Queen Zaza: Die letzten Drachenfänger (2020)

Kuutei Dragons / 空挺ドラゴンズ

Rezensionen – Queen Zaza: Die letzten Drachenfänger

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Queen Zaza: Die letzten Drachenfänger“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Nova Lunaris#1
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
Über die Animeumsetzung habe ich mich sehr gefreut, da ich eigentlich nicht damit gerechnet habe das der Manga eine Umsetzung bekommt. Allerdings muss ich sagen, das in dem Anime wieder CGI verwendet wird.

Also worum geht es überhaupt? Im Grunde schauen wir der Crew der Queen Zaza zu, wie sie Drachen fangen und sich mit den Problemen des Drachenjägeralltags rumschlagen. Außerdem dürfen wir beobachten wie diese Drachen zu köstlichen Mahlzeiten verarbeitet werden.
Die Handlung ist größtenteils episodisch gehalten und zieht sich mal über eine oder 2 bis 3 Folgen. Einen roten Faden gibt es also nicht. Es sei denn man sieht das Jagen von Drachen als roten Faden an.
Trotz des CGI´s haben mir die Animationen gefallen. Die Charaktere sehen toll aus und vor allem die Drachen glänzen im CGI. Besonders ist bei diesem Anime das die Drachenformen sich sehr stark von den uns bekannten Drachen unterscheiden und eher wie sehr spezielle Fische im Himmel aussehen. Auch bei den schon erwähnten Mahlzeiten aus Drachen läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Es hat mich schon im Manga erstaunt mit wieviel Liebe zum Detail der Autor die Rezepte darstellt, das ist im Anime nicht anders. Aber auch die wunderschönen Hintergründe sind toll animiert und strotzen nur so vor Farbe.
Kommen wir nun zu den Charakteren. Die Crew der Queen Zaza ist echt ein bunter Haufen und für jeden dürfte jemand dabei sein, mit dem er/sie sich identifizieren kann. Ich fand es unglaublich wie schnell mir die chaotische Crew ans Herz gewachsen ist. Meine persönliche Favoritin ist Vannabell, die kühle Schönheit mit dem Herz aus Gold.
Die Musik ist gut und passt gut zum Geschehen. Besonderen Eindruck haben aber die Geräusche der Drachen bei mir hinterlassen, die richtig schön erdig und tief rüberkommen. Da bekommt man glatt Gänsehaut.

Fazit
Ein schöner Anime für zwischendurch bei dem man nicht viel nachdenken muss und der mit lustigen Charakteren zu überzeugen weiß. Empfehlen würde ich dem Anime jeden der Drachen mag und gerne dem Treiben einer Chaotentruppe folgt. Abraten würde ich, wenn man mit CGI überhaupt nichts anfangen kann.
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Avatar: Sofian#2
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Feeling
Was tut man, wenn man eine Geschichte über Walfänger erzählen will, diese einem aber dann doch zu gewöhnlich sind? Richtig, man macht aus dem Schiff ein Luftschiff und aus dem Wal einen Drachen - mixt man nun noch einen Kochkurs mit hinein, hat man im Endeffekt das Grundrezept für Kuutei Dragons. Und es funktioniert.

Handlung
Die Handlung von Kuutei Dragons ist episodisch aufgebaut. Als kleinere Rahmenhandlung dient dabei die Integration der Hauptfigur Takita als Neuling in die Crew sowie die Entwicklung der sozialen Beziehungen zwischen ihr und der Crew, insbesondere zu den Drakern Mika und Vanabelle sowie dem ebenfalls neu auf das Schiff gekommenen Giraud.
Die Handlung selbst behandelt dabei meist in zwei Teilen erst die Jagd nach einem Drachen und später die Zubereitung sowie den Verzehr. Erst in der zweiten Hälfte des Animes kommen andere Handlungsstränge, die die Gefahren der Drachenjagd darstellen, dazu.

Dabei werden immer wieder Bezüge zum realen Walfang hergestellt, indem Handlungen auf Drachen hin adaptiert haben - so zum Beispiel das Auslassen von Tran oder das Ausheben von Spermaceti/Walrat (im Anime passenderweise Wyrmöl genannt) aus dem Drachenkopf, ebenso der Fang mit der Harpune.

