SlaughtertripV.I.P.
#1Die Namen mancher Animes sind mitunter so lang, dass sie eine halbe Inhaltsangabe darstellen. Eine Trope, die von Isekai-Animes etabliert wurde. Doch es geht auch anders: nämlich viel kürzer! Das beweist dieser Anime, den man inhaltlich auf seinen Titel herunterbrechen kann. Hier gibt es einen Vampir, und dieser stirbt in kürzester Zeit. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
Da ich aber nicht will, dass meine Rezi-Team-Buddies diesen Text zu den Kommentaren verschieben, bin ich leider gezwungen, mehr über diesen Anime zu schreiben. Das ist so, als würde man versuchen, Wasser mit Wasser zu verdünnen.
Gut, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Aber zumindest sollte erwähnt werden, dass es hier keine Story gibt. Jede Episode besteht aus meistens drei Segmenten, von denen eine verrückter als die andere ist. Eigentlich bräuchte man nach jedem Segment eine kleine Pause mit Kekse und Kakao (oder was Herz und Magen sonst so begehren), um das Gesehene zu verdauen. Ich habe jede Episode in einem Rutsch angeguckt und wurde von diesem High-Speed-Storytelling der beklopptesten Sorte derart überfordert wie noch nie in meinem Leben zuvor. Es passiert immer was, aber gleichzeitig passiert nichts, denn man fragt sich, was zur Hölle diese Wahnsinnigen da eigentlich treiben und welchem Zweck dieses Kasperltheater dienen soll. Den Zuseher zum Lachen bringen? Das wäre zumindest eine Theorie. So richtig konsterniert war ich, als ich erfahren habe, dass der Manga zu diesem Anime doch tatsächlich 18 Bände umfasst – und noch nicht mal zu Ende ist! Irgendwo inmitten dieser 1 ½ dutzend Bände könnte also doch so etwas wie eine Story stecken. Einen Blick hinein möchte ich genauso ungern werfen wie in den Sarg eines Vampirs. Außer es handelt sich um den Sarg von Draluc. Dieser kann nämlich keiner Fliege was zuleide tun – buchstäblich!
Draluc ist eigentlich ein toller Charakter. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt ist zu sterben, dann zeigt er, dass er ein ziemlich sympathisches Kerlchen ist. Er weiß, dass er vermutlich das schwächste Wesen jenseits und diesseits des Horizonts ist, aber dennoch kann er sich ein paar freche Aktionen nicht verkneifen. Trotz seiner Kampfkraft, die niedriger sein sollte als die von Umigame, leidet er nicht an mangelndem Selbstvertrauen. Jedes Mal, wenn er stirbt – und, oh boy, kommt das oft vor –, verwandelt er sich in Sand und stößt dabei ein Hentei-hauchendes »Suna« (すな) aus. Dieser Gag ist so schnell ausgelutscht wie ein Calippo-Eis im Hochsommer. Dennoch treffen manche Todesfälle voll ins Schwarze. Bei insgesamt ~100 Sterbeszenen kann es schon passieren, dass ein paar davon den schwarzhumorigen Lachmuskel stimulieren. Schießt man mit 100 Bällen wie ein Berserker auf Dosen, werden diese schon irgendwann umfallen. Ein paar gezielte Würfe mit einem Zehntel dieser Bälle wären mir aber lieber gewesen.
