SlaughtertripV.I.P.
#1Dieser Anime sei jedem BWL-Studenten ans Herz gelegt. Denn durch diesen erfährt man, wie man es von ganz unten nach ganz oben schafft. Nur leider gibt es in der realen Welt keine verfressenen Drachen, die sich in süße Mädchen verwandeln können und einem dabei helfen, die Weltherrschaft an sich zu reißen …
Beim ersten oberflächlichen Blick fällt dieser Anime eigentlich so gar nicht in mein Beuteschema. Isekai sehe ich mir nur ganz selten an, aber schon das Cover dieses Animes hebt sich erfreulicherweise vom Isekai-Einheitsbrei ab, da dort keine Ritter mit glänzenden Schwertern und keine Magier mit leuchtenden Zauberstäben* zu sehen sind. Was dort aber funkelt, ist der schnöde Mammon … die Geldstücke. Und dadurch kann man bereits erahnen, wohin die Reise führt …
*Der Stab von Ranga zählt nicht. Er leuchtet nicht … *hust*
Die Reise des Protagonisten Kinji Ninomiya führt jedenfalls in die Welt Amuria, die von sogenannten Demi-Humans bewohnt wird. Unter diesem Begriff fällt so ziemlich alles, was man bereits aus allerlei Fantasy-Werken kennt: Dämonen, Elfen, Goblins, Zwerge, Werwölfe, Kemonomimi, Skelette und anderes Gewusel. Wohin Kinjis Reise genau führt, ist das Detmolt-Dungeon, wo er für die Raiza’ha Mining Corporation arbeiten muss, um seine Schulden abzubezahlen. Raiza’ha scheint noch nie etwas von Arbeitnehmerrechten gehört zu haben. Die Minen-Arbeiter sollen hackeln, bis sie verrecken. Dafür sorgt unter anderem Belza Schubach, von der ich mir nicht sicher bin, ob sie mit ihren Ansprachen den Arbeitern Mut oder Angst machen möchte. Oder auch die Three Ravens, die viel eher das komödiantische Element von Raiza’ha darstellen und quasi das Team Rocket dieses Unternehmens sind. In fast dieselbe Kerbe schlägt der Schweine-Ausbilder, der am Schluss ebenfalls sein Fett wegbekommt – und davon hat er als Schwein natürlich sehr viel.
Ich weiß nicht, wie viele Isekai-Animes, -Mangas und -Novels mit RPG-Elementen existieren; geschätzt so viele, dass ein einziges Leben nicht ausreicht, um sich das alles reinzuziehen. Dieser Anime gehört dazu … oder auch nicht. Wie man es sich aufgrund des Titels denken kann, gibt es hier Dungeons. Doch anstatt die dort heimischen Monster abzuschlachten und sich dadurch hochzuleveln, wählte man einen etwas wirtschaftlicheren Weg: Man erkannte, dass die Bodenschätze im Inneren der Dungeons sehr wertvoll sind, weshalb Unternehmen gegründet wurden, die diese abbauen. Doch keine Angst: Dieser Anime ist keine Schlaftablette in Form eines animierten Ökonomie-Vortrages. Die Comedy hält hier den Taktstock in ihrer Hand und dirigiert die einzelnen Bestandteile dieses Animes zu einem fast-paced Over-the-Top-Adventure, das keine Sekunde der zwölf 24-minütigen Episoden für eine kleine Ruhepause nutzen möchte. Kurz gesagt: Der Anime ist irre!
