- Story
- Art/Design
- Verrücktheit
- Soundtrack
- Synchro (Dub)
Joooo... wo soll ich anfangen?
Ich habe diesen Film auf jeden Fall mit der Erwartung geschaut, kein 0815 serviert zu bekommen, sondern eher überdurchschnittlich überrascht zu werden. Aber eine derartig abgespacete Brühe habe ich dann doch nicht unbedingt erwartet. Ähnlich wie Tekkon Kinkreet, zu welchem ich durchaus Ähnlichkeiten sehe, lebt MFKZ vor allem von seinem Design und der Kunst und hohem Einflussreichtum in Animation und Action. Diesbezüglich ist es locker einer der besten und unterhaltsamsten Anime, die man finden kann.
Auch die Musik weiß zu überzeugen, wobei ich mich sehr gewundert habe, dass zu Beginn Namen wie Vince Staples und RZA eingeblendet wurden, die u. a. mit am O.S.T. gewerkt haben. Dass Hiphop und Anime als Fusion sehr gut funktionieren, hat bereits u. a. Samurai Champloo gezeigt, aber MKFZ ist diesbezüglich nochmal drei Schritte weiter gegangen und unterstellt sich dem Hiphop-Groove deutlich mehr (abgesehen von einigen kurzen Passagen, die wie 80ies-Sci-Fi wirken).
Perfekt abgerundet wird die Atmosphäre durch überzeugendes amerikanisch-englisches Dubbing, welche einfach total in place wirkt und einen zu keiner Zeit denken lässt, dass sich nicht um die Originalsynchro handeln könnte (die soweit ich weiß Französisch ist, obwohl bei der Produktion viele Japaner mitgewirkt haben - was btw wahrscheinlich der einzige Grund ist, weshalb man MFKZ überhaupt "Anime" nennen kann, denn vom Stil erinnert einen rein gar nichts an typische Anime).
So! Soweit so gut.
Trotz aller atemberaubenden Bildgewalt und Atmosphäre hat der Film jedoch ein großes Problem - und das ist die Story. Ich mag durchaus Crazy Shit und verzeihe auch das ein oder andere Storyhole, oder abgedrehten Psychokram, sofern er in irgendeiner Weise nachvollziehbar dargestellt wird. Aber MKFZ liefert eine ganze Menge Trash, der ungenügend zusammengeleimt wird - der Film wirkt wie ein verlorenes Puzzleteil in einem größeren Universum. Viele Dinge passieren einfach und am Ende des Filmes fragt man sich, ob diese Dinge nötig waren bzw. was ihr Sinn war. Ich gebe ein paar Beispiele:
Die Luchadores - komplett unnötig || der kleine Professor - komplett unnötig || die Rakete - komplett unnötig || die Macho-Organisation - seltsam, gar uninteressant || Geheimnis und Geschichte der Macho - unbekannt || Willy - total bescheuert und unsympathisch || das Mädchen - total weird und nicht nachvollziehbar || Die Verbindung zwischen den Polizisten und den Macho - nicht erklärt || wie Angelino überlebt hat, wenn ihn als Baby ein tollwütiger Hund fressen wollte - unklar || die an drei Stellen länger eingeblendeten Spruchbänder - ziemlich unnötig...
Ich bin dahingehend sicherlich für Diskussionen offen, aber der Film bemüht sich nicht darum, viel zu erklären, sondern gibt einfach nur Material und überlässt dessen Interpretation dem Zuschauer. Das ist in Ordnung, aber bei mir hat es leider nicht ganz gezündet und daher gebe ich nur 6/10.
Rein aufgrund seines künstlerischen Hochglanzes empfehle ich ihn allerdings trotzdem! =)
Ich habe diesen Film auf jeden Fall mit der Erwartung geschaut, kein 0815 serviert zu bekommen, sondern eher überdurchschnittlich überrascht zu werden. Aber eine derartig abgespacete Brühe habe ich dann doch nicht unbedingt erwartet. Ähnlich wie Tekkon Kinkreet, zu welchem ich durchaus Ähnlichkeiten sehe, lebt MFKZ vor allem von seinem Design und der Kunst und hohem Einflussreichtum in Animation und Action. Diesbezüglich ist es locker einer der besten und unterhaltsamsten Anime, die man finden kann.
