SlaughtertripV.I.P.
#1Ich bin aufgewachsen mit »Dragon Ball« (wie sich viele von euch sicherlich denken können). Dieser Anime entfachte meine Fighting-Shounen-Passion. Danach kamen die »Big Three«, die in der Animelandschaft eingeschlagen sind wie eine Genkidama: »One Piece«, »Naruto« und »Bleach«. Zwei davon sind bereits beendet worden (ja, die »endless Fighting-Shounen« haben entgegen ihrem Namen tatsächlich irgendwann mal ein Ende), und »One Piece« möchte wohl wirklich den Versuch starten, endlos zu sein. Spätestens wenn die Sonne implodiert, sollte dieser Anime zu einem Ende kommen. Doch aus welchen Animes setzen sich die »neuen Big Three« zusammen? »Jujutsu Kaisen« ist jedenfalls ein heißer Anwärter darauf, in diese illustre Runde aufgenommen zu werden, denn er sammelt in allen Bereichen fröhlich und munter nach der Höchstpunktzahl.
Es braucht eine gewisse Kreativität, um den Zuseher, der womöglich schon alle bekannten Titel eines bestimmten Genres abgegrast hat, bei der Stange zu halten oder gar zu beeindrucken. »Jujutsu Kaisen« besitzt diese Kreativität und wirkt deshalb so erfrischend; so als wäre dieser Anime der erste Vertreter seiner Art.
Dabei beginnt die Story recht simpel und straightforward, und man glaubt, eine Ahnung zu haben, in welche Richtung sich alles entwickeln könnte. Auf der Seite des Guten stehen die Jujuzisten, die man noch am ehesten als Schamanen oder Zauberer bezeichnen kann. Weil der Zuseher anhand von Gruppierungen jeglicher Art immer einen guten Überblick über die Charaktere erhält, gibt es diese auch hier, und zwar in Form der Jujutsu-Akademie Tokyo und der Jujutsu-Akademie Kyouto. Das zu bekämpfende Übel sind die sogenannten Fluchgeister, die in allen möglichen Ausprägungen vorkommen: von den Fliegenköpfen, die so schwach sind, dass man sie mit einem Pantoffel plattmachen könnte, bis hin zu Sonderflüchen, bei denen man sich die Mühe, die Flucht zu ergreifen, sparen kann und lieber in Würde abtreten sollte. Mit Sukuna Ryoumen gibt es den »König der Flüche«, von dem man bei der ersten Nennung seines Namens bereits weiß, dass er »aus Gründen« irgendwann auftauchen und noch jede Menge Ärger machen wird. Wenn man erfährt, dass von ihm 20 Finger auf der Welt verstreut sind und der Protagonist Yuuji Itadori einen davon verschluckt hat und er die restlichen 19 auch noch verschlingen soll, wird man in die Welt dieses Animes mit einem sehr einfachen Plot geführt, der diesen geradlinigen Pfad glücklicherweise schnell verlässt und immer mit frischen Ideen aufwartet.
Mit Yuuji gibt es einen Protagonisten, der auf den ersten Blick vielleicht etwas generisch wirkt. Wie viele andere Shounen-Helden tritt auch er den größten Gefahren mutig entgegen. Jeder andere würde, konfrontiert mit den Fluchgeistern, schleunigst Reißaus nehmen und darauf achten, seine Unterhosen nicht nass zu machen. Seine Motivation wird bereits in der ersten Folge offen auf den Tisch gelegt, wobei diese im weiteren Verlauf noch etwas vertieft wird. Weil Sukuna Ryoumen durch das Verspeisen des Fingers in seinem Körper reinkarniert wurde, gibt es einen inneren Kampf, der sich auf psychologischer Ebene abspielt. Am ehesten könnte man das Verhältnis der beiden mit jenem von Ichigo Kurosaki und dessen Hollow vergleichen.
Doch es ist nicht einmal der Protagonist, der das Ruder in die Hand nimmt. Dieses Schlachtschiff namens »Jujutsu Kaisen« wird von dem gesamten Cast gesteuert. Mein persönlicher Favorit: Satoru Gojou, der gleich zu Beginn als der Stärkste präsentiert wird, was sich erfreulicherweise von vielen anderen Vertreter seines Genres abhebt, in denen es gilt, einen übermächtigen Bösewicht zu bezwingen. Hier sind es die Fluchgeister, die mit Verstand und der einen oder anderen List eine Lösung finden müssen, denjenigen, der ihrer Herrschaft im Weg steht, aus ebenjenem zu räumen.
