How Heavy Are the Dumbbells You Lift? (2019)

Dumbbell Nan Kilo Moteru? / ダンベル何キロ持てる?

Rezensionen – How Heavy Are the Dumbbells You Lift?

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „How Heavy Are the Dumbbells You Lift?“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Slaughtertrip#1
Gab es im Sommer 2019 einen kleinen Hype um Animes, welche Entertainment mit Wissensvermittlung verbinden? Wurde einem in „Are You Lost?“ gezeigt, wie man auf einer einsamen Insel überlebt, wird man durch Dumbbell wohl auf die körperlichen Strapazen einer solchen Notlage vorbereitet.

Im Gegensatz zum Kurzanime „Are You Lost?“ werden die Folgen hier jedoch innerhalb einer herkömmlichen Laufzeit von 24 Minuten erzählt. Hilfreiche Tipps zu Sport und gesunder Ernährung können nämlich auch nicht ganz salopp im Vorbeigehen abgehandelt werden. Der Spaß kommt aber natürlich auch nicht zu kurz, wodurch es der Anime schafft, die Mischung aus Fitnesstipps und Unterhaltung so gut auszubalancieren wie ein Bankdrücker eine Langhantelstange. Abseits der durchaus ernst gemeinten Tipps präsentiert sich der Anime von seiner augenzwinkernden Seite. Über die wahre Natur von Naruzuo Machio wird man wahrscheinlich genauso sehr staunen wie über den derzeitigen Weltrekord im Planking (8 Stunden, 15 Minuten, 15 Sekunden). Von der Horde an niedlichen und ulkigen Mädchen ganz zu schweigen.

Manch einer wird sich jetzt vielleicht fragen, welche Übungen hier genau vorgestellt bzw. welche Themen besprochen werden, um bereits im Vorfeld sagen zu können, ob ein generelles Interesse an dem Anime besteht. Kein Problem – hier, bitteschön:

Wer sich schon einmal über Fitnessübungen schlaugemacht hat, wird vermutlich ebenso über folgendes Phänomen gestoßen sein: Man sieht sich von einem willkürlichen Herkules ein Trainingsvideos an und freut sich über die tollen Tipps, die dieser gibt – immerhin sieht dieser wie ein Adonis aus, und man meint, er wisse, was er tut. Danach sieht man sich ein weiteres Video eines anderen willkürlichen Herkules an, welcher felsenfest davon überzeugt ist, dass die Übung/Ausführung, die man im vorigen Video gesehen hat, entweder nicht effektiv ist und/oder eine erhöhte Verletzungsgefahr birgt. Das ist verwirrend, frustrierend und lästig. Mit Dumbbell steht einem nun eine weitere Quelle im schier endlosen Ozean an Fitnesstipps zur Verfügung. Aber keine Sorge, man geht hier nicht noch verwirrter und frustrierter unter. Die meisten der hier präsentierten Tipps bekommt man auch in jedem Fitnessstudio, da man sich hier weitgehend auf die Basics beschränkt. Geheime Wunderübungen, die Muskeln wie Unkraut sprießen lassen können, sollte man zwar nicht erwarten, jedoch ist es sehr wahrscheinlich, dass man auf die eine oder andere Empfehlung stößt, von der man bisher noch nichts gehört hat.

Verbindung zu Kengan Ashura:
Wer bereits „Kengan Ashura“, ein früheres Werk des Dumbbell-Mangakas, gesehen hat, dem werden bestimmt ein paar Gastauftritte der Charaktere daraus auffallen. So werden sowohl Gaolang Wongsawat, Jun Sekibayashi als auch Setsuna Kiryu – zwar nur als Silhouette, aber dennoch eindeutig porträtiert – gezeigt. Toshio Ozu hat sogar eine kleine Sprecherrolle bekommen und nimmt hier eine aktivere Rolle ein als in Kengan Ashura. Ein Verwandtschaftsverhältnis zu Kengan-Charakteren haben Akemi Soryuin, die kleine Schwester von Shion Soryuin, und Gina Boyd, welche die Nichte von Iwan Karaev ist. Die Lehrerin Yakusha Kure steckt diese aber allesamt in die Tasche. So ist sie hier eine der Hauptcharaktere und läuft fortwährend mit geschlossenen Augen herum. In einer Szene öffnet sie zwar ihre Augen, aber was es mit diesem Insider-Gag auf sich hat, weiß man nur, wenn man Kengan Ashura kennt. Abgesehen von den Charakteren finden auch noch der Gakigahara-Wald und das Tochigi Destiny Land Erwähnung. Solche Cameos und große und kleine Easter Eggs sind für die Fangemeinde immer eine Freude.

