O Maidens in Your Savage Season (2019)

Araburu Kisetsu no Otome-domo yo. / 荒ぶる季節の乙女どもよ。

Rezensionen – Araburu Kisetsu no Otome-domo yo.

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „O Maidens in Your Savage Season“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Lpark
V.I.P.
#1
"Araburu Kisetsu no Otome-domo yo." sticht dadurch heraus, dass es thematisch bis an so manche Schmerzensgrenze geht. Es handelt sich nicht um eine herkömmliche School-Life RomCom. Anstelle des eher seichten Geplänkels, das andere Slice Of Life Shows bieten, wird hier auf mitunter ziemlich unangenehme, schwer lösbare Konflikte gesetzt, wobei aber dennoch nicht auf eine sympathische Gruppe von Charakteren verzichtet wird. Eigentlich bekommt man größtenteils einen niedlichen Umgang mit dem Erwachsenwerden und dem Entdecken der eigenen Sexualität präsentiert, jedoch nimmt der Anime dabei weniger ein Blatt vor den Mund als andere Vertreter und widmet sich davon abgesehen eben eher tabuisierten Thematiken. Dadurch bleibt das Geschehen stehts spannend. Zudem ist es ein Anime der Sorte, bei dem man gerne Gedanken der Charaktere mit verfolgt, da schon dazu geneigt wird, in die Tiefe zu gehen und nicht nur an der Oberfläche der Gefühle gekratzt wird. Kritisch sehe ich die etwas albern wirkenden, eher unbefriedigenden letzten Episoden, eine Empfehlung kann ich aber definitiv trotzdem raus geben. Diese Serie ist zumindest nicht nur eine weitere Portion Einheitsbrei.
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Avatar: g.mnc#2
Araburu Kisetsu no Otome-domo yo.
Um mir während dieser Rezension nicht die Finger wund zu schreiben verwende ich die Abkürzung „AKO“ als Alternativ für den kompletten Namen dieser Serie.

Endgegensatz zu manch anderen „Serien“ (*hust* Domestic na Kanoj *hust*) verwendet AKO ihre Intimen Szenen weit weniger oft und erst gar nicht als reiner Selbstzweck und/oder als Schockmittel um den Zuschauer Charakterliche Tiefe vorzugaukeln. Nein, AKO schafft es, diese wohl dosierten Szenen welche zumeist als Höhepunkt einer sich zuvor aufbauenden und sich im Anschluss hin zuspitzenden Handlung dienen, ohne das sich diese Billig, (*hust* Domestic na Kanoj *hust*) Schlecht, (*hust* Domestic na Kanoj *hust*) Unglaubwürdig (*hust* Domestic na Kanoj *hust*) und Inhaltsleer (*hust* Domestic na Kanoj *hust*) anfühlen und sind. Diese Szenen sind stets die Folge einer vorangegangenen Handlung oder das Ergebnis einer Situation welche im Kontext des jeweiligen Charakters der Figur zustande kommt.
Und genau dieser Verzicht an Intimität der Intimität wegen ist die meiner Meinung nach größte Besonderheit dieser Serie.


Audio/Visuell

Was die bildliche Aufmachung angeht macht AKO wirklich eines sehr gute Figur. Charaktermodelle sind allesamt sympathisch designt und werden allesamt gut bis in einigen Schlüsselmomenten sehr gut animiert (Ende Episode 1). Die Modelle heben sich dank des gelungenen Aquarellfilter nicht all zu sehr von den Hintergründen ab. Besonders ist hierbei, dass nie ein einheitlicher monotoner Filter über das Bild gelegt wird, sondern es sich fast immer um mehrere Ebenen handelt. Das Charaktermodell ist von diesen immer stärker betroffen als der Grund was die Figur fokussiert, bildliche Tiefe erzeugt aber dennoch durch die einheitliche Stilistik zu ein sehr sauberes einheitlich helles Bild führt.
In Vergangenheitsbezogenen Szenen werden hingegen die Charaktere aufgrund einer Weißverschiebung von Grund hervorgehoben um eine andere Zeitliche Lokalisierung zu veranschaulichen. Der zeitliche Abstand als Grund für ein verändertes Bild zu verwenden macht Sinn, dies führt hier zwar zu einer anderen, aber nicht gänzlich veränderten Gestalt des Bildes.