Apropos Fluchgeister. Interessante Helden brauchen natürlich genauso interessante Gegenstücke. Mit Jougo, der aufgrund seiner ganz eigenen Logik auf die Menschen herabsieht; mit Hanami, der glaubt, dass die von ihm eingesetzten Mittel dem Zweck heiligen; mit Mahito, dessen Gedankengänge aufgrund seiner offensichtlichen Geistesgestörtheit schwer nachvollziehbar, aber immer faszinierend sind; und mit Suguru Getou, der wohl die geheimnisvollste Figur in diesem Anime ist, müssen sich die Protas ganz schön anstrengen, nicht im Schatten der Villains zu stehen.
Auch wenn die Handlung steht und die Charaktere bis ins letzte Detail ausgearbeitet sind, ist es die Atmosphäre, die besonders auf den Zuseher einwirkt und die den Anime zu dem macht, was er letzten Endes ist, wenn er auf dem Bildschirm flimmert. Viele Fighting-Shounen zeichnen sich durch eine Mischung aus großer Ernsthaftigkeit (klar, oft ist das ganze Universum bedroht) und großem Humor aus, wobei die Gewichtung von Anime zu Anime immer etwas anders ausfällt. Bei »Jujutsu Kaisen« ist das nicht viel anders, nur dass die Diskrepanz zwischen diesen beiden Stimmungen dem Mount Everest gleicht. Anfangs noch etwas verwirrt von der oft überzeichneten Comedy bei diesem doch sehr düsteren Setting, brauchte es eine kleine Anlaufzeit, bis ich gemerkt hatte, wie wichtig diese rar gesäten, aber dennoch regelmäßig auftauchenden Comedyszenen sind, um für den nötigen Ausgleich zu sorgen, damit man von den dramatischen Elementen nicht erdrückt wird.
Dieser Anime ist ein Musterbeispiel dafür, wie wichtig die Animationen sein können – vor allem, wenn so viel Bewegung herrscht. Werden die Augen beleidigt, fällt es einem schwer, sich mit einem Anime anzufreunden. Wer möchte denn schon mit jemandem befreundet sein, der einen beleidigt? »Jujutsu Kaisen« hat nicht nur einen Zeichenstil, dem ich gerne mit ein paar Superlativen die Ehre erweisen würde, sondern nimmt den Zuseher auf ein atemberaubendes Bildspektakel mit. Zu was für großartige Dinge diese paar Pixel doch alles imstande sind …
Jeder Szene wird der passende Anstrich gegeben; egal, ob es sich um die oft düstere Ausrichtung handelt, um weniger kindertaugliches Gemetzel, um reine Actionszenen, um Firlefanz oder um Szenen, welche die psychisch belastende Komponente hervorheben. Besonders auffällig sind die satten Farben der dick umrahmten Fluchkraft, was man in dieser Form vielleicht noch am ehesten aus »Kimetsu no Yaiba« kennt. Wirklich beeindruckend sind jedoch die flüssigen Animationen, die jedem Kinofilm Konkurrenz machen könnten. Hiervon profitiert ein so kampfbetonter Anime am meisten. Man glaubt, man sei live dabei. Nur gut, dass man das nicht wirklich ist, denn würde man sich inmitten des Kampfes zwischen Satoru Gojou und Jougo befinden, würde man nicht lebend rauskommen.
Ich bin froh, dass es immer wieder Mangaka gibt, die so gute Fighting Shounen wie »Jujutsu Kaisen« mit nur Stift und Papier zum Leben erwecken, und dass es Studios wie MAPPA Co., Ltd. gibt, die einer Mangavorlage eine mehr als nur würdige Anime-Adaption geben. Mein jüngeres, »Dragon Ball« guckendes Ich wäre entzückt, wenn es sehen würde, dass die Flamme mit nun 32 Jahren immer noch am Lodern ist.
Es braucht eine gewisse Kreativität, um den Zuseher, der womöglich schon alle bekannten Titel eines bestimmten Genres abgegrast hat, bei der Stange zu halten oder gar zu beeindrucken. »Jujutsu Kaisen« besitzt diese Kreativität und wirkt deshalb so erfrischend; so als wäre dieser Anime der erste Vertreter seiner Art.
