Hi Score Girl II (2019)

Staffel 1, dann OVA und dann Staffel 2 sind durchgehend quasi eine Story. Wenn dann sollte man also alles gesehen haben.

An die OVA anknüpfend, die genausogut als die ersten drei Episoden dieser Staffel betrachtet werden können, erreicht die Dreiecksbeziehung zwischen den jungen Spieleenthusiasten ihren emotionalen Höhepunkt, wobei sie dank inhaltlicher Erweiterungen sowie gereiften Charakteren qualitativ die erste Staffel überflügelt.

Wo dort der Hauptcharakter Haruo durch seine unreifen, unsicheren Reaktionen auf jegliche romantische Gesten diese Szenen regelmäßig atmosphärisch störte, das Tempo drosselte und in seiner fehlenden Entwicklung mit den Augen rollen ließ, zeigt er hier ein erwachseneres Verhalten, sodass die Beziehung flüssiger voranschreitet und an emotionaler Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus spielen die Nebencharaktere eine größere Rolle, welche nicht nur aufgrund verständlicher, eigenständiger Motivationen Sympathieträger sind, sondern auch aktiv die Romanze beeinflussen und inhaltlich ausbauen. Diese Entwicklung macht sich ebenfalls positiv in der Art des Humors bemerkbar. Eintönige, stumpfe Gewaltanwendungsgags seitens der Mädchen gegenüber dem Protagonisten tauchen seltener auf und der Humor wirkt atmosphärisch kohärenter.
Insgesamt erhält die Geschichte so einen bedeutungsvolleren Ton, wovon wiederum die Fighting-Game-Sequenzen profitieren, da sie durch dieses Umfeld ebenfalls bedeutsam erscheinen und den Zuschauer stärker fesseln können als in der Season zuvor.
Allerdings kann sich die Serie vieler Schwächen des Vorgänger nicht entledigen. Die wegen ihrer Stummheit zu inaktive Ono, schlecht platzierte, überzeichnete Aktionen sowie eine die Grenzen der Glaubwürdigkeit zu sehr sprengende Melodramatik bleiben bestehen und schwächen stets die Atmosphäre ab, sobald sie auftreten.