Das Leben von Kinji – jedenfalls das, welches er in den ersten paar Sekunden des Animes führt – ist für den einen oder anderen bestimmt erstrebenswert, jedoch besitzt er Charakterzüge, die von der Allgemeinheit nicht unbedingt als positiv angesehen werden. So hat er sich in seinem noch jungen Alter so richtig angestrengt, um reich und erfolgreich zu werden … nur damit er den Rest seines Lebens nichts mehr machen muss und stattdessen ein Leben als NEET führen kann. Kinji ist ein Sprinter, kein Marathonläufer. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihm und schickt ihn in eine andere Welt, in der er der Bodensatz der Gesellschaft ist. Doch Kinji lässt sich nicht ermutigen und will sich wieder an die Spitze kämpfen. Dabei stellt sich heraus, dass er selbst ein kleiner Sklaventreiber ist, wenn er Macht erlangt. Charaktere, die Ecken und Kanten besitzen oder auch manchmal das kleines Arschloch raushängen lassen, sind weitaus realistischer und somit auch fassbarer und sympathischer als perfekte Strahlemänner. Ob ich mit jemandem wie ihm im realen Leben befreundet sein möchte, steht auf einem anderen Blatt …
Als Kinji den mit wenig Selbstvertrauen ausgestattetem Wanibe auf seine Seite ziehen kann, ist sein erstes Ziel, die unteren Ebenen der Dungeons zu erforschen. Diese sind zwar gefährlicher, doch die Bodenschätze wertvoller. Dort treffen sie auf den Drachen Rim, der sie sogleich fressen möchte. Nachdem Kinji mit ihm jedoch einen Deal ausgehandelt hat, wird er zu seinem Bodyguard, und der grausige Drache nimmt für den weiteren Verlauf eine ganz andere Form an – die eines kleinen Mädchens. Sie ist das Cute-Element dieses Animes. Das verkauft sich einfach besser. Und zugegeben, sie ist ja auch ganz schön niedlich … solange sie nicht der Hunger packt. Mit einer unheimlich naiven, aber lieben Dungeon-Ameise und der Dungeon-Ameisenkönigin, die sich mit Moskito-Girl um den Thron des besten Anime-Insekten-Girls streiten muss, wird die erste Inkarnation der Dungeon Black Company aus der Taufe gehoben. Später stößt Kinou Shia hinzu, die durch ihre außergewöhnliche Persönlichkeit positiv auffällt. Aufgrund ihrer Vergangenheit hat sie sich zu sehr von Raiza’ha beeinflussen lassen und wurde zu einer fast schon krankhaft loyalen Mitarbeiterin, für welche die Arbeit in der Firma die größte zu erfahrene Ehre ist. Ranga ist ein Mädchen, das … ein Junge, der aussieht wie ein Mädchen. Bei Animes muss man immer vorsichtig sein, wenn scheinbare Mädchen auftauchen, die keine sichtbaren Brüste haben!
Der Anime versteht es, den Zuseher zu unterhalten – mit allen nötigen Mitteln, so behämmert sie im ersten Moment auch erscheinen mögen. Und alle Stationen werden in einer Geschwindigkeit abgeklappert, für die andere Animes mehrere Staffeln brauchen würden. Kinji reist hier nicht nur von einer Welt in die andere, sondern auch von einer Zeitebene in die andere, und währenddessen wechselt er immer wieder seinen Job und steigt die Karriereleiter so schnell hoch, dass er aufpassen muss, die Sprossen nicht durchzutreten.
Und auch die Produzenten haben viel verstanden – nämlich wie man einen Manga optimal als Anime umsetzt. Man setzte den Trimmer an und entledigte sich allem Unnötigen. So gibt es weder Faru Gaba, der selbst im Manga nur in einem Panel zu sehen ist, noch unwichtige Nebencharaktere wie Huey, Robert Wilder oder Alex, die in einem Chapter nur schmückendes Beiwerk, inhaltlich jedoch verzichtbar sind. Man nahm auch einige Änderungen vor, die keine inhaltlichen Konsequenzen mit sich gezogen und sich letzten Endes als gelungener Schachzug herausgestellt haben. So wurde die Mini-Arc um die tote Magierin und den Helden – insbesondere die Vergangenheit der beiden – etwas umgeschrieben, und als kleiner Gag wurde im Anime der Held als Kinji-Doppelgänger portraitiert. Der Anime endet an derselben Stelle wie der Manga. Letzterer beinhaltet zum Schluss einen Cliffhanger, der eine Art Trolling-Ende darstellen könnte. Beim Anime wurde bewusst darauf verzichtet; stattdessen entschied man sich für ein rundes Ende.
»Meikyuu Black Company« ist ein Isekai für Nicht-Isekai-Fans. Indem er allen Genre-Tropen aus dem Weg geht und seine ganz eigene, unvergleichliche Atmosphäre besitzt und indem alles sehr komödiantisch angegangen wurde und der Mangaka den Leser am Ende sogar trollt, zeigt dieses Werk nicht nur, dass Isekai doch mehr zu bieten hat als das, was man schon unzählige Male gesehen hat, sondern auch, dass der Mangaka wohl jede Menge Spaß beim Zeichnen hatte. Vielleicht ist ja das die »Geheimformel«?
