AcurosDB-Helfer
#1»Euer Jahr 2020« lautet das Motto des Rezensionswettbewerbs, für den dieser Text entstanden ist – eine tolle Idee, denn schließlich gibt es nichts Schöneres, als ein Werk zu rezensieren, das einen genauso auf die Palme bringt wie die letzten zwölf Monate. Ich wollte erst etwas Langweiliges nehmen, kam aber zum Glück um diese Selbstbestrafung herum, als ich mehrfach die Meinung las, »Re:Zero kara Hajimeru Isekai Seikatsu 2« sei ziemlicher Quark. »Optimal!«, dachte ich mir. »Eine solche Serie kannst du zumindest zünftig verreißen!«
Die erste Episode[1] war von Anfang bis Ende durchwachsen, gab mir für mein Vorhaben also richtig Hoffnung. Ob daran die Vorlage schuld ist oder der Regisseur einfach gepennt hat, vermag ich nicht zu beurteilen, doch bis auf einen kurzen, aber aufsehenerregenden Moment fand ich das Gebotene reichlich lahm; die Einstiegsszene mit dem berühmten Satz »Wer ist Rem?«[2] änderte daran ebenso wenig wie die Auflösung, die mir unmittelbar danach auf dem Silbertablett präsentiert wurde. Mit grimmiger Entschlossenheit schaute ich weiter, doch was machte die Serie dann? Sie bockte – in einem Anfall unerhörter Renitenz weigerte sie sich, weiterhin zum Motto zu passen! So kann ich nicht arbeiten.
Spaß beiseite: Ich war überrascht, dass schon die zweite Folge wesentlich besser war und die Serie ihre Qualität auch danach weitestgehend halten konnte – vor allem bleibt man aber von einem so zähen Abschnitt wie dem Mittelteil der ersten Staffel verschont. Allerdings sollte allen geneigten Zuschauern klar sein, dass »Re:Zero« kein Werk mit hohem literarischen bzw. künstlerischen Anspruch ist; es unterhält vorrangig durch sein Konzept und seine Inszenierung – und manchmal eben auch durch Chaos und Irrsinn.
Im ersten Teil dieser zweigeteilten Staffel dreht sich fast alles um Kremaldy, das Dorf der Mischwesen[3]. Subaru und Emilia verschlägt es eigentlich nur dahin, um Roswaal zu den jüngsten Ereignissen befragen zu können, doch nach ihrer Ankunft rückt das schnell in den Hintergrund: Eine seltsame Barriere hält sämtliche Mischwesen vom Verlassen des Dorfes ab und wird erst verschwinden, wenn sich einer von ihnen mehreren Prüfungen unterzieht – eine Aufgabe, die ausgerechnet Emilia zufällt, die sich dabei aber gar nicht gut schlägt. Und während Subaru noch damit ringt, ob und wie er ihr helfen kann, ohne dass mal wieder alles den Bach runtergeht, muss er wortwörtlich am eigenen Leib feststellen, dass auch an anderer Stelle Lebensgefahr droht und sich seine Situation damit erheblich verkompliziert.
Subaru ist weiterhin die zentrale Figur des gesamten Werks, weswegen ich heilfroh war, dass er zumindest etwas erträglicher geworden ist: Von seiner Fähigkeit »Return by death« macht er natürlich wieder reichlich Gebrauch, kommt diesmal aber besser damit zurecht, außerdem leistet er sich auch nicht mehr solche extrem emotionalen Ausbrüche, die beim Publikum zu Recht für Irritationen gesorgt hatten. Das heißt aber nicht, dass Subaru nun zum strahlenden Helden oder gar zum Avatar der Gelassenheit wird, denn sein Weg des Elends ist keineswegs vorbei; außerdem hat er noch immer eine ziemlich schlechte Meinung von sich – zumindest bis sich die wunderschön inszenierte, vierte Episode[4] damit auseinandersetzt: Nicht nur, dass Subaru endlich etwas Hintergrund spendiert bekommt, man lernt auch seine schrulligen, aber liebenswerten Eltern kennen, die ein (selbstverständlich idealisiertes) Paradebeispiel dafür sind, wie schnell man den Bezug zum eigenen Kind verlieren kann.
