AsaneRedakteur
#1Dieses Mal erweist sich die vierte ( 四 - shi) nicht als die Todesfolge ( 死 - shi), in der unter dramatischen Umständen irgendetwas stirbt oder erstirbt. So wie in der zweiten Staffel, als die kleinen Krebse im Aquarium am nächsten Morgen tot im Wasser liegen und die Fassungslosigkeit der Kinder greifbar vor einem steht; oder die tief einschneidende Erfahrung von Renge in der ersten Staffel, als sie voller Vorfreude zu ihrer neu gewonnen Freundin lief und ihr aber mitgeteilt wurde, daß die kleine Honoka leider schon wieder wegfahren musste. Diese Szene gehört nebenbei zum Eindrücklichsten, was ich je in Animes gesehen und erlebt habe. Dieses stumme Entsetzen, diese nicht in Worte zu fassende Trauer, die zerstört am Boden liegende Lebensfreude, und sei's auch nur für diesen einen Tag.
Das Erfolgsrezept von Non Non Biyori wird auch in dieser Staffel fortgesetzt: beschauliche Abgeschiedenheit, mit einer Rotte phantasiebegabter Kinder angereichert, die diesem Manko abzuhelfen wissen. Am schönsten wohl in Szene gesetzt, als sich drei der Mädchen, unterschiedlichen Alters und Charakters, raus in den Wintersturm begeben und "Krankenhaus" spielen (oder "Fischladen" – so ganz klar liegt der Fall nicht) und dabei in der Kälte stehend sich erbitterte Wortgefechte liefern.
Allerdings kommt es mir so vor, als würde alles ein wenig nachlassen; die Intensität der Stillleben ebenso wie die der Unternehmungen. Zwei Drittel der Gags und Pointen wirken müde, daher bemüht man sich mit Leibeskräften, durch inszenatorische Mittel dem entgegenzusteuern, was vielleicht keine so gute Idee war. Denn in der ausgereizten Kawaiiness ähnelt der Anime immer mehr Gochuumon, wobei von der Qualität und Präsentation der Comedy her es mehr in Richtung Nichijou geht. Beides sind Kennzeichen deutlicher Ermüdung. Aufgewogen wird das von einer Reihe Szenen, die in ihrer Genialität und Durchschlagskraft die Serie weit über Normalmaß hieven.
Zudem werden leitmotivisch ein paar Themenkreise gesetzt, die sich durch die gesamte Serie ziehen. Mit dem Hauptmotiv Erwachsenwerden, das in vielfältiger Ausprägung variiert wird. Wie bei der Flötenspielerin Akane, die immer mal wieder zu ihrer Senpai reist, um mit ihr zu üben und vor allem ihr Lampenfieber und überhaupt ihre Scheu vor Fremden in den Griff zu kriegen. Bis hin zu der Königin dieses Animes, der alles überragenden kleinen Renge, die nun so klein nicht mehr ist und die sich mit dem ungewohnten Gefühl anfreunden darf, "oneesan" genannt zu werden. So kommt es, daß sie im Vorgefühl dieser neuen Verantwortlichkeit sich erwachsener aufführt als so manche der älteren Mädchen, die so gar keine Lust haben, sich altersgerecht vernünftig zu verhalten. Und so kommt es auch, daß ihre Fürsorglichkeit immer neue Opfer findet. Sei's gegenüber der kleiner Shiori, oder auch – wie gehabt – gegenüber Kaede, der Süßwarenverkäuferin.
Die Chemie zwischen diesen beiden war seit jeher eine besondere, und auch in dieser Staffel bekommt der Zuschauer eine Extraportion Glückseligkeit spendiert bei der Besäufnisszene mit Kaede und deren Senpai, der Lehrerin, die sich so gar nicht vorbildlich die Kante geben. Und dabei in Erinnerungen kramen, als Renge noch klein war.
Als Bonus erleben wir im späteren Verlauf noch eine Art Wiedergutmachfolge mit der oben erwähnten Honoka, die für wenige Tage kommt und viel Zeit mit Renge verbringt. Und wenn auch hier der Abschiedsschmerz tief im Herzen sitzt, so bleibt für Renge doch immerhin der Trost, daß sie dieses Mal sich anständig hat verabschieden können. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, um in Honoka eine Freundin fürs Leben zu sehen.
