Ni no Kuni (2019)

二ノ国

Rezensionen – Ni no Kuni

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Ni no Kuni“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Asane
Redakteur
#1
Ach ja, ein Isekai. Hatten wir ja schon lang nicht mehr.

Diesmal zwei Welten, die miteinander verbunden sind, und zwischen denen Personen mit bestimmten Eigenschaften unter bestimmten Umständen wechseln können.

Einiges an der Welt der Jetztzeit erinnert an Shinkai, die makellosen Hochglanzansichten (ohne allerdings die typische Wärme auszustrahlen), die Protagonisten, die immer ein klein wenig zu distanziert und auch ein wenig zu erwachsen rüberkommen und es dem Zuschauer ein wenig schwer machen, Empathie und Interesse aufzubauen.

Die Gegenwelt vereint typische Fantasy-Elemente, sowohl ästhetisch-architektonisch wie auch seitens der Bevölkerung, wo nichts ausgelassen wird, was man nicht auch von Mittelaltermärkten kennen würde. Es schwirrt und wuselt geradezu von Mägden in linnen Röcken, von rauflustigen Söldnern in zwielichtigen Kaschemmen, von Bürgern, Händlern und Soldaten samt etlichen fremdartigen und tierähnlichen Wesen. Hier findet dann natürlich auch ein entsprechender Stilwechsel statt, weg von der immer etwas sterilen und unpersönlichen Großstadtkulisse hin zu der leuchtenden, farbenfrohen Geborgenheit eines Sehnsuchtsortes, wo die Welt noch in Ordnung ist.
All das wirkt wie typischer Ghibli (die Frauen und Mädchen folgen fast durchweg dem Schönheitsideal der Miyazaki-Filme), als sei "Iblard Jikan" eine Vorstudie dazu gewesen. Immerhin: die Kulisse bietet zwar ziemlich viel prototypisches Mittelalter, aber auch einige bemerkenswerte Abweichungen wie beispielsweise das Fantasy-Barock des Schlosses, das mit viel altägyptischen Elementen, Jugendstil à la Antoni Gaudì und Art Déco durchsetzt ist.

Das Auge ist so damit beschäftigt, diese pralle Schönheit aufzusaugen, dass man möglichweise gar nicht richtig bemerkt, wie dünn die erzählte Geschichte eigentlich ist. Große Überraschungen bleiben genauso aus wie drastische Gewaltdarstellungen, man möchte wohl auch das Prädikat "Familienfilm" nicht riskieren.
Und weil das so ist, sind auch die Soldaten der königlichen Wache nicht unbedingt die hellsten und agieren mehr so auf Räuber-Hotzenplotz-Niveau. Damit niemand ernstlich erschrecken muss. Den zentralen "Twist" riecht man von weitem, die Indizienlage ist nicht übermäßig kompliziert, und der Teil des Publikums, der das Grundschulalter noch nicht verlassen hat, wird die Logikbrüche, die sich ganz besonders am Ende des Films auftun, wohl gar nicht bemerken.

Die Filmmusik, die Ghibli-Hauskomponist Joe Hisaishi beigesteuert hat, verhält sich eher unauffällig, vermeidet allzu episches Auftreten und große Gesten, bleibt aber immer passend. Was man vom Ending-Song nicht unbedingt behaupten kann. Auch da hat man versucht, sich was von den letzten Shinkai-Filmen abzuschauen, was nach Meinung des Rezensenten wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge passt. Mir jedenfalls haben sich die Zehennägel hochgerollt.

Keine Frage, die Darstellung ist optisch auf höchstem Niveau, die Einfälle der Regie, wie man Leben und Dramatik in die Sache bringt, sind's auch, die Animation sowieso; und trotzdem fehlt etwas, um völlig glücklich damit zu sein. Das mag an den immer etwas distanziert wirkenden Personen liegen, an der etwas zu glatten Darstellung oder manch allzu plötzlich eintretenden Rettungen aus höchster Gefahr mittels Magie sowie den am Ende sich ergebenden Logikfehlern.

