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Ganz normale Menschen, mit ganz normalen Sorgen in einer ganz normalen Welt. Das ändert sich schlagartig als die Menschheit durch ein mysteriöses grünes Licht versteinert wurden. Tausende Jahre später erwacht Senku wieder zum Leben und die ganze bekannte Technologie existiert nicht mehr. Ein Grund mehr für den Wissenschaftsfanatiker eine Welt der Wissenschaft aufzubauen.
Eigentlich kann sich TMS Entertainment mit der Serie in ein gemachtes Nest setzen. Viel Neues an Kreativität muss in die Adaption nicht gesteckt werden und bringt eine gut designete Welt auf die Bildschirme. Gerade die vielen Details im Hintergrund wurden sehr gut dargestellt und ziehen einen förmlich in die Steinzeit. Passend dazu bewegen sich die Charaktere flüssig im Raum.
Leider schwächeln die Actionszenen ganz stark. Viele wurden vereinfacht dargestellt und bestehen teilweise nur aus Standbildern, die mit Dynamiklinien gepimpt wurden. Mit etwas mehr Mühe hätte man nicht nur diese Bewegungsabläufe besser hinkriegen können, sondern auch die Charaktere mehr in ihre Situation bringen können und nicht aalglatt darstellen sollen.
Es scheint heutzutage wohl populär zu sein irgendwelche Schreihälse in Serien einzubauen, die auch nur dadurch auffallen können. Die meisten Charaktere sind nichts besonderes und kennt man aus so ziemlich jeden zweiten Shounen, wobei man für die ein oder andere Person eine gewisse Sympathie entwickeln kann. Leider erkennt man keine Entwicklung und bis zum Schluss bleiben sie alle auf dem gleichen Stand wie zu Beginn der Serie. Eigentlich schade, dass sich trotz der hereinbrechenden Technik einfach nichts ändern mag.
Unterhaltsam sind die Muskelpakete und Busenwunder dennoch und gerade die Reibereien der Individuen sorgen für den wichtigen Humor der Serie.
Mit Burnout Syndrom und YouthK Saeki durften direkt zwei aufstrebende Interpreten an der Serie mitwirken und können trotz ihres noch nicht ganz festgehaltenen Stils eine gute Figur machen, aber auch Pelican Fanclub und Rude-Alpha stehen denen in nichts nach. Ein Streitpunkt bieten hier die Kompositionen, die schnell ins Ohr gehen, aber gerade bei den Endings eher langweilig und eintönig rüberkommen.
Zusammen betracht, hat man mit den Openings den musikalischen Höhepunkt früh erreicht und der Rest ist irgendwo da, aber auch nicht. Wichtige, coole oder actionreiche Szenen werden nur schwer unterstützt und heben das Feeling für die Serie nicht an.
Einmal hervorheben sollte man an dieser Stelle Laura Pitt-Pulford, die mit ihren starken, markanten Stimme noch einmal richtig Stimmung rein bringt und zeigt, dass nicht alles gepitcht oder getuned werden muss.
Im Prinzip fehlt in Dr. Stone alles, was einen Shounen aus macht und hat doch alles drin. Anstatt auf lange Kämpfe, Busenblitzer oder tollpatschige Stolperer zu setzen, legt man hier den Fokus auf die Abenteuer und das Wissen, eine neue Zivilisation aufzubauen. Zusammen mit dem etwas speziellen Humor läuft das auch überraschend gut. Bei dem ganzen Gesuche und Gebaue der "Erfindungen" leidet leider der Cast und die Handlung drunter. Trotz größerer Zeitabstände passiert da einfach viel zu wenig und beides dreht sich nur um den gleichen Punkt und kommt keinen Stück voran. Dabei darf man der Serie aber noch zu Gute halten, dass der Manga noch weiter läuft und es schwer wird einen guten Cut zu machen, sofern keine zweite Staffel geplant wird.
Für den ein oder anderen klingt es sicherlich wie eine Wissenssendung mit Abenteuerelementen, aber gerade der erste Punkt wird den ein oder anderen zu schaffen machen. Ohne Kenntnisse über die Themen und Erfindungen ist es schwer diese vernünftig zu verfolgen oder verstehen. Es ist schwer, für Dr. Stone vernünftige Gegenstücke zu finden, die man verknüpfen könnte. Obwohl es ein WSJ-Titel ist, läuft es derzeit ohne Konkurrenz und es ist wohl am einfachsten sich selber ein Bild von der Sache zu machen. Zu große Erwartungen in die Story oder den Cast sollte man nicht haben und auch mit den etwas albernen Humor klar kommen.
