Nova LunarisV.I.P.
#1- Handlung
- Animation
- Charaktere
- Musik
In meiner letzten Rezension zum Erstling von Eve »Demon Tokyo Dance« erwähnte ich, dass die Gruppe im Vergleich zu späteren Werken nur wenig Inhalt über die kryptische Bildsprache transportierte. Nun, bereits im zweiten Video »Tokyo Ghetto« wird man genau damit bombardiert und erst nach mehrmaligen Schauen beginnt man ansatzweise zu verstehen, was einem hier vermittelt werden soll.
Die Geschichte spielt in einem tristen Ghetto der Stadt Tokyo, bevölkert von allerlei schrägen Kreaturen. Der Protagonist, ein mürrisch dreinblickender Bewohner dieses Slums und einziger Mensch, kämpft sich irgendwie durch. Doch dann trifft er auf eine resolute junge Dame, bei der man schon auf dem ersten Blick erkennt, dass sie außerhalb seiner Liga spielt. Allerdings gibt er nicht auf und versucht immer wieder aufs Neue, mit ihr anzubandeln. Beobachtet werden diese Versuche von einem roboterähnlichen Individuum, dessen zwielichtige Ausstrahlung regelrecht schreit: »Ich bin böse!« Da ist es wenig verwunderlich, dass der Roboterschädel sich in ein wahrhaft ghoulisches Ungeheuer verwandelt und den Protagonisten am Ende rigoros verschlingt, soweit die oberflächliche Handlung. Nun ist bei Eve selten etwas so, wie es zunächst erscheint. An dieser Stelle gebe ich offen zu, dass ich anfangs überfordert war und erst beim dritten Schauen des Videos fielen mir einige Dinge auf. Zum Beispiel scheint das Mädchen immer von hellem Licht bestrahlt zu werden, während der Junge sein Dasein in zumeist dunklen Räumen fristet. Zu Beginn dachte ich, dass damit die gesellschaftlichen Unterschiede deutlicher dargestellt werden sollten. Anschließend bemerkte ich, dass immer etwas zwischen den beiden zu stehen schien. Auch wenn der Protagonist ihr entschlossen hinterlief, konnte er sie dennoch nie erreichen. Und dann machte es Klick, als ich an die Themen dachte, die Eve so gerne in ihren Musikvideos verarbeitet. Der Junge ist schizophren! Und das Mädchen ist seine zweite Persönlichkeit, die die Kontrolle übernommen hat. Deswegen stand sie immer im Licht und deswegen konnte er sie nie einholen. Und er verfolgte sie nicht, weil er sie liebte, sondern um wieder am Drücker sein zu können.
Optisch macht »Tokyo Ghetto« einiges her. Auffällig ist dabei, dass es weder rechte Winkel noch gerade Linien zu geben scheint. Alles ist schief und gebogen und erinnert frappierend an die Hundertwasser-Architektur, nur nicht so bunt. Übrigens betrifft dies auch die watschelnden Kreaturen, die gerne mal in abstrakte Gemälde gezwungen werden. Außerdem fällt ins Auge, dass das Geschehen häufig durch das Objektiv einer Kamera wiedergegeben wird. Farblich setzt man passend zur Umgebung des Ghettos auf dezente Grautöne und einige bunte Akzente, wie zum Beispiel bei den roten Lampions oder das blaue Werbeschild eines Zahnarztes.
Typisch für Eve, erwartet uns in diesem Video wieder ein poppiges außerordentlich chilliges Lied, das sich durch einige geschickt platzierte Auto-Tune-Element von den anderen Songs abzuheben weiß. Der Sänger besticht stimmlich erneut in seiner Paraderolle als tiefenentspannter Hallodri.
Fazit
In »Tokyo Ghetto« erwartet einen ein musikalisch gefälliges Werk, dessen kryptische Bildsprache mich fast an die Grenzen meiner interpretatorischen Fähigkeiten brachte. Davon ab, sind die teils pittoresken Hintergründe und die schrägen Formen interessant anzusehen. Falls man es mit der Doppeldeutigkeit also nicht so hat, gibt es genügend Gründe, zumindest einmal in dieses Musikvideo rein zu schauen. Das Wippen des Fußes ist natürlich wie immer obligatorisch.
