Kemono Michi: Rise Up (2019)

Hataage! Kemonomichi / 旗揚! けものみち

Rezensionen – Hataage! Kemonomichi

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Kemono Michi: Rise Up“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Slaughtertrip#1
Aufgrund der zunehmenden Beliebtheit des Isekai-Genres wird man als Mangaka nach einer gewissen Zeit mit einem unvermeidbaren Problem konfrontiert: etwas Neues zu erschaffen. Auch hier gibt es eine mittelalterlich anmutende Welt, Adelige, Fantasiewesen und Demonlords. Nichts Besonderes eigentlich…

Wenn man aber dem Held der Geschichte dabei zusieht, wie er die Prinzessin, die ihn in die fremde Welt heraufbeschworen hat, mit einem German Suplex aufs Kreuz legt, beginnt man, dem Anime, neben dem Isekai-Etikett, zusätzlich noch das Nonsense-Komödien-Etikett anzuheften. Die Geschichte ist so bizarr, dass Akatsuki Natsume – die Mangaka dieses Werkes – auf der Suche nach etwas Innovativem wahrscheinlich den Duden aufgeschlagen und mit geschlossenen Augen auf die Wörter „Wrestling“ und „Tierhandlung“ getippt hatte. Warum „Tierhandlung“? Weil Shibata Genzō – der Hauptcharakter dieser Geschichte und als Wrestler unter dem Namen „Animal Mask“ bekannt – ein tierliebender Mensch ist, dessen Lebenstraum nach dem Ende seiner Sportlerkarriere die Eröffnung einer Tierhandlung ist.

Die Charaktere sind, passend zur Geschichte, herrlich verschroben. Wie bei den meisten Blödel-Komödien haben diese auch hier bestimmte Schrullen, die man – mal mehr, mal weniger – lustig findet. Während die Komparsen dabei eher als gut eingesetzte Running-Gag-Charaktere fungieren, haben die Hauptcharaktere in dieser Hinsicht zwar etwas mehr zu bieten, erreichen in den wenigen Episoden jedoch nie eine gewisse Tiefe, die auch in einer nicht ernst zu nehmenden Komödie nicht fehl am Platz wäre. Meine Favoritin ist hierbei die fröhliche und lustige, aber auch etwas doofe und verfressene Hanako, die in Angesicht einer leckeren Mahlzeit und mit ihrer an Fahrlässigkeit grenzenden Unbeschwertheit ihre Freunde in den finanziellen Ruin treibt.

Die Gags kommen zwar nicht am laufenden Band, hier und da wird dennoch ein gezielter Angriff auf die Lachmuskeln gestartet. Eine meiner Lieblingsszenen, bei der ich mich abgekekst habe:
Genzō und Hanako bewerfen Carmilla Vanstein bei ihrem ersten Auftritt mit Steinen. Warum? Warum auch nicht!?

Der größte Schwachpunkt des Animes ist meiner Meinung nach die wichtigste Person selbst: der Hauptcharakter. Aufgrund seiner Tierliebe weigert er sich strikt, gegen Bestien, welche Merkmale von Tieren aufweisen, zu kämpfen. In weiterer Folge geht er gegen jegliche Gewalt gegen diese mit seiner Art von Gewalt (Wrestling-Moves) vor. Es ist zwar ehrenhaft, dass er gegen die Bestien nicht kämpfen will – wodurch zusätzlich noch ein typisches Erkennungsmerkmal einer Fantasy-Serie genommen und dadurch eine völlig neuartige Handlung in den Fokus gestellt wird –, jedoch ist seine Tierliebe, zumindest für mich als Zuseher, auf unangenehm übertriebene Weise dargestellt. Sein an Zoophilie grenzendes Verhalten erzeugt mehr Fremdscham als Sympathie oder Gelächter.

