Blade of the Immortal (2019)

Mugen no Juunin: Immortal / 無限の住人-IMMORTAL-

Rezensionen – Blade of the Immortal (2019)

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Blade of the Immortal (2019)“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Vongraven#1
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Mit Blade of the Immortal wird bereits der zweite Versuch gemacht, den unsterblichen Samurai Manji eine würdige Animeadaption zu bereiten. Den Vorgänger habe ich mit einigermaßen mäßigem interesse verfolgt da dieser sich sehr gezogen hat und irgendwann gefühlt dort wo die Handlung langsam in Gang kommt endete...

Vorab sei gesagt hier ist die Geschicht um Manji und Rin die losziehen um die Itto-Ryu - eine Schwertschule - oder eben eher eine Verbindung von Schwertkämpfern mit Hass auf die Etablierten Dojos und Samurai - zu zerschlagen schonmal Vollständig.

Die Animationen sind durchaus auf der höhe der Zeit, das Gewaltlevel ist ähnlich hoch wie bei Elfenlied, hier hatte es aber für mich ein wenig verstörenderen Charakter da es "realistischer" wirkt. Damit ist die Darstellung aber vermutlich noch immer fernab gefahr zu laufen als "Realistisch" zu gelten... Vielmehr ist das fröhliche Gliederfliegen hier ein Stilmittel und ist man Anfänglich noch am grinsen als einem Maler das Perfekte Rot auf das Bild spritzt sind die letzten 3 Episonden lediglich ein großes Gemetzel um auch jedes bisschen Zweifel dass hier außer beim Umgang der Charaktere miteinander keine halben Sachen gemacht werden. So trifft es dann einige im Lauf der Serie liebgewonnene und einige bei denen man dann froh ist wenn man sich endgültig von ihnen verabschieden darf. Zudem mutiert BotI auch relativ schnell zu einer Freakshow bei der alsbald ein WTF??? Charakter den anderen jagt.

Die Geschichte beginnt relativ Bodenständig: Ein Junges Mädchen namens Rin deren Eltern von der Itto-Ryu ermordet wurden wendet sich an den unsterblichen Manji damit er ihr bei ihrer Rache hilft. Auf dem Rachefeldzug verschwimmen jedoch irgendwann die Grenzen zwischen Freund und Feind, und letzten Endes ist Manji sehr oft dazu gezwungen Rin zu retten, die halt leider recht wenig kann.

Leider zieht sich das Anime immer wieder einige folgen, schlägt dann aber wieder unerwartet hart zu. Grundsätzlich sind die Charaktere ein wenig tiefgehender als blose Abziehbilder, aber abgesehen von Rin und Manji bleibt bei vielen die Motivation oder der Grund warum sie jetzt so und so handeln für mich verborgen. Auch bei Rin frage ich mich das eine oder andere Mal warum sie so bereitwillig den Weg geht über dem mit Neonleuchtreklame "FALLE" oder ähnliches steht. Und andererseits gibt es dann wieder diese Momente, wo inmitten der Schlacht zwischen abgetrennten Gliedmaßen und dem allgegenwärtigem Rot auch wieder eine philosophische Frage in den Raum geworfen wird die einfach nur beschäftigt.

Somit bleibt zu sagen: Blade of the Immortal ist überzogen, brutal, stellenweise etwas zu sehr aufgebauscht und an anderer Stelle zu platt, aber es gehört definitiv zum besseren drittel der Animes die ich in den letzten zwei Jahren gesehen habe...

