Gibiate (2020)

ジビエート

Rezensionen – Gibiate

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Gibiate“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: chris0710#1

Nun, dieser Anime ist kurz und knapp: Trash vom feinsten. (EDIT in 02/2023: Der ist nur Trash, da ist nix feines...)

Das ist nicht unbedingt schlecht, denn der Anime ist durchaus in der Lage, einen starken Spannungsbogen aufzubauen und die Story selbst folgt einen roten Faden. Immerhin kein klassisches Monster-of-the-Day.

Persönlich hat die Ausgangslage mein Interesse geweckt: Reverse-Isekai (wohl eher Zeitreise) - gepaart mit einem Endzeit-Szenario in nicht allzu ferner Zukunft. Wenn man dazu noch eine ansteckende Pandemie mit ins Spiel bringt und die momentane Situation in der realen Welt mit einbezieht, klingt das ganze sehr vielversprechend...

Vor allem am Anfang der ersten Episode fühlte ich einige Parallelen zum aktuellen Geschehen. Der Anime geht aber seine eigenen Wege.

Kommen wir zuerst zu dem größten Schwachpunkt der Serie:

Die Animationen - speziell die Action- bzw. Kampfszenen sind äußerst schlecht umgesetzt. Ein exzessiver Gebrauch von Speedlines, gepaart mit hässlichen CGI-Monstern, Standbildern, unglücklichen "Kamera"-Einstellungen und generell ruckigen Animationen wird den Kämpfen jegliche Dynamik genommen und schnell kommt Langeweile auf.

Positiv anzumerken sind die recht detaillierten Hintergründe, vor allem die langsam zerfallenden Städte und deren Infrastruktur, die dem Endzeit-Szenario durchaus gerecht werden - jedoch mit einem Logik-Problem: Die Pandemie ist im Anime vor gerademal 2 Jahren ausgebrochen, die Gebäude sind dafür aber unrealistisch stark verfallen. Moos und Schimmel, rostige Straßenschilder und Fahrzeuge schon nach so kurzer Zeit? (Lost-Places-Fans wie ich springen da auf die Barrikaden).

Nächster Punkt: Die Charaktere.

Viel Tiefgang bei Action-Animes sollte man sich generell nicht erhoffen und dieser Anime bildet da keine Ausnahme.

Den beiden Samurai- und Ninja-Protagonisten aus der Edo-Periode (Um 1600) wird eine simple Vorgeschichte aus der japanischen Historie verpasst, wo auch hier und da allseits bekannte Namen und Ereignisse erwähnt werden. (Die Korrektheit müsste ich aber erst recherchieren, mein Wissen stammt auch nur aus Animes und etwas Wikipedia).

Auch die restlichen und später eingeführten Protagonisten, Antagonisten und weitere Charaktere bekommen nur kurze Rückblicke und wirken ziemlich klischeehaft und flach. Immerhin sind die meisten davon recht sympatisch.

Die Story:

Eine weltweite Pandemie ist ausgebrochen und jeder, der sich ansteckt, wird zu einem mordlustigen Monster. Dadurch wurde ein Großteil der Menschheit bereits ausgelöscht. Aus irgendeinem Grund landen ein Samurai und ein Ninja aus der Edo-Zeit plötzlich in dieser nahen Zukunft. Kaum angekommen werden sie auch gleich angegriffen, aber da sie keine Waffen bei sich haben, wirkt der Kampf nahezu aussichtslos, aber sie werden von der weiblichen Protagonistin mehr oder weniger gerettet. Kurze Zeit später wird die aktuelle Lage aufgeklärt und Freundschaften geschlossen, etc.

Und hier wieder ein Schwachpunkt: Die beiden Zeitreisenden akzeptieren ihre Situation außergewöhnlich schnell und passen sich halt an. Okay...

Und die Tatsache, dass die beiden aus der Vergangenheit kommen, wird ganz einfach schulterzuckend hingenommen. Naja, die Leute dort haben so einiges grausames durchgemacht, manch einer hat sogar seinen Verstand verloren. Es ist halt eine völlig verrückte Zeit, wo einfach alles passieren kann.

Generell ist vieles vorhersehbar und dass es noch zu einem Plot-Twist gegen Ende kommt, das konnte man vorausahnen und dieser ist zudem die Lachnummer des Jahres. Sowas hanebüchenes Schwachsinniges, dass es schon wieder lustig ist...

