Otherside Picnic (2021)

Urasekai Picnic / 裏世界ピクニック

Kommentare – Otherside Picnic

Hier findest Du das allgemeine Diskussionsthema zum Anime „Otherside Picnic“. In diesem Thema kannst Du ganz allgemein Deine Meinung und Eindrücke zu „Otherside Picnic“ mitteilen oder auf vorhandene Beiträge eingehen. Beachte bitte, dass Spoiler hier untersagt sind.
Avatar: Aodhan
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#16
@Ixs
Bei Urasekai Picnic stehen die Figuren genauso im Mittelpunkt wie in jeder anderen Geschichte auch. "Stories are about people", wie jemand mal treffend sagte. Es geht gar nicht anders, sonst wäre es keine Geschichte mehr. In jeder Folge und in jedem Kapitel geht es darum, was die beiden empfinden, vor allem Sorawo, weil sie mMn die eigentliche Perspektivfigur ist. Sorawo reflektiert zum einen über ihre eigene Persönlichkeit, über die Gefahren der anderen Welt und natürlich auch über ihre Beziehung zu Toriko. Was den Anime von den anderen unterscheidet, die du angesprochen hast, ist, dass es nicht nur um Beziehungen geht.

Und der Knackpunkt ist für mich wie gesagt, wie mit der Beziehung der beiden umgegangen wird. Abenteuer und Liebe lassen sich gut vereinbaren, aber die Liebesgeschichte ist nur dann gut, wenn sie auch tatsächlich wie eine "ausgespielt" wird. Ich bin skeptisch, ob der Autor das will oder kann.
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#17
Ich stelle nicht in Frage, dass Geschichten über Charaktere handeln. Nur gibt es verschiedene Wege eine Geschichte zu entwickeln und zu schreiben und das ist bei „Urasekai Picnic“ eben die Idee der Monsterjagd. Die Protagonistinnen, Toriko und mehr noch Sorawo, sind eigentlich nicht mehr als ein Mittel um die Geschichte der Abenteuer zu erzählen. Es geht hier weniger um das Innenleben und die Emotionen der Figuren, sondern um die Idee des Animes, der alles andere untergeordnet ist. Ob man diese Art des Geschichtenerzählens mag ist eine andere Frage.
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Avatar: Aodhan
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#18
Ich seh das genau andersherum. So, wie die Geschichte geschrieben wurde, stehen die Figuren im Mittelpunkt, besonders Sorawo. Die "Urban Legends" sind das Mittel zum Zweck, wenn man sie so nennen kann. Das Szenario, mehr nicht. Es geht wie gesagt auch nicht anders. Man kann keine Geschichte über Dinge oder Ereignisse schreiben, weil es dann keine Geschichte mehr ist, sondern eine Chronik o. ä. Ein Autor, dem seine Lore wichtiger als die Figuren wäre, würde im besten Fall eine schlechte Geschichte schreiben - oder gar keine. Aber Miyazawa geht es schon primär um die Figuren, auch um deren Gefühle zueinander. Sorawo denkt ständig darüber nach, wie viel ihr Toriko bedeutet und ist eifersüchtig, wie wichtig der ihre Satsuki ist. Sobald es Dialoge zwischen Figuren und innere Gedanken der Figuren gibt (die sich zudem um deren Gefühle drehen) stehen die Figuren automatisch im Mittelpunkt.
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#19
Eigentlich wollte ich nichts zu dieser sehr offensiven Diskussion schreiben, auch weil ich glaube die Comments section ist dafür nicht ganz der richtige Platz. Aber ein klein wenig fühle ich doch den Wunsch etwas zu schreiben.
Im Jahre 2018 gab es einmal ein Interview mit dem Autor Iori Miyazawa von Otherside Picnic und er hat dort auch viel über seine Eindrücke zum Begriff "Yuri" verfasst. Aus dem Interview ist mir vor allem seine Beschreibung wie schon das Bild einer Landschaft Yuri sein kann sehr hängen geblieben:

Iori Miyazawa: A rusty, decaying vehicle is resting on top of wheel tracks.
Rikimaru Mizoguchi: Right.
Iori Miyazawa: Then you imagine that one day two girls were there... Isn't that already totally yuri?
Rikimaru Mizoguchi: Right...
Rikimaru Mizoguchi: So a grassland somehow becomes yuri.
Rikimaru Mizoguchi: A grassland, huh.

