit ist ein Tanz Fenas in der zehnten Episode, unterlegt mit folklorischer Musik, die an die schönsten Stücke von Amalie Bruun herankommt.

Alles ist so schön, und das bleibt es auch … sogar beim letzten Viertel, wenn wie aus dem Nichts allerlei Fantasy-Elemente auftauchen und mit diesen jeder Handlungsstrang aufgelöst wird. Der plötzliche Wandel von Real Life Adventure zu Fantasy bzw. der plötzliche Sinneswandel der Produzenten lässt den Zuseher – oder zumindest mich – eher mehr als weniger unzufrieden zurück. Die interne Logik ist zwar gegeben, doch die Auflösung ist zum einen nur halbgar und lässt viel zu viele Fragen offen, und zum anderen hätte man sich mehr eine auf den Naturgesetzen basierende Entwirrung aller mystisch angehauchten Storyelemente gewünscht.

Dieser Anime ist tatsächlich so wie Fena selbst: unglaublich sympathisch, bildhübsch, aber noch entwicklungsfähig. Hach, wäre der Anime doch nur über zwei Seasons gelaufen, damit Fenas Abenteuer sich besser hätte entfalten können. Hätte, hätte, Fahrradkette …

Was ist eigentlich aus Brule geworden?
Beitrag wurde zuletzt am 08.04.2022 04:51 geändert.
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Kommentare

Avatar: Aodhan
V.I.P.
#1
Kaizoku Oujo ist ein unterhaltsamer Abenteuer-Anime mit zwei großen Schwächen. Fena könnte eigentlich sympathisch sein, wenn sie nicht ständig die Rolle einer Damsel in Distress spielen müsste. Es ist mir ein Rätsel, warum sich das Studio gegen eine starke Heldin entschieden hat, obwohl die Geschichte von der Stimmung her Shoujo sein könnte. Die zweite Schwäche ist, dass die Geschichte später zu sehr in Richtung Esoterik abdriftet und dabei wieder mal in der christlichen Mythologie wildert.
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Avatar: CipherDood
V.I.P.
#2
Fena war in großen Teilen eine nette Abenteuer-Geschichte mit weiblicher Hauptrolle wie man sie von Akatsuki no Yona oder auch in Teilen von Akagami no Shirayuki-hime kennt. Die Serie ist durchgehend wunderschön anzusehen und anzuhören. Hier passt von der Präsentation alles. Man merkt das Adult-Swim und Crunchyroll nicht knauserig waren beim Budget.
Einzig der Abschluss auf den die Serie hinsteuert ab Episode 9 und aufwärts ist mir am Ende too much Fantasy und zu sehr erzwungen auf eine epische Schicksalsentscheidung. Es wirkt als hätte man ab diesem Punkt gesagt ok nun müssen wir beginnen die Koffer zu packen und abschließen dann lasst mal alles was wir an Religösen Mythen und Geschichtlichen Mythen kennen zusammenwerfen und in den Mixer stecken.
Trotzdem wird mir Fena sicher positiv im Gedächtnis bleiben würde ich sagen. Und vor allem Fans der oben genannten Titel kann man sicher einen Blick einmal empfehlen.
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