SlaughtertripV.I.P.
#1»Higurashi no Naku Koro ni« ist ein Franchise, das nicht totzukriegen ist – und das, obwohl hier so viel getötet wird. Mit »Gou« und »Sotsu« gibt es zwei Ableger, die würdige Nachfolger des vor 15 Jahren veröffentlichten Originals sind. Das Prinzip dieser beiden Serien ist ähnlich wie das der allerersten Staffel und des Nachfolgers »Kai«: In der einen Staffel gefriert einem bei den Fragekapiteln das Blut, wenn die unerklärlichsten Ereignisse im beschaulichen Hinamizawa passieren; und in der darauffolgenden Staffel werden diese Ereignisse bei den Antwortkapiteln aufgeklärt. Und es gibt noch eine weitere Überschneidung mit dem Original: Die Geschichten sind fast dieselben, handelt es sich hierbei doch um ein »halbes« Reboot, das an gewissen Abzweigungen einen anderen Weg nimmt.
Demon-Deceiving Chapter:
Die erste Episode ist sehr vertraulich: Hinamizawa, das Damm-Projekt, Keiichi, der seine Freunde totprügelt … nach der ersten Episode könnte man meinen, hierbei handle es sich um ein Remake mit modernem (aber nicht unbedingt besseren) Zeichenstil. Doch schon die zweite Episode überrascht, als mit Hanyuu ein Charakter auftaucht, der in der Original-Dilogie erst bei »Kai« seinen Erstauftritt hat. Langsam, aber sicher zeichnet sich ab, dass nicht Takano als Villain oder der Fluch von Oyashiro-sama im Mittelpunkt stehen, sondern die Zeitschleife, in der Rika gefangen ist. Dennoch dreht sich die Story dieses Chapters um die bekannte Geschichte des Watanagashi-Festivals, um den herumschnüffelnden Ooishi und um den freundschaftlichen Zank zwischen Keiichi und Rena … der jedoch tödlich endet. Und bei diesem Gerangel der zwei jungen Schüler spritzt so viel Blut, dass man meinen könnte, dass ein paar Kühe geschlachtet werden. Der eine oder andere kennt das wahrscheinlich aus Hentai, bei denen eine andersfarbige Flüssigkeit literweise aus dem Körper spritzt und man sich fragt, wo diese verstaut wird. Instant Regeneration oder so …
Cotton-Deceiving Chapter:
Wie im Original dreht sich auch hier das zweite Chapter um die Sonozaki-Geschwister. Die Szene im Restaurant »Angel Mort«, als Keiichi zum ersten Mal auf Shion trifft, hat sich bei mir schon beim Ansehen des Originals ins Hirn gebrannt, genauso wie die infamous Leiter-Wackel-Szene (Original/Gou). Diese wurde leider etwas in die Länge gezogen (die Szene, nicht die Leiter), weshalb die Effektivität des Schockmoments von Sekunde zu Sekunde immer mehr abnimmt.
Curse-Deceiving Chapter:
Nach Rena und den Sonozaki-Geschwistern bekommt nun auch Satoko ihren eigenen Charakter-Arc, und wie schon beim Original hat sie auch hier mit ihrem Onkel Teppei zu kämpfen. Im Gegensatz zu den anderen Chaptern wird in dieser Geschichte ein sehr realitätsnaher Horror thematisiert, nämlich Kindesmissbrauch.
Cat-Deceiving Chapter:
Nachdem die Charakter-Arcs, bei denen man sich noch viel vom Original abgesehen hat, abgehandelt wurden, tauchen bei diesem Chapter vermehrt Elemente auf, welche die Story in eine völlig neue Richtung lenken und die für alle weiteren Ereignisse von Bedeutung sind. Satoko nimmt eine immer größere Rolle ein und kristallisiert sich zusammen mit Rika zum Protagonisten dieser und der nachfolgenden Staffel heraus. Der Horror nimmt auch hier eine etwas andere, weniger blutige Form an, nämlich Verzweiflung. Vergisst man für einen kurzen Moment die ganzen surrealen Elemente, geht es um die Selbstmordgedanken eines lieben, kleinen Mädchens, das seit über 100 Jahren in einem Teufelskreis aus Folter, Hass und Mord gefangen ist. Doch auch nach all diesen Qualen ist sie immer noch stark genug, um Hoffnung in sich zu tragen und sich an den letzten Strohhalm zu klammern.