Soundtechnisch ist hingegen alles nur OK. Soundtrack ist dezent aber beliebig, weder besonders gut, noch auffaltend schlecht. Die Musik unterstreicht die unterschiedlichen Szenen in Ihrer Tonalität zufriedenstellend. Es gab leider nicht en Einen Sound welcher es geschafft hat Sich mir ins Gehirn zu brennen, wohingegen es einige Szenen gab die dies (Thematisch) durchaus geschafft haben.

Da mir die besondere visuelle Aufmachung der Serie sehr gefallen hat empfand ich es ein kleines bisschen enttäuschend, dass es (zumindest für mich) auf auditiver Seite keine solche Besonderheit zu finden gab.

Gesondert möchte ich hier noch ein Punkt anmerken welcher nicht in meiner finalen Bewertung einfließen wird.
Zum Thema Musik, möchte ich erwähnen, dass mir weder Opening noch Ending der Serie wirklich gefallen haben, da ich aber im allgemein nicht der größte Fan dieses Musikgenres bin wäre es Unfair einer Serie hierfür Punkte abzuziehen. Somit ist in meiner Betrachtung über Audio Op und Ed fast immer ausgeklammert und kann nur als Plus angerechnet werden, wenn mir mal doch eines dieser Sounds gefallen sollte.


Handlung/Charaktere

Grundmuster in Charaktere und Handlungen ist nichts neues, wieder porträtiert eine Serie ein bestimmten Lebensabschnitt junger Schüler, und wieder tut es diese mit sehr bekannten Elementen.
Es gibt die hochnäsig Intelligente, die mysteriös Schweigsame, die Introvertierte, die besten Freundinnen, der angesehene Coole und der coole Lehrer.
Ohne auch nur Namen zu nennen wird jeder von euch, der AKO bereits gesehen hat diese Begriffe problemlos den richtigen Figuren der Serie zuordnen können. Und zwar aus den simplen Grund, weil wir diese Charaktertypen schon unzählige male gesehen haben (und weiterhin sehen werden).

Doch das muss hierbei nichts schlechtes sein, denn „Der unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Serie dieser Art ist das -writing-, wenn die Charaktere und ihre Charakterisierung gut geschrieben sind und du dich darin investierst fühlst ist es egal, ob du zum 100ten mal siehst wie Junge Oberschüler ein Kulturfest besuchen oder Weihnachten zusammen verbringen. Weil dir die Charaktere etwas bedeuten und du somit sehen möchtest wie sich diese weiter entwickeln.“
g.mnc, Rezension Domestic na Kanoj, 01.04.19

Ganz in Thema des Literaturclubs sind Charaktere und ihre untereinander verknüpfte Charakterisierung wunderbar und wunderbar sympathisch geschrieben. Die Serie schafft es die vorhandenen Figuren in der ersten Episode gut zu etablieren und führt die schon zu beginn angedeuteten Handlungsstränge nachvollziehbar fort. Unnötige Längen innerhalb der Handlung sind durch die überschaubaren Anzahl von 12 Episoden kaum gegeben, somit entwickeln sich Handlungsstränge sowie Figuren nach jeder Episode natürlich weiter ohne auf unpassende Elemente wie Alibifiguren zu setzten welche nur existieren, um eine bestimmte Handlung einzuleiten.

Wie in der Einleitung bereits angedeutet geht AKO etwas weiter als die meisten Serien dieser Art, wenn es um die Thematisierung vom Findung der eigenen sexuellen Identität geht. Besonders Intime Szenen bilden wohl dosierte Höhepunkte der jeweiligen Handlungsstränge. Diese wirken (entgegensetzen zu anderen Serien (*hust* Domestic na Kanoj *hust*)) nie aufgesetzt sondern fügen sich natürlich in die jeweilige Handlung ein.