Warum ist dieser Anime Trash?

Zum einen sind es die simplen Dialoge und Konversationen, die nicht immer gut zur Situation passen. Vieles wird einfach hingenommen ohne zu hinterfragen. Vieles wirkt zu trocken, klischeehaft und erinnert an 80s-Animes. Entscheidungen sind öfters weit hergeholt oder bewirken gar nix.

Fazit:

Wenn man über die schlechten Animationen bei den Kämpfen hinweg sieht, wenn man seine Messlatte sehr tief ansetzt, wenn man an verhältnismäßig leichter Kost durchaus Gefallen findet, dann kann man sich diesen Trash-Anime mit durchaus guter Unterhaltung und viel Spannung genüsslich anschauen. Ist eben Geschmackssache.

Beitrag wurde zuletzt am 02.02.2023 21:02 geändert.
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Avatar: Slaughtertrip#3
Ich hatte schon im Vorfeld gehört, dass dieser Anime nicht unbedingt die Crème de la Crème japanischer Animationskunst sein soll. Die Durchschnittsbewertung der User bestärkte diesen Eindruck. Letztendlich wurde dieser bestätigt, nachdem ich mir dieses Konglomerat aus allerlei Quatsch mit Soße selbst reingezogen hatte. Die 300 Minuten Lebenszeit bekomme ich zwar nicht zurück, aber ich kann mich wenigstens literarisch an diesem »Werk« rächen, indem ich eine Rezension schreibe, die sich ordentlich gesalzen hat.

Quatsch #1:
Die Handlung, welche dem Zuseher bereits ein erstes Indiz dafür gibt, dass dieser kein oscarreifes Meisterwerk zu erwarten hat: Ein Samurai, ein Ninja und ein Mönch werden aus einem random Grund in die Gegenwart geschickt, um gegen Monster, deren Existenz nicht weniger random ist, zu kämpfen. Und das ist erst der Anfang. Der Anime hat zwölf Folgen und versetzt daher den Zuseher regelmäßig in Erstaunen, Entsetzen und Fassungslosigkeit. Der französische Meisterkomödiant Louis de Funès hätte diese Bewusstseinszustände mit seinen Grimassenkünsten perfekt darstellen können.

Quatsch #2:
Die Charaktere

»I’m eighteen, and I didn’t graduate from high school. I’m going to create a vaccine and turn this world back to normal!«

Diese Sätze stammen vom Hauptcharakter dieses Firlefanz-Rodeos. Kann es sein, dass sie ein BISSCHEN zu optimistisch ist? Wie dem auch sei – ihr Name ist Kathleen Funada und sie (ja, sie! Und NICHT die Armee oder sonst irgendeine bewaffnete Streitmacht) kämpft an vorderster Front gegen die Gibia genannten Monster. Ausgerüstet mit zu viel Schminke möchte sie dem Treiben der Monster, die es sich zum Ziel genommen haben, verwirrt durch die Gegend zu trampeln, Einhalt gebieten. Sie ist ein richtiger Hingucker. Und das ist auch gut so, denn alles andere an diesem Anime ist ein Weggucker.
Dann gibt es noch den Klischee-Professor. ER ist wohl derjenige, der die Fähigkeit besitzt, das Heilmittel herzustellen, und NICHT das Mädchen. Diese möchte wahrscheinlich nur die Lorbeeren einheimsen. Darum wohl auch die dicke Schminkschicht. Damit sie gut aussieht, wenn sie sich der Welt als Heldin präsentiert.

Aktiv kämpfen jedoch die bereits erwähnten Krieger aus der Vergangenheit gegen die Gibia. Der Samurai Sensui Kanzaki ist ein richtiger Badass und stammt aus derselben Epoche wie sein Ninja-Kumpel Kenroku Sanada, der leider nicht so badassig ist. Um seine Badassigkeit aufzupimpen, hat Kathleen ihm die Haare blau gefärbt. – Style muss sein im Kampf auf Leben oder Tod. Zwei Hauptcharaktere mit derselben Haarfarbe hätten auch nur für zusätzlich Verwirrung gesorgt. Später schließt sich der Mönch Yukinojyo Onikura den beiden an und komplettiert das Trio infernal. Er sieht zwar noch ein Stückchen badassiger aus als Sensui, aber in Wirklichkeit ist er ein ganz Lieber. Er hatte noch nie was mit einer Frau, was das zentrale Thema seiner Existenz in diesem Anime ist. Vielleicht klappt’s ja mit einem weiblichen Gibia.

