Ich möchte hier einmal ganz
FETT anmerken, dass
hier Spoiler vorkommen werden. Das Review besteht aus zwei Teilen: Einem etwas gröberen, wo ich ganz generell sage dass bestimmte Dinge geschehen und einem Detailreichen in welchem ich auf jedes Detail eingehe. Ich werde, so gut es geht, alle Spoiler markieren, aber seid trotzdem gewarnt.
Teil 1/Grob:Es gib hier eine lange und eine kurze Fassung.
Kurze Fassung:
Das hier ist, als hättest du
Akame ga kill genommen und ins Cyberpunk Universum geschmissen – nur mit viel größeren Budget.
Lange Fassung:
Die Serie wirkt, als hätte sich ein Team aus talentierten Schreibern verschiedene Charaktere und eine Welt ausgedacht, die wunderschön, ein wahres Meisterwerk sind. Als hätten diese sich dann mit den bewundernswertesten Animatoren, Designern und Musikern zusammen getan um ihre bahnbrechenden Ideen in eine Atmosphäre zu tauchen, die nahezu unbeschreiblich geil ist. Und als wäre ihnen dann in letzter Sekunde eingefallen, sie bräuchten noch eine Story. Also haben sie Fünfzig Alkoholiker auf 3 Promille gefragt, deren Vorschläge in einen Topf geworfen und eine Handvoll rausgezogen, um diese dann zu einem Haufen Scheiße zu vereinen.
Das hier kann jetzt nur zu einem Loblied oder zu einer Hasstriade werden. Hier wird so lieblos mit Charakteren umgegangen, die einem ans Herzen wachsen, dass einem schlecht wird.
Von knapp 9 sterben 7, 6 davon auf die dümmste und wirklich unrelevanteste Art und Weise, die man sich vorstellen kann.
Akame Ga Kill ist einfach der perfekte Vergleich: Ich habe meinen Fierberalbtraum, welchen ich damals mit diesem Anime hatte mit Cyberpunk: Edgerunners nochmal durchlebt – wenn Akame Ga Kill auch eine 11/10 im Bereich Albtraum und Cyberpunk nur eine 10/10 ist.
Möchte ich darauf weiter eingehen? Nein. Für mich ist der Storypart dieser Review damit abgeschlossen.
Diese Serie ist wunderschön. Sie sieht einfach nur fantastisch aus, zeichnet ein Bild, eine Welt, wie ich sie in kaum einer anderen Serie oder Film je sehen durfte. So unglaublich gut machen sie das, als dass ich mich wundere, dass es noch Budget für den Soundtrack und Animationen gab – die beide ebenfalls auf einem Level sind, dass dir die Luft wegbleibt. Es gab hier keine Szene, die mich nicht in diese Welt entführt, kein Frame, den ich nicht verliebt betrachten hätte können und kein Lied, dass ich nicht absolut gefeiert habe.
Leider merkt man daran aber auch, dass "Cyberpunk: Edgerunners" kein eigenständiges Projekt sein soll. Nichts mehr als Werbung für das Spiel, deshalb geben sie sich auch so absolut keine Mühe für die Lore, die nichts mit dem Spiel zu tun hat.
Deshalb sterben alle Charaktere, die nicht im Spiel vorkommen.
Deshalb gibt es einen so große Fokus auf die Welt, damit Leute in diese wirklich eintauchen wollen. Deshalb gibt es auch viele Referenzen zu dem Spiel, auch zu Bugs, was natürlich cool ist.. Und das klappt. Absolut – das Spiel war bei mir hier am verstauben, nie angespielt, nur wegen der Serie angefangen. Du willst den *******, die den Helden der Serie etwas antaten, ins Gesicht treten – und genau das werde ich jetzt auch tun gehen.
Also daher: 2 von 5 durchdrehenden Cyborgs. Für die Story wäre es eine -5 von 5, der Rest rettet also ganz schön etwas. Wirklich mögen kann man diese Serie wohl nur als Kunstwerk, also wenn man einen **** drauf gibt, was für ne ehrenlose ******* mit den Charakteren gemacht wird.
Teil 2/DetailreichWie ihr euch vllt dran erinnert, habe ich dem Anime 2 von 5 wahnsinnigen Cyborgs gegeben. Was daher kam, dass ich so ziemlich alles unübertroffen geil fand, außer die Story. Ich will hier hauptsächlich erklären, was ich an der Geschichte von Edgerunners nicht gut fand.
