Cells at Work! (2018)

Hataraku Saibou (2018) / はたらく細胞 (2018)

Rezensionen – Cells at Work!

Hier findest Du sowohl kurze als auch umfangreichere Rezensionen zum Anime „Cells at Work!“. Dies ist kein Diskussionsthema! Jeder Beitrag im Thema muss eine für sich alleinstehende, selbst verfasste Rezension sein und muss inhaltlich mindestens die Kerngebiete Handlung und Charaktere sowie ein persönliches Fazit enthalten. Du kannst zu einer vorhandenen Rezension allerdings gern einen Kommentar hinterlassen.
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Avatar: Pilop
V.I.P.
#1
Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand aus meiner Generation diese Serie sieht und dabei nicht sofort an Es war einmal das Leben denkt. Nicht zum ersten Mal wird mit Cells at Work ein Blick ins Innere des menschlichen Körpers geworfen, wo anthropomorphe Blutkörperchen etc. ihre Arbeit verrichten und damit den Körper am Laufen halten. Der Unterschied zwischen den beiden genannten Serien ist dann aber sowohl die Zielgruppe und was man damit vermitteln will und Cells at Work zieht für mich im Vergleich klar den Kürzeren.

„Es war einmal das Leben“ ist eine Kinderserie, die ihrem jungen Publikum etwas über das Funktionieren des Körpers lehren soll. Cells at Work ist… ja, was ist diese Serie eigentlich überhaupt und was will sie? Es ist für mich das größte Problem dieses Anime, das er sich eben nicht wirklich entscheiden kann. Für eine Bildungsserie gibt es zu viel belanglose Action, für eine Actionkomödie gibt es zu viel Lehrinhalte. Der schwerwiegendste Fehler war es wahrscheinlich, dass ein Weißes Blutkörperchen einer der Helden ist. Dessen einzige Aufgabe ist die Verteidigung des Körpers gegen Krankheitserreger etc. und wenn man so eine Figur zu einer der beiden Hauptfiguren macht, dann muss es auch in jeder Episode einen Krankheitserreger geben, der bekämpft werden soll. Und so ist es auch… und es ist ermüdend. Zwar steigt so der Actionanteil rasant an, aber die Action ist nicht weiter aufregend und letztendlich wird so Zeit verschwendet, die man mit weit abwechslungsreicheren, spannenderen Inhalten hätte füllen können. Statt Infotainment ist die Serie wohl eher mehr eine klassische Unterhaltungsserie mit einem signifikanten Info-Anteil, die aber eben dadurch bei beidem unter ihren Möglichkeiten bleibt. Auch der oft sehr hohe Abstraktionsgrad mit dem die körperlichen Vorgänge dargestellt werden torpediert dahingehende „Bildungsziele“. Die Figuren an sich sind zwar nicht unsympathisch – und wer kann die Kinder-Blutplättchen auch nicht niedlich finden? – aber sie leiden darunter ziemliche One-Gag-Charaktere zu sein. Seien es das Rote Blutkörperchen, das sich ständig verirrt, oder das Weiße Blutkörperchen, das eher emotionslos das Blut der Krankheitserreger in Fontänen hervorschießen lässt, es wiederholt sich alles ständig. Dadurch wurde mir die Serie, die zunächst vielleicht noch als durchschnittlich durchging, mit steigender Episodenzahl immer langweiliger. Es ist schlicht kein stimmiges, interessantes Konzept, das einem hier geboten wird, was sich schnell bemerkbar macht.
Beitrag wurde zuletzt am 01.10.2018 20:25 geändert.
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Avatar: Frostwolf#2
Cells at Works hat mich überrascht, denn der Anime hat mich bis zur letzten Folge prima unterhalten. Wie viele habe ich früher Es war einmal das Leben gesehen, aber schon nach der ersten Folge war für mich klar, dass Cells at Works seinen Wert nicht aus der Vermittlung von Wissen zieht, sondern aus der Unterhaltung, die es bietet. Und das schafft der Anime meiner Meinung nach erstaunlich gut.