Das Beispiel nahm das Bild des Covers von Kapitel 9 als Vorlage:
Chapter 9

Yuri muss nicht zwingend immer bedeuten das zwei Menschen des weiblichen Geschlechts eine aktive Liebesbeziehung ausleben. So lange es zwei Frauen gibt die Gefühle füreinander hegen ist es Yuri. Dies gilt im Grunde auch für Yaoi oder Romance bei Boy X Girl.

Auch seine Einstellung zu sci-fi (sci-fi is all about the image) sind Teil des Interviews und wie ihn das Zwischenmenschliche zwischen den beiden dazu Zwang auch mit den Gefühlen der Menschen umzugehen. Darum ist auch der Titel des Interviews "Yuri made me human".

Jetzt bin ich natürlich mit meinem geringen Erfahrungsschatz vermutlich die falsche Person darüber zu schreiben aber dies ist zumindest meine Meinung und mein Eindruck zu dem Thema.
Beitrag wurde zuletzt am 24.03.2021 13:05 geändert.
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Avatar: Ixs
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#20
AodhanIch seh das genau andersherum. So, wie die Geschichte geschrieben wurde, stehen die Figuren im Mittelpunkt, besonders Sorawo. Die "Urban Legends" sind das Mittel zum Zweck, wenn man sie so nennen kann. Das Szenario, mehr nicht. Es geht wie gesagt auch nicht anders. Man kann keine Geschichte über Dinge oder Ereignisse schreiben, weil es dann keine Geschichte mehr ist, sondern eine Chronik o. ä. Ein Autor, dem seine Lore wichtiger als die Figuren wäre, würde im besten Fall eine schlechte Geschichte schreiben - oder gar keine. Aber Miyazawa geht es schon primär um die Figuren, auch um deren Gefühle zueinander. Sorawo denkt ständig darüber nach, wie viel ihr Toriko bedeutet und ist eifersüchtig, wie wichtig der ihre Satsuki ist. Sobald es Dialoge zwischen Figuren und innere Gedanken der Figuren gibt (die sich zudem um deren Gefühle drehen) stehen die Figuren automatisch im Mittelpunkt.

Meiner Meinung nach, kann man sogar schon an den Sendeterminen des Animes sehen das die Ereignisse und „Monster“ der einzelnen Episoden die Stars von „Urasekai Picnic“ sind und nicht die Charaktere. So wurde zum Beispiel Episode 5 (mit dem Titel „Station February“) am 1. Februar oder Episode 8 (mit dem Titel „Attack of the Ninja Cats“) am 22. Februar ausgestrahlt, dem „Nationalen Katzentag“ in Japan.
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#21
@CipherDood
Und das ist das Problem mit Yuri. Es ist sehr fragwürdig, die Liebe zwischen Frauen zu verklären und zu verdrehen. Wir leben in einer Welt, in der Menschen, die nicht hetero sind, immer noch tagtäglich diskriminiert werden. Niemand wird Einwände haben, wenn eine Geschichte sich um Freundschaft dreht, aber dann sollte auch nichts anderes angedeutet werden. Und wenn jemand Liebe darstellen will, dann soll er Liebe darstellen. Das wird bei heterosexuellen Paaren ja auch so gemacht. Eine Liebesgeschichte eines Hetero-Paares ist nur dann eine Liebesgeschichte, wenn sich die Figuren lieben, deswegen heißt sie ja so. Alles andere ist Freundschaft.

Die Welt braucht kein Yuri, die Welt braucht Repräsentation und Diversität. Aus der Liebe zwischen Frauen einen Fetisch zu machen kommt Homophobie schon ziemlich nahe.
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#22
Aodhan(...) Wir leben in einer Welt, in der Menschen, die nicht hetero sind, immer noch tagtäglich diskriminiert werden. (...)
Ich als Lesbe wurde noch nie in meinem Leben wegen meinem Lesbischsein diskriminiert. Ich habe auch noch nie mit anderen Schwulen oder Lesben zu tun gehabt die sich dikriminiert gefühlt haben. Diskriminierung ist tatsächlich ein Ding der Vergangenheit.