Charaktere
Die Charaktere des Animes sind durchweg sympathisch. Das geht vom draufgängerischen Gourmet Mika, die neugierige Takita, die kühl-elegante Vanabelle über Giraud, der sich unbedingt beweisen will, und den Veteranen und Bootsmann Gibbs, bis in die Reihe der Nebencharaktere wie dem Brückentrio aus Navigator und amtierendem Kapitän Crocco, Rudergängerin Capella und Zahlmeister Lee oder anderen Drakern wie Niko, Oken oder Berko sowie dem Schiffskoch Yoshi. Ein wirklicher Unsympath ist in dem ganzen Ensemble nicht zu finden, der Fokus liegt aber eindeutig auf Takita, Mika und Giraud. Abwechslung bringen der zweiten Hälfte des Animes einige Charaktere wie Katja, Nanami und Ascella hinein, über die man einen Einblick in die Welt außerhalb der eisernen Wände der Quin Zaza bekommt.

Animation
Die Animationen sind größtenteils CGI, was mich in diesem Fall aber erstaunlich wenig stört, obwohl ich sonst absolut kein Freund von CGI bin. Aber insbesondere die Drachen, die sehr fremdartig wirken, machen Eindruck. Die Charaktere selbst sind durchaus abwechslungsreich, die Himmel samt Drachen sehen gut aus und insgesamt wirkt alles sehr stimmig, auch wenn die Bewegungen selbst cgi-typisch etwas hölzern wirken, gerade in Szenen, in denen die Charaktere in Nahaufnahme zu sehen sind. Da passt hin und wieder die Lippensynchro nicht ganz.


Musik
Das Intro reißt ebenso wie das Ending keine Bäume aus, aber es passt insgesamt zur Atmosphäre der Serie. Die Hintergrundmusik ist sehr stimmig und fällt nicht unangenehm auf.


Fazit
Kuutei Dragons ist ein Anime für Zwischendurch - leichtherzig, mit einer eher fröhlichen Grundstimmung, in dem man gemeinsam mit dem Hauptcharakteren neugierig darauf sein kann, wohin sie Wind und Schatten führen und was sie dort erwartet.
Beitrag wurde zuletzt am 14.07.2020 04:35 geändert.
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Avatar: Asane
Redakteur
#3
Wenn Walfänger ihrem blutigen Gewerbe nicht mehr auf offener See nachkommen können, begeben sie sich eben in die Lüfte und jagen mit praktisch der gleichen Methode Drachen. Bordkanone, Harpune und Lanze gehören mit zur technischen Grundausstattung. Eine Art Schlachtküche, in der die erlegten Exemplare verarbeitet werden, natürlich auch. Das ganze Drumherum ist eh das gleiche, und teilweise kommt sogar "Moby Dick"-Feeling auf.

Die Ausstattung des Personals wie auch die beeindruckend fetten Nieten des zeppelinartigen Luftschiffes verkünden laut und deutlich: Wir befinden uns in einer Welt der Retro-Technologie, in der auch der Gleitsegler aus »Nausicaa« nicht fehlen darf. (Über die Existenz dieselbetriebener Mini-Hubschrauber sehen wir mal großzügig hinweg.)

Was da durch die Lüfte schwebt (Aviator-Deutsch: "fährt"), erinnert bisweilen an das, was man so auch von »Last Exile« kennt, und die blondgezopfte Gretel, die man als erstes zu Gesicht bekommt und die auch sehr gut nach "Last Exile" gepasst hätte, nennt sich Takita, was irritierend männlich klingt. Sie ist ein Neuling auf der "Queen Zaza" (je nach Gusto auch "Quin Zaza"), besticht durch Ahnungslosig- und Tolpatschigkeit und versucht das durch Engagement und Begeisterung zu kompensieren.
Dazu ein Team aus taffen Frauen und "tollkühnen Männern in ihren fliegenden Kisten", womit auch Setting und Humor dieser Serie ausreichend charakterisiert wären. Falls es mal gerade nicht durch wabernde Wolken geht, erfreuen im Hintergrund märchenhafte Fantasy-Landschaften das Auge, während im Vordergrund der erwähnte Steam Punk dominiert, dessen heitere "Slice of Life"-Atmosphäre schon am relativ flächigen Charakterdesign mit abgeschwächten Outlines abzulesen ist. Alles jenseits der Personen ist am Computer entstanden und wird mit CGI betrieben. Das aber ziemlich gut.
Dem leichten Charakterdesign folgt auch der Humor, der angenehm trocken und selten überstrapaziert ist, bleibt aber natürlich im Rahmen bekannter Anime-Topoi. Die Prügeleien, in die die Mannschaft verstrickt wird, gestalten sich sehr Asterix-mäßig, und selbst die Luftpiraten scheinen vom gleichen Schlag zu sein: böser Blick, aber herzliche Natur. Der Pirat ist eben auch nur ein Mensch.