Trotzdem: ein schöner Film, der bei Massenszenen gerne auf CG vertraut, dies aber durch schnelle Gegenschnitte in herkömmliche Animationen gewissermaßen kompensiert. Man kann hier gerne den analytischen Verstand etwas schleifen lassen, denn das Auge allein ist genug mit Sehen beschäftigt.
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Avatar: SabriSonne
Redakteur
#2
Ni no Kuni - ein Film, bei dem man sich inständig wünscht ihn zu lieben, aber der einfach so viel falsch macht, dass es beinahe weh tut...


zur Handlung
Im Endeffekt ist die Handlung nicht schlecht, versteht mich nicht falsch. Das Setting ist nicht neu und hat schon mehrfach bewiesen, dass es wunderbar funktionieren kann, und auch Ni no Kuni macht im ersten Moment einen tollen Eindruck mit spitzen Graphik und schöner Musik. Und am Anfang war ich positiver Dinge, da die Grundidee sehr interessant wirkt. Bei genauerem Hinschauen und mit zunehmender Zeit merkt man jedoch, dass dies leider nicht über die zahlreichen Schwachpunkte der Handlung hinweg täuschen kann - allen voran: der Film hat keine Regeln und folgt ihnen auch nicht, und das ist für ein solches Filmformat, in denen sich zwei gegensätzliche Welten gegenseitig beeinflussen, tödlich. Der Film gibt keinerlei Informationen über die Regeln, in wiefern sich die beiden Welten beeinflussen, in wiefern sich Situationen beeinflussen, in wiefern Personen miteinander zusammenhängen - all das erfährt man immer erst, wenn der Film wortwörtlich meint, er braucht es genau in einem gewissen Moment, um die Story weiterzuführen. Die Regel kommt immer genau in dem Moment, in dem die Handlung einen Plot Twist oder einen Hauch an Beweggrund braucht, und das funktioniert so einfach nicht!!

Somit verpuffen so ziemlich alle Emotionen, falls überhaupt groß welche da sind, denn wirklich Sorgen machen sich die Figuren nicht wirklich. Keiner hinterfragt irgendetwas, die beiden Hauptcharaktere "spielen" ihre Rolle als gäbe es nichts selbstverständlicheres auf der Welt, als in eine mittelalterliche Fantasy-Welt zu stürzen. Dadurch wird ein Großteil ihrer Aktion einfach unglaubwürdig. Zusätzlich fehlen dadurch auch an vielen Stellen die passenden Emotionen, auch Beweggründe werden vollkommen unlogisch bis gar nicht präsentiert.
Woher kommt der plötzliche Sinneswandel von Haru? Warum hat Yu plötzlich den Drang, die Prinzessin über seine beste Freundin zu stellen und sie um jeden Preis zu beschützen? Warum sucht Haru am Ende nicht verzweifelt nach Yu? Warum hat Yu als Charakter keinen finalen Abschluss? Wer war dieser alte Mann? Was hat es mit dieser Legende vom Superritter auf sich?

Im Endeffekt hat man bei der Handlung eher das Gefühl, dass der Film versucht, alle möglichen Storyelemente, die gut zum Genre passen würden, abzuklappern - Dreiecksbeziehung, der Super-ich-nehme-Rache- Bösewicht und "ach ja, haben wir schon die besten Freunde gegeneinander aufgehetzt?!". Und leider macht das der Film so unlogisch und ohne Sinn und Verstand, dass es am Ende fast keinen Spaß mehr gemacht hat, das Ding anzuschauen - es bleiben einfach zu viele Fragen offen.

So auch die Verbindung der beiden Welten über ihre Figuren. Was mich sehr störte, war die Tatsache, dass einige Figuren offensichtlich miteinander zusammen hingen, bei anderen Figuren merkt man das überhaupt nicht. Als hätte man nur bei handlungsentscheidenden Figuren das Prinzip der Figurenverbindung aufgegriffen und bei weniger wichtigen überhaupt nicht. Für mich sehr unlogisch, wenn das das Grundkonzept der Handlung darstellen soll...!


