AsaneRedakteur
#1Der Beschreibungstext informiert:
Rein der Stil und die blumige Ausdrucksweise könnten zu der Einschätzung führen, es handele sich hier um einen Isekai, mindestens aber um ein schräges Adventure. In gewisser Weise ist da was dran. Denn das Untenrum bei Frauen ist das Isekai der Männer; und Held ist der, der sich traut, seinem Verlangen nach einem Blick auf diese fremde Welt Ausdruck zu verleihen: "Sie fragen die […] Frauen einfach um Erlaubnis."
Erinnert mich an »Heroman«, wo beratschlagt wird, wie man das böse Alien-Raumschiff entern könnte, und einer der Guten einfach rein geht, weil offen ist. Entsprechend hier: fragen kostet nichts. Wenn man bereit ist, tödliche Blicke zu ernten, und auch ansonsten in Kauf nimmt, daß man dann ziemlich unten durch ist. Bei der holden Weiblichkeit auf alle Fälle. Aber was ein echter Otaku ist, den kratzt das nicht, und gesellschaftliche Ächtung geht ihm sonstwo vorbei. Sonst wär er ja kein Otaku.
Nur mal so zur Klarstellung: das ist kein Hentai. Wenn auch die Darstellung weiblicher Proportionen durchaus typisch für jene Kunstform ist, besondern so um Brust und Hüfte, die beide die typische Tendenz zum Ausladend-Wuchtigen aufweisen. Was dem Hentai-Liebhaber ebenfalls sehr bekannt vorkommt, ist die Auswahl der Begegnungsorte und der dazugehörigen Mädchen. Pro Folge nämlich kommt – streng episodisch – eine dieser bekannten Situationen zum Zuge, so daß von Maido über Miko bis zur Krankenschwester wirklich alles dabei ist.
Männer gibt's hier keine, denn der Mann bist Du! Aus der POV-Perspektive gefilmt, bleibt er still und stumm, und nur anhand der Reaktionen der Gegenseite wird klar, daß er manchmal irgendwas sagt, ohne daß dies zu hören wäre. Generell läuft das so ab, beispielhaft an der ersten Episode:
Die Maid, die hier in diesem rustikalen englischen Landhaus ihren Dienst verrichtet, putzt gerade die Fenster und ist ansonsten rührend um das Wohl des Hausherrn besorgt. Fragt, ob ihm Tee mit Gebäck behagen würde. Nein, danach sei ihm weniger, vielmehr gilt sein Interesse der Frage, welche pantsu sie da wohl trägt. Ein erster Riss geht so durch ihre bezaubernde Freundlichkeit und der bis dato wohlgewahrten Contenance. Leicht irritiert kontert sie mit der zurückhaltend formulierten Frage, ob man eigentlich noch alle Tassen im Schrank hat, als Er ihr versichert, daß sie durchaus richtig gehört habe. "Joudan ja nai?" – kein Scherz? fragt die um ihren Verstand Besorgte. Er insistiert auf seiner Forderung, die die Grenzen des Vorstellbaren sprengt, und so wird durch diese unvermittelte Unverschämtheit nicht nur der empfindliche Kern weiblichen Anstands bloßgelegt, sondern auch eine furchterregende Seite ihres Naturells. Nur mühsam die Fassung wahrend, treffen harte Worte der Verachtung nicht nur den Goshujinsama, sondern stellvertretend auch den trieb- und wunschbesessenen Otaku, der hier herbe Schimpfe einstecken muss.
Nebenbei: an dieser kleinen Szene lässt sich recht gut ablesen, wie es ganz allgemein um den Realitätsbezug bestellt ist: denn allein an der Art, wie sie die Fenster putzt, erkennt der kundige Zuschauer, daß man nicht allzu viel darauf geben sollte; in echt würde ein heilloses Geschmier daraus. Das lässt sich zwanglos auf alles andere übertragen, denn was hier im Mittelpunkt steht, ist in allererster Linie und noch vor dem Blankziehen nur eines: der Fetisch.
Das Bedienen eines Fetischs, der irgendwo zwischen Spannertum und Domina-Spielchen liegt.
Ich bin jetzt kein Psychologe und mich sprechen solche Spielchen auch nicht an. Aber der Humor, der dabei herausspringt, ist einfach großartig. Dazu passt auch die leicht dahinplätschernder Musik, die solange anhält, wie sich die Personen normal und gesittet verhalten. Das heißt auch: im Grunde sind Bilder verzichtbar, weil das Wichtigste, der Umschlag von Höflichkeit, Haltung und Würde hin zu mühsam gezügelter Angefressenheit nur über die Stimme abläuft. In dieser Phase verstummt auch die Musik. So breite sicht die Peinlichkeit der Szene, die sie ihm regelmäßig macht, auch auf den Zuschauer aus und lässt ihn damit in der Luft hängen.