Die Charaktere sind jetzt sicher nicht die tiefgründigsten Geschöpfe, immerhin haben wir hier es mit vermenschlichten Blutplättchen und so weiter zu tun. Aber im Rahmen dessen, waren viele Charaktere sympathisch und liebenswert, worauf es der Anime - Siehe die Thrombozyten - auch ansetzt.

Die Handlung verfolgt keinen größeren Faden, nur manchmal zieht es sich über zwei Folgen. Sieht man von der ersten Folge, die ich persönlich noch etwas öde fand, und einer anderen Folge, die eher gegen Ende kam, ab, haben mich alle Folgen prima unterhalten. Die Gags sind simpel, aber mitunter doch recht unerwartet und mit den Eigenheiten der Charaktere wird gerne gespielt - Siehe die Weißen Blutzellen und wie sie mitunter recht psychopathisch wirken.
Comedy steht klar im Vordergrund, auch wenn manche Folgen durchaus mit Drama aufwarten.

Was die Wissensvermittlung angeht ... Das eine oder andere schnappt man schon auf, vor allem wenn es um die verschiedenen Zellen geht. Hier kriegt man öfter Vergleiche mit Es war einmal das Leben zu hören und zuerst war ich auch geneigt, zuzustimmen, dass Es war einmal das Leben das Wissen besser vermittelt hat ... bis mir auffiel, dass ich überhaupt nichts mehr davon in Erinnerung habe. Da räume ich Cells at Works mit seinen niedlichen und extremeren Darstellungen dann bessere Chancen ein.

Eine zweite Staffel würde ich mir auf jeden Fall anschauen, denn selbst wenn es bei der lockeren Handlung der ersten Staffel bleibt, ist der Anime schön und unterhaltsam anzusehen.
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Avatar: OPYoshi
Moderator
#3
  • Handlung
  • Animation
  • Charaktere
  • Musik
  • Humor
Eines der größten Bedürfnisse der Menschheit ist es, anderen beim Arbeiten zuzusehen und dabei selber so wenig wie möglich zu machen. Und Hataraku Saibou will da nur das beste für unser körperliches Wohl.

Die Idee an der Serie ist weder neu, noch wirklich innovativ. Es gab schon immer Serien, auch Anime, die auch pädagogisch wertvoll sind, nur ändert sich auch immer der Stand der Dinge, als auch die Vorlieben der Zuschauer. Hier hat man den Spagat zwischen Lehren und Unterhalten sehr gut hingekriegt. Leider ist da dann kein Platz mehr für eine große Rahmenhandlung, sondern die "Geschichte" wird in Kapiteln aufgeteilt, wo spezielle Funktionen des Körpers behandelt werden. Die sind nicht tiefgründig, aber lehrreich.

David Production ist kein neues Studio, hat aber auch in der Quantität bisher wenig geliefert, aber wenn etwas kam, dann haben die es gut gemacht. Oftmals hängen die zu sehr an Standbildern, aber wenn die Animationen liefern wollten, haben die auch welche geliefert. Sauber und detailreich. Ebenfalls in Sachen Hintergründe haben die keine Kosten und Mühen gescheut, das Setting so gut wie möglich zu hinterlegen. Etwas schade, dass manchmal die Anatomie der Charaktere unschön dargestellt wurden, kann man aber bei der Thematik verzeihen.

Wo wir gerade bei den Charakteren sind: Eigentlich ist der Begriff schon etwas schwammig. Die haben weder einen Namen noch genauere Eigenschaften bekommen. So ist so ziemlich jeder einer Zellengattung zugeordnet und wird in seiner Kaste gesteckt. Lustiger Weise ist das eine der großen Vorteile der Serie, dass man sich nicht wirklich darauf festsetzt, auch, wenn natürlich die gleichen immer wieder im Vordergrund stehen. Noch lustiger, wenn man daran denkt, wie viele Zellen ein Körper hat und die sich trotzdem treffen.
Jedenfalls ist der Cast gut getroffen und irgendwie muss man die schon etwas mögen.