Oft ist es so, dass es selbst in den bescheuertsten Animes einen Ruhepol oder eine Entität der Normalität zwecks Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Verstand verlieren und Verstand beibehalten gibt. Drauf ge***issen. Dieser Anime nimmt irgendwas Hartes in die Hand und schlägt immer wieder auf den Kopf des Zusehers ein, so ähnlich wie es das Baby aus »Die Dinos« mit Earl »nicht-die-Mama« Sinclair macht. Man kann die Charaktere grob einteilen in Vampire und Vampirjäger. Der Protagonisten-Vampirjäger ist Ronaldo, der noch am ehesten an den Straight Man erinnert, jedoch selbst die eine oder andere Macke aufweist. Wenn der normalste Kerl der Sendung ein Dödel par excellence ist, weiß man ungefähr, was man hier zu erwarten hat. Auffällig sind die vielen, vielen Charaktere, die hier auftreten. Manche davon werden namentlich vorgestellt, spielen aber keine Rolle. Vermutlich dürfen sie im späteren Verlauf des 18-Bände-Manga-Kolosses glänzen. Dasselbe trifft auf die Vampire zu. Es ist schon ziemlich witzig, dass hier fast alles, was nur annähernd ins Übernatürliche oder Anormale abdriftet, ein Vampir ist. Zuerst erfährt man, dass Vampire nach ihrer Stärke kategorisiert werden, beispielsweise »Inferior Vampires« und »Vampire Lords«. Dann erfährt man, dass Würmer, Moskitos, See-Engel, Goldfische und … Dinger! … ebenfalls als Vampire bezeichnet werden. Jeder Vegetarier konvertiert zum Karnivoren, wenn er das Vampir-Gemüse sieht. Katzen sind auch Vampire, und Pflanzen und Parasiten auch. Und Zombies sind keine Zombies, sondern auch Vampire! Aaah, my mind ist sowas von blown!
Diesen Absatz möchte ich John widmen. Bester Charakter. Er ist kein Mensch, er ist kein Vampir … er ist ein Gürteltier. Und mit meiner Meinung stehe ich nicht alleine da. Im Anime selbst wird er angebetet, als er auf einmal Riesenklöten bekommt. Und KANLen09 von MAL ist ebenfalls meiner Meinung. Ich kenne KANLen09 nicht, aber wenn er es sagt, wird’s schon stimmen.
Apropos Klöten. Der Humor ist auf der sexy Seite. Zumindest gibt es hier viele Charaktere, die irgendwelche Fetische besitzen, die man nicht einmal aus den perversesten Hentai kennt. Da gibt es beispielsweise Nudenium oder Mr. Lewd Talk – Nomen est omen. Der Vampir Yakyuken Lover bringt Schrecken und Terror über die Menschheit mit Strip-Schere-Stein-Papier. Wenn ich doch nur als Teenager von diesem Spiel gewusst hätte … Genauso schrecklich oder weniger oder mehr schrecklich ist der Terror, der Micro Bikini über einen bringt. Der Vampir Passionate Love ist ein Penis mit Brüsten. Punkt. Mir kann niemand sagen, dass das kein Penis mit Brüsten ist. Dieser Humor ist sicher nicht für jeden und wirkt sehr platt, wo dieser Anime doch sonst allerlei Höhenflüge unternimmt wie ein verrückt gewordener, mit Helium gefüllter Luftballon.
Episodischer Aufbau und verrückter, meist schmuddeliger Humor. Das macht diesen Anime zu 99 % aus. Doch was ist mit dem restlichen einen Prozent? In all den zwölf Episoden gibt es genau eine Szene, die ernst und sogar etwas unheimlich ist, wie man es von einer Vampir-Serie auch erwarten kann. Diese Szene findet mit einem etwas skurrilen Cliffhanger, der in den darauffolgenden Episoden nicht mehr wiederaufgenommen wird, einen abrupten Abschluss. Vielleicht sticht diese Szene gerade deshalb so sehr heraus, eben weil sie die einzige ist, die mit der sonstigen Herangehensweise bricht.
Humor ist schwierig objektiv zu bewerten. Mich persönlich hat er nicht angesprochen. Für die zweite Staffel, die bereits angekündigt ist, würde ich mir etwas mehr Story wünschen. »mehr« = ein Wert größer als Null.
Aus Jux und Tollerei habe ich von allen Szenen, in denen der Vampire in No Time stirbt, einen Screenshot gemacht, und damit habe ich mich an die Dusseligkeit dieses Animes angepasst. Laut der Darwin’schen Evolutionstheorie »Survival of the Fittest« überleben nämlich nur jene Individuen, die sich am besten anpassen. Versucht man, diesen Anime mit klarem Verstand anzusehen, ist kein Überleben des Hirns garantiert. Viel Spaß mit der Bildergalerie, die auch für jene Leser ist, die diesen Anime im Schnelldurchlauf ansehen wollen, ohne etwas Essenzielles zu verpassen.
