AsaneRedakteur
#1Warnung: Diese Review quillt vor ungeheuerlichen Spoilern nur so über!
Im Großen und Ganzen verhält es sich mit dieser wohl letzten Ausgabe von "Fastening Days" wie mit der vorigen dritten. Eine friedliche, dezent futuristische Welt erwartet den Zuschauer, wie immer perfekt und aufs Warmherzigste in Szene gesetzt von Studio colorido, mit einer Prise SoL und einem fetten Drama zur Abrundung.
Natürlich wird mal wieder ein neuer Charakter eingeführt, Samhen, der zu aller Überraschung (also wenigstens meiner) nicht als zusätzlicher Held oder Sidekick agiert, sondern mehr auf der Seite der Hilfsbedürftigen steht. Samhen kommt als Austausschüler zu Kei und Kelly in die Klasse, was für ihn die Sache sehr erleichtert, da er die quirlige Kei schon am Abend zuvor kennengelernt hatte. Damit wäre auch dieser klassische Tropus abgehakt.
Wie man sieht, ist der Junge behindert auf eine Beinprothese angewiesen, und zwar deshalb, weil es zu wenig Neg people of indian color gibt. Das musste vom Studio offenbar angemessen kompensiert werden.
Freund und ständiger Begleiter ist Kettenfahrzeug-Roboter Jack, in dessen Innerem eine künstliche und etwas zu geschwätzige Intelligenz in Chipform haust, und dem die famose Rie Kugimiya ihre Stimme geliehen hat. Es geht jedoch nicht nur um die perfekte Überwachung und anlasslose Datenspeicherung im Sinne unserer Innenminister, es geht auch – ganz aktuell! – um Drohnen. Genauer: Paketdrohnen. Die nämlich geraten wegen eines "Magnetsturms" außer Kontrolle und drohen reihenweise abzustürzen und unschuldige Passanten mit ins Verderben zu ziehen. Da müssen natürlich unsere Reißverschlusshelden eingreifen!
Leider bekommt während einer der Rettungsaktionen Robo Jack auch was ab und bleibt schwerverletzt im Blumenbeet des städtischen Parks liegen. Aber natürlich schrauben Kei und Kelly ihn wieder hin, und man sieht deutlich, daß Mädchen ihn repariert haben. Soviel zu überkommenen Geschlechterrollenzuschreibungen.
Eigentlich werden die Reparaturmethoden schon etwas zu routiniert angegangen, so daß es etwas einfallslos wirkt und Langeweile aufkommt. Und auch der Plot ist nicht gerade das, was einem vom Sessel haut – aber was will man von einem Werbevideo schon groß verlangen? Man hat immerhin Zeit gefunden, eine kleine, nette Liebesgeschichte einzubauen und erfreut den Zuschauer mit feinen Beobachtungen – etwa wenn die Katze, die Samhen auf dem Arm hat, mit dem Schwanz zu wedeln beginnt, sobald ein Ball an ihr vorbeirollt.
Das Hobby des sympathischen Jungen ist Zeichnen, und diese Thematik wird nochmals wunderbar ins Bild gesetzt, wenn im Ending auf geteiltem Bildschirm Storyboard gegen animierte Endversion gesetzt werden. Eben dieses Ending wird auf XL-Format gestreckt, was den Schluss zulässt, die kleine Reihe der Werbevideos für den Reißverschlusshersteller YKK habe hiermit ihr Ende gefunden.
Hat anfangs das Studio ungeniert auf seine Bilderbuchoptik gesetzt, die sich anfühlt wie das Kinderparadies bei IKEA, so hat sich das ganze über die Zeit allmählich zu einem Anime entwickelt, der auf warme Wohlfühlfarben setzt und allzu knallige Farbtöne meidet. Diese Farbgebungen sind auch hier kein Zufall, sondern Träger von Ausdruck und Emotion: Warme Farben der Freundschaft stehen gegen kalte Farben der Einsamkeit. Und vielleicht will das sanft hereinbrechende Abendlicht, das den ganzen Anime durchzieht, auch mitteilen, daß dies auch ein Abschied ist.