Da die Palette unterschiedlichster Charaktere aus Sicht des Produktionsteams wohl noch ausbaufähig war, hat man hier zusätzlich ein paar Yakuza ins Geschehen geschmissen. Und diese sind die wahren Helden des Animes. Nicht weil sie stark, intelligent oder gut geschrieben sind, sondern weil sie mich zum Lachen gebracht haben – ob von den Machern geplant oder nicht. Besonders hervorzuheben wäre hier ein Typ mit einem Bombenfetisch, der nicht imstande ist, etwas anderes zu kochen als Katsu-Curry. Dieser liefert sich ein hartes Duell um den Titel meines persönlichen »Mr. aniSearch 2020« mit dem Typ, der die Gibia mit seiner Angelrute fertigmacht; dicht gefolgt von dem Kerl, der dafür seinen selbstgebastelten Stecken benutzt. Wobei ich nicht weiß, ob man hier vollen Ernstes bei der Sache war – strahlen diese doch die Dümmlichkeit von Team Rocket aus »Pokémon« aus.

Quatsch #3:
Der Anime schafft es nicht, Spannung aufzubauen. Schon alleine deshalb, weil es keine Spannung, die man aufbauen könnte, gibt. Gute Serien streuen hie und da ein paar Mysterien, lösen diese nach und nach auf und streuen währenddessen neue Mysterien. Nicht so »Gibiate«, oh nein. Alles wird sofort verraten, wodurch der Anime sein ganzes Pulver verschießt – und davon hat er nicht viel. Gleich zu Beginn erfährt man alles über die Gibia: ihre Besonderheiten, welche Konsequenzen man zu befürchten hat, wenn man von diesen gestochen wird, und wodurch man weiß, dass man infiziert ist. Einzig und allein der Grund für ihr Auftauchen wird bis zur letzten Folge verheimlicht. Gute Entscheidung, dass dies zum Ende doch noch geklärt wird. Immerhin möchte man Plot holes vermeiden. Aber wo sollen denn auch Löcher entstehen? – Ist doch »Gibiate« selbst ein einziges Loch.

Quatsch #4:
Kennt ihr »Interview mit einem Vampir«? Wahrscheinlich. Habt ihr aber schon mal »Interview mit einem Samurai/Ninja/Mönch/Yakuza« gesehen? Nein? Dann seid ihr hier richtig. Zu Beginn fast jeder Folge werden die Haupt- und Nebencharaktere interviewt. Ähnlich wie bei der Handlung werden auch hier alle Informationen auf dem Silbertablett präsentiert, anstatt den Fans (lol … »Fans« …) die Möglichkeit zu geben, sich Schritt für Schritt mit den Charakteren anzufreunden. Ich habe noch nie eine derart plumpe Methode, dem Zuseher die Charaktere näherbringen zu wollen, gesehen.

Quatsch #5:
Monster-Slasher oder Historienserie? Weil die kurzen Interviews vielleicht doch zu wenige Informationen liefern, bekommt man in fast jeder Folge die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben der Heroen zu sehen. Szenen aus der Vergangenheit werden abwechselnd mit den Geschehnissen aus der Gegenwart gezeigt. Eine Verbindung zwischen beiden gibt es nicht, weshalb man das Gefühl bekommt, zwei verschiedene Animes zu sehen, die sich in ihrer Qualität gegenseitig unterbieten wollen. Dabei setzen die historischen Szenen auf gepflegte Langeweile, während die gegenwärtigen Szenen mit einem Limbotanz, bei dem die Niveaustange erschreckend knapp über dem Boden gelegt wurde, punkten wollen.