Was ich mich frage, ist deine Definition von Yuri immer noch:
https://www.anisearch.de/club/17,yuri-fanclub/forum/thread/4417,es-gibt-keine-yuri-animes?p=46495#post46495 (...) Was ist Yuri (...)? Ich würde nur dann von Yuri sprechen, wenn der Anime von einer Beziehung (...) zwischen den Hauptfiguren handelt (...)
Nach dieser Definition wären auch Anime wie "Valkyrie Drive: Mermaid" keine Yuri.
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Avatar: CipherDood
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#23
@Aodhan
Eigentlich möchte ich diesen Bereich nicht unnötig fluten. Ich glaube unsere Definition oder Vorstellung von Romantik oder einer Beziehung ist zu weit auseinander um auf einen grünen Zweig zu kommen.
Für mich besteht eine romantische Beziehung immer aus zwei Komponenten. Zum einen die Emotionale und zum anderen die Sexuelle. Die beiden müssen nicht zwingend gemeinsam auftreten um von einer Beziehung zu sprechen genauso wenig schließen sie sich aus.
Für mich sind die Beiden hier sich inzwischen darüber im klaren, dass sie mehr als nur Freunde sind. Mehr eine Form der Partnerschaft. Man hilft einander. Stärkt sich gegenseitig. Pusht sich. Man ist Einsam und Verloren ohne den Anderen. In meinen Augen ist das schon eine recht starke Form der emotionalen Bindung. Auch wenn Beide es sich noch nicht trauen richtig auszusprechen.
Und in der heutigen Zeit halte ich das nicht wirklich für Fetischisierung. Es ist halt nun einmal so das sie beides Frauen sind. Who cares.
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#24
@Ixs
Meinst du das wirklich ernst? Erst vor ein paar Tagen ging durch die Presse, dass der Vatikan "sündhafte" Homosexuelle nicht segnen will. Wenn das keine strukturelle Diskriminierung ist, was dann? Und tagtäglich sprechen Menschen aus der Queer-Community über die Diskriminierung, die ihnen immer noch widerfährt. Es gibt unzählige Studien zum Thema, die belegen, dass Homophobie immer noch weit verbreitet ist.

Meine Definition von Yuri hat sich in der Hinsicht geändert, dass das Wort für mich "gestorben" ist.

@CipherDood
Das seh ich im Prinzip auch so, aber für Medien gelten noch ein paar andere Regeln. Ein Autor schreibt nichts ohne Grund und es gibt immer eine Zielgruppe, die angesprochen werden soll. Um das zu tun, wird u. a. zu beliebten Mustern gegriffen. Es gibt eine (zumindest grobe) Blaupause, wie eine sich entwickelnde Liebe dargestellt wird. Warum wird Sorawo rot, wenn Toriko ihr näher kommt? In Liebesgeschichten mit heterosexuellem Paaren steht das Erröten meistens für (eine versteckte) Zuneigung. Warum stört es Sorawo, wenn Toriko von Satsuki schwärmt? Das Problem ist sicher nicht nur, dass sie noch nie von Polyamorie gehört hat. Urasekai Picnic bedient sich der Tropen, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn eine sich entwickelnde Beziehung dargestellt werden soll.