Sinn und Zweck der "Queen Zaza" und ihres Teams ist, die "Drachen" genannten Flugwesen abzufischen, die in erstaunlicher Zahl hoch oben in den Lüften segeln und die zur Gefahr für die Städte unten am Boden werden können. Wieso und warum wird nicht näher erklärt, nur daß sich mit den Viechern gutes Geld verdienen lässt und daß sie, so abgrundtief hässlich sie auch aussehen, sehr wohlschmeckend und bekömmlich sind.

Ganz der Tradition japanischer Animekultur verpflichtet, geht es die halbe Serie hindurch also hauptsächlich ums Essen und um unterschiedliche lokale Rezepte der Zubereitung. Dabei spart man nicht mit blutigen Details (das monströse Ding in der Mitte ist das Herz, das die Drachen zum Fliegen befähigt) in teils schockierender Offenheit, etwa wenn Mika und Takita in den aufgespalteten Kopf eines frisch erlegten Drachen einsteigen.

Dieser Anime ist also definitiv nichts für Vegetarier!

Was das "Design" dieser Viecher angeht, scheint man sich im nächsten Aquarium inspiriert zu haben. Rochen, Schleierschwanz und einige besonders hässliche Tiefseefische dürften Pate gestanden haben für etliche der Kreaturen, die man in diesem Anime bejagt. Wie auch dieser mutierte Maikäfer.

Zwar sind Drachenfleisch und -öl ziemlich begehrt in den Städten, die die "Queen Zaza" anfährt, die Mannschaft selber scheint dort aber weniger gelitten. Man könnte meinen, Drachenjäger seien die Parias unter den Fliegern, und – wer weiß – vielleicht ist das der Aspekt, den die Filmmusik unterstreichen will mit den seltsam orientalischen Klängen, die deutlich Klezmer-lastig sind. Und somit auch an die Juden der Diaspora erinnern, die damals für das wirtschaftliche Wohlergehen der Städte durchaus nützlich, aber ansonsten eher unbeliebt waren.

In der Mitte des Animes, wo es am ehesten zu erwarten war, kickt dann auch das Drama ein (wie man jenseits des Großen Teiches sagt) und die Ereignisse gestalten sich episodenübergreifend, wo man bisher immer nur den "Drachen des Tages" hatte. Teil 2 des Dramas stellt nochmal Takita in den Mittelpunkt, wo sie die Bekanntschaft mit einem sehr anhänglichen Wesen macht, was in den letzten beiden Folgen die Kitschgrenze unerwartet und deutlich überschreitet. Menschen, die sich für Seepferdchen und pinke Einhörner begeistern können, wird's aber gefallen.

Fazit:
Nette und im wesentlichen anspruchslose Serie für nebenher, die sich aber keine groben Schnitzer leistet und durch angenehme Charaktere glänzt. Ganz besonders angetan hat es mir das Skript, das geschickt und ungezwungen die Welt von "Kuutei Dragons" vorstellt, ganz beiläufig in Hintergrundgeschichten einführt und dabei alles Gekünstelte vermissen lässt. So entschwebt die "Queen Zaza" ins goldene Abendrot und mit ihr die kleine, resolute Ingenieurin Mayne, die für meinen Geschmack viel zu wenig Screentime erhalten hat.
Beitrag wurde zuletzt am 08.10.2022 04:00 geändert.
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