Auch die Musik weiß zu überzeugen, wobei ich mich sehr gewundert habe, dass zu Beginn Namen wie Vince Staples und RZA eingeblendet wurden, die u. a. mit am O.S.T. gewerkt haben. Dass Hiphop und Anime als Fusion sehr gut funktionieren, hat bereits u. a. Samurai Champloo gezeigt, aber MKFZ ist diesbezüglich nochmal drei Schritte weiter gegangen und unterstellt sich dem Hiphop-Groove deutlich mehr (abgesehen von einigen kurzen Passagen, die wie 80ies-Sci-Fi wirken).
Perfekt abgerundet wird die Atmosphäre durch überzeugendes amerikanisch-englisches Dubbing, welche einfach total in place wirkt und einen zu keiner Zeit denken lässt, dass sich nicht um die Originalsynchro handeln könnte (die soweit ich weiß Französisch ist, obwohl bei der Produktion viele Japaner mitgewirkt haben - was btw wahrscheinlich der einzige Grund ist, weshalb man MFKZ überhaupt "Anime" nennen kann, denn vom Stil erinnert einen rein gar nichts an typische Anime).
So! Soweit so gut.
Trotz aller atemberaubenden Bildgewalt und Atmosphäre hat der Film jedoch ein großes Problem - und das ist die Story. Ich mag durchaus Crazy Shit und verzeihe auch das ein oder andere Storyhole, oder abgedrehten Psychokram, sofern er in irgendeiner Weise nachvollziehbar dargestellt wird. Aber MKFZ liefert eine ganze Menge Trash, der ungenügend zusammengeleimt wird - der Film wirkt wie ein verlorenes Puzzleteil in einem größeren Universum. Viele Dinge passieren einfach und am Ende des Filmes fragt man sich, ob diese Dinge nötig waren bzw. was ihr Sinn war. Ich gebe ein paar Beispiele:
Die Luchadores - komplett unnötig || der kleine Professor - komplett unnötig || die Rakete - komplett unnötig || die Macho-Organisation - seltsam, gar uninteressant || Geheimnis und Geschichte der Macho - unbekannt || Willy - total bescheuert und unsympathisch || das Mädchen - total weird und nicht nachvollziehbar || Die Verbindung zwischen den Polizisten und den Macho - nicht erklärt || wie Angelino überlebt hat, wenn ihn als Baby ein tollwütiger Hund fressen wollte - unklar || die an drei Stellen länger eingeblendeten Spruchbänder - ziemlich unnötig...
Ich bin dahingehend sicherlich für Diskussionen offen, aber der Film bemüht sich nicht darum, viel zu erklären, sondern gibt einfach nur Material und überlässt dessen Interpretation dem Zuschauer. Das ist in Ordnung, aber bei mir hat es leider nicht ganz gezündet und daher gebe ich nur 6/10.
Rein aufgrund seines künstlerischen Hochglanzes empfehle ich ihn allerdings trotzdem! =)
Kommentare
Der Umstand, dass der Film sich selbst nicht gar so ernst nimmt, hält ihn allerdings nicht davon ab, eine stringente Story samt grundsätzlich glaubhafter Charaktere abzuliefern. Und das ist einer der großen Stärken. Eine andere liegt in der atemberaubenden Umsetzung durch Studio 4°C, dem es gelingt, auch das heruntergekommenste Ghetto in brillante und warme Farben zu tauchen. Und hierin spiegelt sich gewissermaßen die Atmosphäre von "Michiko und Hatchin" wider.
Fazit: In meinen Augen ein Meisterwerk, das deutlich mehr Beachtung verdient hätte und bei dem man sich (angesichts des üblicherweise nominierten Schrottes) ernstlich fragen muss, warum sowas nicht den Oscar verliehen bekommt. Und außerdem: Französisch als Originalton eines Anime funktioniert überraschend gut.