Mein leidiges Thema mit den singenden Seiyuus. Das Opening glänzt eigentlich nur durch die gute Komposition, die etwas die Aufgedrehtheit der Serie wieder gibt. Ansonsten ist es nicht, was man sich auf längere Dauer antun kann.
Anders hingegen das Ending. ClariS klingt besonders seit der Neubesetzung weniger schrill, wobei die Lieder immer sehr zugänglich sind. Eine gute Wahl eine Folge ausklingen zu lassen, ohne zu ernst oder abgedreht zu wirken.
Der Rest des OST mein vielleicht nett gedacht worden zu sein, aber mich haben die Kompositionen nicht angesprochen. Es wirkt alles dadurch ziemlich lahm und unterstreicht die Serie nicht so gut, wie es hätte sein können.

Cells at Work hat einen sehr speziellen Humor, für den man auch etwas geschaffen worden sein muss. Es lebt vor allem durch die Gegensätzlichkeiten. Alte prüde Mägde schwingen Macheten oder kleine Kinder sorgen dafür, dass die Baustellen repariert werden. Vieles wird gerne als Running Gag zu oft eingebaut und es ist verständlich, wenn einige Witze am Ende nicht mehr so witzig sind, wie sie es am Anfang waren.



Es ist nicht immer einfach, wissen zu vermitteln und dabei auch unterhaltsam zu sein. Hataraku Saibou darf man aber ruhig als eine Serie bezeichnen, die eben das geschafft hat. Es wird wirklich viele erklärt, auch, was man als Erwachsener noch nicht weiß, wobei man sich auch fragen darf, ob das für die Zielgruppe eine gute Thematik ist. Wenn man etwas weniger Verständnis für die Materie hat, kann es schnell passieren, dass man nicht von der Serie abgeholt wird.
Besonders schön ist aber, dass man stellenweise versucht auch die etwas "schwereren" Themen anzugehen, wo dann auch Krebszellen auftauchen oder der Körper lebensbedrohlich verletzt wurde. Durch die dargestellt Welt wirkt es manchmal vielleicht etwas zu surreal, aber ansonsten lässt es sich auch nicht so gut bildlich darstellen.

Wenn man sich den arbeitenden Zellen nähern will, sollte man schon den passenden Humor mitbringen. Er geht zwar nicht unter die Gürtellinie, aber auch weit weg von intelligentem Humor. Es lebt einfach für den Moment.
Hoffnungen auf eine tiefgründige Story sollte man auch nicht mitbringen, aber dafür etwas Verständnis für den menschlichen Körper. Es wird zwar viel erklärt, aber die Masse macht es aus.
Es ist schon schwierig, das richtig weiter zu empfehlen. Ihr solltet schon etwas Interesse am Thema haben, aber nicht unbedingt mit Serien wie "Es war einmal..." oder ähnliches vergleichen.
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Avatar: Asane
Redakteur
#4
Der Trailer zu dieser Serie ließ hoffen auf einen abwechslungsreichen und innovativen Anime zu dem Thema "Dein Körper, das unbekannte Wesen", in dem man auf unterhaltsame und geistreiche Art einiges über verschiedene Arten von Zellen und ihre Aufgaben erfährt, so nach dem bewährten pädagogischen Prinzip: "Lustig und lehrreich zugleich!"

Bei der Hoffnung ist es dann auch geblieben.

Zunächst vermag der Anime in der ersten Episode durch seine leichte, angenehme Comedy den Zuschauer zu überzeugen. Da allerdings weiß der noch nicht, dass die eingesetzten Stilmittel wenig abwechslungsreich, dafür sehr klischeegetränkt in den üblichen überzogenen Erscheinungsformen bis zum Ende der Serie eisern durchgeboxt werden. In vielen Momenten wünscht man sich eine etwas differenziertere Herangehensweise, die dem Ganzen gutgetan hätte, denn oft macht der Anime nichts anderes, als die typischen Stilmittel des Mangas repetitiv einzubauen und zu hoffen, dass es dann lustig wird. Funktioniert bloß nicht immer so richtig.

Auch wenn sich hier eine Plattform bietet, um so etliche Tropen des Shounen-Genres zu parodieren, wirken die ständigen und völlig überzogenen Aktionen eher kontraproduktiv und nerven auf die Länge gesehen. Speziell mit den immensen Blutfontänen, die da ständig aus den unter gehörigem Überdruck stehenden Bakterien schießen, dem unaufhörlichen Kampfgegröle, und noch so einiges andere.