Village-Destroying Chapter:
Im ersten Moment kommt einem dieses Chapter wie ein wundervoller Traum vor: zu schön, um wahr zu sein. Der Anime spielt ganz überraschend ein paar Jahre später an einem anderen Ort, also völlig untypisch für dieses Franchise. Doch der Horror hat hier kein Ende, sondern wurde nur verlagert, und zwar in die St.-Lucia-Akademie. Die Freundschaft zwischen Rika und Satoko wird auf eine harte Probe gestellt. Aus Zuneigung wird Abhängigkeit. Satoko, die für sich selbst keine Zukunft in dieser Akademie sieht, möchte Rika auf keinen Fall aufgeben – dafür sorgt sie mit aller Gewalt …
Animationen:
Das Original war schon sehr niedlich gezeichnet, doch »Gou« und »Sotsu« sehen aus wie ein Swimming Pool voll mit Quietscheentchen. Man meint, die Charaktere hätten gerade einen Spaziergang durch eine Autowaschanlage gemacht und seien dabei mit viel, ganz, ganz viel Seife gewaschen worden. Diese Diskrepanz zwischen Horror und Kawaiiness gehört jedoch zum Konzept dieses Animes und ist genauso wenig wegzudenken wie das immer wieder zu hörende Zirpen der Zikaden.
Musik:
Die Openings und Endings des Originals habe ich sogar heute noch im Kopf. Es ist praktisch unmöglich, etwas zu rekonstruieren, das damals, als man noch ein Anime-Neuling war, so einen großen Eindruck hinterlassen hat. Das Opening »I believe what you said« von Asaka ist besonders am Anfang und am Schluss schön unheimlich, und vor allem der Beginn inklusive der in schneller Abfolge gezeigten und mit Effekten hinterlegten wackeligen Bilder haben mich etwas an »American Horror Story« erinnert. Das erste Ending »Kamisama no Syndrome« von Ayane enttäuscht in dieser Hinsicht zwar, wartet jedoch mit einer sehr schönen Bilderstrecke auf, genauso wie das zweite Ending »Fukisokusei Entropy« – ebenfalls von Ayane –, das jedoch ein bisschen creepier ist.
Fazit:
Fortsetzung folgt …
Warning! This review contains spoilers. Read at your own risk!
hehe
hehe
Demon-Deceiving Chapter:
Die erste Episode ist sehr vertraulich: Hinamizawa, das Damm-Projekt, Keiichi, der seine Freunde totprügelt … nach der ersten Episode könnte man meinen, hierbei handle es sich um ein Remake mit modernem (aber nicht unbedingt besseren) Zeichenstil. Doch schon die zweite Episode überrascht, als mit Hanyuu ein Charakter auftaucht, der in der Original-Dilogie erst bei »Kai« seinen Erstauftritt hat. Langsam, aber sicher zeichnet sich ab, dass nicht Takano als Villain oder der Fluch von Oyashiro-sama im Mittelpunkt stehen, sondern die Zeitschleife, in der Rika gefangen ist. Dennoch dreht sich die Story dieses Chapters um die bekannte Geschichte des Watanagashi-Festivals, um den herumschnüffelnden Ooishi und um den freundschaftlichen Zank zwischen Keiichi und Rena … der jedoch tödlich endet. Und bei diesem Gerangel der zwei jungen Schüler spritzt so viel Blut, dass man meinen könnte, dass ein paar Kühe geschlachtet werden. Der eine oder andere kennt das wahrscheinlich aus Hentai, bei denen eine andersfarbige Flüssigkeit literweise aus dem Körper spritzt und man sich fragt, wo diese verstaut wird. Instant Regeneration oder so …
Cotton-Deceiving Chapter:
Wie im Original dreht sich auch hier das zweite Chapter um die Sonozaki-Geschwister. Die Szene im Restaurant »Angel Mort«, als Keiichi zum ersten Mal auf Shion trifft, hat sich bei mir schon beim Ansehen des Originals ins Hirn gebrannt, genauso wie die infamous Leiter-Wackel-Szene (Original/Gou). Diese wurde leider etwas in die Länge gezogen (die Szene, nicht die Leiter), weshalb die Effektivität des Schockmoments von Sekunde zu Sekunde immer mehr abnimmt.