Fazit

Ich mochte Araburu Kisetsu no Otome-domo yo. Sehr. Nach der ersten Episode befürchtete ich noch einen ähnlichen erzählerischen Albtraum wie bei Domestic na Kanoj doch wurde ich schnell eines besseren belehrt.
Die Figuren sind allesamt sympathisch und gehen eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Die Nebenfiguren wirken sich adaptiv-positiv auf die Handlung aus. Und auf rein Comedy oder Alibi- Figuren wurde glücklicherweise gänzlich verzichtet, was das Pacing der Serie sehr gute tut.

Außer einen zu gewöhnlichen Soundtrack, einige technische schwächen während der 6. Episode und eine erzählerisch etwas überhastete 12. Episode (eine 13. Episode hätte der Serie gegen Ende sicher gut getan) leistet sich diese Serie nur wenig Schnitzer. Ich schließe mich der Mehrheit der Anisearch Community an und spreche meinerseits eine klare Sehempfehlung aus.

Bleibt gesund und viel Spaß mit Araburu Kisetsu no Otome-domo yo.
Beitrag wurde zuletzt am 19.03.2020 15:27 geändert.
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Avatar: Asane
Redakteur
#3
Das kommt also davon, wenn man ungefragt und ungebeten ins Haus und hoch ins Zimmer des Sandkastenfreundes schleicht, nur weil eben nicht abgeschlossen ist und keiner sich meldet, wenn man klingelt. Ziemlich unplausibel, das Ganze. Es sei denn, er legt's mit aller Gewalt drauf an, ertappt zu werden. Allerdings ist das, was sie sich da leistet, auch jenseits von Gut & Böse. Naiv sowieso.
Das ist eine dieser typischen Situationen, wo die Logik dem Zweck untergeordnet wird. Fragen stellen sich, wie: Wenn er gerade so intensiv die neue BD testet, wieso ist dann nicht abgeschlossen? Wieso läuft in seinem Zimmer laute Musik – damit er nicht hören kann, wenn jemand hochkommt? Warum steht die Tür einen Spalt offen – damit unangeklopft jeder gleich reinlinsen kann und über die Lage im klaren ist?

Die Welt der wilden Mädchen von »Araburu Kisetsu no Otome« erweist sich nicht weniger hormongetrieben wie die der Jungs. Jedoch mit dem einen, speziellen Unterschied, daß die Frage der eigenen Identität und der erwachenden Sexualität auf eine Gruppe junger Mädchen trifft, die dieses sensible Thema aufgrund ihres literarischen Hobbys etwas differenzierter angehen.

Diese Mädchen (und nicht nur sie) decken wie selbstverständlich die verschiedensten Charaktertypen ab, sind jedoch nicht ganz so scharfkantig stereotyp ausgeprägt wie sonst so. Dazu trägt auch die optische Präsentation bei, die typisch ist für leichtes, heiteres Slice of Life – welches auch die Aquarelloptik suggeriert, die alles weich und zart zeichnet, wenn's geht in Pastellfarben; und nur selten bemerkt man, daß ein entsprechender Filter drüber gelegt wurde, zum Beispiel bei dunklen Flächen, wenn sich die Struktur nicht mitbewegt.
All das schreit laut nach Shoujo, ebenso wie die Musik. Das Opening bewegt sich in angenehm melodischen Bahnen durch die bekannten Harmoniestufen, ohne die Stimme zu brechen. Schöner, eingängiger Song, den ich nur selten geskippt habe, und mit dem Ending verhält es sich recht ähnlich: Das ist Shoujo at its best.

Als sehr angenehm und wohltuend für die Realitätsnähe empfindet man den Umstand, daß viele der üblichen Zutaten und Standards ausgelassen werden. Einerseits meidet man viele der bekannten peinlichen Albernheiten, anderseits scheut man nicht, sie durch andere zu ersetzen. Siehe die eingangs geschilderte Szene.