Auch wird das bewährte Gut-Böse-Schema auf hemmungslos übertriebene Weise dargestellt, und da die Guten (körpereigene Zellen) immer brav von Kollegen gerettet werden und weiters nichts Schlimmes passiert, fühlt man sich permanent und trotz epischer Battles ins pädagogisch wertvolle Vorschulprogramm versetzt. Besonders aufgrund der humoristisch überkandidelten Erklärbärin samt der alle naselang eingeblendeten Infotafeln.
Und überhaupt: leider spielt da die BGM in der gleichen Liga. Denn indem sie das Geschehen nur illustriert (und das eher seicht und plakativ) und nicht kommentiert, zieht sie gewissermaßen der ironischen Intention (die stellenweise genial aufblitzt) immer wieder etwas den Boden unter den Füßen weg.

Am Ende ist es dann eben nur ein Fighting-Shounen mit dem jeweiligen Monster of the Day samt der entsprechend ausgelutschten Dramaturgie mit all den bekannten Bösewichtsattitüden und coolen Sprüchen und überraschenden Wendungen. Wo, sehr kindgerecht aufgearbeitet, immerzu das Gute siegt, und wenn ganbatte! nicht hilft, braucht man eben immer noch mehr ganbatte!, dann wird das schon! Bezeichnenderweise ergeht sich die visuelle Präsentation in solchen Szenen ziemlich ausschließlich darin, über dramatische Standbilder zu pannen und Actionsequenzen mit haufenweise Speedlines zu simulieren.

Die grundsätzliche Crux aber besteht darin:
Will man eine tragfähige Storyline, muss man die fassliche Darstellung biologischer Zusammenhänge vernachlässigen. Will man ein kohärente Darstellung der Zellbiologie auf bildlich-allegorischer Ebene, bekommt man keine fesselnde Story hin.
Ein anderes Problem besteht darin, dass man sich auf zu wenige Protagonisten konzentriert, die zudem zu eindimensional gestrickt sind. So hat man die herzensgute, aber etwas verpeilte Heldin vom Typus "Aho" (rotes Blutkörperchen), als Kontrast den notorisch emotionsarmen Helden als Retter in der Not (in Vollzeit - weißes Blutkörperchen), plus einer Handvoll Nebenfiguren, unter denen die Killerzellen (amerikanischen Marines nachempfunden) und die Macrophage, eine biedermeierliche Hausdame von furchteinflößender Freundlichkeit, etwas herausstechen.

Alles in allem ist das in der typenhaften Darstellung und den dramaturgisch eintönigen Abläufen entschieden zu generisch und uninspiriert. Das wird auch nicht besser, wenn man versucht "Parodie" drüberzuschreiben. Der Zuschauer bleibt zurück mit dem dumpfen Gefühl, man habe hier massenhaft Potential zu einer wirklich genialen Serie ungenutzt liegengelassen - einer Serie, die zu selten solche Glanzpunkte setzt wie beispielsweise in der vorletzten Folge (Thema "Senpai") bei der Vorstellung der befreundeten weißen Blutzelle U 1146, in Kontrast zum eben stattfindenden Gemetzel.

Am besten, man hält sich an die Kindergartentruppe der Blutplättchen. Die sind wirklich so knuffig, dass man sie gar nicht mehr loslassen möchte.

Die Serie ist jetzt insgesamt nicht wirklich so schlecht, wie man nach dem Geschriebenen hier meinen könnte, aber sie hat Erwartungen enttäuscht, die wohl etwas zu hoch waren. Vor allem leidet sie unter der einförmigen Herangehensweise der Regie.
So empfand ich sie ab der dritten Folge als nur bedingt lustig - und was es mit lehrreich auf sich hat: da steht zu befürchten, dass nach diesem unübersichtlichen Wust an Infotafeln nicht so sehr viel hängengeblieben sein wird.


[Edit: Typo]
Beitrag wurde zuletzt am 18.02.2020 22:34 geändert.
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