Quatsch #6:
Randomness und Deus ex machina. Die Truppe von der überschminkten, sich selbst überschätzenden Möchtegern-Wissenschaftlerin trifft anfangs wie gesagt auf den Samurai Sensui. Und was braucht ein Samurai? Ein Schwert! Und woher bekommt er es? Von einem Mitglied der Truppe, der »zufällig« eines in seiner Wohnung hat, und ganz »zufällig« befindet sich seine Wohnung direkt vor ihren Füßen, nachdem sie ziellos kreuz und quer durch die ganze Stadt gerast sind. Die legendären Waffen, mit denen Sensui und Kenroku ihre Gegner in der Vergangenheit niedergemetzelt hatten, befinden sich »zufällig« in einem Museum, welches sich ebenfalls »zufällig« in ihrer Nähe befindet. Weil Menschen von Natur aus neugierig sind, wollten Samurai-Sepp und Ninja-Niki erfahren, wie sich die Ereignisse aus ihrer Zeit entwickelt haben. Ein Glück für sie, dass Kathleens Mutter »zufällig« im Besitz eines Geschichtsbuches ist, in welchem die Antworten auf all ihre Fragen niedergeschrieben sind. Apropos Kathleens Mutter. Wie löst man das Problem, jemanden davon zu überzeugen, dass Sensui und Kenroku tatsächlich aus der Vergangenheit stammen, ohne so etwas wie handfeste Beweise dafür auf den Tisch legen zu müssen? Gar nicht. Kathleens Mutter hat »zufällig« einen psychischen Schaden, der sie daran hindert, Mensch von Gibia unterscheiden zu können, und deshalb ist sie auch zu doof, um Zeitreisen infrage zu stellen.

Quatsch #7:
Die Animationen. Das Lowlight aus produktionstechnischer Sicht ist das Highlight für die Lachmuskeln. Die Gibia sind größtenteils CGI-animiert, und zwar so schlecht, dass diese nicht zum Fürchten, sondern zum Auslachen aussehen. Um die Aufmerksamkeit der Zuseher zu gewinnen – falls diese den Anime nicht ohnehin schon nach fünf Minuten abgebrochen haben – und sie davon abzuhalten, vorm Bildschirm einzuschlafen, werden zwischendurch Szenen eingeschoben, die sowohl CGI-Monster als auch gezeichnete Monster beinhalten, oder Szenenwechsel, in denen die Gibia alternierend entweder computeranimiert oder gezeichnet sind.
In der dritten Folge wurde am oberen und unteren Rand des Bildschirms jeweils ein dicker, schwarzer Balken eingefügt, so als hätte man versucht, dem Anime ein cineastisches Gefühl zu verleihen. Das Cinemascope-Format weicht aber schon nach einer Minute dem gewöhnlichen 16:9-Format, so als hätten die Produzenten bereits nach diesen wenigen Sekunden selbst den Glauben an dem Anime verloren.
Bilder sagen mehr als tausend Worte, und GIFs sagen mehr als tausend Bilder. Ich möchte euch zwei Szenen präsentieren, die mich – jetzt mal ohne Flachs – zum Lachen gebracht haben:

Aus Episode 7. Der Fall eines Gibia. Oder wie ich es nenne: Der Lachanfall eines Slaughtertrip.


Aus Episode 10. Gibia werden überfahren. Bitte hier an das Geräusch umfallender Blechdosen denken.



Zur Abwechslung mal kein Quatsch:
Die Musik. Ich würde diese zwar nicht als Stärke, jedoch auch nicht als Schwäche bezeichnen. Zumindest etwas, das der Anime nicht gänzlich in den Sand gesetzt hat. Die BGM ist durchschnittlich, und das Opening ist ... speziell. Dieses passt hervorragend zum Anime. Einerseits schön rockig und upbeat, was zur Action passt, andererseits ist hier eine Shamisen das dominante Instrument, welches die historischen Ausrichtung des Animes gut einfängt. Ob das Lied gefällt, ist natürlich Geschmackssache, und es gibt definitiv Interpreten, welche die Verbindung von rockiger und traditioneller fernöstlicher Musik besser hinbekommen, aber der Anime kann sich glücklich schätzen, nicht komplett von mir massakriert zu werden, so wie der Anime einen genauso vernichtenden Anschlag auf die Gehirnzellen der Zuseher verübt.

Fazit:
Insgesamt ist der Anime hart an der Grenze. – An der Grenze zu was auch immer. Serviervorschlag: »Gibiate« sollte man am besten mit viiiiiiiiiiel Alkohol genießen. Und mit ein paar Freunden, damit man sich gemeinsam über dieses Mumpitz-Spektakel lustig machen kann.
Nüchterne Wertung: 1 ½ Sterne
Stockbetrunkene Wertung: 5 Sterne
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