Hinomaru Sumo (2018)

Hinomaru Zumou / 火ノ丸相撲

Informationen

Beschreibung

Sumo ist nicht einfach nur irgendeine Sportart, sondern ein ganz besonderer Kampfsport, ein heiliges Ritual! Hinomaru Ushio ist begeisterter Sumo-Ringer und steht daher eines Tages vor der Tür des eher schwachen Sumo-Clubs der Odachi Oberschule. Und auch bei Hinomaru würde man seine Leidenschaft nicht unbedingt auf den ersten Blick annehmen, denn er ist eher kleiner Statur und das, wo für den Sumo-Sport doch Eigenschaften wie groß und schwer die quasi wichtigsten Regeln darstellen! Auf Hinomaru trifft das zwar nicht unbedingt zu, das hindert ihn jedoch nicht daran, nach Großem zu streben. Und so kämpft er sich zusammen mit dem Sumo-Club nach und nach an die Spitze. Dabei verfolgt Hinomaru ein ganz besonderes Ziel, nämlich eines Tages den höchstrangigen Titel im Sumo-Sport zu erhalten: den »Hinoshita Kaisan«!
Sumo is not just any sport, but a very special martial art, a sacred ritual! Hinomaru Ushio is an enthusiastic sumo wrestler, so he finds himself at the door of the rather weak sumo club at Oodachi High School one day. One wouldn’t necessarily assume Ushio’s passion at first glance because he’s small in stature, even though, for the sport of sumo, characteristics like height and weight are the quasi-most important rules! Although he doesn’t fulfil these rules, he won’t let this stop him from striving for greatness. And so, together with the sumo club, he gradually fights his way to the top. In the process, Ushio pursues a specific goal: to one day receive the highest-ranking title in sumo sport: the “Hinoshita Kaisan”!
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Eines vorweg: Hierbei handelt es sich um einen typischen Ganbatte – also anders als beispielsweise bei »Abarenbou Rikishi!! Matsutarou«, einem weiterer Sumo-Anime. Hardcore-Ganbattisten, die sich alleine mit dem Vorhandensein typischer Elemente dieses Genres zufriedengeben, sollten hier nicht enttäuscht werden.

Obwohl Japan das Ursprungsland von Sumo ist, fristet diese Sportart in Animes ein Nischendasein. Einer meiner ersten Berührungspunkte mit Japan waren die Sumo-Duelle, die damals im Sportfernsehen übertragen worden sind. Ich hatte sogar einen Lieblingsringer – es war der Fetteste von allen! Es geht schon eine gewisse Faszination davon aus, zwei Dangos in Menschengestalt aneinanderklatschen zu sehen. Umso bedauerlicher ist es, dass die Ästhetik dieser Dickerchen anscheinend nicht genug gewürdigt wird. Mit einem traditionellen »Dosukoi!« möchte ich zum Hauptteil meiner Rezension überleiten!

Zuerst die Handlung. Aber ist es wirklich notwendig, diese in aller Ausführlichkeit darzulegen? Die Handlungselemente gewöhnlicher Ganbattes, die auch gar nicht außergewöhnlich sein wollen, unterscheiden sich nur minimal voneinander. So gibt es den Protagonisten im ersten Oberschuljahr – in diesem Fall Hinomaru Ushio –, der sich dem Schulclub seiner offensichtlichen Wahl anschließt – in diesem Fall jenem der Oodachi Oberschule –; alle weiteren Clubmitglieder, auf die der Fokus ebenfalls sehr stark gerichtet wird; eher mäßig erfolgreiche Trainingsergebnisse zu Beginn; Trainingserfolge; und bald anstehende Turniere, bekannt unter den Begriffen »Inter-High« und »Nationals«. Hat man einen gewöhnlichen Ganbatte gesehen, hat man alle gewöhnlichen Ganbatte gesehen. Und doch macht es aus irgendeinem Grund immer wieder Spaß …

