Nova LunarisV.I.P.
#1- Handlung
- Animation
- Charaktere
- Musik
»Der Sinn des menschlichen Daseins ist das Glück.«
- Aristoteles -
Habt ihr schon einmal über den Sinn eures Lebens, eure persönliche »Raison d’être« nachgedacht? Natürlich habt ihr das, denn diese Frage verfolgt uns Menschen seit jeher. Unzählige Philosophen haben versucht, eine zufriedenstellende Antwort zu finden. Ist es ihnen gelungen? Nein, ist es nicht.
Genau in dieser Situation befindet sich der Protagonist. Für den introvertierten Burschen ist die Welt ein fremder Ort. Er fühlt sich einsam, egal wie viele Menschen auch um ihn herum sein mögen. Der junge Mann beginnt sich zu fragen, was der Sinn seines Lebens ist. Dann trifft er auf der Straße ein wildfremdes Mädchen und seine Gefühlswelt explodiert regelrecht. Allerdings weiß er nicht damit umzugehen. Es treibt ihn in die Verzweiflung.
Es ist faszinierend, wie man die inneren Konflikte des Jungen nur über die Bildsprache verdeutlicht. Die Menschen um ihn herum sind graue Schemen, dadurch wird sein Desinteresse für die Menschheit veranschaulicht. Als er dann auf das besagte Mädchen trifft, die im Übrigen als einzige in Farbe dargestellt wird, driftet der Junge in eine bunte Fantasywelt ab. Diese Welt ist angefüllt mit riesigen Bauklötzen, Kinderspielzeugen und Musikinstrumenten, um ein paar Gegenstände zu nennen. Im Grunde stellt dies Gefühlswelt eines typischen Kindes dar. Allerdings ist es ihm aufgrund seiner Verschlossenheit unmöglich, diese Welt nach außen zu tragen. Nun gesellt sich die Liebe hinzu und bringt wie üblich alles durcheinader. Das macht dem Jungen Angst. Diese Angst manifestiert sich als ein böses Wesen, das nicht nur zufällig dem Mädchen ähnelt. Er versucht, dagegen anzukämpfen, aber da er es nicht schafft, wächst seine Verzweiflung. Dargestellt wird dieser Prozess durch eine immer dunkler werdende Umgebung. Bis er erkennt, dass hinter dem Wesen die junge Frau steckt und ihm bewusst wird, dass er sich davor fürchtete aus seiner Einsamkeit auszubrechen. Das er Angst hatte seine »Raison d’être« zu finden.
Neben der erwähnten wunderbaren Bildsprache, wissen auch die Hintergründe außerhalb der Fantasywelt zu überzeugen. Sie stellen sehr detailliert eine Stadt dar, die durch knallige Akzente aufgepimpt wird. Die Bewegungsabläufe, besonders was die Actionszenen angeht, sind durchweg flüssig und machen Spaß beim zu schauen.
Leider gibt es einen kleinen oder eher großen Wermutstropfen. Die Musik. Sie ist fehl am Platz. Wer kommt bitte auf die Idee, bei einem Video, das die dramatischen Gefühlsänderungen eines pubertierenden Jungen darstellt, ein fröhliches und poppiges Lied zu benutzen. Ich will damit nicht sagen, dass der Song schlecht ist, er passt einfach nicht. Ich meine wenn während des Videos, dass den schweren inneren Kampf eines einsamen Kindes behandelt, das Knie plötzlich anfängt zu wippen, läuft da etwas gehörig falsch. Da hätte es ein Lied mit deutlich mehr Emotionen gebraucht.
Fazit
Ein kleines Musikvideo für zwischendurch, das durch eine schöne Bildsprache aus der Masse heraussticht, aber durch die Musikwahl vieles kaputt macht. Schade es hätte locker für eine höhere Wertung gereicht.
Empfehlen kann ich das Video uneingeschränkt, da man mit der Musik so ziemlich den Mainstream getroffen hat und zumindest bei der Optik ordentlich was rausholt.
Beitrag wurde zuletzt am 12.02.2021 14:59 geändert.
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