Wer nun Schonkost erwartet, der irrt sich: Es gibt etliche Momente, die im Vergleich zum Vorgänger noch rabiater oder verstörender sind – mitunter auch beides. Zwar bleiben einem Szenen mit regelrecht wahllos wirkender Brutalität erspart, aber empfindliche Gemüter dürfte das Gebote trotzdem auf die Probe stellen. Es bleibt auch nötig, abgebrochene Handlungsabschnitte und damit einhergehende Charakteraktionen beiseite zu sortieren, ohne sie dabei völlig zu vergessen, weil sie eben nicht irrelevant sind – zum Glück wird das nicht mehr so sehr auf die Spitze getrieben wie in der ersten Staffel.
Stattdessen gibt es endlich Abwechslung beim Erzählstil, indem man mit Echidna, der Hexe der Gier, früh eine Figur ins Spiel bringt, die sowohl für Subaru als auch für mich gleichermaßen faszinierend und unbegreiflich ist. Man könnte sie – irgendwie – als »sympathisch« bezeichnen, aber aufgrund ihres gierigen Wesens passt »einnehmend« einfach besser; allein die Dialoge der beiden habe ich regelrecht verschlungen. Sie wird – zumindest zeitweise – zu einer Art Ruhepol für Subaru und trägt maßgeblich zu seiner Entwicklung bei – auf positive und auf negative Weise.
Fast alle anderen Figuren leiden weiterhin darunter, dass sie immer wieder zurückgesetzt werden und daher nie wirklich konsistent wirken, von Charakterentwicklung ganz zu schweigen. Zwar glänzt Emilia dieses Mal nicht so sehr mit Abwesenheit (das übernimmt Rem) und ist auch alles andere als irrelevant, aber trotzdem fühlt sie sich nur wie eine Station an, die Subaru abklappert – wenn auch ziemlich oft. Und während ich bei Ram nicht mal den Eindruck habe, dass sie wirklich etwas Wichtiges zur Handlung beiträgt, ist der Biestmensch Garfield[5] leider relativ schlecht geschrieben und kam bei mir nicht über »wandelndes Klischee« hinaus; ironischerweise meint er sogar selbst, er würde erst handeln, dann denken. Beatrice, die bislang eine kuriose und undurchschaubare Figur war, wird zwar etwas mehr beleuchtet, muss aber leider zu früh für großes zwischenmenschliches Drama herhalten – ein Schuss, der nach hinten losgeht, weil sie dafür noch nicht genug ausgearbeitet ist.
Neben Subaru sind eigentlich nur zwei Figuren interessant: Kremaldys Dorfälteste Ryuzu, deren Stimme und Gebaren zunächst so gar nicht zu ihrem mädchenhaften Äußeren passen wollen, die aber einen so obskuren wie interessanten Hintergrund besitzt. Und Roswall, der in Staffel 1 lediglich ein mysteriöser Lord mit skurriler Aussprache war, gibt nun Motive und Ansichten preis, die bei etlichen Zuschauern für Entsetzen sorgen dürften – mich eingeschlossen.
Ansonsten stehe ich bei diesem Werk vor einem interessanten Problem: Ich kann mich nicht daran erinnern, Standbilder oder Speedlines gesehen zu haben. Vielleicht gibt es ja welche, aber sind sie mir glatt entgangen. Das Animationslevel ist jedenfalls ziemlich ordentlich, speziell bei den wenigen Kämpfen, die aber nicht alle gelungen inszeniert sind – zwei sind regelrecht langweilig. Hinsichtlich Inszenierung schießt die Regie allerdings ein paar heftige Kaliber Richtung Publikum: Das fängt schon mit hektischen Bildabfolgen während ein paar Szenen an, während eine spätere ein bisschen wie ein alter Film wirkt, begleitet von einer unheimlich klingenden Spieldose. Diese herausragende Szene wird eigentlich noch von einer übertroffen, die aus der Sichtweise von Subaru gezeigt wird – während er durch die Gegend geschleift und geschleudert wird.
Die überwiegend orchestrale Musikuntermalung ist großartig, auch wenn das beim Anschauen nur teilweise auffällt. Bemerkenswert sind die atmosphärischen Klänge, die nur bedingt zum gezielten Anhören taugen, aber ein Gros der unheimlichen Szenen und Dialoge zwischen Subaru und Echidna vorzüglich untermalen; als Anhörproben empfehle ich Stücke wie »A Prelude to Ominousness«, »The Graveyard of Witches«, »Echidna’s Tea Party« und »Sounds of Gloom«. Die Grundstimmung ist überwiegend unheimlich oder melancholisch, Bombastisches wie »The Breath of a Vow« oder »Battle Beasts« gehört zu den Ausnahmen. Mein Favorit ist allerdings das wunderschöne »Mother« (mitunter auch als »Take Care« bezeichnet), das die beste Szene der vierten Episode enorm aufwertet. Mit 41 Titeln ist der Soundtrack der zweiten Staffel jedenfalls nicht gerade schwach aufgestellt, und bei dieser überwiegend guten Auswahl habe ich auch kein Problem damit, die Stücke im zweiten Teil nochmal zu hören – na ja, außer vielleicht beim etwas kitschigen »Your Voice«.