Beim ersten oberflächlichen Blick fällt dieser Anime eigentlich so gar nicht in mein Beuteschema. Isekai sehe ich mir nur ganz selten an, aber schon das Cover dieses Animes hebt sich erfreulicherweise vom Isekai-Einheitsbrei ab, da dort keine Ritter mit glänzenden Schwertern und keine Magier mit leuchtenden Zauberstäben* zu sehen sind. Was dort aber funkelt, ist der schnöde Mammon … die Geldstücke. Und dadurch kann man bereits erahnen, wohin die Reise führt …
*Der Stab von Ranga zählt nicht. Er leuchtet nicht … *hust*
Die Reise des Protagonisten Kinji Ninomiya führt jedenfalls in die Welt Amuria, die von sogenannten Demi-Humans bewohnt wird. Unter diesem Begriff fällt so ziemlich alles, was man bereits aus allerlei Fantasy-Werken kennt: Dämonen, Elfen, Goblins, Zwerge, Werwölfe, Kemonomimi, Skelette und anderes Gewusel. Wohin Kinjis Reise genau führt, ist das Detmolt-Dungeon, wo er für die Raiza’ha Mining Corporation arbeiten muss, um seine Schulden abzubezahlen. Raiza’ha scheint noch nie etwas von Arbeitnehmerrechten gehört zu haben. Die Minen-Arbeiter sollen hackeln, bis sie verrecken. Dafür sorgt unter anderem Belza Schubach, von der ich mir nicht sicher bin, ob sie mit ihren Ansprachen den Arbeitern Mut oder Angst machen möchte. Oder auch die Three Ravens, die viel eher das komödiantische Element von Raiza’ha darstellen und quasi das Team Rocket dieses Unternehmens sind. In fast dieselbe Kerbe schlägt der Schweine-Ausbilder, der am Schluss ebenfalls sein Fett wegbekommt – und davon hat er als Schwein natürlich sehr viel.
Ich weiß nicht, wie viele Isekai-Animes, -Mangas und -Novels mit RPG-Elementen existieren; geschätzt so viele, dass ein einziges Leben nicht ausreicht, um sich das alles reinzuziehen. Dieser Anime gehört dazu … oder auch nicht. Wie man es sich aufgrund des Titels denken kann, gibt es hier Dungeons. Doch anstatt die dort heimischen Monster abzuschlachten und sich dadurch hochzuleveln, wählte man einen etwas wirtschaftlicheren Weg: Man erkannte, dass die Bodenschätze im Inneren der Dungeons sehr wertvoll sind, weshalb Unternehmen gegründet wurden, die diese abbauen. Doch keine Angst: Dieser Anime ist keine Schlaftablette in Form eines animierten Ökonomie-Vortrages. Die Comedy hält hier den Taktstock in ihrer Hand und dirigiert die einzelnen Bestandteile dieses Animes zu einem fast-paced Over-the-Top-Adventure, das keine Sekunde der zwölf 24-minütigen Episoden für eine kleine Ruhepause nutzen möchte. Kurz gesagt: Der Anime ist irre!
Das Leben von Kinji – jedenfalls das, welches er in den ersten paar Sekunden des Animes führt – ist für den einen oder anderen bestimmt erstrebenswert, jedoch besitzt er Charakterzüge, die von der Allgemeinheit nicht unbedingt als positiv angesehen werden. So hat er sich in seinem noch jungen Alter so richtig angestrengt, um reich und erfolgreich zu werden … nur damit er den Rest seines Lebens nichts mehr machen muss und stattdessen ein Leben als NEET führen kann. Kinji ist ein Sprinter, kein Marathonläufer. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihm und schickt ihn in eine andere Welt, in der er der Bodensatz der Gesellschaft ist. Doch Kinji lässt sich nicht ermutigen und will sich wieder an die Spitze kämpfen. Dabei stellt sich heraus, dass er selbst ein kleiner Sklaventreiber ist, wenn er Macht erlangt. Charaktere, die Ecken und Kanten besitzen oder auch manchmal das kleines Arschloch raushängen lassen, sind weitaus realistischer und somit auch fassbarer und sympathischer als perfekte Strahlemänner. Ob ich mit jemandem wie ihm im realen Leben befreundet sein möchte, steht auf einem anderen Blatt …
Als Kinji den mit wenig Selbstvertrauen ausgestattetem Wanibe auf seine Seite ziehen kann, ist sein erstes Ziel, die unteren Ebenen der Dungeons zu erforschen. Diese sind zwar gefährlicher, doch die Bodenschätze wertvoller. Dort treffen sie auf den Drachen Rim, der sie sogleich fressen möchte. Nachdem Kinji mit ihm jedoch einen Deal ausgehandelt hat, wird er zu seinem Bodyguard, und der grausige Drache nimmt für den weiteren Verlauf eine ganz andere Form an – die eines kleinen Mädchens. Sie ist das Cute-Element dieses Animes. Das verkauft sich einfach besser. Und zugegeben, sie ist ja auch ganz schön niedlich … solange sie nicht der Hunger packt. Mit einer unheimlich naiven, aber lieben Dungeon-Ameise und der Dungeon-Ameisenkönigin, die sich mit Moskito-Girl um den Thron des besten Anime-Insekten-Girls streiten muss, wird die erste Inkarnation der Dungeon Black Company aus der Taufe gehoben. Später stößt Kinou Shia hinzu, die durch ihre außergewöhnliche Persönlichkeit positiv auffällt. Aufgrund ihrer Vergangenheit hat sie sich zu sehr von Raiza’ha beeinflussen lassen und wurde zu einer fast schon krankhaft loyalen Mitarbeiterin, für welche die Arbeit in der Firma die größte zu erfahrene Ehre ist. Ranga ist ein Mädchen, das … ein Junge, der aussieht wie ein Mädchen. Bei Animes muss man immer vorsichtig sein, wenn scheinbare Mädchen auftauchen, die keine sichtbaren Brüste haben!