Yabako Sandrovich, der Mangaka von Dumbbell, betreibt schon seit mehreren Jahren Kampfsport. Die Tipps, die man hier bekommt, stammen also nicht aus der Feder eines Dilettanten. Wenn man ernsthaft, zielstrebig und mit einer höchstmöglichen Effizienz Sport treiben will, reicht es natürlich nicht aus, sich einen Anime anzuschauen. Dieser ist kein Ersatz für einen Fitnesstrainer, einen Sportmediziner oder dergleichen, welche das Training individuell auf einen zuschneiden oder sich zumindest ansehen können, ob man die Übungen richtig ausführt. Wenn man aber klein anfangen will, kann man ruhig ein paar Übungen, die hier gezeigt werden, in seinen eigenen vier Wänden ausprobieren. Vielleicht gibt dieser Anime sogar den Startschuss für eine Karriere als Fitnessjunkie. Und was ist schon motivierender, als wenn man anstrengenden, schweißtreibenden Sport mit seinem Hobby verbinden kann?

Und wenn nicht, kann man es sich gemütlich machen und den Mädchen dabei zusehen, wie sie sich abrackern – das macht auch Spaß.
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Avatar: Asane
Redakteur
#2
Dankenswerterweise hat mein Vorredner schon so einiges über die näheren Umstände dieser Serie beigesteuert, vor allem Hintergründe und Querverweise betreffend, da möchte ich nun ergänzend über den Anime selber ein paar Worte verlieren. In krassem Kontrast zum großen Thema Aufbautraining befleißigt sich der Schreiber dieser Zeilen mehr einer anspruchslosen, ausgleichenden Tätigkeit, indem er leidenschaftlich dem morgendlichen Ausschlafen frönt, gemäß dem Wahlspruch "Treib Sport oder bleib gesund".

Das große Thema bei »Dumbbell« ist Bodybuilding und Fitness, das Genre Komödie. Um dem Zuschauer dieses Thema humorvoll näherzubringen braucht es also eine Identifikationsfigur, die ihn durch die Serie leitet, und was eignet sich besser dazu als eine attraktive Heldin im besten Teenageralter, die vor dem Spiegel stehend zu der Überzeugung kommt, so geht es nicht weiter, es muss etwas getan werden!

Die Pfunde müssen runter, bald ist Sommer, und Sommer bedeutet Strand, Bikini und knackige Kerls. Davon möchte Hibiki auch was abhaben. Was ihre bisherigen Beziehungen angeht, muss man konstatieren: Der Kühlschrank ist ihr bester Freund. Wo sie geht und steht, sieht man sie irgendwas futtern; und wenn sie nichts futtert, denkt sie ans Essen. Diät kommt nicht in Frage. Alleine joggen gehen hat nichts gebracht, da rät ihr ihre Freundin Ayaka, es mal mit dem neu eröffneten Silverman Gym zu versuchen, das so eine Art Schnupperkurs anbietet.

Warum eigentlich ist das ein spezifisch weibliches Thema? Die Frage stellt sich, weil Mädchen, die in Animes abnehmen wollen, selten so aussehen, als ob sie abnehmen müssten, sondern im Gegenteil immer noch munter, gutgelaunt, girlish und sexy wirken. Also wegen der Otakus?

Das könnte der Grund sein, warum nach und nach immer mehr Klassenkameradinnen das Gym bevölkern. Plus eine Reihe Lehrerinnen, so daß sich allmählich die komplette Schule einfindet. Das ist natürlich so, weil man Abwechslung braucht und weil man die Komik ausbauen will. Hibikis Weg zur Traumfigur ist steinig. Kleine eingestreute Rückblicke auf die Chronologie des Scheiterns, von einem fiesen Erzähler süffisant kommentiert, geben einen Ausblick auf die Natur des Humors. Und bei allem, was sie verdrückt, wird die Kalorienzahl eingeblendet.

