SlaughtertripV.I.P.
#1Der gedankenversunkene Blick eines Mädchens, das auf der Suche ist, läutet diesen Film ein. Doch was sie zu finden erhofft, ist so weit entfernt wie der strahlend blaue Himmel. Die wehmütige Grundstimmung wird durch die sanften Klänge von Bläsern und Streichern erzeugt, bis eine wummernde Bassgitarre den Ton angibt. Menschen mit einem empfindlichen Gehörsinn sollten sich auf etwas gefasst machen, denn hier regiert der Rock 'n' Roll!
Kann sich noch jemand an den Grunge erinnern? An den bewusst hässlichen, aber authentischen Bruder des geschminkten und mit einem Sektglas in der Hand haltenden und von Frauen umringt in einem Swimmingpool sitzenden Glam Metal? An jenes Musikgenre, das für kurze Zeit so gehypt war, dass sogar eine »Hype!« betitelte Dokumentation gedreht wurde? Der Hauptcharakter Aoi Aioi (Zungenbrecheralarm!) personifiziert das Lebensgefühl dieses hoffentlich noch nicht vergessenen Musikgenres. Sie ist melancholisch, immer schlecht gelaunt, stößt andere Menschen von sich ab, hat einen Blick drauf, der förmlich nach »Geh weg!« schreit und ist irgendwie anti. Und sie spielt Bass. Sogar Ted Mosby aus »How I Met Your Mother« hatte eine Bassspielerin vor Augen, wenn er seine Traumfrau beschrieben hat. Aoi ist somit genau die richtige Frau für jene Männer, denen Modepüppchen schon immer wie Lebewesen von einem anderen Stern vorkamen. Dieser Film zeigt jedoch keine Verwandlung von einem grummeligen Teenie-Girl zu einer von einem strahlenden Prinzen geretteten Dauergrinserin, sondern bleibt sich bis zum Schluss stets treu, wodurch nicht nur Aoi, sondern der ganze Film so sympathisch ist und bleibt. Obwohl es hier mehrere Liebeskonstellationen gibt – z. B. einseitige und beidseitige Liebe, gescheiterte Liebe oder auch ein »Ältere Frau, jüngerer Mann«-Szenario –, steht hier eine ganz besondere Form der Liebe im Mittelpunkt: Geschwisterliebe.
Akane ist die große Schwester von Aoi. In vielen Szenen, die 13 Jahre vor der Hauptstory spielen, erkennt man deutlich, wie liebevoll sie sich immer um ihre kleine Schwester gekümmert hat. Ihr Leben hätte kaum schöner sein können. Nicht nur hatte sie eine intakte Beziehung zu Aoi, sondern war auch noch mit dem Gitarristen Shinnosuke »Shinno« Kanamuro zusammen. Welche Jugendliche träumt nicht zumindest kurz einmal davon, mit einem Musiker zusammen zu sein und den Rock-'n'-Roll-Lifestyle zu leben? Der Tod ihrer beider Eltern beendete jedoch ihre Zeit der unbekümmerten Glückseligkeit und gleichzeitig auch ihre Zukunftsträume. Sie hatte eigentlich vor, zusammen mit Shinnosuke nach Tokio zu gehen. Doch weil sie ihre kleine Schwester nicht alleine lassen konnte, blieb sie bei ihr, und Shinnosuke, der seinen Lebenstraum auch weiterhin erfüllen wollte, ging ganz alleine – zu seinem Bedauern ohne die Unterstützung der Liebe seines Lebens – in die Großstadt.
Ein Pech führte zum nächsten: Zunächst der Unfall der Eltern, der dazu führte, dass Akane und Shinnosuke ihren gemeinsamen Traum begraben mussten, und danach Shinnosukes gescheiterte Karriereziele, die zu einer Verwandlung führten … einer Verwandlung von einem ambitionierten, unbekümmerten und fröhlichen Oberschüler zu einem unzufriedenen und sich selbst aufgegebenen jungen Mann ohne Perspektiven. Frust baute sich auf.