Und genau das ist es, was mich an diesem Anime so fasziniert. Dieser Bruch, dieser Wechsel von höflicher Fassade zu ungeschönter Fassungslosigkeit. Quasi eine Charakterstudie, ausgelöst durch den eisernen männlichen Willen zur Unverschämtheit. Auch das ein Fetisch, wenn man so will. Aufrichtige Verachtung anstelle der Peitsche. Daher leben die Folgen einzig und allein durch die stimmliche Präsenz der Seiyuu. Und das, was die hier abliefern, ist wirklich bemerkenswert.
Aber auch der Parodie-Faktor ist nicht zu verachten. Allein der Soundtrack in der Kirchenszene ist unverschämt süßlich und penetrant kitschig, einer Kirche im Ami-Stil absolut angemessen. Wenn dann auch noch in genau dem bewussten Augenblick die Glocken läuten, ist das quasi das Sahnetüpfelchen.
Dieser kleine Anime legt den Fokus also eindeutig auf den ersten Teil des Titels, "Iya na Kao", dem Ausdruck von Abscheu und Verachtung, den dieser ungeniert geäußerte Wunsch hervorruft. Denn was es da unter all den Röcken und Rüschen zu sehen gibt, ist doch eher unspektakulär. Von "Goshujinsama" (Mein Herr und Gebieter) über "shikata ga nai" (wenn's unbedingt sein muss) bis "nasakenai" (wie erbärmlich!) ist es nur ein Katzensprung, und wie das geschieht, sagt auch etwas über die Opfer, denen nur dieser eine, zaghafte Moment an Charakterentwicklung vergönnt ist.
Der schwierigste Part an der Geschichte ist wahrscheinlich, wie man das jetzt werten soll. Künstlerisch ist das alles top notch, nur in die "Dialoge" schleichen sich manchmal Unsauberkeiten ein, wie man sie vom Bauerntheater kennt, wenn das, was Er sagt, von Ihr wiederholt wird, um das Publikum nicht im Unklaren zu lassen. Fetisch hin oder her, der Humor, der sich hier entblößt, ist definitiv von der besseren Sorte und auch eines Hentais würdig.
Fazit:
Für Fans von Tsundere und der gepflegten Selbsterniedrigung.
aniSearch Einige mutige Helden haben deswegen den Entschluss gefasst, eine neue Technik auszuprobieren, um an die begehrten Einblicke zu diesen sagenumwobenen Kleidungsstücken zu gela[ng]en.
Rein der Stil und die blumige Ausdrucksweise könnten zu der Einschätzung führen, es handele sich hier um einen Isekai, mindestens aber um ein schräges Adventure. In gewisser Weise ist da was dran. Denn das Untenrum bei Frauen ist das Isekai der Männer; und Held ist der, der sich traut, seinem Verlangen nach einem Blick auf diese fremde Welt Ausdruck zu verleihen: "Sie fragen die […] Frauen einfach um Erlaubnis."
Erinnert mich an »Heroman«, wo beratschlagt wird, wie man das böse Alien-Raumschiff entern könnte, und einer der Guten einfach rein geht, weil offen ist. Entsprechend hier: fragen kostet nichts. Wenn man bereit ist, tödliche Blicke zu ernten, und auch ansonsten in Kauf nimmt, daß man dann ziemlich unten durch ist. Bei der holden Weiblichkeit auf alle Fälle. Aber was ein echter Otaku ist, den kratzt das nicht, und gesellschaftliche Ächtung geht ihm sonstwo vorbei. Sonst wär er ja kein Otaku.
Nur mal so zur Klarstellung: das ist kein Hentai. Wenn auch die Darstellung weiblicher Proportionen durchaus typisch für jene Kunstform ist, besondern so um Brust und Hüfte, die beide die typische Tendenz zum Ausladend-Wuchtigen aufweisen. Was dem Hentai-Liebhaber ebenfalls sehr bekannt vorkommt, ist die Auswahl der Begegnungsorte und der dazugehörigen Mädchen. Pro Folge nämlich kommt – streng episodisch – eine dieser bekannten Situationen zum Zuge, so daß von Maido über Miko bis zur Krankenschwester wirklich alles dabei ist.