Im Großen und Ganzen verhält es sich mit dieser wohl letzten Ausgabe von "Fastening Days" wie mit der vorigen dritten. Eine friedliche, dezent futuristische Welt erwartet den Zuschauer, wie immer perfekt und aufs Warmherzigste in Szene gesetzt von Studio colorido, mit einer Prise SoL und einem fetten Drama zur Abrundung.
Natürlich wird mal wieder ein neuer Charakter eingeführt, Samhen, der zu aller Überraschung (also wenigstens meiner) nicht als zusätzlicher Held oder Sidekick agiert, sondern mehr auf der Seite der Hilfsbedürftigen steht. Samhen kommt als Austausschüler zu Kei und Kelly in die Klasse, was für ihn die Sache sehr erleichtert, da er die quirlige Kei schon am Abend zuvor kennengelernt hatte. Damit wäre auch dieser klassische Tropus abgehakt.
Wie man sieht, ist der Junge behindert auf eine Beinprothese angewiesen, und zwar deshalb, weil es zu wenig Neg people of indian color gibt. Das musste vom Studio offenbar angemessen kompensiert werden.
Freund und ständiger Begleiter ist Kettenfahrzeug-Roboter Jack, in dessen Innerem eine künstliche und etwas zu geschwätzige Intelligenz in Chipform haust, und dem die famose Rie Kugimiya ihre Stimme geliehen hat. Es geht jedoch nicht nur um die perfekte Überwachung und anlasslose Datenspeicherung im Sinne unserer Innenminister, es geht auch – ganz aktuell! – um Drohnen. Genauer: Paketdrohnen. Die nämlich geraten wegen eines "Magnetsturms" außer Kontrolle und drohen reihenweise abzustürzen und unschuldige Passanten mit ins Verderben zu ziehen. Da müssen natürlich unsere Reißverschlusshelden eingreifen!
Leider bekommt während einer der Rettungsaktionen Robo Jack auch was ab und bleibt schwerverletzt im Blumenbeet des städtischen Parks liegen. Aber natürlich schrauben Kei und Kelly ihn wieder hin, und man sieht deutlich, daß Mädchen ihn repariert haben. Soviel zu überkommenen Geschlechterrollenzuschreibungen.
Eigentlich werden die Reparaturmethoden schon etwas zu routiniert angegangen, so daß es etwas einfallslos wirkt und Langeweile aufkommt. Und auch der Plot ist nicht gerade das, was einem vom Sessel haut – aber was will man von einem Werbevideo schon groß verlangen? Man hat immerhin Zeit gefunden, eine kleine, nette Liebesgeschichte einzubauen und erfreut den Zuschauer mit feinen Beobachtungen – etwa wenn die Katze, die Samhen auf dem Arm hat, mit dem Schwanz zu wedeln beginnt, sobald ein Ball an ihr vorbeirollt.
Das Hobby des sympathischen Jungen ist Zeichnen, und diese Thematik wird nochmals wunderbar ins Bild gesetzt, wenn im Ending auf geteiltem Bildschirm Storyboard gegen animierte Endversion gesetzt werden. Eben dieses Ending wird auf XL-Format gestreckt, was den Schluss zulässt, die kleine Reihe der Werbevideos für den Reißverschlusshersteller YKK habe hiermit ihr Ende gefunden.
Hat anfangs das Studio ungeniert auf seine Bilderbuchoptik gesetzt, die sich anfühlt wie das Kinderparadies bei IKEA, so hat sich das ganze über die Zeit allmählich zu einem Anime entwickelt, der auf warme Wohlfühlfarben setzt und allzu knallige Farbtöne meidet. Diese Farbgebungen sind auch hier kein Zufall, sondern Träger von Ausdruck und Emotion: Warme Farben der Freundschaft stehen gegen kalte Farben der Einsamkeit. Und vielleicht will das sanft hereinbrechende Abendlicht, das den ganzen Anime durchzieht, auch mitteilen, daß dies auch ein Abschied ist.
Beitrag wurde zuletzt am 09.10.2022 23:16 geändert.
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