Ich habe immer wieder von vielen gehört, dass sie die Handlung brillant fanden und die haben das auch erklärt. Dementsprechend möchte ich auch auf ihre Argumente eingehen. Wenn ihr trotzdem der Meinung seid, ich laber Schmahn, lasst es mich sehr gerne wissen.
Die Serie beginnt stark, wahrscheinlich vor allem, weil die Story sich am Anfang noch nicht wirklich blicken lässt. Wir lernen den Protagonisten David kennen, seine Mutter arbeitet sich für den talentierten jungen Mann halb tot, damit er an der besten Schule der Stadt unterrichtet werden kann.
David schätzt das aber nicht so richtig, vor allem weil viele Idioten der Schule ihn für Abschaum halten und auch so behandeln. Verständlicherweise hat er also keine Lust dazu, gibt sich aber weiterhin für seine Mutter Mühe. Bis diese bei einem Unfall ums Leben kommt und nicht vernünftig behandelt oder auch nur vom Krankenwagen gerettet wird, weil sie nicht reich genug ist. Hier haben wir den ersten merkwürdigen Tod, denn auch wenn ihre Operation erfolgreich ist, so wird sie aufgrund von undurchsichtigen Firmen Kram nicht vernünftig versorgt und verreckt. David hat noch nicht einmal das Geld, um sie vernünftig zu beerdigen, weshalb er zu einem Einäscherer geht der Ausschaut wie ein Pfandautomat.
Mir ist dieser Part sehr wichtig. Wieso? Weil er für meine Meinung zum Rest des Anime ebenfalls sehr wichtig ist. Lasst uns also einmal zusammenfassen:
Wir lernen, dass diese Welt von Geld regiert wird. Sie ist grausam, unmenschlich.
Davids Mutter stirbt auf sehr dumme Art und Weise,...
...was dem Protagonisten nicht nur einen Grund gibt, es besser zu machen, sondern auch Schuldgefühle gegenüber seiner Mutter. Er hat jetzt die Verantwortung, sein Versprechen zu halten, seine Mutter stolz zu machen. David vergisst das alles. Die Serie scheint das alles zu vergessen – näheres dazu, wenn ich all die anderen ach so tragischen Momente aufgelistet habe, die der Anime einfach so vergisst.
Springen wir mal ein bisschen. In der Zwischenzeit lernt David seine Crew kennen, die Liebe seines Lebens Lucy. Ihr verspricht er auch 50 Sachen – dass er nicht stirbt, nicht zum Cyberpsycho wird bla bla bla es juckt die Serie nicht, also soll es uns auch nicht interessieren.
Es gibt dann zwischendurch so eine merkwürdige Kompilation, wie David und Co zu einer Gruppe werden – die ich hier ebenfalls einmal anprangern möchte. Ich mag Timeskips generell nicht und ich hoffe wir sind uns alle einig, dass die hier definitiv ein Tiefpunkt der Serie war, egal ob man die Story mag oder nicht – und ab hier konnte jeder Riechen, dass es sich um einen Anime wie
Auf jedem Fall verreckt dann der nächste. Wieder auf die dümmste und unnötigste Weise – Pilar legt sich mit irgendeinem Random an, der in ein Fass pinkelt. Natürlich ist der ganz zufälligerweise ein Cyberpsycho und killt ihn, ohne dass er einen Finger rühren kann. Und ich muss mich ganz ehrlich fragen: Warum? Viele fanden das wohl sinnvoll. Ich aber sehe da die Logik nicht hinter. Sehen wir es als Stilmittel in der Geschichte, so war es einfach nur unnötig. Durch den unrelevanten und dummen Tod von Davids Mutter weiß ein Zuschauer schon, wie es in dieser Welt läuft, dass sie nicht sonderlich nett ist. Vielleicht könnte man noch sagen, dass halt gezeigt werden sollte, dass die Crew nicht unsterblich ist – aber das hätte man auch sinnvoller machen können. Und aus der Sicht von Pilar machts auch keinen Sinn. Er hat zwar nichts mit dem Tod von Davids Mutter am Hut, wird aber in so einer Welt auch ähnliche Erlebnisse gehabt haben. Wie also kann er, mit seiner Erfahrung als Cyberpunk, so dämlich sein und einen fremden Wahnsinnigen so anpöbeln?! Wie konnte er bis dahin überleben, wenn er nichts aus all dem anderen Kram lernte, dass er erlebt haben muss? Aber ok – ich sehe irgendwo den Punkt, nochmal zu verdeutlichen, was für eine Welt Night City halt ist. Nur leider hab ich ab spätestens diesem Moment mir schon gedacht, dass die Serie gelaufen ist. Keine Serie, kein Film, kein Buch oder Spiel tötet nur einen wichtigen Charakter – ok wenn es nur einen wichtigen neben dem Protagonisten gibt ist das was anderes, aber es war schon ziemlich voraussehbar, dass nicht viele der Crew überleben werden, wenn nach Davids Mutter noch jemand stirbt.