Was nun die Spreu vom Weizen trennt, ab wann der Fetisch anfängt, lässt sich vielleicht folgendermaßen sagen: Wenn die Figuren ihre Liebe nur vorspielen, damit sich heterosexuelle Männer daran ergötzen können (die aber gleichzeitig wollen, dass die Figuren wegen Wunscherfüllung oder weil sie homophob sind hetero sind). Das trifft auf alle Animes und Mangas zu, die ich "Pseudo-Yuri" genannt habe, genauso wie auf die ganzen Pornos oder Ero-Werke, in denen Frauen miteinander schlafen oder sich zumindest körperlich nahe kommen. Wie gesagt, da geht es nur um den male gaze, nicht um die Repräsentation Homosexueller. Viele Menschen aus der Queer-Community verurteilen diese Fetischisierung.
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#25
Aodhan@Ixs
Meinst du das wirklich ernst? Erst vor ein paar Tagen ging durch die Presse, dass der Vatikan "sündhafte" Homosexuelle nicht segnen will. Wenn das keine strukturelle Diskriminierung ist, was dann? Und tagtäglich sprechen Menschen aus der Queer-Community über die Diskriminierung, die ihnen immer noch widerfährt. Es gibt unzählige Studien zum Thema, die belegen, dass Homophobie immer noch weit verbreitet ist.
Ja, das ist eine Tatsache, dass ich noch nie diskriminiert wurde, wegen meinem Lesbischsein! Ob ich mich diskriminiert fühle, kann ich immer noch selbst entscheiden.

Aodhan Meine Definition von Yuri hat sich in der Hinsicht geändert, dass das Wort für mich "gestorben" ist.
Ob du persönlich in deinem Sprachgebrauch das Wort „Yuri“ verwenden möchtest oder nicht, ist selbstverständlich dein Sache. Ich für meinen Teil bleibe natürlich weiterhin bei dem Begriff „Yuri“. Warum Yuri Yuri genannt wird, habe ich schon mal in diesem Beitrag von Erica Friedman (ALC Publishing, Okazu, Yurikon) zuerst erschienen auf Anime Feminist gepostet:
https://www.anisearch.de/club/17,yuri-fanclub/forum/thread/29648,history-warum-wir-es-yuri-nennen?p=466761#post466761

Übrigens wird „Urasekai Picnic“ von großen Teilen der Queer-Community gefeiert.
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#26
Zu Begin erst einmal bitte ich vielmals um Entschuldigung diese Diskussion am Ende im Kommentar Bereich weiter getragen zu haben am Ende.
Ich finde es nicht richtig dem Werk gegenüber und zukünftigen Besuchern.

@Aodhan
Nach dieser Antwort werden wir uns zweimal im Kreis gedreht haben und mein Punkt am Ende wird immer noch stehen bleiben unsere Ansichten sind zu weit Auseinander um auf einen Nenner zu kommen.
Meiner Meinung nach widersprichst du dir selbst. Du bezeichnest das Werk als "Pseudo-Yuri" erkennst aber im selben Atemzug an, dass es eine Emotionale Bindung zwischen den Hauptcharakteren darstellt mit eben genau den üblichen Mitteln die dazu gehören.
Warum stört es Sorawo, wenn Toriko von Satsuki schwärmt?
Ist im Grunde fast ein falscher Vergleich. Kommt drauf an wo man die Frage zeitlich platziert. Vor allem im späteren Kontext wo Sorawo lernt, dass Akari und Toriko sie mit ihr vergleichen.
Passender ist eher warum es sie stört, dass Toriko Kozakura lobt und am Ende sich bei Toriko vergewissert mindestens genauso nett zu sein wie sie.
Die Antwort ist aber gleich weil sie in den Augen von Toriko an erster Stelle kommen möchte. Jeder möchte an erster Stelle kommen in den Augen der Person die einem am wichtigsten ist. Ohne die man nicht sein möchte weil man ohne sie einsam und verloren ist.
Wo wir wieder an dem Punkt wären der Anime zeigt schon an diesem Punkt wo nur zwei Bände adaptiert sind eine enge Emotionale Beziehung zwischen den beiden weiblichen Charakteren. Was eben Yuri ist in der allgemeinen von der Community und Industry verwendeten Sprache.

@Ixs
Das sind wirklich interessante Beiträge. Ich habe viel gelernt aus den Beiträgen. Vielen Dank für die viele Arbeit.
Beitrag wurde zuletzt am 25.03.2021 21:45 geändert.
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#27
@CipherDood
Der Kommentarbereich ist für genau solche Diskussionen gedacht. Ich teile deine Ansicht nicht, dass an dieser Diskussion etwas problematisch ist. Weder ist sie polemisch noch wird hier jemand persönlich angegriffen. Ich halte Kritik am Anime und der japanischen Popkultur jedenfalls nicht für einen Angriff. Beides ist für potenzielle Zuschauer und für die Forenmitglieder insgesamt sicher auch nicht uninteressant.