Auch wenn der Anime aufgrund seiner Prämisse viel Neues zu bieten hat und für ein paar Lacher sorgt, schafft er es nicht, aus dem Mittelmaß auszubrechen. Während man viele Elemente schon einmal gesehen hat, können die neuartigen Elemente ihr Potential in den zwölf Folgen nicht ganz entfalten. Hat man jedoch Interesse an Genzōs Vorhaben entwickelt und trifft der Humor ins Schwarze, kann man ruhig einen Blick in den Manga werfen.
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Avatar: Ich&Anime#2
"Kemono Michi: Rise Up" - schon fast ein Geheimtipp. Erst ein Jahr alt und noch ohne deutsche Übersetzung, weshalb wohl die wenigsten von ihm hörten. Was ich persönlich aber auch nicht wirklich bedauere, dann so gut ist der Anime gar nicht.

Kemono Michi: Rise Up handelt von dem Wrestler "Tiermaske", aka Genzou, welcher in seinem letzten Kampf in eine andere Welt beschworen wird um dort Tiere zu töten! Naja, eigentlich keine richtigen Tiere, viel mehr Feuerspeiende Salamander oder alles verwüstende Greifen, doch Genzou kann es nicht fassen, dass er solch hilflosen Kreaturen Schaden zufügen soll! Also wird die Prinzessin, welche ihn beschwor, erstmal ruckzuck auf die Matte gescheppert und dann geflohen - um den armen Tierchen zu helfen und eine fantastische Zoohandlung zu eröffnen.

Diese Story wird im Anime in Form kleinerer Geschichten umgesetzt, welche meistens nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben - teilweise verschwinden sogar Fortschritte aus vorigen Episoden. Diese nicht wirkliche Story wird von Genzous Tierliebe und Wrestlkingskills begleitet, welche er auch nicht scheut zu benutzen, sollte jemand dem armen Drachen etwas antun wollen. Und ganz ehrlich, dass war echt cool und witzig. Zu sehen, wie Fabelwesen oder Menschen von Tiermaske mit einem German-Suplex besiegt wurden war nicht nur lustig, sondern lud auch zum Mitfeiern ein - ihr wisst schon, wie wenn man beim echten Wrestling als Zuschauer vom Fieber des Kampfes gepackt wird (besser kann ich es nicht beschreiben).

Das war alles zwar ganz cool und witzig, doch die Story geht mal so überhaupt nicht. Vor allem zu Beginn existiert sie quasi nicht, was dem Anime sehr gut getan hat. Doch sobald sich erste Anzeichen einer Story einschleichen, scheinen dem Autoren die Ideen ausgegangen zu sein, denn vor allem zum Schluss wiederholen sich die Themen echt häufig. Spätestens, sobald der "Hauptcast", versammelt ist, geht es jede Folge um die gleiche Rotze. Genzou streitet sich mit Charakter a, der daraufhin mit einem Wrestling-Move zu Fall gebracht wird, Charakter b ist alles und Charakter c, die alles tat, um an Geld zu kommen, verzweifelt, weil alle andren dieses Geld sofort wieder vernichten. Das Schlimmste ist auch noch, dass es in der letzten Hälfte keine Fortschritte mehr für den Tierladen gibt, der das interessanteste Storyelement war - nein, plötzlich muss irgendeine Rivalität zwischen Charakteren aufkochen, die in einem großen (und leider eher langweiligen) Wrestling-Turnier endet.

Der Cast hat nur zwei Charakterzüge und keine Hintergrundgeschichte - Zwei Charaktere kriegen zwar später so etwas wie eine, doch das schadet dem Anime viel mehr, als das es irgendwie hilft. Ansonsten waren die simplen Charaktere absolut genügend für einen simplen Anime, der einfach nur zum Lachen bringen möchte.

Als Fazit würde ich also sagen, dass Genzou das "Profi-Wrestling" komplett an den Nagel hängen und sich mehr auf seine Tiere fokussieren sollte - dann wäre der Anime auch witziger und besser.
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