Rebecca verschwindet hier dann plötzlich, taucht später dann aber einfach so wieder auf. Auch nicht die beste Leistung der Serie.
Das niemand was draus gelernt hat, merken wir spätesten dann, als Maine zum Psycho wird und Dorio mitreißt. Auch hier wieder – wie kann man so selten dämlich sein und sich die Implantate nicht ausbauen?!
Dazu kommt auch noch, dass dieses Cyberpsycho-Zeug allgemein recht schwer zu verstehen ist. Ich habe das Spiel wegen der Serie angefangen und saß vor allem bei diesem Thema oft mit einem Fragezeichen da. Wie z.B. kann Adam Smasher all diese Implantate aushalten, warum hält David mehr aus, wie kann ein bisschen Metall am Körper dich wahnsinnig werden lassen usw.. Die Serie allgemein hat ein kleines Problem mit Erklärungen, auch wenn man sich vieles irgendwie zusammenreimen kann.
Hier kommt dann ein Zeitsprung. Der mich fast dazu gebracht hat, die Serie abzubrechen. Ich hasse Zeitsprünge generell und das hier ist einer der übelsten Sorte.
Falco taucht plötzlich als neuer Wichtiger Charakter aus dem nichts aus, Rebecca ist wieder da und David – der hat nichts gelernt. Der Idiot ist offensichtlich auf dem besten Weg ein Psycho zu werden, weil er sich mit Implantaten zugemüllt hat, dementsprechend stark hat er sich auch verändert. Einfach so, zwischen den Szenen. David ignoriert sämtliche Versprechen, sämtliche Verantwortung gegenüber seinen Kameraden, egal ob Tod oder lebendig, seiner Mutter, seiner Freundin.
Und ab diesem Punkt verstehe ich nicht mehr, wie man all das als „Die Welt ist halt so“ verteidigen kann. Es hilft dem Worldbuilding, da stimme ich zu, aber das absolut auf kosten der Story und Charaktere, was nicht sein darf.
Davids Tod war spätestens hier, eigentlich schon ab dem Tod von Maine, klar wie Kloßbrühe.
Womit wir wieder dabei wären, wie verdammt voraussehbar all das war und auch, warum ich ab hier eher wenig Lust auf die Serie hatte.
Lasst uns jetzt aber einmal alle Tode durchgehen, wenn wir schon dabei sind.
Kiwi – die von dem Typen verraten wird, der sie dazu gebracht hat, ihre Kameraden zu verraten – wer hätte nur damit rechnen können? Funfact, ich, dass war so offensichtlich wie das Amen in der Kirche. 11/10 dämlich.
Rebeccas tot fand ich weird. Da kommt der stärkste Mann der Stadt voller Psychos, ungeschlagen, auf dich zu und du bleibst einfach stehen und lässt dich wie ein Gumba zertreten? Ok?
Ich bin jetzt ein bisschen in Rage geraten, weshalb ich es hier einmal zusammenfassen möchte. Die Serie wiederholt 50mal, dass die Welt grausam ist und du, solltest du nicht vorsichtig sein, von jedem Random umgebracht werden könntest. Und keiner der Charaktere lernt etwas daraus.
Die Tode jucken deshalb nicht – sie sind voraussehbar, dumm und meist selbstverschuldet. Der einzige Tod, der mir ein bisschen unter die Haut ging, war der von Davids Mom. Und wenn du deine Charaktere wie Fliegen umbringst, dabei aber keinen Effekt erzeugst, dann läuft irgendetwas falsch.