Zu den Peinlichkeiten gehört das Reden über Sex. Bzw. die eigene Meinung dazu zu formulieren. Schon das Wort an sich erweist sich als grenzwertig toxisch, also werden andere Wörter für "Sex" gesucht. Mit dem hübschen Resultat: "She is turning into a presentation on dirty puns".
Der Anime scheut sich auch nicht, auf die Ausdrucksvielfalt von Mangas zurückzugreifen, besonders in komischen Szenen. Auf der anderen Seite trägt zu der luftig-leichten Atmosphäre bei, wie die Szenenübergänge gestaltet sind (oft leicht sich überlappend) und wie mit kleinen Details gespielt wird, mit metaphorischen Einsprengseln und überhaupt einer immer mal wieder über sich hinausweisenden Bildsprache.

Die Gespräche über das Thema "du weißt schon" nehmen ganz allmählich immer groteskere Formen an, bzw. entfernen sich soweit von der Wirklichkeit, daß der Eindruck dominiert, diese Szenen seien nur darauf angelegt, komische Situationen zu generieren, anstatt den Zuschauer in eine reell anmutende Gefühlswelt leicht verunsicherter Teenager mitzunehmen.

Plötzlich ist die Welt angefüllt mit Sexsymbolen, längst nicht nur phallischer Natur. Aber das eigentlich Erstaunliche ist, daß die Kamera in dieser Serie keine Pantsu und keine Oppai kennt; aber viele eindringliche Shots auf ausdrucksvolle Augen und lange Blicke. Oft stehen zwei Mädchen bildschirmfüllend im Mittelpunkt (Kamera leicht von unten) und unterhalten sich gesten- und ausdrucksreich über knifflige Liebesthemen. Dieser Blick der Kamera gilt in der Tat der Person und nicht ihrer Pantsu. Nicht von ungefähr trägt man hier als Teil der Schuluniform knielange Röcke. Viel wird zwar angedeutet, aber kaum etwas visuell in Szene gesetzt. Und wenn man tasächlich mal was sieht (wie im gemeinsamen Mädchenbad), dann geschieht dies nicht zu voyeuristischen Zwecken. All das macht diese Show, trotz aller Inkonsistenzen, zu einem angenehmen Erlebnis. Und wer sich jetzt vielleicht fragt: Gibt es bei all dem Kuddelmuddel denn auch Anflüge von Yuri? – dem sei gesagt:
Doch, durchaus.

Drama gibt es natürlich auch. Vor allem hinsichtlich der unterkühlten und leicht mysteriösen Niina, bei der man nie so recht weiß, woran man mit ihr ist, die dunkle Andeutungen in den Raum wirft (von ihr kommt auch der spontane Ausruf "Sex", auf die Frage, was man unbedingt gemacht haben sollte, bevor man stirbt), und die kaum verheilte innere Narben davongetragen hat durch die Begegnung mit dem
offenbar pädophilen Schauspielheini,
der sie zur Grundschulzeit unterrichtet hat. Charakterlich wird er mittels Fusselbart, randloser Brille und schwarzem Rollkragenpullover angemessen zur Kenntlichkeit typisiert; – fehlt eigentlich nur noch die Breitcordhose, eine filterlose Gauloise sowie der standesgemäße Espresso, um ihn als zeitgenössisch progressiven Kulturschaffenden zu disqualifizieren. So viel Konsequenz hätte schon sein dürfen!

Das Ende der Serie ist wohl dadurch geprägt, daß man irgendwie den Anime zum Abschluss bringen musste (der Manga umfasst immerhin 8 Bände), was ordentlich missglückt ist. Die große Szene in der nächtlichen Schule fährt derart unlogische Situationen auf, daß es den bisherigen Bemühungen um Glaubwürdigkeit ernsthaft entgegenläuft.

Also hält man sich als Zuschauer an die bisherigen 10 Folgen und konstatiert wie unsere Heldin Kazusa so trocken wie belustigt "haitta!" ("geht doch rein!"), wo die den Zug in den Tunnel einfahren sieht. Als ob wirklich nur Männer ständig an "das Eine" denken würden …
Beitrag wurde zuletzt am 24.05.2022 01:06 geändert.
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