Dabei beginnt die Story recht simpel und straightforward, und man glaubt, eine Ahnung zu haben, in welche Richtung sich alles entwickeln könnte. Auf der Seite des Guten stehen die Jujuzisten, die man noch am ehesten als Schamanen oder Zauberer bezeichnen kann. Weil der Zuseher anhand von Gruppierungen jeglicher Art immer einen guten Überblick über die Charaktere erhält, gibt es diese auch hier, und zwar in Form der Jujutsu-Akademie Tokyo und der Jujutsu-Akademie Kyouto. Das zu bekämpfende Übel sind die sogenannten Fluchgeister, die in allen möglichen Ausprägungen vorkommen: von den Fliegenköpfen, die so schwach sind, dass man sie mit einem Pantoffel plattmachen könnte, bis hin zu Sonderflüchen, bei denen man sich die Mühe, die Flucht zu ergreifen, sparen kann und lieber in Würde abtreten sollte. Mit Sukuna Ryoumen gibt es den »König der Flüche«, von dem man bei der ersten Nennung seines Namens bereits weiß, dass er »aus Gründen« irgendwann auftauchen und noch jede Menge Ärger machen wird. Wenn man erfährt, dass von ihm 20 Finger auf der Welt verstreut sind und der Protagonist Yuuji Itadori einen davon verschluckt hat und er die restlichen 19 auch noch verschlingen soll, wird man in die Welt dieses Animes mit einem sehr einfachen Plot geführt, der diesen geradlinigen Pfad glücklicherweise schnell verlässt und immer mit frischen Ideen aufwartet.
Mit Yuuji gibt es einen Protagonisten, der auf den ersten Blick vielleicht etwas generisch wirkt. Wie viele andere Shounen-Helden tritt auch er den größten Gefahren mutig entgegen. Jeder andere würde, konfrontiert mit den Fluchgeistern, schleunigst Reißaus nehmen und darauf achten, seine Unterhosen nicht nass zu machen. Seine Motivation wird bereits in der ersten Folge offen auf den Tisch gelegt, wobei diese im weiteren Verlauf noch etwas vertieft wird. Weil Sukuna Ryoumen durch das Verspeisen des Fingers in seinem Körper reinkarniert wurde, gibt es einen inneren Kampf, der sich auf psychologischer Ebene abspielt. Am ehesten könnte man das Verhältnis der beiden mit jenem von Ichigo Kurosaki und dessen Hollow vergleichen.
Doch es ist nicht einmal der Protagonist, der das Ruder in die Hand nimmt. Dieses Schlachtschiff namens »Jujutsu Kaisen« wird von dem gesamten Cast gesteuert. Mein persönlicher Favorit: Satoru Gojou, der gleich zu Beginn als der Stärkste präsentiert wird, was sich erfreulicherweise von vielen anderen Vertreter seines Genres abhebt, in denen es gilt, einen übermächtigen Bösewicht zu bezwingen. Hier sind es die Fluchgeister, die mit Verstand und der einen oder anderen List eine Lösung finden müssen, denjenigen, der ihrer Herrschaft im Weg steht, aus ebenjenem zu räumen.
Apropos Fluchgeister. Interessante Helden brauchen natürlich genauso interessante Gegenstücke. Mit Jougo, der aufgrund seiner ganz eigenen Logik auf die Menschen herabsieht; mit Hanami, der glaubt, dass die von ihm eingesetzten Mittel dem Zweck heiligen; mit Mahito, dessen Gedankengänge aufgrund seiner offensichtlichen Geistesgestörtheit schwer nachvollziehbar, aber immer faszinierend sind; und mit Suguru Getou, der wohl die geheimnisvollste Figur in diesem Anime ist, müssen sich die Protas ganz schön anstrengen, nicht im Schatten der Villains zu stehen.
Auch wenn die Handlung steht und die Charaktere bis ins letzte Detail ausgearbeitet sind, ist es die Atmosphäre, die besonders auf den Zuseher einwirkt und die den Anime zu dem macht, was er letzten Endes ist, wenn er auf dem Bildschirm flimmert. Viele Fighting-Shounen zeichnen sich durch eine Mischung aus großer Ernsthaftigkeit (klar, oft ist das ganze Universum bedroht) und großem Humor aus, wobei die Gewichtung von Anime zu Anime immer etwas anders ausfällt. Bei »Jujutsu Kaisen« ist das nicht viel anders, nur dass die Diskrepanz zwischen diesen beiden Stimmungen dem Mount Everest gleicht. Anfangs noch etwas verwirrt von der oft überzeichneten Comedy bei diesem doch sehr düsteren Setting, brauchte es eine kleine Anlaufzeit, bis ich gemerkt hatte, wie wichtig diese rar gesäten, aber dennoch regelmäßig auftauchenden Comedyszenen sind, um für den nötigen Ausgleich zu sorgen, damit man von den dramatischen Elementen nicht erdrückt wird.