Zwei Argumente waren weit verbreitet, die all das entschuldigen sollen: 1. Dass die Welt halt einfach so ist. Da bin ich eigentlich schon immer wieder drauf eingegangen, aber lasst mich hier trotzdem nochmal sagen, warum ich das Schwachsinnig finde. Die Welt ist so, weil die Charaktere so dumm sind. Wenn du in dieser Welt aufwächst, müsstest du doch Erfahrung mit all dem Zeug haben, wie kannst du dann so dumm ins Messer rennen? Auch sehe ich hier nirgends den Punkt, wieso man nicht die Story von jemanden erzählen kann, der es besser gemacht hat.
David z.B. hatte eine liebende Freundin, die sich um ihn sorgen gemacht hat. Verantwortung gegenüber seiner Toten Mutter. Und all das schmeißt er dann einfach weg, indem er sich nicht behandeln lässt, als die ersten Anzeichen der Cyberpschose auftreten.
2. Dass du nur dann zu etwas wirst, wenn du phänomenal abkratzt. Aber niemand von den Charakteren wollte Ruhm, oder?
David fing dafür vllt an, aber Lucy hat ihn doch eigentlich einen neuen Sinn im leben gegeben. Dazu kommt noch die Schuld gegenüber seiner Mutter – und auch wenn Lucy versucht hat, die Auszutreiben, sehen wir in der Serie, dass das nicht ganz geklappt hat. Dorio ist wegen Liebe verreckt, Kiwi weil sie den offensichtlich falschen Leuten traute und Rebeccas tot war einfach weird. Bei Maine und Pillar hab ich nicht wirklich eine Ahnung, aber genau wie David hatten sie Familie, die ihnen offensichtlich auch was wert war. Und ich habe bei keinen von ihnen das Gefühl gehabt, dass sie auf Ruhm aus sind und dafür sogar verrecken würden.
Doch wie hätte man es besser machen können? Mit 50 mehr Folgen.
Führ Storys besser ein, erkläre, dass der Charakter krank ist und lass ihn langsam an der Krankheit zugrunde gehen – ich bin zufrieden, der Tod ist nicht komplett random, wenn du ihn erklärst! Wenn du aber jemanden an der Krankheit verrecken lässt, die er vor 5 Min. bekommen hat, die nicht vernünftig erklärt wird, dann ist der Tod einfach schlecht. Und vllt lass nicht jeden Charakter aufgrund der gleichen Fehler, die er 5 mal miterlebt hat, an der gleichen Krankheit verrecken. Würde auch helfen.
Und das war auch schon mein Problem mit der Serie. Behaind hat es auch einmal gut zusammengefasst: Der Sprung von komischer, Verrückter, atemberaubender Welt zu alle sind Tod ist auf jedem Fall missglückt, wie kritisch dann die Tode sind ist jedem selbst überlassen, ich fand sie aber katastrophal. Jeder Aspekt des Anime wirkt wie dafür konstruiert, dich dazu zu überreden, dass Spiel zu spielen. Alleine, dass du den Endgegner des Anime, klatschen kannst – wer will das nicht?
Kommentare
Die Serie ist wirklich hervorragend. Ich persönlich hätte aber gerne 24 Folgen gehabt, dann hätte man die Beziehung zwischen den Hauptcharakteren noch etwas vertiefen können und das hätte das Ende um einiges besser machen können. Das ist aber meckern auf ganz hohem Niveau.
10 von 10 Sternen. ✳️
ich verstehe die Welt nicht mehr, echt!!! Es hat nur 10 Folgen, nur 10 verdammte Folgen. Es gibt Animes, die dermaßen schlecht sind, dass ich es nicht mal beschreiben kann, und diese Animes haben hunderte von Folgen, oder 26 Folgen. Warum hat dieser Anime, die wirklich unglaublich gut ist, so wenige Folgen. Ich ""Verstehe"" das nicht!!! Ich bin erst bei der dritten Folge, ich muss mich sehr zurückhalten, damit ich nicht gleich alles ansehe. Ich verstehe wirklich die Welt nicht mehr!? Wirklich sehenswert.
MFG
Das Ende war bewegend, aber der Kampf am Ende schrecklich (langweilig).
Charas gut.
Geschichte war in Ordnung.
genoss das Cyberpunk-Setting.
Kunststil passt.
zensiert nichts, treibt aber keine Erotik voran, was sehr gut ist.
großes pro: blutig und ernst.
leider gehetzt.
werde mir die blu-ray holen. würde es aber nicht hypen