zu den Charakteren
Kommen wir zu einem kleinen Lichtblick (obwohl sämtliche Beweggründe mangelhaft ausgebaut sind!) - Yu und Haru. Erstmal war ich sehr überrascht, dass Yu die Hauptfigur ist, obwohl Haru die klassischen Klischees für den Helden einer Fantasy-Geschichte mitbringt. Und am Anfang waren beide Figuren wunderbar sympathisch, auch die Handlung verspricht am Anfang interessant zu werden. Einige Elemente sind spannend und interessant, doch im Endeffekt funktioniert es kaum, und das nicht nur wegen der oben genannten Handlungsfehler. Problem wird mit Fortschreiten des Films immer mehr, dass Emotionen und Logik fehlen. Yu und Haru fallen in eine Fantasy-Welt, was Haru wie jeder normal denkender Mensch sofort als eine Art Traum abtut. Yu hingegen hält alles relativ schnell für wahr, versteht die Regeln dieser Welt sofort (teilt sie aber weder mit Haru noch mit dem Zuschauer!) und nimmt alles für absolut selbstverständlich. Nie wird hinterfragt, warum gerade die beiden in der Welt gelandet sind - nie wird hinterfragt, welche Rolle sie zu spielen haben - nie wird nach Antworten oder Lösungen gesucht. Stattdessen lassen sich die Figuren einfach von den Ereignissen mitziehen, entdecken per Zufall neue Eigenschaften oder Regeln - und das geht in einem Fantasy-Anime in dieser Art nicht! Wir als Zuschauer kennen die Regeln ebenso wenig und haben auch keine Chance diese zu erfahren, wenn nicht über die Charaktere, und wenn diese nichts dafür tun, um sie zu verstehen, wie soll das der Zuschauer dann tun?!

So bleibt Haru für einen Großteil des Films die eigentliche Hauptfigur. Grund: er hat genauso viel Ahnung wie der Zuschauer und macht das für ihn in seiner Situation einzig Logische, weil er es nicht besser weiß. Yu hingegen scheint vieles verstanden zu haben, teilt sich aber erst mit, wenn es die Handlung von ihm benötigt, um weiter machen zu können. Und so hat man als Zuschauer ununterbrochen einen emotionalen Wechsel, weil man ständig zwischen den beiden Jungen als Hauptfigur hin und her springt.

Jetzt könnte man meinen, dass man sich dann einfach auf die junge Dame konzentrieren könnte - und komischerweise klappt das auch ganz gut. Kotona kommt insgesamt zwar zu wenig vor, hat aber gut gesetzte Auftritte und ausgearbeitete Emotionen, die sie sehr sympathisch machen. Auch die Prinzessin funktioniert gut und spielt ihre Rolle gut.

Auch die Figuren aus der Bar waren sympathisch, doch leider hatten sie schlicht und einfach zu wenig Auftritte und im Endeffekt keinerlei Funktion in der Handlung. Und das ist sehr schade, da die Handlung am Anfang eine ganz andere Rolle für sie abbildet.

Ebenso schwach fand ich den alten Mann, der für die Handlung unglaublich wichtig ist. Keinerlei Erklärungen, wer er ist, woher er die Informationen hat, noch welche Rolle er jetzt genau im Film spielt. Und das fällt hier besonders negativ ins Gewicht, da dieser Charakter die Handlung einfach maßgeblich beeinflusst.


Fazit
Der Film rettet sich für mich noch leicht mit den letzten Szenen und den finalen Rollen von Yu und Haru, und an einigen Stellen sind Darstellung und Erzählweise wirklich schön, v.a. in der ersten halben Stunde. Im Endeffekt scheitert aber die Handlung an sich selbst, weil der Film von Anfang an seine Regeln nicht klar kommuniziert und ihm somit der Rahmen fehlt, an dem sich die Handlung entlang hangeln kann. So bringt der Film immer erst dann neue Erklärungen, wenn die Handlung an die Wand gefahren ist - und es tut mir Leid, dass ist für mich kein Storytelling! Und das ist wirklich schade, da Ni no Kuni wirklich einer dieser Filme ist, die man lieben will.

