LicalyroRedakteur
#1- Handlung
- Animation
- Charaktere
- Musik
- Erotik
"Yes, No, or Maybe" ist ein etwa einstündiger Film, der im Dezember 2020 zum ersten Mal öffentlich vorgestellt wurde. Er basiert auf der gleichnamigen Light-Novel-Serie von Michi Ichiho (Text) und Lala Takemiya (Zeichnungen).
Kei ist mehr oder weniger gegen seinen Willen sehr erfolgreich in seinem Job als Fernsehmoderator. Jeden Tag verbirgt er sein wahres Ich hinter einer höflichen, stets korrekten Maske, mit dem einzigen Ziel, bloß nicht negativ aufzufallen. Lediglich in seinen eigenen vier Wänden findet er Frieden und kann seine schlampige, sarkastische Persönlichkeit voll ausleben. Eines Abends stößt Kei mit einem Fahrradfahrer zusammen. Ihm selber geschieht nichts, doch der andere Mann verletzt sich an der Hand. Zu Keis Leidwesen handelt es sich jedoch nicht um einen Wildfremden, sondern um den Animationskünstler Ushio, den Kei zuvor im Rahmen seiner Arbeit interviewt hat. Ushio fiel ihm durch seine unfreundliche, kurz angebundene Art negativ auf und da er sich im Schlabberlook und hinter seinem Mundschutz sicher fühlt, zahlt Kei ihm sein Verhalten mit gleicher Münze heim.
Doch anstatt sich dadurch abschrecken zu lassen, packt Ushio sich den widerwilligen Kei und schleift ihn mit nach Hause, damit dieser ihm beim Bearbeiten seines Projektes hilft. Damit Ushio nicht dahinter kommt, wer er wirklich ist, gibt Kei vor, "Owari" zu heißen und hofft, nach dieser ersten seltsamen Begegnung den Kontakt wieder abbrechen zu können. Doch durch seine verletzte Hand kann Ushio nicht vernünftig arbeiten und braucht Owaris Hilfe, deswegen treffen sie sich immer wieder abends in Ushios Wohnung und freunden sich an. Gleichzeitig muss Kei im Zuge seines normalen Jobs noch einige Folgeintetviews mit Ushio führen und so lernt der Animateur unwissentlich beide Seiten von Kei kennen, was diesen nach einiger Zeit in einen Gewissenskonflikt zu stürzen droht. Welche seiner Persönlichkeiten mag Ushio am liebsten? Und warum ist ihm das überhaupt so wichtig?
Die Thematik mit dem privaten und dem öffentlichen Gesicht, das wir der Gesellschaft zeigen, ist zwar auch hierzulande nicht unbekannt, in Japan jedoch hat sie noch einmal einen ganz anderen Stellenwert. Und an genau diesem Punkt setzt "Yes, No or Maybe" an, indem hier ein Hauptcharakter geschaffen wird, bei dem das Ganze schon fast schizophrene Züge annimmt. Zu Beginn der Geschichte hat Kei seine beiden Persönlichkeiten noch gut unter Kontrolle. Doch da sein Leben bisher anscheinend nur aus Arbeit und der Entspannung alleine zu Hause bestand, fiel es ihm leicht, die strikte Grenze zu ziehen. Erst als Ushio auftaucht und die Trennlinien mehr und mehr verschwimmen, muss er sich mit seinen eigenen Emotionen und der lästigen Frage, wer er wirklich sein möchte, auseinandersetzen. Dieser steinige Weg zur Ehrlichkeit mit sich selber (und einem eventuellen Partner) wird hier sehr gefühlvoll und witzig umgesetzt.