Lassen wir mal die Begrifflichkeiten außer Acht. Ich distanziere mich wie gesagt vom Wort Yuri und würde diesen Anime daher auch nicht mehr Pseudo-Yuri nennen. Früher hab ich davon aber gesprochen, um den Sachverhalt mit einem einzigen Wort zusammenzufassen. Ich mach das jetzt aber mal ausführlich: Ich kritisiere, dass Werke Liebesbeziehungen (und ich meine damit nicht nur emotionale Liebe, um die geht es bei Liebesgeschichten mit einem Heteropaar in der Regel auch nicht nur) zwischen Frauen andeuten, obwohl es keine gibt. Das wird von einigen auch als "bait" bezeichnet. Ob Urasekai Picnic in diese Richtung geht, kann ich noch nicht sagen, ich halte es aber für möglich. Liebe deutet der Anime jedenfalls schon an, weil er wie gesagt auf die Tropen zurückgreift, die auch bei anderen Liebesgeschichten unabhängig von der sexuellen Orientierung zum Einsatz kommen und wenn das aus Gründen getan wird, die ich für fragwürdig halte, dann würde ich das mit aller Entschlossenheit kritisieren. Ein sehr guter Grund, um Figuren, die lesbisch, bi oder pan sind, darzustellen, ist mMn die Repräsentation eben dieser Gruppen.

Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: Ich bin überzeugt davon, dass hinter dem "Yuri", das eine rein "seelische Liebe" darstellt, letztendlich nur eines steckt: Augenfutter für das angepeilte männliche Publikum und die Angst vor negativen Reaktionen, wenn ein Wort über die sexuelle Orientierung der Figuren gesagt werden würde. Indiz dafür: Animes und Mangas, die diesem Muster folgen, bieten mit überwiegender Mehrheit auch allen möglichen anderen Service (das macht Urasekai Picnic z. B. auch, siehe Strandfolge und Kozakura, mit der bestimmte Vorlieben bedient werden sollen, Indiz dafür sind die entsprechenden Reaktionen der Zuschauer).
Beitrag wurde zuletzt am 26.03.2021 15:46 geändert.
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#28
Da es anscheinend andere nicht zu stören scheint.
@Aodhan
Ich fände es persönlich traurig mir vorzustellen, dass eine Beziehung kein Teilelement einer Geschichte mehr sein darf nur weil sie dann als "bait" gilt weil man nicht all in geht schlicht weil es ein Teilelement ist.
Noch schlimmer, dass dies kritischer betrachtet wird nur weil es eben 2 Menschen des gleichen Geschlechts sind. Das fühlt sich für mich sogar irgendwie diskriminierend an.

Wenn man hingehen würde und die Personen nur herummachen lässt aber ansonsten keine Form der Beziehung zu erkennen ist könnte ich verstehen, dass man es als "bait" betrachtet. Aber hier ist die Bindung der zwei so pur, rein, unverdorben und natürlich, dass man sich kaum traut hinzusehen, weil der Anblick es schon verderben könnte.

Ist meine Vorstellung von Romantik und einer Beziehung einfach zu kitschig für diese Welt? I don't know.

Ob die Strandepisode nun richtig oder falsch ist. I don't know. Auf der anderen Seite die beiden sind Studentinnen irgendwie fände ich es komisch wenn man nicht mal einen trinken geht und Spaß haben will.
Ihnen nicht zugestehen, schlicht junge Mensch zu sein fände ich auch falsch.
Allerdings hätte man wohl die Modenschau weglassen können womöglich.

Maybe a bit too much

Aber hier kommt sie out of order wie einige ja bemerkten an dem zerstörten Hut. Sie ist jedoch Teil des 2. Bandes und nicht ausgedacht für den Anime.
Allerdings wird der Wunsch nach Entspannung eventuell verständlicher, wenn man weis, dass eigentlich die Rettung der Soldaten davor geschieht.

