AsaneRedakteur
#1Die bislang vorliegenden Bewertungen sagen im Grunde genommen alles. Vordergründig handelt es sich bei »Pirikarako-chan« um eine Miniserie für Kinder, die in Fukuoka [WP] spielt. Daher ist auch der markante Fukuoka Tower immer prominent im Bild.
Der Beschreibungstext klärt auf:
Dazu erstmal einige Anmerkungen:
1. Diese Sorgen und Probleme werden in 12 Folgen abgehandelt, wobei der Anime streng episodisch vorgeht und pro Folge ein Thema vorbringt. In aller Regel beschäftigt man sich dabei mit dem Thema Nr. 1 in Japan: Essen (rangiert bekanntlich noch vor Sex) und stellt hauptsächlich lokale Spezialitäten vor. Es geht um 'richtige' Ramen (dicke oder dünne Nudeln?), um eine Schauergeschichte mit Udon (schon wieder Nudeln!), um Erdbeeren, Gyouza und Soumen (Nudeln!!) plus die üblichen Alltagsdramen, in die man reichlich Parodien bekannter Genres einbaut (Mini-Gyouza als Godzilla).
2. Bei dem angeblichen Einkaufszentrum ( 商店街 – shoutengai) handelt es sich um eine Einkaufsstraße im Bezirk Hakata. Zentrale Figur ist eine Art Fee ("Pirikarako" = scharfe Sauce), die die Sparte Seelachs vertritt. Dieses schwer definierbare Etwas auf ihrem Kopf spuckt immer mal wieder "Mentaiko" durch die Gegend, also scharfen Seelachsrogen.
3. Mysteriös ist an der Sache garnix. Aber abgedreht und ultimativ bescheuert – man könnte gar nicht mehr als 4 Minuten am Stück ertragen. Wobei man abzüglich eines heillos überdrehten Openings und Endings von je einer halben Minute Länge auf eine Nettospielzeit von etwa 3 Minuten pro Folge kommt, was sich schon gefährlich meiner persönlichen Schmerzgrenze nähert.
Habe ich oben "Kinderserie" gesagt? Ok, das erklärt zwar einiges, entschuldigt aber nichts. Der arglose Zuschauer erfährt hier eine neue Dimension von Anspruchlosigkeit. Das Alter des Zielpublikums dürfte im deutlich einstelligen Bereich liegen. Sowas um die 4 vielleicht. Einfachste Charaktere, grob animiert, bevölkern diese kleine Welt, und sie machen auf mich den Eindruck, daß das Zeichnen eines beliebigen Charakters nicht mehr als 15 Sekunden in Anspruch genommen hat.
Um das ganze möglichst knuffig wirken zu lassen, wird alles in kunterbunten Wasserfarben geschwenkt, kurz abgeschreckt und in sanfte rotbraune resp. blau-violette Outlines gegossen. Die meisten der - nunja - "Charaktere" führen ein typisches Attribut als Erkennungsmerkmal bei sich: Die Fee der scharfen Saucen trägt ein Kleidchen mit der Abbildung einer Chili und hat zudem eine sprechende Chili auf dem Kopf; bei Motsunabe ist es ein Eintopf als Hut; Kaviar-kun schmückt sich mit extragroßen Fischeiern, während die herumschwebenden Erdbeeren sowas nicht brauchen – sie sind sich selbst genug. Interessanterweise gibt es wohl auch Leute, die für Regie und Skript verantwortlich zeichnen. Sollte man nicht für möglich halten. Es wäre sicher auch ohne gegangen.
Um mit dem ersten Schock dieses außergewöhnlichen Erlebnisses fertig zu werden, habe ich den spontanen Entschluss getroffen, Maya zu mögen. Liebenswert, energisch, hemdsärmelig und von sonnigem Gemüt, könnte sie den idealen Charakter für jeden anständigen und ernstzunehmenden SoL-Anime abgeben. Schade, daß man sie in solch einem unterirdischen Machwerk verheizt.
Zieht man nun das Vorder- und das Mittelgründige ab, bleibt als hintergründige und ultimative Motivation das billige und anspruchsfreie Zusammenschustern einer Werbekampagne, wie man das schon bei so einigen Animes erlebt hat, wo's ums Fressen geht. In mindestens jeder zweiten Episode scheinen Bilder und Skript zu schreien: "Kommt her und schaut es euch selber an, wie es zugeht in dieser schönen Stadt" – und speziell in der letzten Folge fällt jegliche Scham und man drückt diese bislang eher unterschwellig vermittelte Botschaft dem Zuschauer ungeniert aufs Auge. Diese Dreistigkeit hat der Serie in meinen Augen vollends den Rest gegeben.
