AsaneRedakteur
#1Die kleine Tatami-chan ist ein (eine?) Zashikiwarashi [Wikipedia] und eben vom platten Land in die pulsierende Metropole Tokyo gezogen. Dort begegnet sie allerlei anderen zwielichtigen und meist übernatürlichen Gestalten, und man weiß nie so recht, wer denn jetzt wem genau das Leben zur Hölle macht.
Hört sich spaßig an, hätte spaßig sein können, und doch man hat es, bei allem Potential der zugrundeliegenden Idee, mal wieder gehörig in den Sand gesetzt.
Der Zuschauer wird hier konfrontiert mit der für solche Kurzanimes typischen reduzierten Animation. In buntstiftstilige Umgebung werden die Figuren reingepappt, allerdings nicht ganz so flächig wie sonst, und es wird bei diesen Figuren dann nur das Allernötigste animiert. Also Mund auf, Mund zu; manchmal vielleicht noch Augen – das war's eigentlich auch schon. Die Charaktere sind dabei in aller Regel absolut statisch und bewegen nicht einmal den Kopf. Daher gibt es auch keinerlei Bewegungen von A nach B.
Begleitend dazu hat man als akustischen Hintergrund die für solche Kurzanimes typische Musik. Möglichst synthetisch, mit nichtssagenden Percussion-Sprengseln und ausdrucksloser Heiterkeit.
Weiters dominieren die für solche Kurzanimes typischen Hochgeschwindigkeits-Dialoge, die bei der Comedy oft von mangelnder Substanz ablenken sollen.
Die Handvoll Charaktere könnten einem Bilderbuch entsprungen sein und verhalten sich entsprechend; und einem besonders nervigen Charakter wird eine besonders unangenehm quäkige Stimme zuteil – nämlich der Protagonistin Tatami-chan, die über alle 12 Folgen hinweg Dauerfeuer gibt. Man braucht schon ein gefestigtes Gemüt, um diese Zumutung durchzustehen, und man ist heilfroh, daß eine Folge recht schnell vorbei ist. Auch wenn es sich trotz alledem manchmal endlos in die Länge zu ziehen scheint. Der Anime lebt ganz offensichtlich von den gesammelten Unverschämtheiten, die sich die Charaktere gegenseitig an den Kopf werfen. In vorderster Front natürlich unsere kleine Zashikiwarashi, die wahrhaftig kein Blatt vor den Mund nimmt und die die anderen gnadenlos an die Wand argumentiert.
Genau das ist der einzige Lichtblick der Comedy: wie ein gesellschaftlicher Außenseiter ohne Scham und Rücksichtnahme, dafür mit treffsicherem losen Mundwerk, den Finger in die Wunde legt, speziell bei den typischen Erscheinungen des modernen Großstadtlebens. Sei's beim Goukon (eine Art Kennenlern-Party zwecks späterer gegenseitiger sexueller Exploration), sei's bei Social Media, deren Sinn und Zweck die oberflächlich ahnungslose Tatami-chan in Episode 5 scharfzüngig auseinandernimmt und argumentativ vollendet zerlegt.
Solche Szenen, in denen Phänomene unserer modernen Gesellschaft mal aufs Korn oder auch nur auf die Schippe genommen werden, sind leider etwas zu selten.
Will man sich von der Show einen angemessenen Eindruck verschaffen, stehen dem Interessierten eine Reihe sorgfältig ausgewählter Screenshots auf Anisearch zur Verfügung, sechs an der Zahl und alle aus Ep. 1, die ja wohl deutlich für sich sprechen. Pro Folge hat der Zuschauer 4 Minuten zu ertragen, inklusive einem 30-sekündigen Ending, das den heiteren Reigen beschließt.
Empfehlen kann ich diese kleine bescheuerte Serie eigentlich nicht, da sie trotz der erwähnten Vorzüge mehr nervt als unterhält. Wer aber grundsätzlich einen Sinn für so was hat und etwas qualitativ hochwertig Abstruses von ähnlicher Animationsqualität sehen will, dem möchte ich zu Onaga Gorou, dem sprechenden Furz, raten, der auf seine ganz eigene Art schwer daneben ist.