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Avatar: Nova Lunaris#2
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  • Charaktere
  • Musik
  • Gewalt
Das unaufhörliche Schlagen eines Wasserrades in den beständigen Fluten eines Flusses ist der Beginn von Blade of the Immortal. Ein Motiv, das uns fortwährend durch die Geschichte des Animes begleiten wird.
Das Wasserrad beginnt sich mit der Ermordung von Manji und seiner Schwester zudrehen. Nur bedeutet der Tod für Manji nicht das Ende. Denn der Schwertkämpfer, den man den Hundert-Mann-Mörder nennt, kann nicht sterben. Einst pflanzte ihm eine alte Frau ungewollt Blutwürmer in den Körper, die seine Zellen regenerieren, egal wie schlimm diese auch zerstört wurden. Abgetrennte Gliedmaßen wachsen wieder an und Wunden verheilen wie durch ein Wunder. Nur der Schmerz bleibt. Ein Schmerz der Manji immer wieder daran erinnert, dass dies eigentlich das Ende sein sollte. Ein Schmerz, der so lange erhalten bleibt, bis er seinen Schwur eingelöst hat. Für die Hundert Menschen, die er erschlug, versprach er zu sühnen. Tausend Verbrecher sollten den Hundert folgen.
Jenen Mann, sucht die junge naive Rin, um Rache für die Ermordung ihres Vaters und die Vergewaltigung ihrer Mutter zu nehmen. Rache an der Schwertschule Itto-Ryo, einer Schule die alle Schwerstile mit Gewalt unter sich vereinen will. Angeführt von dem brillanten Schwertkämpfer Kagehisa Anotsu, der die Welt des Schwertes zu revolutionieren sucht. Dies ist der Beginn von Blade of the Immortal. Der Beginn einer Geschichte über das unaufhaltsame Drehen eines Rades aus Hass und Gewalt. Aber auch eine Geschichte über das zarte Aufkeimen von Hoffnung in einer grausamen Welt.