Dass Aoi zu dem »Grunge-Girl« wurde, das sie heute ist, hat ebenfalls mit dem Unfall und den Folgen davon zu tun. Es bedarf keiner Diagnose eines studierten Psychologen, um schlusszufolgern, dass der Tod beider Elternteile ein kleines Mädchen hart trifft. Doch ist es die nun kaputte Beziehung zu ihrer großen Schwester, die für ihre anhaltend schlechte Laune sorgt. Weil Akane nach dem Tod ihrer Eltern auf sie aufpassen musste, gibt sie sich die Schuld daran, dass ihre Schwester ihre Träume aufgeben musste. Sie möchte deshalb nach ihrem Schulabschluss fortziehen, um Akane kein Klotz am Bein mehr zu sein. Sie möchte, dass Akane ihr Leben lebt, ohne sich von ihr einzuschränken. Mit scharfen Worten kritisiert sie ihre Schwester dafür, dass sie aus Rücksicht auf andere immer wieder Entscheidungen trifft, die sie später bereut, und sie sagt, dass sie niemals so werden möchte wie sie. In Wahrheit jedoch ist sie nur unglücklich über die Entwicklung ihrer beider Leben und ihrem Gefühl, sie sei der Grund dafür, dass Akane sich nie hat verwirklichen können. Frust baute sich auf – wieder.
Frust und Reue sind zentrale Themen dieses Films. Mit dem Auftauchen des 18-jährigen Shinno, der aus der Zeit des Unfalls vor 13 Jahren stammt, wird ein Fantasy-Element eingeführt, damit die Charaktere ihrer Frust und ihrer Reue auf den Grund gehen und sich diesen negativen Emotionen stellen können. Besonders interessant ist hierbei der verbale Konflikt zwischen dem jungen Shinno und seinem 31-jährigen Ich. Während der eine mit Hoffnung und Tatendrang erfüllt ist und nicht fassen kann, was aus ihm in nur 13 Jahren geworden ist bzw. werden soll, ist der andere zwar weitaus pessimistischer, doch auch bodenständiger und möchte dem unerfahrenen Shinno die Realität des Lebens, die nicht immer wunschgemäß verläuft, verdeutlichen und ihm die rosarote Brille von der Nase absetzen.
Um Shinno wieder in seine Zeit zurückzubringen, muss der gegenwärtige Shinnosuke mit Akane zusammengebracht werden. Doch das gestaltet sich nicht so einfach, denn Aoi verliebt sich in den jungen Shinno. Dabei baut sich noch mehr Frust auf, denn sie kann es einfach nicht fassen, was aus Shinno geworden ist. Und sie gibt Akane, deren Beziehung zu ihr gerade ohnehin nicht die beste ist, die Schuld daran. Wäre sie damals mit ihm nach Tokio mitgegangen, würde er heute ein glücklicher und zufriedener Mann sein. Und hier sind wir wieder bei der Ausgangssituation, dass sich Aoi die Schuld daran gibt, dass es überhaupt dazu gekommen ist, dass Akane mit Shinnosuke nicht nach Tokio mitgehen konnte. So frustriert die Charaktere vielleicht sein mögen, so stark ist auch die Liebe in ihnen, die sie vorantreibt. Im Fall von Aoi ist dieser Film ein Kampf der Liebe und die Frage, ob sie für Shinno oder für ihre Schwester stärkere Gefühle hegt.
Weg von der Liebe, hin zur Musik (also doch im entferntesten Sinn bei der Liebe bleiben …)
Der Film rockt – so viel ist klar. Aber er »enkat« auch. Mit Dankichi Nitobe gibt es nämlich einen waschechten Enka-Sänger zu hören. Weil ich mich damit aber null auskenne, rede ich jetzt wieder über Rock. Für ein gewisses Maß an Authentizität ist gesorgt. Shinno spielt eine Gitarre der Marke Gibson. Ähnlich wie schon B.B. King vor gut 70 Jahren seiner Gibson-Gitarre einen Namen gegeben hat – nämlich Lucille* –, gab auch Shinno seiner Gitarre den Namen einer Frau: Akane Special. Aoi hingegen spielt eine Bassgitarre der Marke Epiphone. Wem technische Daten schnuppe sind, der kann sich natürlich gänzlich an der Musik erfreuen. Das rockige Stück »Gandhara« geht gut nach vorne und ist vielleicht fast schon zu straightforward, aber dennoch – oder vielleicht gerade deswegen? – ein kleiner Ohrwurm. Wenn man Shinnosuke ein akustisches Stück vortragen hört, ist die Stimmung anfangs rührselig, bis sie beim Auftauchen von Akane umschlägt und zuerst romantisch bis letztendlich auf erheiternde Weise albern wird. Ebenfalls zur Authentizität trägt der Gesang der deutschen Synchronsprecher bei. Diese singen zwar nicht so perfekt wie ihre japanischen Pendants, doch das ist mir wesentlich lieber als der in vielen Animes vorkommende perfekte und deshalb unperfekte Gesang, dessen ganze Natürlichkeit von Autotune und Konsorten geraubt wird.
