Cybernetics Guardian (1989)

„Cybernetics Guardian“ schlägt in etwa in die Kerbe von anderen finsteren Cyber-Fantasy-Animes wie „MD Geist“ oder „Genocyber“ und präsentiert sich dabei nicht minder stumpf und unkreativ. Man nimmt einfach mal wieder eine düstere, schaurige Kulisse vor der die Menschen in einer Gesellschaft leben die in verwahrlost und wohlhabend gespalten wurde, dann gibt man noch ein paar böse Menschen hinzu die einen zerstörerischen Kriegsgott wiederauferstehen lassen wollen, sich um dieses Ziel zu erreichen einen netten jungen Mann schnappen und diesen nach kurzem Ritual in eine biomechanische Bestie verwandeln, welche dann standesgemäß Amok läuft und für Blutbäder sorgt. Hinzu kommen dann noch ein paar typische Elemente wie der Renegade-Cop der das Monster jagt und die Freundin des Jünglings die alles versucht um ihn wieder zu Sinnen kommen zu lassen. Wie sich der Ablauf der Handlung gestaltet ist da natürlich keine Überraschung mehr und, neben ständig wechselnden Schauplätzen von den Guten zu den Bösen, darf man nach der ersten „Erwachung“ der Cyber-Bestie in einer Tour dabei zuschauen wie sie die Stadt verwüstet. Die Story geht neben der Action so ziemlich den Bach runter und wirkt extrem überhastet erzählt, zusammenhang- und strukturlos. Sie fristet einfach nur ein lahmes Alibi-Dasein neben den ganzen Action-Szenen und Twists oder spannende Vorkommnisse jedweder Art kann man getrost in den Wind schreiben. Von Seiten der Charaktere kommt leider auch weniger als Nichts. Sämtliche Figuren präsentieren sich vollkommen flach und die kurze Spielzeit tut ihr übriges dazu das man nicht den geringsten Bezug zu ihnen aufbauen kann. Davon abgesehen verhindern ihre durch die Bank weg klischeebehafteten Rollen und ihre stereotypischen Verhaltensweisen, sowieso von vorneherein das man irgendwie größeren Wert auf ihren Werdegang legt. Was von „Cybernetics Guardian“ am Ende noch übrig bleibt ist die Action und diese kann wenigstens halbwegs dafür sorgen dass man sich nicht komplett langweilt. Zwar ist es sicher nicht gerade erfrischend immer wieder sehen zu müssen wie sich ein Mecha-Monster mit anderen Robotern prügelt bzw. gegen kleine, hoffnungslos unterlegene Polizeistaffeln kämpft, aber angesichts dessen das man hier inhaltlich rein gar nichts geboten bekommt nimmt man hier schnell alles was man kriegen kann. Viele Explosionen, ein wenig Splatter hier und da und am Ende die obligatorische Entscheidungsschlacht gegen den härtesten Gegner den der Hauptcharakter JEEEEEMALS hatte. Lahm und unkreativ aber immerhin… Fazit: Hauchdünne, klischeebehaftete Story, Figuren die der Inbegriff von Flachheit sind und Einfallslosigkeit an allen Ecken und Enden, sind ein recht deutliches Todesurteil für „Cybernetics Guardian“. Actionmäßig sticht diese OVA noch am meisten hervor, aber das reicht noch lange nicht aus um dieses unausgegorene Werk sehenswert zu machen. Allerhöchstens eingefleischten Fans von „Cyber-Fantasy-Splatter“ zu empfehlen, die sich an „M.D. Geist“ bereits satt gesehen haben! Wer sich nicht dazu zählt, kann „Cybernetics Guardian“ getrost links liegen lassen.

Das man mit Designerdrogen und Genmanipulation nicht rumspielen soll ist ja klar. Trotzdem kann der geniale Mecha Designer Ohata es nicht lassen auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen und genau zu diesem Thema einen Monstertrash der übelsten Sorte zu verfilmen.


Und schaut man sich auch seinen Werdegang an, so sieht man, dass er es bereut hat und wieder zurück zu seinen Wurzeln gekehrt ist. Denn Cybernetics Guardian will man einfach nur ganz schnell vergessen. Das Debakel nimmt schon akustisch seinen Lauf und so wird man von vorne bis hinten mit schlechten Synthesizer Sounds und schlechtem J-Pop-Punk der 80er Jahre gequält. Eine gute Stimmung will da wirklich zu keinem zeitpunkt entstehen.

Und dabei dachte ich die ersten 3 Minuten, das Ganze könnte noch einigermaßen lustig sein. Als man den Hauptcharakter John und seine entzückende Freundin und Wissenschaftlerin Leyla kennen lernen kann man fast annehmen, dass hier eine gute Geschichte folgt. Die zwei wollen nämlich eine neue Power Suit testen. Ach ja, das ist aber unwichtig eigentlich. Wichtig ist das Experiment geht „zufällig“ schief und der böse Adler freut sich wie n Schnitzel, dass John in ein Monster mutiert, das wild berserkend durch die Gegend fällt.
Später erfährt man, dass Johnny schon früh auserwählt wurde zu diesem Überwesen zu werden. Doch eigentlich bleiben mehr fragen offen und ungelöst. Am Meisten hat mich nicht in Ruhe gelassen wer eigentlich diese Adler-Typ ist. Hintergrundinfos zu den Charakteren gibt’s nämlich nicht. Und so bewegt sich die Geschichte sehr unstrukturiert, unlogisch, stupide und sehr gewaltvoll auf ihr großes Finale zu. Das ist auch alles andere als spektakulär und das Ende dieser OVA ist unbefriedigend.

Vielleicht kann man aber was positives zum Design sagen... nein, kann man nicht. Das Werk sieht aus wie Anfang 80er und nicht Ende 80er. Hier wurde versucht schnell und billig Geld zu machen. Die Figuren erscheinen lieblos gestaltet, so dass einem nicht mal Leyla wirklich gefallen will. Könnte aber auch daran liegen, dass sie alle lieblos gespielt sind und sich die englische, als auch die japanische Synchro nicht wirklich Mühe gegeben hat. Ich kann´s verstehen.
Hinzu kommt, dass der Cybernetic Guardian, hier auch mal Genocyber genannt (übrigens wurde der Name einfach mal so benutzt ohne Referenz zu diesem Anime – vielleicht war Ohata verwirrt und wusste nicht mehr an welchem Werk er gerade arbeitet), wirklich komisch aussieht. Vor allem die riesen Mähne sieht sehr merkwürdig aus. Unvorstellbar, dass Regisseur Koichi Ohata für Macross, Grundam und Gunbuster Designs verantwortlich ist. Aber jeder darf ja mal n schlechten Tag haben und den hat man wirklich mit Cybernetic Guardian.

Wer aber auf sinnlose Gewalt im schlechten 80er Jahre Look steht und nicht viel von Story und guten Charakteren hält wird hier die Hölle auf Erden finden. Cybernetic Guardian ist Cyber-Punk der schlechtesten Sorte.