AsaneRedakteur
#1Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.
[Wilhelm Busch]
Wer bei diesem Film einen Film erwartet, liegt schonmal falsch. »Film Live« spielt zwischen der zweiten und der dritten Staffen der Serie und ist im Grunde nichts anderes als die animierte Übertragung eines Live-Konzerts von insgesamt 5 Girl-Groups à 5 Mädels. Wenn ich recht gezählt habe. Das findet in zwei Durchgängen statt, wobei jede Gruppe 2, manchmal auch 3 Songs beiträgt, nur unterbrochen von einigen comedyhaften Neckereien, damit es zum Publikum hin auch anständig menschelt.
Damit zu Geständnis Nr. 1:
Verständlich ist die 70-minütige Veranstaltung nur für den, der sich ausreichend im »BanG-Dream«-Universum auskennt. Ich selber hab da keine Ahnung. Allein schon die Relationen (das blickt doch keine Sau mehr! ) sind abschreckend genug, daß es gut überlegt sein will, sich das anzutun. Letztlich haben die spärlichen Kommentare zu den Serien mich davon abgehalten, mich mit den Staffeln zu beschäftigen. Ich verspüre momentan einfach keinen nennenswerten Bedarf für gepushtes Drama. Daher ging ich ahnungslos, unbeleckt und völlig vorurteilsfrei rein ins Unbekannte.
Und was ich da an Girls und Songs über mich habe ergehen lassen, war dann doch ganz ansehnlich; man erkennt ganz klar die Stärken und Schwächen der einzelnen Nummern, speziell wenn man vom Arrangement her versucht, Songs mit eher weniger musikalischer Substanz ein wenig aufzumotzen.
Als Laie in Sachen »BanG Dream« hat mich erstmal das Charakterdesign irritiert. Weniger der Umstand, daß alle Mädchen aus Zuckerwatte zu bestehen scheinen, sondern mehr die Gesichtsgeometrie betreffend: Die großen, glänzenden Murmel-Augen lassen immer etwas am Rozen Maiden denken, was anfangs leichtes Frösteln verursacht.
Die Show, die man hier zu sehen bekommt, ist einfach genial. Verdammt nah an Perfektion. Hier sitzt jede Bewegung, jeder Schlag beim Percussion, jeder Basslauf und jeder Gitarrengriff. Auch die Läufe und Griffe auf dem Keyboard passen einfach. Man sieht natürlich, daß man hier die Hilfe von computergenerierter Grafik sehr in Anspruch genommen hat, aber diese CGI stört an keiner Stelle, im Gegenteil: Man nutzt sie, um der bewegten Performance auf der Bühne kongenial unter die Arme zu greifen. Das geht bis hin zum Vibrieren der Saiten.
Die einzelnen Songs repräsentieren das, was man JPop-mäßig von einem Haufen chou-genki-Girls erwartet, mit den üblichen Akkordwechseln und harmonischen Ausweichungen (um das bewährte 3-Akkorde-Prinzip ein wenig zu verschleiern), dem üblichen Aufbau und den üblichen grenzbizarren Lyrics. Was mich am meisten überrascht hat, war – und hier kommt Geständnis Nr. 2:
Die Band Roselia mit ihren schwarz befiederten goth lolis, die auf ganzer Linie überzeugt haben. Gosh – was für eine Stimme!! Unglaublich, wie die Frau alle anderen förmlich an die Wand gesungen hat, die mit ihren Piepsestimmchen alle so etwa ein bis zwei Oktaven darüber lagen. Allein dafür hat sich der Film gelohnt!
Apropos: wer außer den Fans von »BanG Dream« mag sich das anschauen wollen? Vermutlich das übliche Idol-affine Publikum. So im Alter von 12 bis 16 Jahren, mit kleinen Glitzersternchen am pinken oder wenigstens violetten Smartphone.
man schreibt auch, wenn man keine hat.