Keis Charakter steht also im Mittelpunkt der Geschichte. Als souveräner Moderator begeistert er seine Mitmenschen durch sein mildes, freundliches Wesen, während ihm innerlich die meisten Leute extrem auf die Nerven gehen. Das wird dann durch eine Chibi-Version seiner Gestalt dargestellt, die mit miesgelauntem Gesicht, unsichtbar für alle anderen, neben dem seelig lächelnden Original auftaucht und die Situation kommentiert. Dabei verändert sich auch seine Sprechweise, was deutlich wird, wenn er sich als "Owari" getarnt mit Ushio streitet.
Ushios Charakter hat ebenfalls mehrere Facetten, nur harmonisieren sie besser miteinander. Kei lernt ihn ja zunächst als überheblich und abweisend kennen, doch obwohl Ushio auch später eher direkt ist, heißt das nicht, dass er allen Leuten nur unfreundlich gegenüber auftritt. Eigentlich ist er ein sehr ruhiger, geduldiger Typ, der selbst dem aufbrausenden Owari meistens mit einem Lächeln auf dem Gesicht begegnet. In der ersten Hälfte des Films ist es ganz lustig zu beobachten, wie er einerseits offen über Keis Freundlichkeit schwärmt, andererseits aber auch die Streitgespräche mit Owari sichtlich genießt. Und ohne zu viel verraten zu wollen: Der große Moment, als die Wahrheit ans Licht kommt, war eins der absoluten Highlights dieses Animes!
Die Animation war durchweg gut, man merkt deutlich die bessere Bildqualität im Vergleich zu den ganzen älteren Animes, die ich mir sonst so ansehe. Ein richtiges Opening gab es nicht, dafür aber ein sehr schönes Lied am Schluss, gesungen von den Synchronsprechern der beiden Hauptcharaktere, deren Besetzung mir sehr gut gefallen hat.
Die Stimmung ist die meiste Zeit über recht locker. Es ist ein Feel-Good-Anime mit überschaubaren Konflikten und sympathischen Charakteren, denen man ihr gemeinsames Glück von Herzen gönnt. Das einzige, was ich mir vielleicht gewünscht hätte, wäre etwas weniger Humor und ein bisschen mehr Romantik. Trotzdem hat mir die Geschichte so gut gefallen, dass ich wahrscheinlich auch die dazu passende Light Novel lesen werde, die mittlerweile auf Englisch erschienen ist...
Kei ist mehr oder weniger gegen seinen Willen sehr erfolgreich in seinem Job als Fernsehmoderator. Jeden Tag verbirgt er sein wahres Ich hinter einer höflichen, stets korrekten Maske, mit dem einzigen Ziel, bloß nicht negativ aufzufallen. Lediglich in seinen eigenen vier Wänden findet er Frieden und kann seine schlampige, sarkastische Persönlichkeit voll ausleben. Eines Abends stößt Kei mit einem Fahrradfahrer zusammen. Ihm selber geschieht nichts, doch der andere Mann verletzt sich an der Hand. Zu Keis Leidwesen handelt es sich jedoch nicht um einen Wildfremden, sondern um den Animationskünstler Ushio, den Kei zuvor im Rahmen seiner Arbeit interviewt hat. Ushio fiel ihm durch seine unfreundliche, kurz angebundene Art negativ auf und da er sich im Schlabberlook und hinter seinem Mundschutz sicher fühlt, zahlt Kei ihm sein Verhalten mit gleicher Münze heim.
Doch anstatt sich dadurch abschrecken zu lassen, packt Ushio sich den widerwilligen Kei und schleift ihn mit nach Hause, damit dieser ihm beim Bearbeiten seines Projektes hilft. Damit Ushio nicht dahinter kommt, wer er wirklich ist, gibt Kei vor, "Owari" zu heißen und hofft, nach dieser ersten seltsamen Begegnung den Kontakt wieder abbrechen zu können. Doch durch seine verletzte Hand kann Ushio nicht vernünftig arbeiten und braucht Owaris Hilfe, deswegen treffen sie sich immer wieder abends in Ushios Wohnung und freunden sich an. Gleichzeitig muss Kei im Zuge seines normalen Jobs noch einige Folgeintetviews mit Ushio führen und so lernt der Animateur unwissentlich beide Seiten von Kei kennen, was diesen nach einiger Zeit in einen Gewissenskonflikt zu stürzen droht. Welche seiner Persönlichkeiten mag Ushio am liebsten? Und warum ist ihm das überhaupt so wichtig?