In wiefern die Lightnovel hier weitergeht weis ich nicht. Aber nachdem ich Band 1 zu Begin der Serie überflogen hatte und nach der Serie die ersten 4 Bände geholt habe möchte ich es gerne herausfinden. Wird aber sicher noch nen Monat bis ich mit meiner Abendlichen Lektüre dort ankomme.

Mir sind im Laufe der Reihe die Charakter echt ans Herz gewachsen und das obwohl ich den Anime zu Anfang dieser Saison gewählt habe weil das Genre und der Mix aus einem Female only Cast ziemlich weit weg von meinen üblichen Konsum Werken ist. Ich wollte gezielt meinen Horizont erweitern. Und ich war wirklich positiv überrascht wie sehr es mir am Ende gefallen hat.
An der Umsetzung des Anime hat mich jedoch eine Sache ein wenig gestört, dies ist mir beim überfliegen des ersten Bandes schon aufgefallen und hab ich auch bei meinen Episoden Eindrücken schon einmal erwähnt. Der Anime lässt oft die Gedanken von Sorawo in Szenen weg. Man merkt sogar hin und wieder im Anime wo sie sind. Es gibt immer mal Stellen, wo die Charaktere für einige Sekunden still ohne ein Wort nur in der Gegend umher sehen oder sich gegenseitig ansehen. Schon deswegen fehlt dem Anime ein wenig Tiefe weil oft die Gedanken von Sorawo über Toriko und ihre Beschreibungen über diese fehlen.

Ich kann aber trotzdem den Anime nicht schlecht reden deswegen. Er ist trotz Pandemiezeiten ansehnlich gestaltet. Hat einen wirklich guten Soundtrack. Echt ich bin immer mal in der Saison hingegangen und hab mir das Opening von Chico with Honeyworks angehört einfach weil es mir so gut gefallen hat.

Die Geschichte ist gut erzählt. Einzig der Start ist ein wenig langsam für Anime Zuschauer. Durch den Episodischen Aufbau brauch man etwas das einen trägt und wenn dies nicht die Monster sind für einen müssen es die Charaktere sein. Aber man bekommt erst mit Episode 4 so richtig Einblick in die Motivation der Charaktere.
Viele haben aber leider den Anime schon gedropt bevor sie dies erreichen schlichtweg weil ihnen diese Verbundenheit fehlte zu den Charakteren.

Oh man ich hab schon wieder eine wall of text fabriziert. Sorry.
Beitrag wurde zuletzt am 26.03.2021 20:18 geändert.
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#29
Aodhan(...) Ich kritisiere, dass Werke Liebesbeziehungen (und ich meine damit nicht nur emotionale Liebe, um die geht es bei Liebesgeschichten mit einem Heteropaar in der Regel auch nicht nur) zwischen Frauen andeuten, obwohl es keine gibt. Das wird von einigen auch als "bait" bezeichnet. (...)
Die persönlichen Vorlieben eines Zuschauers lassen eine Beziehung zwischen zwei Frauen/Mädchen als romantisch empfinden, während andere Zuschauer behaupten ihre Beziehung sei platonisch oder sogar soweit gehen zu sagen, es sei „Bait“.

Unterschiedliche Personen glauben an unterschiedliche Definitionen und kommen daher zu unterschiedlichen Wahrnehmungen einer fiktiven (Liebes-)Geschichte.

Bei Yuri scheint es aber beinahe schon obligatorisch zu sein, darüber zu diskutieren, welche Art von Liebe zwischen Frauen als Yuri „zählt“. Man mag mir nicht zustimmen, aber ich betrachte romantische und/oder sexuelle Liebe zwischen Frauen als gleichwertigen Yuri.

Das Schlüsselwort hier ist „Liebe“.
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#30
@CipherDood
Es wird meistens dann von yuri bait gesprochen, wenn der Anschein erweckt wird, die Figuren wären lesbisch, es am Ende aber gar nicht sind. Und dieser Umstand wird aus zwei Gründen nur bei nicht-heterosexuellen Figuren kritisiert: Erstens gibt es ihn bei einem heterosexuellen Paar nicht und zweitens weil dahinter Homophobie vermutet wird.