Ganz nebenbei: wenn das, was Renge hier an Zeichnungen abliefert, auch nur halbwegs der Realität entspricht, ist sie mit einem bemerkenswerten Talent zum Malen gesegnet.
Manches hier Gebotene scheint aus dem echten Leben gegriffen wie der desaströse "Elterntag" (2 Personen), wo klar wird, daß Natsumi zwar in allen Fächern eine Niete ist, aber zu großartiger Form aufläuft in außerschulischen Dingen, wenn es darum geht, etwas zu basteln oder zu organisieren. Diese Disposition bringt natürlicherweise auch ihr überragendes Talent für Ausreden zur Geltung sowie ihr sicheres Gespür für die richtige Taktik, Verantwortlichkeit zu vermeiden.
Mehr aus dem Klo gegriffen ist dabei oftmals die Musik, die zwar auf die bewährten ruhigen Stücke der bisherigen Staffeln zurückgreift, aber leider auch mit einer Handvoll Rohrkrepierer aufwartet, die an gesichtslose Fahrstuhlmusik und Pausenfüller à la happy go lucky erinnern und hier ziemlich fehl am Platze wirken.
Gekrönt wird diese Serie mit den letzten beiden Folgen, unter anderem mit der rührendsten Schulabschlussfeier seit Azumanga Daioh. Mit immerhin 5 Teilnehmern ist das kein Leichtes; und die besondere Wirkung dieser Szene liegt natürlich auch darin begründet, daß man's ansonsten mit einer brechend gefüllten Turnhalle als Austragungsort zu tun hat, was hier stilgerecht in den Mikrokosmos der Asahigaoka-Schule transferiert wird. Suguru (wer's vergessen hat: das ist der da) geht von nun an auf die Oberschule, und man darf sich fragen, ob er seine stumme Rolle beibehält oder ob am Ende doch noch ein Wort des Abschieds oder des Dankes ihm über die Lippen huscht.
Wenn auch "Nonstop" nicht mehr ganz an die Qualität der bisherigen Staffeln anzuknüpfen vermag, gehört es zu den ganz großen Vertretern dieses Genres. Und zu den wenigen Serien, die einem das Gefühl geben, daß eine Folge normaler Länge schon nach 12 Minuten vorbei ist.
Das Erfolgsrezept von Non Non Biyori wird auch in dieser Staffel fortgesetzt: beschauliche Abgeschiedenheit, mit einer Rotte phantasiebegabter Kinder angereichert, die diesem Manko abzuhelfen wissen. Am schönsten wohl in Szene gesetzt, als sich drei der Mädchen, unterschiedlichen Alters und Charakters, raus in den Wintersturm begeben und "Krankenhaus" spielen (oder "Fischladen" – so ganz klar liegt der Fall nicht) und dabei in der Kälte stehend sich erbitterte Wortgefechte liefern.
Allerdings kommt es mir so vor, als würde alles ein wenig nachlassen; die Intensität der Stillleben ebenso wie die der Unternehmungen. Zwei Drittel der Gags und Pointen wirken müde, daher bemüht man sich mit Leibeskräften, durch inszenatorische Mittel dem entgegenzusteuern, was vielleicht keine so gute Idee war. Denn in der ausgereizten Kawaiiness ähnelt der Anime immer mehr Gochuumon, wobei von der Qualität und Präsentation der Comedy her es mehr in Richtung Nichijou geht. Beides sind Kennzeichen deutlicher Ermüdung. Aufgewogen wird das von einer Reihe Szenen, die in ihrer Genialität und Durchschlagskraft die Serie weit über Normalmaß hieven.