Die Thematik mit dem privaten und dem öffentlichen Gesicht, das wir der Gesellschaft zeigen, ist zwar auch hierzulande nicht unbekannt, in Japan jedoch hat sie noch einmal einen ganz anderen Stellenwert. Und an genau diesem Punkt setzt "Yes, No or Maybe" an, indem hier ein Hauptcharakter geschaffen wird, bei dem das Ganze schon fast schizophrene Züge annimmt. Zu Beginn der Geschichte hat Kei seine beiden Persönlichkeiten noch gut unter Kontrolle. Doch da sein Leben bisher anscheinend nur aus Arbeit und der Entspannung alleine zu Hause bestand, fiel es ihm leicht, die strikte Grenze zu ziehen. Erst als Ushio auftaucht und die Trennlinien mehr und mehr verschwimmen, muss er sich mit seinen eigenen Emotionen und der lästigen Frage, wer er wirklich sein möchte, auseinandersetzen. Dieser steinige Weg zur Ehrlichkeit mit sich selber (und einem eventuellen Partner) wird hier sehr gefühlvoll und witzig umgesetzt.
Keis Charakter steht also im Mittelpunkt der Geschichte. Als souveräner Moderator begeistert er seine Mitmenschen durch sein mildes, freundliches Wesen, während ihm innerlich die meisten Leute extrem auf die Nerven gehen. Das wird dann durch eine Chibi-Version seiner Gestalt dargestellt, die mit miesgelauntem Gesicht, unsichtbar für alle anderen, neben dem seelig lächelnden Original auftaucht und die Situation kommentiert. Dabei verändert sich auch seine Sprechweise, was deutlich wird, wenn er sich als "Owari" getarnt mit Ushio streitet.
Ushios Charakter hat ebenfalls mehrere Facetten, nur harmonisieren sie besser miteinander. Kei lernt ihn ja zunächst als überheblich und abweisend kennen, doch obwohl Ushio auch später eher direkt ist, heißt das nicht, dass er allen Leuten nur unfreundlich gegenüber auftritt. Eigentlich ist er ein sehr ruhiger, geduldiger Typ, der selbst dem aufbrausenden Owari meistens mit einem Lächeln auf dem Gesicht begegnet. In der ersten Hälfte des Films ist es ganz lustig zu beobachten, wie er einerseits offen über Keis Freundlichkeit schwärmt, andererseits aber auch die Streitgespräche mit Owari sichtlich genießt. Und ohne zu viel verraten zu wollen: Der große Moment, als die Wahrheit ans Licht kommt, war eins der absoluten Highlights dieses Animes!
Die Animation war durchweg gut, man merkt deutlich die bessere Bildqualität im Vergleich zu den ganzen älteren Animes, die ich mir sonst so ansehe. Ein richtiges Opening gab es nicht, dafür aber ein sehr schönes Lied am Schluss, gesungen von den Synchronsprechern der beiden Hauptcharaktere, deren Besetzung mir sehr gut gefallen hat.
Die Stimmung ist die meiste Zeit über recht locker. Es ist ein Feel-Good-Anime mit überschaubaren Konflikten und sympathischen Charakteren, denen man ihr gemeinsames Glück von Herzen gönnt. Das einzige, was ich mir vielleicht gewünscht hätte, wäre etwas weniger Humor und ein bisschen mehr Romantik. Trotzdem hat mir die Geschichte so gut gefallen, dass ich wahrscheinlich auch die dazu passende Light Novel lesen werde, die mittlerweile auf Englisch erschienen ist...
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