Wenn eine Liebesbeziehung Teil einer Geschichte sein soll, liegt es doch nahe, sie auch wie eine darzustellen. Ich hab eine Menge Shoujo-Mangas gelesen, in denen die Beziehung über ein Liebesgeständnis und einen Kuss nicht hinausgeht, und das ist auch vollkommen in Ordnung. So werden romantisierte Liebesbeziehungen, die nicht zu sehr ins Sexuelle gehen sollen, wohl schon seit Menschengedenken dargestellt. (Allerdings ist diese Darstellung nicht wirklich reiner und unverdorbener als andere, weil einvernehmliche Beziehungen nicht unrein sein können.)

Dazu eine Gegenfrage: Warum sollte gerade bei einer Beziehung zwischen zwei Frauen nie das Wort Liebe fallen, nie darüber reflektiert werden, dass man die andere so liebt, wie sich Paare lieben und warum sollten sich die Figuren nie küssen?

Mir fallen einige Möglichkeiten ein:
- Die beiden sollen Freunde sein. Aber warum verhalten sie sich dann so, wie sich verliebte Figuren verhalten?

- Die Figuren sollen asexuell bzw. aromantisch sein. Das ist sehr unwahrscheinlich. Dafür gibt es in Animes und Mangas praktisch keine Präzedenzfälle. Das würde ganz sicher explizit gesagt werden.

- Die Figuren dürfen auf keinen Fall nicht-hetero sein, weil nicht-hetero Figuren nach Ansicht der Verantwortlichen von vielen Lesern/Zuschauern abgelehnt werden würden. Das halte ich für die wahrscheinlichste Möglichkeit.

@Ixs
Quelle Bei Yuri scheint es aber beinahe schon obligatorisch zu sein, darüber zu diskutieren, welche Art von Liebe zwischen Frauen als Yuri „zählt“. Man mag mir nicht zustimmen, aber ich betrachte romantische und/oder sexuelle Liebe zwischen Frauen als gleichwertigen Yuri.
Ja, weil sich bei heterosexuellen Figuren diese Frage eben gar nicht stellt. Selbst bei den idealisiertesten Liebesgeschichten wird irgendwann ohne Umschweife von Liebe gesprochen.

Auch hier die gleiche Frage: Warum darf bei zwei Frauen nicht gesagt werden, dass die beiden sich lieben, obwohl ständig der Anschein erweckt wird, dass sie es tun?

Du kennst vermutlich noch meine Hypothese. Ich hab Erfahrungsberichte von japanischen Homosexuellen gelesen, nach denen Homosexualität in Japan vereinfacht gesagt totgeschwiegen wird. Man tut so, als gäbe es sie nicht, als ob die Homosexuellen (speziell Jugendliche) nur herumexperimentieren und später wird dann aber erwartet, dass sie alle heterosexuelle Beziehungen führen, was viele auch aus Angst vor Repressalien tun. In einer homophoben Gesellschaft ist es natürlich verpönt, nicht-heterosexuelle Beziehungen darzustellen, deswegen wurden sie früher - so fing "Yuri" an - hinter vagen Andeutungen, hinter einer engen "Mädchenfreundschaft" versteckt. Irgendwann trauten sich aber Verlage und Autoren zumindest im Nischenbereich Werke herauszubringen, in denen die Figuren tatsächlich nicht-hetero sind. Im "Mainstream"-Bereich geht das aber immer noch nicht. Allerdings haben die Verlage und Studios erkannt, dass heterosexuelle Männer, vermutlich selbst dann, wenn sie homophob sind, Frauen gerne beim Flirten, Körperlich-Näher-Kommen (und erst recht beim Sex) zuschauen, solange nie gesagt wird, dass die Frauen nicht-heterosexuell sind. So ist der Ableger von Yuri entstanden, den ich hier immer wieder kritisiere und der leider immer dominanter wird.
Beitrag wurde zuletzt am 27.03.2021 14:23 geändert.
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