Beitrag wurde zuletzt am 16.10.2021 10:44 geändert.
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Avatar: Slaughtertrip#3
Der Isekai-Trend hat nun auch Studio Ghibli erreicht. Na ja, fast. Der Film wurde zwar von OLM, Inc. produziert, aber es gibt Querverbindungen zu Studio Ghibli. »Ni no Kuni« erblickte zuallererst als Videospiel das Licht der Welt. Es folgten weitere Teile, und bei zwei von diesen – »Dominion of the Dark Djinn« und »Wrath of the White Witch« – wurden die animierten Sequenzen von Studio Ghibli produziert und die Musik von Joe Hisaishi geschrieben. Letzterer erlangte vor allem aufgrund seiner Kompositionen für viele Ghibli-Filme Ruhm und Ehre, und für den einen oder anderen ist sein Name synonym für die Filme selbst – wie eine unlösbare chemische Verbindung. Der Film »Ni no Kuni«, der auf dieser Rollenspielreihe basiert, wurde ebenfalls mit der Musik Hisaishi-sensei (Respekt muss sein) unterlegt und stand unter der Regie von Yoshiyuki Momose, der ebenfalls mehrere Beteiligungen an Ghibli-Produktionen aufzuweisen hat. Somit kann nichts schiefgehen, oder? Ich möchte den zweiten Satz meiner Rezension aufgreifen und erneut sagen: Na ja, fast.

Der Film legt einen tollen Start hin … wie ein Skifahrer, der kraftvoll, aber geschmeidig vom Starthaus aus den Berg runterbrettert. Die Handlung ist interessant, die Charaktere sympathisch. Wir begleiten anfangs zwei Schüler und eine Schülerin bei ihren unspektakulären und alltäglichen Erlebnissen. Haruto Ichihara ist der Star des Basketballclubs, Yusuke Ninomiya gibt diesem strategische Tipps, und Kotona Takashina ist die Freundin von Haruto. Was die beiden Turteltäubchen aber nicht wissen: Yusuke ist ebenfalls in Kotona verliebt. Genauso alltäglich? Ja. Drama? Nein. Alles beginnt sehr harmonisch. Yusuke verarbeitet diese unerwiderte Liebe sehr rational und wenig emotional. Seine Liebe zu ihr soll aber noch eine Rolle spielen. Aber nicht in seiner Welt – »Ichi no Kuni« –, sondern in einer fremden, als »Ni no Kuni« bezeichneten Welt. Dort gibt es das Konzept der Seelenverwandtschaft. Eine Person aus der einen Welt ist mit einer Person aus der anderen Welt verbunden. Haruto und Yusuke schwimmen anfangs in einem Wechselbad aus allen möglichen Gefühlen, wenn sie auf Prinzessin Astrid Astrum treffen – dem Ebenbild ihrer geliebten Kotona.

Doch irgendwie, irgendwo, irgendwann verheddert sich der Film genauso sehr wie der eingangs erwähnte Skifahrer an einer Torstange. Es geht bergab. Aber nicht am schneebedeckten Hang, sondern qualitativ. Vielleicht merkt man, dass der Film auf einem Videospiel basiert. Vielleicht liegt es aber auch an anderen Faktoren – z. B. am Drehbuch oder an der Regie –, dass der Film ab ungefähr der Hälfte der Laufzeit zu wünschen übrig lässt. Und damit sind keine Kleinigkeiten gemeint. Viele Plot Points werden wie Hasen aus dem Zylinder eines Magiers aus dem Nichts gezogen, Plot Holes tun sich auf, und am Ende gibt es mehr gestellte als beantwortete Fragen.