Der Beschreibungstext klärt auf:
aniSearch In einem mysteriösen Einkaufszentrum […] verbringt Pirikarako-chan ihre Tage damit, die Sorgen der übrigen »Nahrungsmittelfeen« zu besänftigen und deren Probleme zu lösen.
Dazu erstmal einige Anmerkungen:
1. Diese Sorgen und Probleme werden in 12 Folgen abgehandelt, wobei der Anime streng episodisch vorgeht und pro Folge ein Thema vorbringt. In aller Regel beschäftigt man sich dabei mit dem Thema Nr. 1 in Japan: Essen (rangiert bekanntlich noch vor Sex) und stellt hauptsächlich lokale Spezialitäten vor. Es geht um 'richtige' Ramen (dicke oder dünne Nudeln?), um eine Schauergeschichte mit Udon (schon wieder Nudeln!), um Erdbeeren, Gyouza und Soumen (Nudeln!!) plus die üblichen Alltagsdramen, in die man reichlich Parodien bekannter Genres einbaut (Mini-Gyouza als Godzilla).
2. Bei dem angeblichen Einkaufszentrum ( 商店街 – shoutengai) handelt es sich um eine Einkaufsstraße im Bezirk Hakata. Zentrale Figur ist eine Art Fee ("Pirikarako" = scharfe Sauce), die die Sparte Seelachs vertritt. Dieses schwer definierbare Etwas auf ihrem Kopf spuckt immer mal wieder "Mentaiko" durch die Gegend, also scharfen Seelachsrogen.
3. Mysteriös ist an der Sache garnix. Aber abgedreht und ultimativ bescheuert – man könnte gar nicht mehr als 4 Minuten am Stück ertragen. Wobei man abzüglich eines heillos überdrehten Openings und Endings von je einer halben Minute Länge auf eine Nettospielzeit von etwa 3 Minuten pro Folge kommt, was sich schon gefährlich meiner persönlichen Schmerzgrenze nähert.
Habe ich oben "Kinderserie" gesagt? Ok, das erklärt zwar einiges, entschuldigt aber nichts. Der arglose Zuschauer erfährt hier eine neue Dimension von Anspruchlosigkeit. Das Alter des Zielpublikums dürfte im deutlich einstelligen Bereich liegen. Sowas um die 4 vielleicht. Einfachste Charaktere, grob animiert, bevölkern diese kleine Welt, und sie machen auf mich den Eindruck, daß das Zeichnen eines beliebigen Charakters nicht mehr als 15 Sekunden in Anspruch genommen hat.
Um das ganze möglichst knuffig wirken zu lassen, wird alles in kunterbunten Wasserfarben geschwenkt, kurz abgeschreckt und in sanfte rotbraune resp. blau-violette Outlines gegossen. Die meisten der - nunja - "Charaktere" führen ein typisches Attribut als Erkennungsmerkmal bei sich: Die Fee der scharfen Saucen trägt ein Kleidchen mit der Abbildung einer Chili und hat zudem eine sprechende Chili auf dem Kopf; bei Motsunabe ist es ein Eintopf als Hut; Kaviar-kun schmückt sich mit extragroßen Fischeiern, während die herumschwebenden Erdbeeren sowas nicht brauchen – sie sind sich selbst genug. Interessanterweise gibt es wohl auch Leute, die für Regie und Skript verantwortlich zeichnen. Sollte man nicht für möglich halten. Es wäre sicher auch ohne gegangen.
Um mit dem ersten Schock dieses außergewöhnlichen Erlebnisses fertig zu werden, habe ich den spontanen Entschluss getroffen, Maya zu mögen. Liebenswert, energisch, hemdsärmelig und von sonnigem Gemüt, könnte sie den idealen Charakter für jeden anständigen und ernstzunehmenden SoL-Anime abgeben. Schade, daß man sie in solch einem unterirdischen Machwerk verheizt.
Zieht man nun das Vorder- und das Mittelgründige ab, bleibt als hintergründige und ultimative Motivation das billige und anspruchsfreie Zusammenschustern einer Werbekampagne, wie man das schon bei so einigen Animes erlebt hat, wo's ums Fressen geht. In mindestens jeder zweiten Episode scheinen Bilder und Skript zu schreien: "Kommt her und schaut es euch selber an, wie es zugeht in dieser schönen Stadt" – und speziell in der letzten Folge fällt jegliche Scham und man drückt diese bislang eher unterschwellig vermittelte Botschaft dem Zuschauer ungeniert aufs Auge. Diese Dreistigkeit hat der Serie in meinen Augen vollends den Rest gegeben.
Beitrag wurde zuletzt am 07.04.2024 22:29 geändert.
Kommentare