Da ich aber nicht will, dass meine Rezi-Team-Buddies diesen Text zu den Kommentaren verschieben, bin ich leider gezwungen, mehr über diesen Anime zu schreiben. Das ist so, als würde man versuchen, Wasser mit Wasser zu verdünnen.
Gut, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Aber zumindest sollte erwähnt werden, dass es hier keine Story gibt. Jede Episode besteht aus meistens drei Segmenten, von denen eine verrückter als die andere ist. Eigentlich bräuchte man nach jedem Segment eine kleine Pause mit Kekse und Kakao (oder was Herz und Magen sonst so begehren), um das Gesehene zu verdauen. Ich habe jede Episode in einem Rutsch angeguckt und wurde von diesem High-Speed-Storytelling der beklopptesten Sorte derart überfordert wie noch nie in meinem Leben zuvor. Es passiert immer was, aber gleichzeitig passiert nichts, denn man fragt sich, was zur Hölle diese Wahnsinnigen da eigentlich treiben und welchem Zweck dieses Kasperltheater dienen soll. Den Zuseher zum Lachen bringen? Das wäre zumindest eine Theorie. So richtig konsterniert war ich, als ich erfahren habe, dass der Manga zu diesem Anime doch tatsächlich 18 Bände umfasst – und noch nicht mal zu Ende ist! Irgendwo inmitten dieser 1 ½ dutzend Bände könnte also doch so etwas wie eine Story stecken. Einen Blick hinein möchte ich genauso ungern werfen wie in den Sarg eines Vampirs. Außer es handelt sich um den Sarg von Draluc. Dieser kann nämlich keiner Fliege was zuleide tun – buchstäblich!
Draluc ist eigentlich ein toller Charakter. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt ist zu sterben, dann zeigt er, dass er ein ziemlich sympathisches Kerlchen ist. Er weiß, dass er vermutlich das schwächste Wesen jenseits und diesseits des Horizonts ist, aber dennoch kann er sich ein paar freche Aktionen nicht verkneifen. Trotz seiner Kampfkraft, die niedriger sein sollte als die von Umigame, leidet er nicht an mangelndem Selbstvertrauen. Jedes Mal, wenn er stirbt – und, oh boy, kommt das oft vor –, verwandelt er sich in Sand und stößt dabei ein Hentei-hauchendes »Suna« (すな) aus. Dieser Gag ist so schnell ausgelutscht wie ein Calippo-Eis im Hochsommer. Dennoch treffen manche Todesfälle voll ins Schwarze. Bei insgesamt ~100 Sterbeszenen kann es schon passieren, dass ein paar davon den schwarzhumorigen Lachmuskel stimulieren. Schießt man mit 100 Bällen wie ein Berserker auf Dosen, werden diese schon irgendwann umfallen. Ein paar gezielte Würfe mit einem Zehntel dieser Bälle wären mir aber lieber gewesen.
Oft ist es so, dass es selbst in den bescheuertsten Animes einen Ruhepol oder eine Entität der Normalität zwecks Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen Verstand verlieren und Verstand beibehalten gibt. Drauf ge***issen. Dieser Anime nimmt irgendwas Hartes in die Hand und schlägt immer wieder auf den Kopf des Zusehers ein, so ähnlich wie es das Baby aus »Die Dinos« mit Earl »nicht-die-Mama« Sinclair macht. Man kann die Charaktere grob einteilen in Vampire und Vampirjäger. Der Protagonisten-Vampirjäger ist Ronaldo, der noch am ehesten an den Straight Man erinnert, jedoch selbst die eine oder andere Macke aufweist. Wenn der normalste Kerl der Sendung ein Dödel par excellence ist, weiß man ungefähr, was man hier zu erwarten hat. Auffällig sind die vielen, vielen Charaktere, die hier auftreten. Manche davon werden namentlich vorgestellt, spielen aber keine Rolle. Vermutlich dürfen sie im späteren Verlauf des 18-Bände-Manga-Kolosses glänzen. Dasselbe trifft auf die Vampire zu. Es ist schon ziemlich witzig, dass hier fast alles, was nur annähernd ins Übernatürliche oder Anormale abdriftet, ein Vampir ist. Zuerst erfährt man, dass Vampire nach ihrer Stärke kategorisiert werden, beispielsweise »Inferior Vampires« und »Vampire Lords«. Dann erfährt man, dass Würmer, Moskitos, See-Engel, Goldfische und … Dinger! … ebenfalls als Vampire bezeichnet werden. Jeder Vegetarier konvertiert zum Karnivoren, wenn er das Vampir-Gemüse sieht. Katzen sind auch Vampire, und Pflanzen und Parasiten auch. Und Zombies sind keine Zombies, sondern auch Vampire! Aaah, my mind ist sowas von blown!