Fazit:
Re:Zero ist wie ein Drahtseilakt – ein Akt des Unbegreiflichen und des Wahnsinns. Immer wieder kommt der Akteur ins Straucheln und stürzt bei manchen Kunststücken fast schon ab. Den einen raubt es den Atem, während andere sich fragen werden, ob der Typ da oben nicht ganz glatt ist – zumal er auch noch ständig umdreht, um es besser zu machen. Und manche gehen gleich gar nicht zu dieser Vorstellung, die in meinen Augen gelungener ist als die letzte, weil man zwei entscheidende Schwachpunkte ausgebessert hat: Einerseits hat Subarus Verhalten viel von seiner Zufälligkeit verloren und wirkt nicht mehr so extrem, andererseits gönnt man den Zuschauern durch Abschnitte mit subtilerer Erzählweise etwas Abwechslung.
Randnotizen:
Die verlinkten Episodenkommentare enthalten natürlich Spoiler, Lesen also auf eigene Gefahr.
[1] Kommentar zu Episode 1
[2] Diese genannte Szene war in der regulären Ausstrahlung der ersten Staffel nicht enthalten, wurde aber beim sogenannten »Director’s Cut« als letzte Szene hinzugefügt – sicherlich zum Ankurbeln des Hypes, schließlich lag der Ausstrahlungszeitpunkt nur wenige Monate vor dem der zweiten Staffel.
[3] Damit sind u. a. Biestmenschen oder Halbelfen (wie z. B. Emilia) gemeint; im Englischen findet man als Begriff oft "demihuman".
[4] Kommentar zu Episode 4
[5] Etliche Quellen verwenden als Namen »Garfiel«, die japanische Schreibweise ergibt aber »Gaafiirudo«.
Die erste Episode[1] war von Anfang bis Ende durchwachsen, gab mir für mein Vorhaben also richtig Hoffnung. Ob daran die Vorlage schuld ist oder der Regisseur einfach gepennt hat, vermag ich nicht zu beurteilen, doch bis auf einen kurzen, aber aufsehenerregenden Moment fand ich das Gebotene reichlich lahm; die Einstiegsszene mit dem berühmten Satz »Wer ist Rem?«[2] änderte daran ebenso wenig wie die Auflösung, die mir unmittelbar danach auf dem Silbertablett präsentiert wurde. Mit grimmiger Entschlossenheit schaute ich weiter, doch was machte die Serie dann? Sie bockte – in einem Anfall unerhörter Renitenz weigerte sie sich, weiterhin zum Motto zu passen! So kann ich nicht arbeiten.
Spaß beiseite: Ich war überrascht, dass schon die zweite Folge wesentlich besser war und die Serie ihre Qualität auch danach weitestgehend halten konnte – vor allem bleibt man aber von einem so zähen Abschnitt wie dem Mittelteil der ersten Staffel verschont. Allerdings sollte allen geneigten Zuschauern klar sein, dass »Re:Zero« kein Werk mit hohem literarischen bzw. künstlerischen Anspruch ist; es unterhält vorrangig durch sein Konzept und seine Inszenierung – und manchmal eben auch durch Chaos und Irrsinn.
Im ersten Teil dieser zweigeteilten Staffel dreht sich fast alles um Kremaldy, das Dorf der Mischwesen[3]. Subaru und Emilia verschlägt es eigentlich nur dahin, um Roswaal zu den jüngsten Ereignissen befragen zu können, doch nach ihrer Ankunft rückt das schnell in den Hintergrund: Eine seltsame Barriere hält sämtliche Mischwesen vom Verlassen des Dorfes ab und wird erst verschwinden, wenn sich einer von ihnen mehreren Prüfungen unterzieht – eine Aufgabe, die ausgerechnet Emilia zufällt, die sich dabei aber gar nicht gut schlägt. Und während Subaru noch damit ringt, ob und wie er ihr helfen kann, ohne dass mal wieder alles den Bach runtergeht, muss er wortwörtlich am eigenen Leib feststellen, dass auch an anderer Stelle Lebensgefahr droht und sich seine Situation damit erheblich verkompliziert.