Männer gibt's hier keine, denn der Mann bist Du! Aus der POV-Perspektive gefilmt, bleibt er still und stumm, und nur anhand der Reaktionen der Gegenseite wird klar, daß er manchmal irgendwas sagt, ohne daß dies zu hören wäre. Generell läuft das so ab, beispielhaft an der ersten Episode:
Die Maid, die hier in diesem rustikalen englischen Landhaus ihren Dienst verrichtet, putzt gerade die Fenster und ist ansonsten rührend um das Wohl des Hausherrn besorgt. Fragt, ob ihm Tee mit Gebäck behagen würde. Nein, danach sei ihm weniger, vielmehr gilt sein Interesse der Frage, welche pantsu sie da wohl trägt. Ein erster Riss geht so durch ihre bezaubernde Freundlichkeit und der bis dato wohlgewahrten Contenance. Leicht irritiert kontert sie mit der zurückhaltend formulierten Frage, ob man eigentlich noch alle Tassen im Schrank hat, als Er ihr versichert, daß sie durchaus richtig gehört habe. "Joudan ja nai?" – kein Scherz? fragt die um ihren Verstand Besorgte. Er insistiert auf seiner Forderung, die die Grenzen des Vorstellbaren sprengt, und so wird durch diese unvermittelte Unverschämtheit nicht nur der empfindliche Kern weiblichen Anstands bloßgelegt, sondern auch eine furchterregende Seite ihres Naturells. Nur mühsam die Fassung wahrend, treffen harte Worte der Verachtung nicht nur den Goshujinsama, sondern stellvertretend auch den trieb- und wunschbesessenen Otaku, der hier herbe Schimpfe einstecken muss.
Nebenbei: an dieser kleinen Szene lässt sich recht gut ablesen, wie es ganz allgemein um den Realitätsbezug bestellt ist: denn allein an der Art, wie sie die Fenster putzt, erkennt der kundige Zuschauer, daß man nicht allzu viel darauf geben sollte; in echt würde ein heilloses Geschmier daraus. Das lässt sich zwanglos auf alles andere übertragen, denn was hier im Mittelpunkt steht, ist in allererster Linie und noch vor dem Blankziehen nur eines: der Fetisch.
Das Bedienen eines Fetischs, der irgendwo zwischen Spannertum und Domina-Spielchen liegt.
Ich bin jetzt kein Psychologe und mich sprechen solche Spielchen auch nicht an. Aber der Humor, der dabei herausspringt, ist einfach großartig. Dazu passt auch die leicht dahinplätschernder Musik, die solange anhält, wie sich die Personen normal und gesittet verhalten. Das heißt auch: im Grunde sind Bilder verzichtbar, weil das Wichtigste, der Umschlag von Höflichkeit, Haltung und Würde hin zu mühsam gezügelter Angefressenheit nur über die Stimme abläuft. In dieser Phase verstummt auch die Musik. So breite sicht die Peinlichkeit der Szene, die sie ihm regelmäßig macht, auch auf den Zuschauer aus und lässt ihn damit in der Luft hängen.
Und genau das ist es, was mich an diesem Anime so fasziniert. Dieser Bruch, dieser Wechsel von höflicher Fassade zu ungeschönter Fassungslosigkeit. Quasi eine Charakterstudie, ausgelöst durch den eisernen männlichen Willen zur Unverschämtheit. Auch das ein Fetisch, wenn man so will. Aufrichtige Verachtung anstelle der Peitsche. Daher leben die Folgen einzig und allein durch die stimmliche Präsenz der Seiyuu. Und das, was die hier abliefern, ist wirklich bemerkenswert.
Aber auch der Parodie-Faktor ist nicht zu verachten. Allein der Soundtrack in der Kirchenszene ist unverschämt süßlich und penetrant kitschig, einer Kirche im Ami-Stil absolut angemessen. Wenn dann auch noch in genau dem bewussten Augenblick die Glocken läuten, ist das quasi das Sahnetüpfelchen.
Dieser kleine Anime legt den Fokus also eindeutig auf den ersten Teil des Titels, "Iya na Kao", dem Ausdruck von Abscheu und Verachtung, den dieser ungeniert geäußerte Wunsch hervorruft. Denn was es da unter all den Röcken und Rüschen zu sehen gibt, ist doch eher unspektakulär. Von "Goshujinsama" (Mein Herr und Gebieter) über "shikata ga nai" (wenn's unbedingt sein muss) bis "nasakenai" (wie erbärmlich!) ist es nur ein Katzensprung, und wie das geschieht, sagt auch etwas über die Opfer, denen nur dieser eine, zaghafte Moment an Charakterentwicklung vergönnt ist.
Der schwierigste Part an der Geschichte ist wahrscheinlich, wie man das jetzt werten soll. Künstlerisch ist das alles top notch, nur in die "Dialoge" schleichen sich manchmal Unsauberkeiten ein, wie man sie vom Bauerntheater kennt, wenn das, was Er sagt, von Ihr wiederholt wird, um das Publikum nicht im Unklaren zu lassen. Fetisch hin oder her, der Humor, der sich hier entblößt, ist definitiv von der besseren Sorte und auch eines Hentais würdig.
Fazit:
Für Fans von Tsundere und der gepflegten Selbsterniedrigung.
Beitrag wurde zuletzt am 15.04.2024 18:46 geändert.
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