Zumindest hat man bei diesem Genre bei der Konzeption der Charaktere etwas mehr Spielraum. Das oberste Gebot lautet dennoch: »Seid ihr sympathisch, ist auch der Anime sympathisch.« Und, ja, das sind sie. Selbst ein Ringer wie Yuuma Gojou, der bei seinem Erstauftritt als Delinquent eingeführt wird, kann sich schon bald reinwaschen und die Sympathie des Zusehers genießen. Auch wenn das eine Trope ist, wie sie im Buche steht, muss man es dennoch schaffen, einen verhassten Charakter in ein gutes Licht zu rücken. Im Mittelpunkt steht aber natürlich Hinomaru. Während es Ganbatte-Protagonisten gibt, die anfangs noch etwas schüchtern sind und die gar nicht wissen, dass in ihnen ein bestimmtes Talent schlummert, stellt Hinomaru das andere Extrem dar: Er liebt Sumo über alles, praktiziert diese Sportart schon seit seiner Grundschulzeit und wird bereits in der ersten Episode als ein mehr als nur überdurchschnittlich guter Ringer vorgestellt. In diesem Anime erhalten jene Ringer, von denen erhofft wird, dass sie zukünftig die Speerspitze dieser Sportart darstellen werden, den Namen eines der legendären Schwerter, der Tenka-goken. Sie werden dann als »Nationalschätze« bezeichnet. Hinomaru hat den Beinamen »Onimaru Kunitsuna« erhalten. Das ist keineswegs an den Haaren herbeigezogen, denn zumindest beim Schwert Doujigiri gibt es eine Verbindung zum Sumo. Dieses wird nämlich als »Yokozuna aller japanischer Schwerter« bezeichnet. Apropos Yokozuna: Diesen höchsten aller Sumo-Ränge zu erreichen, ist das große Ziel von Hinomaru. Kleine Brötchen werden in diesem Anime also nicht gebacken. Was – oder besser gesagt wer – hier klein ist, ist Hinomaru selbst. Mit einer Größe von nur 152cm ist er im Vergleich zu seinen massigen Gegnern nicht nur ein Winzling, sondern auch theoretisch nicht befugt, an der Profiliga teilzunehmen. Doch es lassen sich natürlich auch Schlupflöcher finden …

Alle anderen Sumo-Clubmitglieder der Oodachi Oberschule stechen durch ihre ganz eigenen Persönlichkeitsmerkmale und Kampftechniken heraus – Im Falle des schmächtigen Kei Mitsuhashi sogar durch die Statur. Ex-Delinquent Yuuma wurde vom Wildfang Shiho Takani im Karate unterrichtet, Chihiro Kunisaki – der Mann mit einem scheinbar unendlichen Energievorrat – möchte der stärkste MMA-Kämpfer in den USA werden, Kirihito Tsuji ist das Gehirn inmitten der Fleisch- und Muskelberge und der Clubkapitän Shinya Ozeki ist noch am ehesten das, was man sich unter einem Sumoringer vorstellt, nur vielleicht etwas zu devot. Oh, und was wäre ein Ganbatte-Anime ohne weibliche Manager? Hier bekommt man sogar zwei zum Preis von einer: die störrische Brocon Reina Gojou und das Häschen Chizuko Hori. Beide Extreme sind also vorhanden. Steht man eher auf normale Frauen, hat man Pech gehabt.

Aufseiten der Kontrahenten ist alles so offensichtlich, wie es nur sein kann. Mit den Sumoclubs der Ishigami Oberschule, der Eiga Oberschule, der Tottori Hakuro Oberschule und der Kanazawa Kita Oberschule treten Hinomaru und die anderen gegen »Powerhouses« an, in denen sich – natürlich (!) – jeweils ein »Nationalschatz« befindet. Von Anfang an wird dem Zuseher ungeniert vermittelt, dass Hinomarus Rivale aus Kindheitstagen, Sousuke Kuze, und der amtierende »stärkste Oberschul-Sumoringer« Shidou Tennouji zweifellos die härtesten Kontrahenten sind. Sousuke war damals als Kind schon so stark, dass ihm verboten wurde, an Kämpfen teilzunehmen. Diese Zeit ist nun jedoch vorbei, und der ruhige Sousuke, der als »Gott des Sumo« bezeichnet wird, tritt wieder in den Ring. Shidou ist ein richtiges Biest – aber mit Verstand. Er analysiert seine Gegner ganz genau; im Ring jedoch zeigt er zwei Gesichter, wodurch er Ähnlichkeiten zu Agito Kanoh aus »Kengan Ashura« aufweist. Er ist derjenige, der »vom Gott des Sumo geliebt wird«. Während Tenma Hikage, der vor allem für seine harten Schläge bekannt ist, durch seine riesige Gestalt etwas einschüchtern wirkt, ist Mizuki Sada ein sportliches Naturtalent und ein reiner Techniker, der die Bewegungen seiner Gegner auf ähnliche Weise umlenken kann wie Ohma Tokita – ebenfalls aus »Kengan Ashura«.