Subaru ist weiterhin die zentrale Figur des gesamten Werks, weswegen ich heilfroh war, dass er zumindest etwas erträglicher geworden ist: Von seiner Fähigkeit »Return by death« macht er natürlich wieder reichlich Gebrauch, kommt diesmal aber besser damit zurecht, außerdem leistet er sich auch nicht mehr solche extrem emotionalen Ausbrüche, die beim Publikum zu Recht für Irritationen gesorgt hatten. Das heißt aber nicht, dass Subaru nun zum strahlenden Helden oder gar zum Avatar der Gelassenheit wird, denn sein Weg des Elends ist keineswegs vorbei; außerdem hat er noch immer eine ziemlich schlechte Meinung von sich – zumindest bis sich die wunderschön inszenierte, vierte Episode[4] damit auseinandersetzt: Nicht nur, dass Subaru endlich etwas Hintergrund spendiert bekommt, man lernt auch seine schrulligen, aber liebenswerten Eltern kennen, die ein (selbstverständlich idealisiertes) Paradebeispiel dafür sind, wie schnell man den Bezug zum eigenen Kind verlieren kann.
Wer nun Schonkost erwartet, der irrt sich: Es gibt etliche Momente, die im Vergleich zum Vorgänger noch rabiater oder verstörender sind – mitunter auch beides. Zwar bleiben einem Szenen mit regelrecht wahllos wirkender Brutalität erspart, aber empfindliche Gemüter dürfte das Gebote trotzdem auf die Probe stellen. Es bleibt auch nötig, abgebrochene Handlungsabschnitte und damit einhergehende Charakteraktionen beiseite zu sortieren, ohne sie dabei völlig zu vergessen, weil sie eben nicht irrelevant sind – zum Glück wird das nicht mehr so sehr auf die Spitze getrieben wie in der ersten Staffel.
Stattdessen gibt es endlich Abwechslung beim Erzählstil, indem man mit Echidna, der Hexe der Gier, früh eine Figur ins Spiel bringt, die sowohl für Subaru als auch für mich gleichermaßen faszinierend und unbegreiflich ist. Man könnte sie – irgendwie – als »sympathisch« bezeichnen, aber aufgrund ihres gierigen Wesens passt »einnehmend« einfach besser; allein die Dialoge der beiden habe ich regelrecht verschlungen. Sie wird – zumindest zeitweise – zu einer Art Ruhepol für Subaru und trägt maßgeblich zu seiner Entwicklung bei – auf positive und auf negative Weise.
Fast alle anderen Figuren leiden weiterhin darunter, dass sie immer wieder zurückgesetzt werden und daher nie wirklich konsistent wirken, von Charakterentwicklung ganz zu schweigen. Zwar glänzt Emilia dieses Mal nicht so sehr mit Abwesenheit (das übernimmt Rem) und ist auch alles andere als irrelevant, aber trotzdem fühlt sie sich nur wie eine Station an, die Subaru abklappert – wenn auch ziemlich oft. Und während ich bei Ram nicht mal den Eindruck habe, dass sie wirklich etwas Wichtiges zur Handlung beiträgt, ist der Biestmensch Garfield[5] leider relativ schlecht geschrieben und kam bei mir nicht über »wandelndes Klischee« hinaus; ironischerweise meint er sogar selbst, er würde erst handeln, dann denken. Beatrice, die bislang eine kuriose und undurchschaubare Figur war, wird zwar etwas mehr beleuchtet, muss aber leider zu früh für großes zwischenmenschliches Drama herhalten – ein Schuss, der nach hinten losgeht, weil sie dafür noch nicht genug ausgearbeitet ist.
Neben Subaru sind eigentlich nur zwei Figuren interessant: Kremaldys Dorfälteste Ryuzu, deren Stimme und Gebaren zunächst so gar nicht zu ihrem mädchenhaften Äußeren passen wollen, die aber einen so obskuren wie interessanten Hintergrund besitzt. Und Roswall, der in Staffel 1 lediglich ein mysteriöser Lord mit skurriler Aussprache war, gibt nun Motive und Ansichten preis, die bei etlichen Zuschauern für Entsetzen sorgen dürften – mich eingeschlossen.