Dieser Anime ist ein Musterbeispiel dafür, wie wichtig die Animationen sein können – vor allem, wenn so viel Bewegung herrscht. Werden die Augen beleidigt, fällt es einem schwer, sich mit einem Anime anzufreunden. Wer möchte denn schon mit jemandem befreundet sein, der einen beleidigt? »Jujutsu Kaisen« hat nicht nur einen Zeichenstil, dem ich gerne mit ein paar Superlativen die Ehre erweisen würde, sondern nimmt den Zuseher auf ein atemberaubendes Bildspektakel mit. Zu was für großartige Dinge diese paar Pixel doch alles imstande sind …
Jeder Szene wird der passende Anstrich gegeben; egal, ob es sich um die oft düstere Ausrichtung handelt, um weniger kindertaugliches Gemetzel, um reine Actionszenen, um Firlefanz oder um Szenen, welche die psychisch belastende Komponente hervorheben. Besonders auffällig sind die satten Farben der dick umrahmten Fluchkraft, was man in dieser Form vielleicht noch am ehesten aus »Kimetsu no Yaiba« kennt. Wirklich beeindruckend sind jedoch die flüssigen Animationen, die jedem Kinofilm Konkurrenz machen könnten. Hiervon profitiert ein so kampfbetonter Anime am meisten. Man glaubt, man sei live dabei. Nur gut, dass man das nicht wirklich ist, denn würde man sich inmitten des Kampfes zwischen Satoru Gojou und Jougo befinden, würde man nicht lebend rauskommen.
Ich bin froh, dass es immer wieder Mangaka gibt, die so gute Fighting Shounen wie »Jujutsu Kaisen« mit nur Stift und Papier zum Leben erwecken, und dass es Studios wie MAPPA Co., Ltd. gibt, die einer Mangavorlage eine mehr als nur würdige Anime-Adaption geben. Mein jüngeres, »Dragon Ball« guckendes Ich wäre entzückt, wenn es sehen würde, dass die Flamme mit nun 32 Jahren immer noch am Lodern ist.
Kommentare
Ist er gut jo, ist er schlecht jo.
Einfach gesagt der Anime ist:
Mid😜
Ich bin enorm verwundert, wie es Jujutsu Kaisen so hoch in die Charts geschafft hat.
Vermutlich bin ich für das Fighting-Shounen-Genre nicht so richtig zu begeistern.
Ihr solltet Euch aber lieber selbst ein Bild von der Serie machen.
Story:
Die Story ist in den ersten 3-5 Folgen erzählt, danach wird nur noch der ein oder andere böse Geist oder Geisterjäger Kollege vorgestellt. Auf eine Steigerung habe ich vergebens gewartet.
Action:
Selbst die in der Qualität schwankenden Action Passagen, welche zunehmend über den Serienverlauf durch Rückblenden unterbrochen werden, trösten nicht über fehlenden Inhalt hinweg. Die Kakashi Folgen, wenn er die Augenbinde anhebt , kann man empfehlen. Folge 7 und 20
Witze:
Sind so semi gut, flache Komentare und Zeichenstiel wechzel.
Oder eine Runde "Spiel des Lebens".
Einzigartigkeit:
Tolles Anime Rollet, macht Spaß zu raten wo hab ich der, die, das schon gesehen.
Fazit:
Die Serie ist wirklich schwach in allen Belangen, es ist mir ein Rätzel, wie die Serie es unter die Top 15 Anime aller Zeiten geschafft hat. Wer also Folge 1- 7,20 und 24 gesehen hat alles gesehen was die Serie bietet.
...
Ich kann mit Fighting-Shounen nichts anfangen.
Dennoch: Jujutsu Kaisen ist definitiv einer der Besseren. Deshalb wollte ich ihn mir als (erneuten) Genre-Einstieg gönnen.
Sterne gibts für die Charas & den Zeichenstil, beides is sehr gut. Ansonsten halt meh.