Die Geschichte spielt in einem tristen Ghetto der Stadt Tokyo, bevölkert von allerlei schrägen Kreaturen. Der Protagonist, ein mürrisch dreinblickender Bewohner dieses Slums und einziger Mensch, kämpft sich irgendwie durch. Doch dann trifft er auf eine resolute junge Dame, bei der man schon auf dem ersten Blick erkennt, dass sie außerhalb seiner Liga spielt. Allerdings gibt er nicht auf und versucht immer wieder aufs Neue, mit ihr anzubandeln. Beobachtet werden diese Versuche von einem roboterähnlichen Individuum, dessen zwielichtige Ausstrahlung regelrecht schreit: »Ich bin böse!« Da ist es wenig verwunderlich, dass der Roboterschädel sich in ein wahrhaft ghoulisches Ungeheuer verwandelt und den Protagonisten am Ende rigoros verschlingt, soweit die oberflächliche Handlung. Nun ist bei Eve selten etwas so, wie es zunächst erscheint. An dieser Stelle gebe ich offen zu, dass ich anfangs überfordert war und erst beim dritten Schauen des Videos fielen mir einige Dinge auf. Zum Beispiel scheint das Mädchen immer von hellem Licht bestrahlt zu werden, während der Junge sein Dasein in zumeist dunklen Räumen fristet. Zu Beginn dachte ich, dass damit die gesellschaftlichen Unterschiede deutlicher dargestellt werden sollten. Anschließend bemerkte ich, dass immer etwas zwischen den beiden zu stehen schien. Auch wenn der Protagonist ihr entschlossen hinterlief, konnte er sie dennoch nie erreichen. Und dann machte es Klick, als ich an die Themen dachte, die Eve so gerne in ihren Musikvideos verarbeitet. Der Junge ist schizophren! Und das Mädchen ist seine zweite Persönlichkeit, die die Kontrolle übernommen hat. Deswegen stand sie immer im Licht und deswegen konnte er sie nie einholen. Und er verfolgte sie nicht, weil er sie liebte, sondern um wieder am Drücker sein zu können.
Optisch macht »Tokyo Ghetto« einiges her. Auffällig ist dabei, dass es weder rechte Winkel noch gerade Linien zu geben scheint. Alles ist schief und gebogen und erinnert frappierend an die Hundertwasser-Architektur, nur nicht so bunt. Übrigens betrifft dies auch die watschelnden Kreaturen, die gerne mal in abstrakte Gemälde gezwungen werden. Außerdem fällt ins Auge, dass das Geschehen häufig durch das Objektiv einer Kamera wiedergegeben wird. Farblich setzt man passend zur Umgebung des Ghettos auf dezente Grautöne und einige bunte Akzente, wie zum Beispiel bei den roten Lampions oder das blaue Werbeschild eines Zahnarztes.
Typisch für Eve, erwartet uns in diesem Video wieder ein poppiges außerordentlich chilliges Lied, das sich durch einige geschickt platzierte Auto-Tune-Element von den anderen Songs abzuheben weiß. Der Sänger besticht stimmlich erneut in seiner Paraderolle als tiefenentspannter Hallodri.
Fazit
In »Tokyo Ghetto« erwartet einen ein musikalisch gefälliges Werk, dessen kryptische Bildsprache mich fast an die Grenzen meiner interpretatorischen Fähigkeiten brachte. Davon ab, sind die teils pittoresken Hintergründe und die schrägen Formen interessant anzusehen. Falls man es mit der Doppeldeutigkeit also nicht so hat, gibt es genügend Gründe, zumindest einmal in dieses Musikvideo rein zu schauen. Das Wippen des Fußes ist natürlich wie immer obligatorisch.
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