Hört sich spaßig an, hätte spaßig sein können, und doch man hat es, bei allem Potential der zugrundeliegenden Idee, mal wieder gehörig in den Sand gesetzt.
Der Zuschauer wird hier konfrontiert mit der für solche Kurzanimes typischen reduzierten Animation. In buntstiftstilige Umgebung werden die Figuren reingepappt, allerdings nicht ganz so flächig wie sonst, und es wird bei diesen Figuren dann nur das Allernötigste animiert. Also Mund auf, Mund zu; manchmal vielleicht noch Augen – das war's eigentlich auch schon. Die Charaktere sind dabei in aller Regel absolut statisch und bewegen nicht einmal den Kopf. Daher gibt es auch keinerlei Bewegungen von A nach B.
Begleitend dazu hat man als akustischen Hintergrund die für solche Kurzanimes typische Musik. Möglichst synthetisch, mit nichtssagenden Percussion-Sprengseln und ausdrucksloser Heiterkeit.
Weiters dominieren die für solche Kurzanimes typischen Hochgeschwindigkeits-Dialoge, die bei der Comedy oft von mangelnder Substanz ablenken sollen.
Die Handvoll Charaktere könnten einem Bilderbuch entsprungen sein und verhalten sich entsprechend; und einem besonders nervigen Charakter wird eine besonders unangenehm quäkige Stimme zuteil – nämlich der Protagonistin Tatami-chan, die über alle 12 Folgen hinweg Dauerfeuer gibt. Man braucht schon ein gefestigtes Gemüt, um diese Zumutung durchzustehen, und man ist heilfroh, daß eine Folge recht schnell vorbei ist. Auch wenn es sich trotz alledem manchmal endlos in die Länge zu ziehen scheint. Der Anime lebt ganz offensichtlich von den gesammelten Unverschämtheiten, die sich die Charaktere gegenseitig an den Kopf werfen. In vorderster Front natürlich unsere kleine Zashikiwarashi, die wahrhaftig kein Blatt vor den Mund nimmt und die die anderen gnadenlos an die Wand argumentiert.
Genau das ist der einzige Lichtblick der Comedy: wie ein gesellschaftlicher Außenseiter ohne Scham und Rücksichtnahme, dafür mit treffsicherem losen Mundwerk, den Finger in die Wunde legt, speziell bei den typischen Erscheinungen des modernen Großstadtlebens. Sei's beim Goukon (eine Art Kennenlern-Party zwecks späterer gegenseitiger sexueller Exploration), sei's bei Social Media, deren Sinn und Zweck die oberflächlich ahnungslose Tatami-chan in Episode 5 scharfzüngig auseinandernimmt und argumentativ vollendet zerlegt.
Solche Szenen, in denen Phänomene unserer modernen Gesellschaft mal aufs Korn oder auch nur auf die Schippe genommen werden, sind leider etwas zu selten.
Will man sich von der Show einen angemessenen Eindruck verschaffen, stehen dem Interessierten eine Reihe sorgfältig ausgewählter Screenshots auf Anisearch zur Verfügung, sechs an der Zahl und alle aus Ep. 1, die ja wohl deutlich für sich sprechen. Pro Folge hat der Zuschauer 4 Minuten zu ertragen, inklusive einem 30-sekündigen Ending, das den heiteren Reigen beschließt.
Empfehlen kann ich diese kleine bescheuerte Serie eigentlich nicht, da sie trotz der erwähnten Vorzüge mehr nervt als unterhält. Wer aber grundsätzlich einen Sinn für so was hat und etwas qualitativ hochwertig Abstruses von ähnlicher Animationsqualität sehen will, dem möchte ich zu Onaga Gorou, dem sprechenden Furz, raten, der auf seine ganz eigene Art schwer daneben ist.
Beitrag wurde zuletzt am 07.01.2023 21:05 geändert.
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