Dropkick on My Devil!! Dash (2020)

"Dropkick on my Devil!!" ist einer der Anime, die ich vor Jahren sah und von dem ich jetzt feststellte, dass es eine 2. Staffel gibt. Auch wenn ich den Anime nicht als 2. Staffel bezeichnen würde, sondern als ein Sequel der 1. Staffel, das eine 2. Staffel parodiert.

Aussehen/Musik/Sound/Sub
Es muss erwähnt werden, auch wenn es unnötig ist: An allen, in der Zwischenüberschrift aufgelisteten, Dingen gibt es weder was zu kritisieren, noch wirklich was zu loben. Das Einzige, was ich hierzu zu sagen habe, wäre, dass ich das Intro dieser Staffel schlecht fand. Das erste war kreativer und ich fand auch, dass die Musik besser gepasst hat. Ebenfalls fand ich es cool, dass immer "Fanarts", also Zeichnungen von dritten, von den Charakteren, im Anime eingebaut wurden. Zumindest sahen sie aus.

Handlung
"Dropkick on my Devil!!" verfolgt eigentlich keine wirkliche Handlung. Der Inhalt der "Handlung" lässt sich eigentlich in 3 Sätzen zusammenfassen: Eine Zauberin/Hexe beschwört einen Teufel, welchen sie allerdings nicht zurückschicken kann. Also versucht der Teufel sie zu töten, weil sie dadurch auch zurückkehren könnte. Dies scheitert aber immer wieder, woraufhin die Zauberin/Hexe den Teufel auf kreative und grausame Art und Weise bestraft, was irgendwie lustig ist.
Ich finde es traurig, dass es dem Anime nicht gelingt, sich an ein so einfaches Konzept zu halten. Bevor ich zu den Feinheiten komme, hier mein größtes Problem: Der Teufel versucht, wenn überhaupt, 3 Mal, eher 2 Mal, in allen Folgen, die Zauberin/Hexe zu töten. Das ist auch den Machern des Anime bewusst, diese Tatsache wird deshalb auch immer wieder und wieder und wieder erwähnt. Ganz ehrlich, ich finde es gut, dass die Macher selbstkritisch sind und Fehler einsehen. Bei diesen Fehlern zu bleiben, keine Spur der Besserung zu zeigen und das dem Zuschauer auch immer wieder auf die Nase zu binden, finde ich im Gegensatz zur Einsicht nicht gut. Dadurch wirkt die Staffel auch nur wie eine Parodie der 2. Staffel. Das der Anime auch noch einige Serien parodiert, z.B. Code Geass und Fullmetal Alchemist, lässt den Anime noch mehr wie eine Parodie des eigentlichen Anime wirken.
Nun zu den Feinheiten: Der Anime bricht nicht nur mit seinem eigenen Konzept, die Story ist auch noch eine komplett andere. So wird in der 1. Staffel behauptet, die Zauberin könnte den Teufel nicht zurückschicken, weil sie, aus einem unbekannten Grund, ihre Magie verloren hätte. In dieser Version der Geschichte fehlt ihr dann auf einmal der Spruch, mit dem sie den Teufel nach Hause schicken könnte. Ich hatte erwartet, dass die Macher die Hintergrundgeschichte abänderten, um ein bisschen mehr Handlung einzubringen. In dem Fall also, dass nach dem Buch mit dem Rückkehrspruch gesucht wird, was aber nicht eine Sekunde im Anime gemacht wird.
Ansonsten finde ich es nur Schade, dass der Anime viele Dinge macht, aber wenige erklärt. Es wird nichts über die Geschichte des Buches erzählt, aus dem die Zauberin den Spruch hat, um den Teufel zu beschwören. Die Zauberin, die normalerweise eine Augenklappe trägt, nimmt diese plötzlich ab und ihr Auge sieht normal aus, es wird aber kein Wort dazu geäußert, warum sie sonst die Augenklappe trägt. Die Eltern des Teufels werden erwähnt und es wird behauptet, dass sie eine extremst erfolgreiche Firma leiten, aber nichts zur Firma oder mehr zu den Eltern gesagt. Ich könnte noch mehr Beispiele nennen, aber ich glaube, dass auch so schon rüberkommt, was ich meine.