Die Kämpfe bzw. Sumo selbst nehmen hier einen Großteil der Spielzeit ein, so als würde es im Leben der noch jungen Ringer nichts anderes geben. Schul- und Privatleben werden bestenfalls angeschnitten oder angedeutet. Selbst bei den Verwandten gibt es Berührungspunkte zum Sumo. So ist Hinomarus verstorbene Mutter Keiko ein entscheidender Motivationsfaktor, Sousuke Kuzes Vater Seiichi Yamatokuni ist ein Yokozuna im Ruhestand, Chihiros Bruder Masato Hyoudou ist ebenfalls ein Ringer und Shidou Tennoujis Schwester Saki ist die Managerin des Sumoclubs ihres Bruders. Dass manche Einblicke in die Vergangenheit bis zur Grundschulzeit zurückgehen, verstärkt den Eindruck, dass es im Leben der Charaktere nur um das Eine geht, und damit ist nicht Sex gemeint.

Die Animationen überzeugen durch viel Bewegung – ganz anders als ein paar Ganbatte-Kollegen, die durch ständige Standbilder mit Speedlines »schummeln«. Mit den Big Playern dieses Genres, z. B. »Haikyuu!!«, »Haikyuu!! 2«, »Haikyuu!! 3« oder »Haikyuu!! 4«, kann dieser Anime zwar nicht mithalten, bewegt sich aber dennoch im guten Mittelfeld. Animationstechnisch besitzt der Anime jedoch Charakteristika, die aufgrund ihrer inflationären Verwendung immer mehr an Wirkung verlieren. So werden die Ringer, wenn sie so richtig »on fire« sind, mit einer Flamme an ihren Augen dargestellt. Wird bei den Kämpfen eine Spezialtechnik benutzt, wird über das Bild ein bestimmter Effekt gelegt, der etwas zu schablonenhaft wirkt. In dieser Hinsicht hat der Manga die Nase vorn, da dieser Effekt sich dort besser ins Bild einfügt. Was man an der generellen Zeichenqualität vielleicht bemängeln könnte, ist der etwas abstruse Umstand, dass die Körperproportionen etwas unstimmig geraten sind, weshalb die Charaktere mal wie furchteinflößende Kampfmaschinen, mal wie nur etwas kräftigere Kerlchen aussehen.

Der Anime adaptiert 153 der insgesamt 250 Chapter. Ein Blick in den Manga zahlt sich nicht nur deshalb aus, weil der Anime nur einen Teil der Geschichte erzählt, sondern auch aufgrund der etwas ungewöhnlichen Entscheidung des Produktionsstudios, ein paar Szenen umzuschreiben. So werden im Anime den Mitgliedern des Sumoclubs der Oodachi Oberschule ihre Schwächen aufgezeigt, indem sie gegen den schmächtigen Kei, der von Kirihito wertvolle Tipps bekommen hat, ein Duell austragen müssen. Im Manga hingegen sind es Mittelschüler einer anderen Schule anstelle von Kei. Liest man den Manga, erlebt man »Hinomaru Sumo« von Neuem. An dem Punkt, an dem die Anime-Adaption ihr Ende findet, wird die Story im Manga weniger linear und vorhersehbar. Der Status Quo wird nochmal so richtig schön durchgewirbelt, sobald die verschiedensten Sumo-Ställe betreten oder gewechselt werden. Für die Animeadaption wurden ein paar weniger wichtige Charaktere aus dem Manga gestrichen. Ich weiß nicht, ob man sich einen Gefallen damit getan hat, auch die Lehrer zu streichen, denn dadurch liegt zum einen der Fokus noch viel mehr auf den Mitgliedern der Sumoclubs, weshalb ein wenig die Dynamik fehlt, und zum anderen wirkt die Welt, die im Anime präsentiert wird, noch unrealistischer, da diese fast ausschließlich aus Oberschul-Sumoringern zu bestehen scheint. Den Manga zu lesen, zahlt sich auch deshalb aus, weil man dort auf jenen Charakter trifft, der im Anime nur andeutungsweise zu sehen ist: Akira Jinou, der als der stärkste Yokozuna aller Zeiten gilt. Er ist ein etwas komplexer Charakter, der an einer dissoziativen Identitätsstörung leidet. Seine verschiedenen Persönlichkeiten werden metaphorisch durch Konferenzen in seinem Kopf dargestellt. Nach außen hin wirkt er deshalb wie jemand, der seine Handlungen überstürzt; meistens ist er sehr emotional und oft weinerlich.

Quasi alle Aspekte, aus denen dieser Anime sich zusammensetzt, sind so generisch wie nur möglich. Wie gut man mit diesem Anime zurechtkommt, hängt von der eigenen Erwartungshaltung ab. Ist man auf der Suche nach etwas möglichst Originellem, wird man hier nicht fündig. Will man einfach nur einen Ganbatte sehen, der das Beste aus all diesen generischen Aspekten herausholt, wird man durchaus seinen Spaß daran haben.
Beitrag wurde zuletzt am 28.04.2022 21:12 geändert.
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