Der Anime versteht es, den Zuseher zu unterhalten – mit allen nötigen Mitteln, so behämmert sie im ersten Moment auch erscheinen mögen. Und alle Stationen werden in einer Geschwindigkeit abgeklappert, für die andere Animes mehrere Staffeln brauchen würden. Kinji reist hier nicht nur von einer Welt in die andere, sondern auch von einer Zeitebene in die andere, und währenddessen wechselt er immer wieder seinen Job und steigt die Karriereleiter so schnell hoch, dass er aufpassen muss, die Sprossen nicht durchzutreten.
Und auch die Produzenten haben viel verstanden – nämlich wie man einen Manga optimal als Anime umsetzt. Man setzte den Trimmer an und entledigte sich allem Unnötigen. So gibt es weder Faru Gaba, der selbst im Manga nur in einem Panel zu sehen ist, noch unwichtige Nebencharaktere wie Huey, Robert Wilder oder Alex, die in einem Chapter nur schmückendes Beiwerk, inhaltlich jedoch verzichtbar sind. Man nahm auch einige Änderungen vor, die keine inhaltlichen Konsequenzen mit sich gezogen und sich letzten Endes als gelungener Schachzug herausgestellt haben. So wurde die Mini-Arc um die tote Magierin und den Helden – insbesondere die Vergangenheit der beiden – etwas umgeschrieben, und als kleiner Gag wurde im Anime der Held als Kinji-Doppelgänger portraitiert. Der Anime endet an derselben Stelle wie der Manga. Letzterer beinhaltet zum Schluss einen Cliffhanger, der eine Art Trolling-Ende darstellen könnte. Beim Anime wurde bewusst darauf verzichtet; stattdessen entschied man sich für ein rundes Ende.
»Meikyuu Black Company« ist ein Isekai für Nicht-Isekai-Fans. Indem er allen Genre-Tropen aus dem Weg geht und seine ganz eigene, unvergleichliche Atmosphäre besitzt und indem alles sehr komödiantisch angegangen wurde und der Mangaka den Leser am Ende sogar trollt, zeigt dieses Werk nicht nur, dass Isekai doch mehr zu bieten hat als das, was man schon unzählige Male gesehen hat, sondern auch, dass der Mangaka wohl jede Menge Spaß beim Zeichnen hatte. Vielleicht ist ja das die »Geheimformel«?
Kommentare
Klar hat dieser Anime auch Schwachpunkte wie, dass die Handlung teilweise etwas verwirrend ist, aber nach ein, zwei Folgen versteht man wieder die komplette Handlung. Teilweise war der Anime auch ecchi, was ich ganz gut fand, jedoch hätte ich mir davon noch mehr Szenen erhofft.
Was diesen Anime ausmacht sind diese plötzlichen lustigen Szenen, zu ganz unerwarteten Zeitpunkten, bei welchen ich direkt loslachen musste. Mir gefallen alle Charaktere super, da man sie versteht und ihre Handlungen nachvollziehen kann. Der MC gibt nie auf und versucht auf die lustigste Art und Weise an Macht zu erlangen um auf seine Mitmenschen herabblicken zu können.
Mein Fazit: Es lohnt sich diesen Anime zu schauen, wenn man lustige Anime liebt und auch mal etwas neues sehen will.