Beispiele:
  • Es ist schon auffallend praktisch, dass die »Weltenwanderer« Yusuke und Haruto am Ende des Films nicht mehr länger in der fremden Welt verweilen dürfen, weil eine Legende besagt, dass dies ansonsten zu fatalen Folgen führen soll. Von dieser Legende hätte ich gerne mehr erfahren, genauso wie von den »fatalen Folgen«.
  • Yusuke und Haruto sind in der fremden Welt ausgezeichnete Schwertkämpfer und können es sogar mit Bösewichten aufnehmen, deren Kräfte durch die speziellen Rüstungen, die sie tragen, noch zusätzlich verstärkt werden. Praktisch, nicht wahr?
  • Welchen Grund gibt es, dass man aus Yusuke einen im Rollstuhl sitzenden Charakter gemacht hat? Der Film hätte genauso gut funktioniert, wenn er laufen hätte können. Dass er in der Isekai-Welt aus »Gründen« (Hase … Magier …) ganz normal gehen kann, macht die ganze Sache zur reinsten Farce. Wollte man hier ein Zeichen für Toleranz für behinderter Menschen setzen? Dann bitte besser in die Geschichte integrieren.
  • Die Kommandantin der Ritter des Königreichs Evermore, Bertha Roam, wurde von den Feinden gefangen genommen. Wenige Szenen später watschelt sie in den Königspalast zurück und sagt zu den Anwesenden, dass sie entkommen konnte, weil die Wachen unachtsam waren. Der Effekt ihrer Gefangennahme fällt deshalb zusammen wie ein falsch zubereiteter Muffin im Backrohr.
  • Welche Rolle spielt Nanako Hayashi und welche Beziehung hat sie zu Yusuke? Es zeugt jedenfalls nicht von gutem Storytelling, wenn man es nicht schafft, dem Zuseher eine einfache Frage wie »Wer ist das?« beantworten zu können.
  • Wenn Saki Mishima die Adoptivschwester von Yusuke ist, wer sind dann seine Adoptiveltern? Ich kann mich nicht erinnern, auch nur einen Frame von ihnen gesehen zu haben.
Selbst wenn ich diesen Dingen keine Beachtung schenke und als nicht so wichtig erachte, gibt es dennoch einen ganz großen Punkt, den ich nicht ignorieren kann: der Krieg gegen das Königreich Beladon, der direkten Einfluss auf die Beweggründe des Antagonisten hat. Es wird zwar erwähnt, dass dieser stattgefunden hat, aber auf derart minimalistische Weise wie die oben erwähnte Einführung von Nanako Hayashi als Teil des Films. Und auch hier werden mehr Fragen gestellt als beantwortet. Eine für ein paar Sekunden andauernde Rückblende von der Vergangenheit des Antagonisten sind nur ein paar Tropfen auf dem heißen Stein des an sich selbst aufgrund seiner teilweise schlechten Umsetzung verbrennenden Films. Man versteht zwar, weshalb der Antagonist zu jener Person wurde, die er zum Zeitpunkt des Films ist, aber man versteht (im Sinne von: sich in jemanden hineinfühlen; Sympathie/Empathie empfinden) es nicht. Besonders schade ist, dass ein Prequel über den Krieg gegen das Königreich Beladon und eine ausführliche Aufbereitung der Vergangenheit des Antagonisten einen viel interessanteren Film abgeben würde, den wir aber vermutlich nie zu sehen bekommen werden. Als Zweiteiler oder zumindest als 20 Minuten längerer Film hätte »Ni no Kuni« ebenfalls besser funktioniert.

Der Zeichenstil und die Animationen sind gut … bis die CGI-Monster sich am Bildschirm breitmachen und dem Videospiel selbst entsprungen sein könnten. Wenn man eine generelle Abneigung gegen CGI besitzt, könnte man an diesen Stellen womöglich etwas abgeschreckt werden. Da diese Computereffekte jedoch spärlich eingesetzt werden, leidet der allgemeine Eindruck eher wenig darunter.

Eine Moral von der Geschicht‘ hat der Film übrigens auch: Wenn dich ein wildfremder, schwarz gekleideter Mann – mehr Monster als Mensch – in seinem »Schwarzen Schloss« davon überzeugen möchte, sich ihm bzw. seiner Organisation »Schwarzes Banner« anzuschließen, gegen deinen besten Freund seit Kindestagen zu kämpfen und die liebe, nette Prinzessin zu töten, dann sag einfach: »Ja, mach ich!«

Wie es dem Skifahrer jetzt wohl geht? Nachdem er sich an einer Torstange verheddert hatte, schaffte er es doch noch irgendwie, ins Ziel zu kommen. Aber zu diesem Zeitpunkt hatte der Zuseher (ich) schon längst die Hoffnung aufgegeben, dass dieser noch mit einem guten Ergebnis durch die Ziellinie fährt. Dabei hätte alles besser ausgehen können, wenn er während der Vorbereitungszeit an ein paar grundlegenden Dingen gefeilt hätte.

For the lulz
Der Film hat ein tolles Wortspiel zu bieten, das ich besonders deshalb amüsant finde, weil es vermutlich unabsichtlich passiert ist:
Prinzessin Astrids Diener Dandy und Handy wollen mit ihr einen Zeppelin besteigen. Dandy sagt zu Handy: »He, Handy! Zeit zum Abheben!« Ja, das ist mein Humor. Muss man nicht verstehen.
Beitrag wurde zuletzt am 29.05.2021 05:15 geändert.
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