Yodel no Onna: Tenkiyohou Shibata Rie-hen (2018)

Allein schon der eröffnende Screen ist eine ziemliche Frechheit: vor einem schneebedeckten alpinen Höhenzug mit einer in der Talebene gelegenen Großstadt, natürlich abfotografiert und animemäßig bearbeitet, werden in diese mit dickem schwarzen Stift ungelenk ein paar Häuserblocks und sonstige Gebäude reingemalt, möglichst unpassend und unharmonisch. Das Auge hat sich noch nicht von diesem Schock erholt, da ertönt auch schon ein Alphorn, und ein riesiger, blumenumkränzter Frauenkopf erhebt sich über dem Horizont, während in der Bildschirmmitte die Information "Wettervorhersage" eingeblendet wird.

Ohne weitere Vorwarnung beginnt die in bäuerlicher Tracht gekleidete "Jodelfrau" zu singen und zu jodeln, mit einem Text, den ich leider nur halb verstehe, und unterstreicht ihre Performance durch einen wackeligen Hüftschwung, den ihr der Computer verpasst hat. Weitere Figuren resp. deren Köpfe bereichern das Set und schunkeln mit unverändert festgetackertem Grinsen durch die Sendung, währenddessen in der unteren Bildhälfte die Wetterdaten des nächsten Tages bekanntgegeben werden.

Der Infotext auf Youtube belehrt den ratlosen Zuschauer:

(übersetzt mit freundlicher Unterstützung von DeepL)

Der Schrecken dieser ganz eigenen Wettervorhersage erstreckt sich über 80 Sekunden. Wie man unschwer am "Charakterdesign" erkennen kann, entstammt dieses Werk dem völlig verdrehten Kopf von Takashi Taniguchi, dem die Animewelt auch den sprechenden Furz zu verdanken hat.

Keine Ahnung, wie die Japaner sowas aushalten …