Zudem werden leitmotivisch ein paar Themenkreise gesetzt, die sich durch die gesamte Serie ziehen. Mit dem Hauptmotiv Erwachsenwerden, das in vielfältiger Ausprägung variiert wird. Wie bei der Flötenspielerin Akane, die immer mal wieder zu ihrer Senpai reist, um mit ihr zu üben und vor allem ihr Lampenfieber und überhaupt ihre Scheu vor Fremden in den Griff zu kriegen. Bis hin zu der Königin dieses Animes, der alles überragenden kleinen Renge, die nun so klein nicht mehr ist und die sich mit dem ungewohnten Gefühl anfreunden darf, "oneesan" genannt zu werden. So kommt es, daß sie im Vorgefühl dieser neuen Verantwortlichkeit sich erwachsener aufführt als so manche der älteren Mädchen, die so gar keine Lust haben, sich altersgerecht vernünftig zu verhalten. Und so kommt es auch, daß ihre Fürsorglichkeit immer neue Opfer findet. Sei's gegenüber der kleiner Shiori, oder auch – wie gehabt – gegenüber Kaede, der Süßwarenverkäuferin.
Die Chemie zwischen diesen beiden war seit jeher eine besondere, und auch in dieser Staffel bekommt der Zuschauer eine Extraportion Glückseligkeit spendiert bei der Besäufnisszene mit Kaede und deren Senpai, der Lehrerin, die sich so gar nicht vorbildlich die Kante geben. Und dabei in Erinnerungen kramen, als Renge noch klein war.
Als Bonus erleben wir im späteren Verlauf noch eine Art Wiedergutmachfolge mit der oben erwähnten Honoka, die für wenige Tage kommt und viel Zeit mit Renge verbringt. Und wenn auch hier der Abschiedsschmerz tief im Herzen sitzt, so bleibt für Renge doch immerhin der Trost, daß sie dieses Mal sich anständig hat verabschieden können. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, um in Honoka eine Freundin fürs Leben zu sehen.
Ganz nebenbei: wenn das, was Renge hier an Zeichnungen abliefert, auch nur halbwegs der Realität entspricht, ist sie mit einem bemerkenswerten Talent zum Malen gesegnet.
Manches hier Gebotene scheint aus dem echten Leben gegriffen wie der desaströse "Elterntag" (2 Personen), wo klar wird, daß Natsumi zwar in allen Fächern eine Niete ist, aber zu großartiger Form aufläuft in außerschulischen Dingen, wenn es darum geht, etwas zu basteln oder zu organisieren. Diese Disposition bringt natürlicherweise auch ihr überragendes Talent für Ausreden zur Geltung sowie ihr sicheres Gespür für die richtige Taktik, Verantwortlichkeit zu vermeiden.
Mehr aus dem Klo gegriffen ist dabei oftmals die Musik, die zwar auf die bewährten ruhigen Stücke der bisherigen Staffeln zurückgreift, aber leider auch mit einer Handvoll Rohrkrepierer aufwartet, die an gesichtslose Fahrstuhlmusik und Pausenfüller à la happy go lucky erinnern und hier ziemlich fehl am Platze wirken.
Gekrönt wird diese Serie mit den letzten beiden Folgen, unter anderem mit der rührendsten Schulabschlussfeier seit Azumanga Daioh. Mit immerhin 5 Teilnehmern ist das kein Leichtes; und die besondere Wirkung dieser Szene liegt natürlich auch darin begründet, daß man's ansonsten mit einer brechend gefüllten Turnhalle als Austragungsort zu tun hat, was hier stilgerecht in den Mikrokosmos der Asahigaoka-Schule transferiert wird. Suguru (wer's vergessen hat: das ist der da) geht von nun an auf die Oberschule, und man darf sich fragen, ob er seine stumme Rolle beibehält oder ob am Ende doch noch ein Wort des Abschieds oder des Dankes ihm über die Lippen huscht.
Wenn auch "Nonstop" nicht mehr ganz an die Qualität der bisherigen Staffeln anzuknüpfen vermag, gehört es zu den ganz großen Vertretern dieses Genres. Und zu den wenigen Serien, die einem das Gefühl geben, daß eine Folge normaler Länge schon nach 12 Minuten vorbei ist.
Beitrag wurde zuletzt am 27.06.2021 17:43 geändert.
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