Curse-Deceiving Chapter:
Nach Rena und den Sonozaki-Geschwistern bekommt nun auch Satoko ihren eigenen Charakter-Arc, und wie schon beim Original hat sie auch hier mit ihrem Onkel Teppei zu kämpfen. Im Gegensatz zu den anderen Chaptern wird in dieser Geschichte ein sehr realitätsnaher Horror thematisiert, nämlich Kindesmissbrauch.
Cat-Deceiving Chapter:
Nachdem die Charakter-Arcs, bei denen man sich noch viel vom Original abgesehen hat, abgehandelt wurden, tauchen bei diesem Chapter vermehrt Elemente auf, welche die Story in eine völlig neue Richtung lenken und die für alle weiteren Ereignisse von Bedeutung sind. Satoko nimmt eine immer größere Rolle ein und kristallisiert sich zusammen mit Rika zum Protagonisten dieser und der nachfolgenden Staffel heraus. Der Horror nimmt auch hier eine etwas andere, weniger blutige Form an, nämlich Verzweiflung. Vergisst man für einen kurzen Moment die ganzen surrealen Elemente, geht es um die Selbstmordgedanken eines lieben, kleinen Mädchens, das seit über 100 Jahren in einem Teufelskreis aus Folter, Hass und Mord gefangen ist. Doch auch nach all diesen Qualen ist sie immer noch stark genug, um Hoffnung in sich zu tragen und sich an den letzten Strohhalm zu klammern.
Village-Destroying Chapter:
Im ersten Moment kommt einem dieses Chapter wie ein wundervoller Traum vor: zu schön, um wahr zu sein. Der Anime spielt ganz überraschend ein paar Jahre später an einem anderen Ort, also völlig untypisch für dieses Franchise. Doch der Horror hat hier kein Ende, sondern wurde nur verlagert, und zwar in die St.-Lucia-Akademie. Die Freundschaft zwischen Rika und Satoko wird auf eine harte Probe gestellt. Aus Zuneigung wird Abhängigkeit. Satoko, die für sich selbst keine Zukunft in dieser Akademie sieht, möchte Rika auf keinen Fall aufgeben – dafür sorgt sie mit aller Gewalt …
Animationen:
Das Original war schon sehr niedlich gezeichnet, doch »Gou« und »Sotsu« sehen aus wie ein Swimming Pool voll mit Quietscheentchen. Man meint, die Charaktere hätten gerade einen Spaziergang durch eine Autowaschanlage gemacht und seien dabei mit viel, ganz, ganz viel Seife gewaschen worden. Diese Diskrepanz zwischen Horror und Kawaiiness gehört jedoch zum Konzept dieses Animes und ist genauso wenig wegzudenken wie das immer wieder zu hörende Zirpen der Zikaden.
Musik:
Die Openings und Endings des Originals habe ich sogar heute noch im Kopf. Es ist praktisch unmöglich, etwas zu rekonstruieren, das damals, als man noch ein Anime-Neuling war, so einen großen Eindruck hinterlassen hat. Das Opening »I believe what you said« von Asaka ist besonders am Anfang und am Schluss schön unheimlich, und vor allem der Beginn inklusive der in schneller Abfolge gezeigten und mit Effekten hinterlegten wackeligen Bilder haben mich etwas an »American Horror Story« erinnert. Das erste Ending »Kamisama no Syndrome« von Ayane enttäuscht in dieser Hinsicht zwar, wartet jedoch mit einer sehr schönen Bilderstrecke auf, genauso wie das zweite Ending »Fukisokusei Entropy« – ebenfalls von Ayane –, das jedoch ein bisschen creepier ist.
Fazit:
Fortsetzung folgt …
Kommentare
Vielleicht bin ich auch einfach etwas zu kaltherzig aber mich fesselt oder schockiert die Serie kaum.
Das Konzept der Diskrepanz zwischen Horror und Niedlichkeit kommt für mich nur in den ersten 4 Folgen ansatzweise zum tragen.
Zum Vergleich fand ich in dieser Richtung zum Beispiel "Dead Men Wonderland" oder natürlich "Elfenlied" deutlich besser.
Selbst "Ookamikakushi" oder "Mirai Nikki" fand ich gelungener.
Vielleicht hätte ich mir doch lieber die Original-Serie anschauen sollen.
Vermutlich ist die etwas besser, wie so oft.