*Die Geschichte von Lucille möchte ich jedem Musikinteressierte ans Herz legen.
Was die Augen hier zu sehen bekommen, ist eines Kinofilmes aus dem Jahr 2019 würdig. Die ganzen Details, auf die man hier vermutlich penibel geachtet hat, lassen die Musikinstrumente und die Verstärker noch echter wirken, wodurch diese zu einem wahren Blickfänger werden und auf eine etwas andere Weise erstrahlen als z. B. dieser etwas abgedunkelte Raum durch das Sonnenlicht. Huch, was ist das? Wird der Anime mittendrin zu einem Live-Action-Movie? Nein, das sind einfach nur die wunderschönen fotorealistischen Hintergründe.
»Ein Frosch, der im Brunnen sitzt, kennt zwar das weite Meer nicht, doch dafür kennt er das Blau des Himmels.«
Am Schluss sieht man sogar wortwörtlich »Her Blue Sky«. Doch um zu wissen, was das wahre Blau des Himmels ist, muss man sich den Film ansehen. Bis es zu diesem Moment kommt, kann man die vielen Seiten dieses Films genießen: das packende Drama, die bedrückende Melancholie, die herzergreifende Liebe … und natürlich die Musik.
Kann sich noch jemand an den Grunge erinnern? An den bewusst hässlichen, aber authentischen Bruder des geschminkten und mit einem Sektglas in der Hand haltenden und von Frauen umringt in einem Swimmingpool sitzenden Glam Metal? An jenes Musikgenre, das für kurze Zeit so gehypt war, dass sogar eine »Hype!« betitelte Dokumentation gedreht wurde? Der Hauptcharakter Aoi Aioi (Zungenbrecheralarm!) personifiziert das Lebensgefühl dieses hoffentlich noch nicht vergessenen Musikgenres. Sie ist melancholisch, immer schlecht gelaunt, stößt andere Menschen von sich ab, hat einen Blick drauf, der förmlich nach »Geh weg!« schreit und ist irgendwie anti. Und sie spielt Bass. Sogar Ted Mosby aus »How I Met Your Mother« hatte eine Bassspielerin vor Augen, wenn er seine Traumfrau beschrieben hat. Aoi ist somit genau die richtige Frau für jene Männer, denen Modepüppchen schon immer wie Lebewesen von einem anderen Stern vorkamen. Dieser Film zeigt jedoch keine Verwandlung von einem grummeligen Teenie-Girl zu einer von einem strahlenden Prinzen geretteten Dauergrinserin, sondern bleibt sich bis zum Schluss stets treu, wodurch nicht nur Aoi, sondern der ganze Film so sympathisch ist und bleibt. Obwohl es hier mehrere Liebeskonstellationen gibt – z. B. einseitige und beidseitige Liebe, gescheiterte Liebe oder auch ein »Ältere Frau, jüngerer Mann«-Szenario –, steht hier eine ganz besondere Form der Liebe im Mittelpunkt: Geschwisterliebe.
Akane ist die große Schwester von Aoi. In vielen Szenen, die 13 Jahre vor der Hauptstory spielen, erkennt man deutlich, wie liebevoll sie sich immer um ihre kleine Schwester gekümmert hat. Ihr Leben hätte kaum schöner sein können. Nicht nur hatte sie eine intakte Beziehung zu Aoi, sondern war auch noch mit dem Gitarristen Shinnosuke »Shinno« Kanamuro zusammen. Welche Jugendliche träumt nicht zumindest kurz einmal davon, mit einem Musiker zusammen zu sein und den Rock-'n'-Roll-Lifestyle zu leben? Der Tod ihrer beider Eltern beendete jedoch ihre Zeit der unbekümmerten Glückseligkeit und gleichzeitig auch ihre Zukunftsträume. Sie hatte eigentlich vor, zusammen mit Shinnosuke nach Tokio zu gehen. Doch weil sie ihre kleine Schwester nicht alleine lassen konnte, blieb sie bei ihr, und Shinnosuke, der seinen Lebenstraum auch weiterhin erfüllen wollte, ging ganz alleine – zu seinem Bedauern ohne die Unterstützung der Liebe seines Lebens – in die Großstadt.