Als Rin das erste Mal auf den unsterblichen Manji trifft, sieht sie sich einen mürrischen Mann gegenüber, der ihre Bitte nach Rache zuerst ausschlägt. Sich dann, da sie ihn an seine Schwester erinnert, jedoch bereit erklärt dem Mädchen zu helfen. Während ihrer Reise auf der Suche nach den Mördern entsteht zwischen den beiden Hauptfiguren ein Band. Der herbe Manji wird für zierliche Rin immer mehr eine Art Vaterfigur. Dieses Band hilft dem mit sich selbst hadernden Mädchen zu einer starken Frau heranzuwachsen. Neben den Hauptcharakteren gibt es eine Vielzahl von interessanten Charakteren, deren Vergangenheit sich wunderbar in die Erzählung einwebt. Außerdem schafft es der Anime auf beindruckendeweise scheinbar unwichtige Nebencharaktere wieder aufzugreifen, die die Handlung dann in eine vollkommen andere Richtung lenken.
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle zwei Charaktere. Den jungen Anführer der Itto-Ryo Kagehisa Anotsu vermeintlicher Antagonist des Animes. Er zeichnet sich durch eine kühle berechnende Art aus. Er ist sich jederzeit der Grausamkeit und Konsequenzen seiner Taten bewusst. So kann er auch nachvollziehen, das Rin ihm den Tod an den Hals wünscht und akzeptiert es. Sein einziger Wunsch ist es die Itto-Ryo zur stärksten Schwertschule von ganz Japan zu machen. Der andere Charakter ist Kagimura Habaki, ein Regierungsbeamter und Anführer der Mugai-Ryo, und wohl verantwortlich für die meisten Toten in der Serie. Sein übersteigerte Gerechtigkeitssinn erlaubt es ihm nicht Verbrecher laufen zu lassen. Für das Ziel die kriminelle Itto-Ryo zu besiegen, geht er sprichwörtlich über Leichen. Es spielt für ihn keine Rolle wie viele Unschuldige sterben oder ob er seine Untergebenen mit in den Tod reißt. Es ist schon fast ironisch, das der vermeintliche Gesetzeshüter mehr Straftaten begeht, als die eigentlichen Verbrecher.
Wie man bereits an meinen Ausführungen erkennen kann, erwartet einen hier eine schier endlose Aneinanderreihung von Gewalt. Natürlich fließen Unmengen von Blut. Es heißt ja nicht umsonst Gewalt führt nur zu mehr Gewalt. Da verwundert es auch wenig, das kaum eine Folge vergeht, ohne das abgetrennte Körperteile durch die Luft segeln. Allerdings hatte ich nie das Gefühl, das diese Formen von Grausamkeiten nicht auch in der Realität stattfinden könnten. Als Beispiel nehme ich hier einmal die Unsterblichkeit Manjis. Um ebendiese zu ergründen und gegebenenfalls auf andere zu übertragen sterben hunderte Menschen. Ich zweifele nicht einen Augenblick, dass sich in der Realität jemanden finden ließe, der zu ähnlichen Gräueltaten fähig wäre.
Jedoch lässt sich nicht abstreiten, dass Verstümmelungen ein häufig benutztes Stilmittel sind. Genauso wenig streite ich ab, das ich dem gepflegten Splatter oder gar Gore zugeneigt bin. Dies stellte allerdings nicht den Grund für eine Rezension dar, vielmehr war es die Entwicklung der Story. Es beginnt als eine einfache Rachegeschichte mit klaren Fronten. Wir wissen wer gut und wer böse ist. Wir wissen, wer sterben muss, um die Grausamkeiten zu beenden. Mit jeder weiteren Folge verschwimmen ebenjene Grenzen. Bis man am Ende nicht weiß, wer nun eigentlich der Böse oder der Gute ist. Es ging so weit, das ich mich nicht mehr sagen konnte, welche Seite nun im Recht ist. Selbst jetzt, nachdem ich den Anime seit einigen Wochen beendet habe, bin mir dessen nicht bewusst geworden. So etwas ist mir in dieser Größenordnung noch nie untergekommen und hat mich tief beeindruckt. Jeder Charakter erhält nachvollziehbare Gründe für sein Handeln. Die meisten Charaktere erleben Momente des Glücks, die ich demjenigen aus tiefster Seele gewünscht habe. Ganz unabhängig, welcher der drei Parteien derjenige angehörte. Auch die freundschaftlichen Beziehungen, die sich unter den verfeindeten Gruppen entwickelten, die überwiegend aus der Notwendigkeit entstanden zusammenarbeiten zu müssen, empfand ich als sehr authentisch.
Doch das Rad der Gewalt dreht nun mal immer weiter. Und zeigt uns schließlich die Sinnlosigkeit des Tötens auf. Besonders zum Ausdruck kommt diese Sinnlosigkeit in einem Gespräch zwischen Anotsu und Manji, das sich sozusagen über 90 Jahre zieht (Wortlaut im Spoiler).
Anotsu: »Hat sich durch unser Schwert auch nur das kleinste Bisschen verändert? Ich wollte, dass jemand da ist, der sich davon überzeugen kann. [...] Deshalb wollte ich, dass du dabei bist, Hundert-Mann-Mörder! Der Mann, der unsterblich ist.«
Manjis nüchterne Antwort, neunzig Jahre später, auf die Frage Anotsus: »Die Itto-Ryo? Ich kann mich kaum noch erinnern.«
In einer anderen Szene erzählt Manji von seinem Schwur, für die hundert Ermordeten tausende Verbrecher umzubringen. Woraufhin sein Gegenüber sinngemäß antwortet, um für die hundert Tode zu sühnen, willst du tausend weitere Menschen erschlagen? Wo liegt da der Sinn? Daraufhin zuckt Manji mit den Schultern und sagt, das er nichts anderes könne. Gerade diesen Umgang mit dem Thema Rache, Gewalt und auch Unsterblichkeit finde ich phänomenal.

