Würde da jetzt nicht stehen »Adaptiert von Videospiel«, wäre meine Vermutung folgendermaßen:
Irgendwo hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen gibt es einen Ort, wo Anime-Workshops stattfinden. Ein Mitglied der Reinigungsmannschaft, die da einmal täglich durchwischt, muss auch die Papierkörbe geleert und darin ein weggeworfenes Skript entdeckt haben; und hat es für eine gute Idee gehalten, dieses Skript als Anime umzusetzen. Anders lässt sich diese narrative Katastrophe kaum vernünftig erklären.
Sehr viel darüber aussagen lässt sich eh nicht, denn es scheint sich hierbei um die erste von mindestens zwei Folgen zu handeln, deren Fortsetzung aber (noch) auf sich warten lässt.
Das ganze Setting ist irgendwo zwischen indiskutabel und hanebüchen. Exzessiv wird hier das Kindchenschema bedient, alles wirkt wie ein Kleinkinderanime (soll wohl das Kind im Manne ansprechen), eingebettet in eine exotische (Fachwerk!) Fantasywelt mit stereotypen Charakteren vor einfachsten, aber dennoch ansprechenden Hintergründen, deren Dürftigkeit mit massig Pastellfarben übertüncht wird. Dazu erklingt morgenländisch-exotische Musik von exotischen Instrumenten, deren Exotik sich vor allem in überreich eingestreuten übermäßigen Intervallen manifestiert.
Selbstredend wird in dieser Welt auch mit Magie hantiert, und das nicht zu knapp! Schließlich geht es um Tierbändiger, Knuddelwesen, die sprechen und sich in Menschen verwandeln können, genauer: in kleine Mädchen, noch genauer: in nahezu nackte kleine Mädchen.
Zur Handlung, die einem konfus und im Schnelldurchlauf dargebracht wird, ist hauptsächlich anzumerken, daß dies der Grund war, mir diese ganze Zumutung ein zweites Mal anzusehen. Die kleine Eliza (blond) geht ihre Cousine (grünhaarig) suchen, die sich vor Monaten schon in die Stadt aufgemacht hatte, um Tierbändigerin zu werden (nein, es geht hier nicht um Erin!) und die die kleine Eliza gerne treffen, zurückholen, oder sonstwas von ihr möchte. So richtig klar wird das nicht. Schlussendlich landet sie in einer magischen Höhle, wo ganz besonders zähmungsgeeignete Monster leben sollen, und da nimmt das Unglück seinen Lauf.
Hier erleben wir ein verpeiltes Mädel ("ara, ara!"), das eine Maschine bedient, welche eine Apparatur steuert, mit deren Hilfe die darauf festgeschnallte Jard (rothaarig) be-tentakel-gesext wird.
Die so malträtierten Opfer (es gibt in einem Verschlag eingesperrt noch haufenweise weitere Kandidatinnen) sollen als Gebärmaschine für Monster herhalten, die alsbald aus der Vagina als Blüten hervorknospen. Warum? Fragt nicht. Weiter im Text:
Eliza gelingt es mit Hilfe ihrer Knuddelwesen, mit Jard zu entkommen, dann ist die Folge auch schon zu Ende. Nein, man muss das nicht verstehen. Das ganze unterliegt übrigens den Akurem-Rittern, einer sinistren Organisation, zu der die geheimnisvoll in ihrer Aura schwebende Zara (violetthaarig) ein paar Details beisteuern möchte. Was ihr wohl nicht so recht gelingt, denn anschließend wissen weder die Mädels noch die Zuschauer, was hier überhaupt Sache ist.
Jetzt mal zur Essenz des Ganzen. Der Cast ist 100% female. Das Alter der Protagonistinnen schwer zu bestimmen, könnte irgendwo zwischen 12 und 18 liegen, je nach Szene. Alle sind sie durch die Bank moe bis zum Anschlag, haben alle diese neckischen Mäusezähnchen, und der Anime tut alles dafür, zuckersüß zu wirken. Die Tentakel-Bondage-Szenen folgen den Regeln freier Anime-Physik, die Schläuche sind ebenfalls quietschbunt, und die sich auf der Streckbank windenden Opfer ergehen sich in konvulsivischen Zuckungen, die durchweg geloopt sind.
Diese ganze Zumutung wäre halbwegs erträglich, wenn es wenigstens irgendwo was gäbe, "woran man sich halten kann" [Bertold Brecht]. Aber da ist nichts, und so rauscht der Verstand des Zuschauers ungebremst ins Bodenlose und schlägt hart auf den Trümmern der Realität auf.
Soll heißen: nicht mal zum Träumen oder Fantasieren hat man hier was. Der einzige helle Moment war diese hübsche Einstellung, als ekstatisch verspritzter Mösensaft die Linse der virtuellen Kamera ziert.
Falls das nicht hinreichen sollte für eine Entscheidung, ob man sich das antun will: Habt ihr schonmal Süßstoff pur gelutscht? Und – wie war's? Falls die Antwort negativ ausfällt: Finger weg von diesem Hentai!
Kommentare