Ein Pech führte zum nächsten: Zunächst der Unfall der Eltern, der dazu führte, dass Akane und Shinnosuke ihren gemeinsamen Traum begraben mussten, und danach Shinnosukes gescheiterte Karriereziele, die zu einer Verwandlung führten … einer Verwandlung von einem ambitionierten, unbekümmerten und fröhlichen Oberschüler zu einem unzufriedenen und sich selbst aufgegebenen jungen Mann ohne Perspektiven. Frust baute sich auf.
Dass Aoi zu dem »Grunge-Girl« wurde, das sie heute ist, hat ebenfalls mit dem Unfall und den Folgen davon zu tun. Es bedarf keiner Diagnose eines studierten Psychologen, um schlusszufolgern, dass der Tod beider Elternteile ein kleines Mädchen hart trifft. Doch ist es die nun kaputte Beziehung zu ihrer großen Schwester, die für ihre anhaltend schlechte Laune sorgt. Weil Akane nach dem Tod ihrer Eltern auf sie aufpassen musste, gibt sie sich die Schuld daran, dass ihre Schwester ihre Träume aufgeben musste. Sie möchte deshalb nach ihrem Schulabschluss fortziehen, um Akane kein Klotz am Bein mehr zu sein. Sie möchte, dass Akane ihr Leben lebt, ohne sich von ihr einzuschränken. Mit scharfen Worten kritisiert sie ihre Schwester dafür, dass sie aus Rücksicht auf andere immer wieder Entscheidungen trifft, die sie später bereut, und sie sagt, dass sie niemals so werden möchte wie sie. In Wahrheit jedoch ist sie nur unglücklich über die Entwicklung ihrer beider Leben und ihrem Gefühl, sie sei der Grund dafür, dass Akane sich nie hat verwirklichen können. Frust baute sich auf – wieder.
Frust und Reue sind zentrale Themen dieses Films. Mit dem Auftauchen des 18-jährigen Shinno, der aus der Zeit des Unfalls vor 13 Jahren stammt, wird ein Fantasy-Element eingeführt, damit die Charaktere ihrer Frust und ihrer Reue auf den Grund gehen und sich diesen negativen Emotionen stellen können. Besonders interessant ist hierbei der verbale Konflikt zwischen dem jungen Shinno und seinem 31-jährigen Ich. Während der eine mit Hoffnung und Tatendrang erfüllt ist und nicht fassen kann, was aus ihm in nur 13 Jahren geworden ist bzw. werden soll, ist der andere zwar weitaus pessimistischer, doch auch bodenständiger und möchte dem unerfahrenen Shinno die Realität des Lebens, die nicht immer wunschgemäß verläuft, verdeutlichen und ihm die rosarote Brille von der Nase absetzen.
Um Shinno wieder in seine Zeit zurückzubringen, muss der gegenwärtige Shinnosuke mit Akane zusammengebracht werden. Doch das gestaltet sich nicht so einfach, denn Aoi verliebt sich in den jungen Shinno. Dabei baut sich noch mehr Frust auf, denn sie kann es einfach nicht fassen, was aus Shinno geworden ist. Und sie gibt Akane, deren Beziehung zu ihr gerade ohnehin nicht die beste ist, die Schuld daran. Wäre sie damals mit ihm nach Tokio mitgegangen, würde er heute ein glücklicher und zufriedener Mann sein. Und hier sind wir wieder bei der Ausgangssituation, dass sich Aoi die Schuld daran gibt, dass es überhaupt dazu gekommen ist, dass Akane mit Shinnosuke nicht nach Tokio mitgehen konnte. So frustriert die Charaktere vielleicht sein mögen, so stark ist auch die Liebe in ihnen, die sie vorantreibt. Im Fall von Aoi ist dieser Film ein Kampf der Liebe und die Frage, ob sie für Shinno oder für ihre Schwester stärkere Gefühle hegt.