Diesen Absatz möchte ich John widmen. Bester Charakter. Er ist kein Mensch, er ist kein Vampir … er ist ein Gürteltier. Und mit meiner Meinung stehe ich nicht alleine da. Im Anime selbst wird er angebetet, als er auf einmal Riesenklöten bekommt. Und KANLen09 von MAL ist ebenfalls meiner Meinung. Ich kenne KANLen09 nicht, aber wenn er es sagt, wird’s schon stimmen.
Apropos Klöten. Der Humor ist auf der sexy Seite. Zumindest gibt es hier viele Charaktere, die irgendwelche Fetische besitzen, die man nicht einmal aus den perversesten Hentai kennt. Da gibt es beispielsweise Nudenium oder Mr. Lewd Talk – Nomen est omen. Der Vampir Yakyuken Lover bringt Schrecken und Terror über die Menschheit mit Strip-Schere-Stein-Papier. Wenn ich doch nur als Teenager von diesem Spiel gewusst hätte … Genauso schrecklich oder weniger oder mehr schrecklich ist der Terror, der Micro Bikini über einen bringt. Der Vampir Passionate Love ist ein Penis mit Brüsten. Punkt. Mir kann niemand sagen, dass das kein Penis mit Brüsten ist. Dieser Humor ist sicher nicht für jeden und wirkt sehr platt, wo dieser Anime doch sonst allerlei Höhenflüge unternimmt wie ein verrückt gewordener, mit Helium gefüllter Luftballon.
Episodischer Aufbau und verrückter, meist schmuddeliger Humor. Das macht diesen Anime zu 99 % aus. Doch was ist mit dem restlichen einen Prozent? In all den zwölf Episoden gibt es genau eine Szene, die ernst und sogar etwas unheimlich ist, wie man es von einer Vampir-Serie auch erwarten kann. Diese Szene findet mit einem etwas skurrilen Cliffhanger, der in den darauffolgenden Episoden nicht mehr wiederaufgenommen wird, einen abrupten Abschluss. Vielleicht sticht diese Szene gerade deshalb so sehr heraus, eben weil sie die einzige ist, die mit der sonstigen Herangehensweise bricht.
Humor ist schwierig objektiv zu bewerten. Mich persönlich hat er nicht angesprochen. Für die zweite Staffel, die bereits angekündigt ist, würde ich mir etwas mehr Story wünschen. »mehr« = ein Wert größer als Null.
Aus Jux und Tollerei habe ich von allen Szenen, in denen der Vampire in No Time stirbt, einen Screenshot gemacht, und damit habe ich mich an die Dusseligkeit dieses Animes angepasst. Laut der Darwin’schen Evolutionstheorie »Survival of the Fittest« überleben nämlich nur jene Individuen, die sich am besten anpassen. Versucht man, diesen Anime mit klarem Verstand anzusehen, ist kein Überleben des Hirns garantiert. Viel Spaß mit der Bildergalerie, die auch für jene Leser ist, die diesen Anime im Schnelldurchlauf ansehen wollen, ohne etwas Essenzielles zu verpassen.
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Beitrag wurde zuletzt am 21.12.2021 20:47 geändert.
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