Dann öffnet sich die Tür zum Stall der Zuchthengste. Und es verbreitet sich unverzüglich eine Atmosphäre, die man vor allem aus »Attack on Titan« kennt: Dampfende, biologische Mechas. Überhaupt sind die Muskelmonster aus der Muckibude auch nicht gerade eine ästhetische Offenbarung. Speziell daß bei Typen wie Macho-san jeder Muskel größer ist als der ganze Kopf, spielt manchen Vorurteilen natürlich kräftig in die Hände. Auch mit erotischen Anspielungen wird nicht gespart. So manche dieser Übungen vermittelt den Eindruck, als könne man sie noch in ganz anderen Situationen des Lebens gut gebrauchen. Situationen, die eher horizontal stattfinden. Und auch die kleine Bemerkung von Kure-sensei "Ich könnte etwas mehr Bewegung vertragen" geht in diese Richtung.

Der Unterhaltungswert der Serie steht und fällt natürlich mit der Qualität des Humors. Der ist ziemlich mangatypisch, und der Anime schöpft sein Komikpotential vor allem aus der Diskrepanz zwischen Sein und Schein, z.B. hinsichtlich so mancher felsenfesten Überzeugung, die bei nächster Gelegenheit Lügen gestraft wird. Überzeichnung gehört mit zum Standardrepertoire, genauso wie haufenweise ironische Anspielungen und all die lustigen Präsentationen der verschiedenen Übungen, die es zu absolvieren gilt. Im besten Dokutainmentformat und mit haufenweise eingeblendeten Infotafeln, die kein Mensch so schnell weglesen kann. Der Parodiefaktor ist also ordentlich hoch.

Diesem Humor folgend, sind die Personen natürlich stark typisiert und idealisiert. Gags und Komik bewegen sich im Rahmen des Reellen, was generell sehr angenehm ist. Der Anteil von Slice of Life ist recht hoch, und immer wird dabei die Gelegenheit genutzt zu unerwartet schrägen Referenzen. Ein entspannter sonntäglicher Filmnachmittag bei Hibikis Freundin Ayaka führt dazu, daß sie deren testosterongesättigte Filmsammlung kennenlernt. Und im weiteren Verlauf gibt sich der ehemalige Gouverneur von Kalifornien höchpersönlich die Ehre für einen denkwürdigen Gastauftritt.
Kurze Zeit später stellt sich heraus, daß Ayakas Familie ein Boxing Gym betreibt, und ein schneller Formcheck am Sandsack offenbart Hibikis ungeahnte Fähigkeiten und ihre wahre Bestimmung, anderen Leuten die Fresse zu polieren. Schade, daß diese Möglichkeit in der Serie nicht weiter verfolgt wird. Rein optisch macht sie auf mich den Eindruck, als hätte sie die Anlagen zu einem unauffälligen athletischen Körper, ähnlich wie bei Nadeshiko aus »Yuru Camp«.
Apropos "Yuru Camp": Das große Geheimnis von Tachibana-sensei ist ihr Cosplay. Um das zu verschleiern, nimmt sie allerhand andere Verdächtigungen in Kauf. Aber soll das tatsächlich Rin darstellen?
Hat die schöne, harmlos wirkende Akemi eine fast schon ungesunde Obsession für alles, was vor Muskeln überquillt, erinnert sie vom Aussehen wie von der Persönlichkeit her recht stark an Makoto aus »Flying Witch«, mit der sie diese gewisse helle harmlos-verschmitzte Art teilt, mit der sie unmöglichste Situationen meistert.

Der Auftritt einer kühlen russischen Schönheit führt natürlich zu den üblichen Klischees, die hier mit Begeisterung ausgebreitet werden und zu ironischen Höhepunkten ganz eigener Art führen.

Fazit:
Eine nette Serie, die richtig Spaß macht, vor allem, wenn man selber nebenher Chips und Nüsschen liegen hat und entspannt die Anstrengungen der sympathischen Mädchen am Bildschirm mitverfolgen kann. Über die Zeitspanne eines Jahres hinweg darf der Zuschauer die wachsenden Erfolge begleiten, und es fällt gar nicht mal auf, daß die üblichen Stationen (Bunkasai, Onsen, Valentinstag) ausgelassen und durch Bergwandern und verschiedene Contests ersetzt werden. Der Peinlichkeitsgrad ist also erfreulich niedrig, die Animationqualität allerdings erfreulich hoch.
Beitrag wurde zuletzt am 11.03.2024 19:11 geändert.
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