Weg von der Liebe, hin zur Musik (also doch im entferntesten Sinn bei der Liebe bleiben …)
Der Film rockt – so viel ist klar. Aber er »enkat« auch. Mit Dankichi Nitobe gibt es nämlich einen waschechten Enka-Sänger zu hören. Weil ich mich damit aber null auskenne, rede ich jetzt wieder über Rock. Für ein gewisses Maß an Authentizität ist gesorgt. Shinno spielt eine Gitarre der Marke Gibson. Ähnlich wie schon B.B. King vor gut 70 Jahren seiner Gibson-Gitarre einen Namen gegeben hat – nämlich Lucille* –, gab auch Shinno seiner Gitarre den Namen einer Frau: Akane Special. Aoi hingegen spielt eine Bassgitarre der Marke Epiphone. Wem technische Daten schnuppe sind, der kann sich natürlich gänzlich an der Musik erfreuen. Das rockige Stück »Gandhara« geht gut nach vorne und ist vielleicht fast schon zu straightforward, aber dennoch – oder vielleicht gerade deswegen? – ein kleiner Ohrwurm. Wenn man Shinnosuke ein akustisches Stück vortragen hört, ist die Stimmung anfangs rührselig, bis sie beim Auftauchen von Akane umschlägt und zuerst romantisch bis letztendlich auf erheiternde Weise albern wird. Ebenfalls zur Authentizität trägt der Gesang der deutschen Synchronsprecher bei. Diese singen zwar nicht so perfekt wie ihre japanischen Pendants, doch das ist mir wesentlich lieber als der in vielen Animes vorkommende perfekte und deshalb unperfekte Gesang, dessen ganze Natürlichkeit von Autotune und Konsorten geraubt wird.
*Die Geschichte von Lucille möchte ich jedem Musikinteressierte ans Herz legen.
Was die Augen hier zu sehen bekommen, ist eines Kinofilmes aus dem Jahr 2019 würdig. Die ganzen Details, auf die man hier vermutlich penibel geachtet hat, lassen die Musikinstrumente und die Verstärker noch echter wirken, wodurch diese zu einem wahren Blickfänger werden und auf eine etwas andere Weise erstrahlen als z. B. dieser etwas abgedunkelte Raum durch das Sonnenlicht. Huch, was ist das? Wird der Anime mittendrin zu einem Live-Action-Movie? Nein, das sind einfach nur die wunderschönen fotorealistischen Hintergründe.
»Ein Frosch, der im Brunnen sitzt, kennt zwar das weite Meer nicht, doch dafür kennt er das Blau des Himmels.«
Am Schluss sieht man sogar wortwörtlich »Her Blue Sky«. Doch um zu wissen, was das wahre Blau des Himmels ist, muss man sich den Film ansehen. Bis es zu diesem Moment kommt, kann man die vielen Seiten dieses Films genießen: das packende Drama, die bedrückende Melancholie, die herzergreifende Liebe … und natürlich die Musik.
Beitrag wurde zuletzt am 03.06.2021 22:07 geändert.
Kommentare
Ich stehe nicht auf solchen infantil gestalteten Action-Kram, wie ihn der Movie zum Ende hin aufzeigt, wie das alberne Herumspinnen mit irgendwelchen Dingen, wie der albernen Hand und einen kindisch auftretenden Power-Ranger-Protogonisten, so wie es bei den meisten, zumeist auf Harem basierenden Action-Anime zutreffend ist. Das ist billig, keineswegs subtil und seriös. Das ist Kinderprogramm. Anstatt solchen Kinderkram auf die Leinwand zu werfen, sollen die Macher sich mehr auf ernsthafte Action-Umsetzungen konzentrieren, welche auch die gescheiten Altersgruppen ansprechen können. Kara no Kyoukai ist dafür geradezu ein Paradebeispiel.
Der ganze Rummel um E-Bass-Klänge, die zudem in überzogener Empfängerdynamik meinen empfindlichen Gehörsinn penetrieren, unterdessen so manche Konversation in der viel zu breiten Dynamik untergeht und die bäuerliche Idylle haben mein Gemüt in Desinteresse schwelgen lassen. Der viel zu unleserliche Untertitel, der einzig auf dunklen Hintergründen zu deuten ist, hat sein Übriges dazu beigetragen.
Tatsächlich habe ich nicht damit kalkuliert, dass ich einen Film, den ich schon 35 Minuten geduldet habe, ernsthaft hinschmeiße. Hello World* ist schon eine Enttäuschung gewesen. Diese hier zwei zu viel.
* Bezogen auf den subtilen Nonsens typischer infantiler Action-Anime ab der Mitte des Anime.