Charaktere
Die Charaktere sind eindeutig der Trumpf des Anime. Sie harmonieren gut und sie zu beobachten ist recht interessant, aber schon ab der ersten Folge ziemlich ausgelutscht. Die erste Staffel hat schon ziemlich viel mit ihnen angestellt und gemacht und Dash fällt nichts neues ein, worüber die Macher sich, mal wieder, lustig machen. Wenn 5 von 12 Folgen davon handeln, dass der Teufel sich beim Wetten verschuldet, einen anderen Teufel anpumpt und dafür dann bestraft wird, wird spätestens die 3 von diesen Folgen langweilig. Dazu kommt noch, dass eine der Folgen eine Filler-Folge ist, die den Anime nochmal wiederholt. Und das ist nicht nur übertrieben, weil der Anime nur 12 Folgen hat, sondern auch, weil er fast 0 Inhalt hat, an dem man sich wirklich erinnern muss.
Besonders gelungen fand ich die neuen Charaktere, zu denen ich nicht allzu viel Spoilern möchte. Sie verleihen den Anime etwas Abwechslung, "bringen frischen Wind ein", Beide kommen allerdings zu selten vor, um einen wirklichen Unterschied zu machen.
Ich persönlich finde zudem den Charakter der Zauberin/Hexe mit am besten. Sie ist der Dreh- und Wendepunkt des Anime, die lustigsten und besten Szenen sind die, in denen sie wütend wird. Die Kreativität, mit der sie den Teufel bestraft, ist das Unterhaltsamste am Anime und sie kommen viel zu selten vor.
Außerdem taucht ein Charakter plötzlich auf. Ich muss hier wohl erwähnen, dass ich mich kaum an den Inhalt der 1. Staffel erinnere, wie gesagt, er ist recht belanglos, weshalb es durchaus sein kann, dass er dort schon vorkam. Dennoch hätte man eine kurze Vorstellung des Charakters, für neue Zuschauer, einbauen können. Das fehlt allgemein am Anime, da es noch 2 weitere Charaktere gibt, bei denen zumindest ich nur eine sehr wage Vorstellung hatte, wer sie überhaupt sind. Vor allem, da die Macher damit gerechnet haben, dass es Zuschauer gibt, die die 1. Staffel nie sahen. Das merkt man an einigen dieser Einspieler, die Dash wie eine Parodie wirken lassen.

Fazit
In der Review habe ich den Anime und die Macher ziemlich heftig kritisiert, womit ich ihnen aber wohl, zumindest zum Teil, unrecht tue. Zwar ist meine Kritik gerechtfertigt, zumindest aus meiner Sicht, allerdings merkt man beim schauen, wie viel Spaß die Macher beim erschaffen des Anime hatten. Der Anime beinhaltet viele kreative Einspieler und soll wohl in die Richtung von Deadpool gehen, was aber nicht wirklich gelingt. Dennoch sollte man Dash eine Chance geben, wenn man die 1. Staffel mochte. Trotzdem ist Dash, in meinen Augen, nicht im entferntesten eine 2. Staffel.
Ach, ich erinnere mich wirklich überhaupt nicht mehr an Irgendetwas aus der 1. Staffel. Durchaus möglich, dass ich dadurch manches nicht verstand.

Zusatz: Das gehört eigentlich nicht in eine Anime Review, aber der Anime kann gratis über Chrunchyroll gestreamt werden. Und Chrunchyroll macht nur noch Probleme, auch bei diesem Anime. Folge 5 konnte ich garnicht abspielen, weshalb ich erstmal woanders nach dem Anime suchen musste. Dann hat Crunchroll sich auch nach mehrfachen Neuladen immer wieder an der gleichen Stelle aufgehangen, wodurch es irgendwann komplett unmöglich wurde, den Anime zu schauen. Ebenfalls die Untertitel waren teilweise falsch formatiert: Ihr kennt es bestimmt, dass der Text kursiv wird, wenn ein Charakter denkt. Irgendwann war er nur noch kursiv und ich verwirrt. Also bin ich komplett gewechselt. Eigentlich mag ich Crunchyroll, aber da ich in letzter Zeit immer wieder solche Probleme hatte, fange ich an, die Seite nicht mehr zu leiden.

Hier haben die Verantwortlichen das Interesse an einer Fortsetzung darüber ausgelotet, dass sie als Vorausetzung für eine zweite Staffel den Verkauf von mindestens 2000 BD- und DVD-Boxen (zu je etwa 20k Yen) bis zum heutigen 20.01.2019 vorausgesetzt haben. Und wie auf einem Event heute bestätigt wurde, hat man tatsächlich es in einem haarscharfen Endspurt geschafft, 2011 Einheiten (1053 BD-Boxen, 958 DVD-Boxen) abzusetzen und drum gibt's jetzt die versprochene zweite Staffel.
Neben den Einnahmen aus den Disc-Verkäufen dürften die Einnahmen aus Streaming auf Amazon, Promotion des Manga sowie Merchandise aber auch ausreichend erfolgreich gewesen zu sein, 2000 Boxsets wären wohl ansonsten doch etwas niedrig angesetzt.
Also kurzum, wir haben die zweite Staffel v.a. Hardcore-Fans zu verdanken, die die Serie mochten und denen sie das viele Geld für die Disc-Boxen wert war. Und ich bin ihnen dafür ungemein dankbar, weil ich dafür zu geizig war, mir die Boxen zu importieren, aber eine zweite Staffel unheimlich gerne wollte.

Manchmal frage ich mich nach welchen Kriterien Animes fortgesetzt werden.
Ich meine der Anime war jetzt nicht so schlecht, aber auch nicht besonders gut. Da gibt es so viele bessere Komödien, die fortgesetzt werden könnten.