Musikalisch baut Blade of the Immortal vor allem auf traditionelle japanische Musik auf. Das Opening ist eher rockig gehalten mit melancholischen Gesängen. Ich empfand es passend zur Stimmung des Animes. Das Ending ist dagegen deutlich ruhiger und im traditionell japanischen Stil gehalten. Auffällig ist dabei, das, das am Anfang erwähnte, Schlagen des Wasserrades immer dann eingebaut wird, wenn sich entscheidende Wendungen im Verlauf der Geschichte abzeichnen.
Die musikalische Untermalung einer Szene werde ich wohl sehr lange in Erinnerung behalten. Bei dieser Szene handelt es sich um den finalen Endkampf des Animes. Normalerweise würde man hier epische Melodien einsetzen, um dem Ganzen mehr Dramatik zu verleihen. Hier geht man allerdings genau den anderen Weg. Während des Kampfes hört man nur ganz leise eher ruhige Musik, und obwohl die beiden Männer schreien und stöhnen, hört man von ihnen keinen Ton. Man kann nur erahnen, was sie in diesem Moment sagen. Nicht einmal das Klirren der Schwerter vernimmt der Zuhörer. Damit erreicht man eine atmosphärische Tiefe, die mir eine Gänsehaut verpasste.

Animationstechnisch befindet sich der Anime auf einem sehr guten Niveau. Lediglich bei den Kämpfen wird ab und an mal auf Standbilder gesetzt, diese allerdings durch Einblendungen verschiedener Farben kaschiert. Vor allem blutrot kommt, wie man sich wohl denken kann, des Öfteren zum Einsatz. Manchmal übertreibt man es etwas und man hat das Gefühl in ein Strobolicht zu schauen. Von Zeit zu Zeit nutzt man auf Sumi-e-Zeichnungen, die sich bisweilen kunstvoll in die Handlung einfügen. Der Zeichenstil macht einen alten eher erwachsenen Eindruck und passt damit perfekt zu der erzählten Geschichte. Die Männer haben in der Regel sehr harte Kanten, während die Frauen eher weich gezeichnet werden. Die Hintergründe sehen toll aus. Sei es eine heruntergekommene Hütte oder ein weites Tal, immer wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Zu bemängeln hätte ich allerdings den geringen Wiedererkennungswert einiger Gesichter. Besonders bei einer Person, die sich ab und an mit Perücken verzierte, fragte ich mich öfters, wer das denn nun wieder ist. Zumindest konnte man aus dem Kontext der Gespräche erkennen, wen man hier vor sich hatte. Diese Problematik taucht leider öfters auf und hat so manches Mal genervt. Außerdem musste ich mich über die angeschwollenen Ohren der Charaktere wundern, im Fachjargon gerne Blumenkohlohren genannt. Teilweise waren die Ohren halb so groß wir der Kopf und brachten mich ungewollt zum Schmunzeln.

Fazit: Dieser Anime ist nichts für zart besaitete Menschen, denn der Grad der hier gezeigten Gewalt ist sehr hoch. Eine klare Empfehlung kann ich allerdings für Splatter und Gore Fans abgeben, die werden hier auf ihre Kosten kommen. Aber auch Fans von ernsten Geschichten mit Charakteren, die sich erwachsen verhalten, kann ich Blade of the Immortal ans Herz legen. Zumindest wenn sie keine Problem mit übermäßiger Gewaltdarstellung haben.
Für mich war der Anime eine interessante Erfahrung. Ich tat mich sehr schwer mit der Bewertung dieses Werkes. Vor allem weil der mittlere Teil mir etwas zu langatmig war. Auch bei manchen Entwicklungen der Story war ich mir uneins, ob ich diese jetzt gut finde oder nicht. Letztendlich entschied ich mich dem Anime doch eine Topbewertung zu geben. Die tolle Erzählweise und vor allem die ganze Darstellung auf musikalischer und künstlerischer Ebene. Und die fasst schon philosophische Herangehensweise an das Thema »Sinn von Gewalt«, ließen mich über die Schwächen von Blade of the Immortal hinwegsehen.
Beitrag wurde zuletzt am 20.08.2020 10:29 geändert.
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