[Wilhelm Busch]
Wer bei diesem Film einen Film erwartet, liegt schonmal falsch. »Film Live« spielt zwischen der zweiten und der dritten Staffen der Serie und ist im Grunde nichts anderes als die animierte Übertragung eines Live-Konzerts von insgesamt 5 Girl-Groups à 5 Mädels. Wenn ich recht gezählt habe. Das findet in zwei Durchgängen statt, wobei jede Gruppe 2, manchmal auch 3 Songs beiträgt, nur unterbrochen von einigen comedyhaften Neckereien, damit es zum Publikum hin auch anständig menschelt.
Damit zu Geständnis Nr. 1:
Verständlich ist die 70-minütige Veranstaltung nur für den, der sich ausreichend im »BanG-Dream«-Universum auskennt. Ich selber hab da keine Ahnung. Allein schon die Relationen (das blickt doch keine Sau mehr! ) sind abschreckend genug, daß es gut überlegt sein will, sich das anzutun. Letztlich haben die spärlichen Kommentare zu den Serien mich davon abgehalten, mich mit den Staffeln zu beschäftigen. Ich verspüre momentan einfach keinen nennenswerten Bedarf für gepushtes Drama. Daher ging ich ahnungslos, unbeleckt und völlig vorurteilsfrei rein ins Unbekannte.
Und was ich da an Girls und Songs über mich habe ergehen lassen, war dann doch ganz ansehnlich; man erkennt ganz klar die Stärken und Schwächen der einzelnen Nummern, speziell wenn man vom Arrangement her versucht, Songs mit eher weniger musikalischer Substanz ein wenig aufzumotzen.
Als Laie in Sachen »BanG Dream« hat mich erstmal das Charakterdesign irritiert. Weniger der Umstand, daß alle Mädchen aus Zuckerwatte zu bestehen scheinen, sondern mehr die Gesichtsgeometrie betreffend: Die großen, glänzenden Murmel-Augen lassen immer etwas am Rozen Maiden denken, was anfangs leichtes Frösteln verursacht.
Die Show, die man hier zu sehen bekommt, ist einfach genial. Verdammt nah an Perfektion. Hier sitzt jede Bewegung, jeder Schlag beim Percussion, jeder Basslauf und jeder Gitarrengriff. Auch die Läufe und Griffe auf dem Keyboard passen einfach. Man sieht natürlich, daß man hier die Hilfe von computergenerierter Grafik sehr in Anspruch genommen hat, aber diese CGI stört an keiner Stelle, im Gegenteil: Man nutzt sie, um der bewegten Performance auf der Bühne kongenial unter die Arme zu greifen. Das geht bis hin zum Vibrieren der Saiten.
Die einzelnen Songs repräsentieren das, was man JPop-mäßig von einem Haufen chou-genki-Girls erwartet, mit den üblichen Akkordwechseln und harmonischen Ausweichungen (um das bewährte 3-Akkorde-Prinzip ein wenig zu verschleiern), dem üblichen Aufbau und den üblichen grenzbizarren Lyrics. Was mich am meisten überrascht hat, war – und hier kommt Geständnis Nr. 2:
Die Band Roselia mit ihren schwarz befiederten goth lolis, die auf ganzer Linie überzeugt haben. Gosh – was für eine Stimme!! Unglaublich, wie die Frau alle anderen förmlich an die Wand gesungen hat, die mit ihren Piepsestimmchen alle so etwa ein bis zwei Oktaven darüber lagen. Allein dafür hat sich der Film gelohnt!
Apropos: wer außer den Fans von »BanG Dream« mag sich das anschauen wollen? Vermutlich das übliche Idol-affine Publikum. So im Alter von 12 bis 16 Jahren, mit kleinen Glitzersternchen am pinken oder wenigstens violetten Smartphone.
Beitrag wurde zuletzt am 01.03.2022 20:32 geändert.
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