Ansonsten stehe ich bei diesem Werk vor einem interessanten Problem: Ich kann mich nicht daran erinnern, Standbilder oder Speedlines gesehen zu haben. Vielleicht gibt es ja welche, aber sind sie mir glatt entgangen. Das Animationslevel ist jedenfalls ziemlich ordentlich, speziell bei den wenigen Kämpfen, die aber nicht alle gelungen inszeniert sind – zwei sind regelrecht langweilig. Hinsichtlich Inszenierung schießt die Regie allerdings ein paar heftige Kaliber Richtung Publikum: Das fängt schon mit hektischen Bildabfolgen während ein paar Szenen an, während eine spätere ein bisschen wie ein alter Film wirkt, begleitet von einer unheimlich klingenden Spieldose. Diese herausragende Szene wird eigentlich noch von einer übertroffen, die aus der Sichtweise von Subaru gezeigt wird – während er durch die Gegend geschleift und geschleudert wird.
Die überwiegend orchestrale Musikuntermalung ist großartig, auch wenn das beim Anschauen nur teilweise auffällt. Bemerkenswert sind die atmosphärischen Klänge, die nur bedingt zum gezielten Anhören taugen, aber ein Gros der unheimlichen Szenen und Dialoge zwischen Subaru und Echidna vorzüglich untermalen; als Anhörproben empfehle ich Stücke wie »A Prelude to Ominousness«, »The Graveyard of Witches«, »Echidna’s Tea Party« und »Sounds of Gloom«. Die Grundstimmung ist überwiegend unheimlich oder melancholisch, Bombastisches wie »The Breath of a Vow« oder »Battle Beasts« gehört zu den Ausnahmen. Mein Favorit ist allerdings das wunderschöne »Mother« (mitunter auch als »Take Care« bezeichnet), das die beste Szene der vierten Episode enorm aufwertet. Mit 41 Titeln ist der Soundtrack der zweiten Staffel jedenfalls nicht gerade schwach aufgestellt, und bei dieser überwiegend guten Auswahl habe ich auch kein Problem damit, die Stücke im zweiten Teil nochmal zu hören – na ja, außer vielleicht beim etwas kitschigen »Your Voice«.
Fazit:
Re:Zero ist wie ein Drahtseilakt – ein Akt des Unbegreiflichen und des Wahnsinns. Immer wieder kommt der Akteur ins Straucheln und stürzt bei manchen Kunststücken fast schon ab. Den einen raubt es den Atem, während andere sich fragen werden, ob der Typ da oben nicht ganz glatt ist – zumal er auch noch ständig umdreht, um es besser zu machen. Und manche gehen gleich gar nicht zu dieser Vorstellung, die in meinen Augen gelungener ist als die letzte, weil man zwei entscheidende Schwachpunkte ausgebessert hat: Einerseits hat Subarus Verhalten viel von seiner Zufälligkeit verloren und wirkt nicht mehr so extrem, andererseits gönnt man den Zuschauern durch Abschnitte mit subtilerer Erzählweise etwas Abwechslung.
Randnotizen:
Die verlinkten Episodenkommentare enthalten natürlich Spoiler, Lesen also auf eigene Gefahr.
[1] Kommentar zu Episode 1
[2] Diese genannte Szene war in der regulären Ausstrahlung der ersten Staffel nicht enthalten, wurde aber beim sogenannten »Director’s Cut« als letzte Szene hinzugefügt – sicherlich zum Ankurbeln des Hypes, schließlich lag der Ausstrahlungszeitpunkt nur wenige Monate vor dem der zweiten Staffel.
[3] Damit sind u. a. Biestmenschen oder Halbelfen (wie z. B. Emilia) gemeint; im Englischen findet man als Begriff oft "demihuman".
[4] Kommentar zu Episode 4
[5] Etliche Quellen verwenden als Namen »Garfiel«, die japanische Schreibweise ergibt aber »Gaafiirudo«.
Update 20.01.2020 22:00: Fehlerkorrekturen – was auch sonst …
Beitrag wurde zuletzt am 20.01.2021 22:00 geändert.
Kommentare
der stellt sich echt dumm an.
man könnte meinen, dass er durch die vielen Tode ein bisschen schlauer werden würde, dann wäre die ganze Geschichte auch ein bisschen besser.
das könnte fast wie Death Note sein.
Ich meine, zwangsläufig vergleicht man sich ja damit, wie es wäre wenn man selbst in der Situation ist und wenn man die Möglichkeit hat, dass man durch den Tod quasi nicht stirbt.
dann ist die gefährlichste Waffe gegen einen eigentlich nur die Folter und vielleicht noch die Langeweile; also eingesperrt sein.
Aber er scheint irgendwie sich nicht so richtig auf die Intrigenspiele die der Anime verfolgt einlassen zu können.
ab Anfang Folge 12, wenn er mal wieder neben Emillia aufwacht, denkt man sich dann auch nur noch so: "ach lass sie liegen..."