Kommentare
Steinzeit-Wissenschaft im groben Schnelldurchlauf für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen. Akzeptabel, wenn man absolut keine Ahnung von rein gar nichts hat, wie eben unser Held am einen Ende der IQ-Skala, ansonsten man die halbe Zeit mit Haareraufen beschäftigt ist. Während der andere am gegenüberliegende Ende der IQ-Skala den exzentrischen Mastermind mimt, der in allen denkbaren Fachbereichen den Überblick hat, also den Universalgelehrten gleichkommt, wie es sie bis vor ca. 100 Jahren gab, welche aber inzwischen ausgestorben sind. Weil das "universal" schlicht zu viel geworden ist.
Was mich aber am meisten nervt, ist nicht Plot oder Setting. Sondern Dramaturgie – und vor allem die Charaktere. Allein schon die 1. Folge platzt schier vor epischen rotztriefenden Monologen, wie sie hier herausgeschrien werden. Man inszeniert ein übersteigertes Ausdrucksbedürfnis und ein überzeichnetes Getue, das an Meilensteinen wie "Death Parade" und "Attack on Titan" geschult zu sein scheint. Und im Mittelpunkt der Einstiegsfolge das größte denkbare Drama japanischer Ganbatte: Liebesgeständnis. Herrje! Eine Apotheose der Unfähigkeit! Von Romantik und sensibler Annäherung ähnlich weit weg wie öffentliches Onanieren an der Bushaltestelle.
Dazu noch dieser lächerliche, sämtlichen Schwerkraftgesetzen trotzende Lendenschurz aus geflochtenem Blätterwerk. (Ein Special, wie er 20 Minuten lang daran herumbosselt, fände ich angebracht). Um die apokalyptischen Szenarien zu bedienen, die der Shounen-Kundschaft kalt den Rücken runterrieseln sollen, baut man noch Bilder des Untergangs ein, die die Örtlichkeiten der Handlung wortlos bestimmen, so die bronzene Buddha-Statue von Kamakura oder den Tsuutenkaku [Wikipedia] von Osaka.
Immerhin: der Anime hält stramm diese vorgegebene Linie, denn Opening und Ending erweisen sich als angemessen scheußlich, und ein textgewordener Fahrradhelm am Ende des Abspanns à la "Kinder, macht das nicht zu Hause nach!" beschließt das Kunstwerk.
Eigentlich treten hier die gleichen lauten und hyperaktiven Typen auf, die ich teilweise auch auf der Arbeit um mich habe und deren IQ und EQ ähnlich bodennahe Qualitäten aufweisen wie ein Großteil des Personals dieser Serie. Speziell Taiju Ooki, dessen Name man auch zwanglos mit "Riesenholzkopf" wiedergeben kann. Insofern ist es auch kein gutes Zeichen, wenn im Verlauf der 2. Episode schon die 1. Aspirin fällig wird. Daher mit der 3. Folge abgebrochen.
Ach, und noch was: CGI-Feuer sind scheiße.
Summa summarum: Not my cup of tea.
Dr. Stone ist mal wieder eine willkommene Abwechslung. Der Handlungsspielraum ist zwar begrenzt, gestaltet diesen aber anregender als vergleichbare Vertreter des Genre wie 7 Seeds.
Die ein oder anderen Logikfehler sollten euch aber nicht allzu sehr verärgern. Bedenkt - ein Anime ist "lediglich" ein Unterhaltungsmedium und dient zumeist zur Erheiterung.
Nichtsdestotrotz werden die Physikalischen, Chemischen, etc. Grundlagen auf simple interessante Weise vermittelt.
Da bekommt man doch gleich Lust selbst Glühlampen herzustellen. Eventuell wäre ich nach einer Folge Dr. Stone motivierter auf die Naturwissenschaftsfächer gewesen ;).
Für mich kommt der Anime zu meinen engeren Favoriten.
Ich bewerte den Anime mit -5 Sternen.