- Handlung
- Animation
- Charaktere
- Musik
Eiji ist ein junger, talentierter Athlet, der sich auf den Stabhochsprung spezialisiert hat. Durch ein Unglück steckt er in einer kleinen Krise und reist mit einem Reporter nach New York, um frische Lust zu schnappen. Dort trifft er auf Ash, ein Leader einer Straßengang und nebenbei auch Ziehsohn eines Mafiabosses. So treffen zwei Welten aufeinandern, die verschiedener nicht sein können.
Während die Geschichte mit jeder Folge einen starken Schritt nach vorne geht, hängen die Protagonisten hinter her. Inwieweit die symphatisch sind, ist sicherlich eine Sache, aber ihre schlechte Entwicklung tut der Geschichte nicht gut. Auch, wenn sie immer weiter in den Sumpf versinken, ändert sich deren Einstellung nur kaum oder sogar rückläufig und nimmt das ein oder andere Mal die Luft raus.
Eine schöne Abwechslung ist der flüchtige Cast. Anfängliche Konstellationen ändern sich immer wieder. Manchmal weiß man zwar nicht, auf welche Seite die nun wirklich stehen, aber gerade die Gegenpartie bekommt damit eine geniale Ausstrahlung.
Mit dem Design versucht man sich etwas dem Setting anzupassen und stellt alles etwas westlicher dar, als man es aus anderen Serien kennt. Es wirkt dabei aber nicht groß oder protzig, stellenweise aber etwas an der Zeit vorbei.
Ansonsten wirken die Animationen sehr flüssig. Ist aber auch kein Wunder, die Serie kommt ohne große Kampfszenen aus und musste mehr Wert auf die Waffen und die Schießereien legen. Nichtsdestotrotz hinterlässt das alles wenig bleibenden Eindruck. Weder guten noch schlechten.
So verhält es sich auch mit dem OST. Es dudelt viel Musik im Hintergrund, die man auch wahr nimmt, aber auch nicht im Gedächtnis bleibt. Situationsbedingt ist es aber dennoch passend und mag für die Szenen eine gute Unterstützung sein.
Die Openings und Endings sind dann wieder dem amerikanischen Stil angepasst. Die Lyrics beinhalten viel english und auch die Melodien wirken wie für den amerikanischen Markt bestimmt. Nicht jeder Zuschauer wird mit dem Stil in einem Anime zufrieden sein, aber es würde sonst den Rahmen des Settings sprengen.
Zu Anfang wurde Banana Fish schnell als "Homoserie" abgestempelt und hat somit den ein oder anderen Zuschauer schon vorher abgeschreckt. Schaut man aber dann doch einmal rein, merkt man schnell, dass sich die Serie dann doch um Bandenkriege, Drogen und Prostitution handelt. Letzteres spielt sich in der Vergangenheit der Serie ab und wird deswegen nur in den Dialogen erwähnt. Den Großteil der Geschichte lässt man in der Gegenwart spielen und nutzt wenige Flashbacks, damit man wenigstens etwas die Beweggründe der Protagonisten kennen lernt. Okay, ist auch nicht ganz korrekt. Nur Ash bekommt solche Geschichten, Eiji geht das im Grund leer aus.
Das tut zwar dem Handlungsverlauf ganz gut, aber die Charaktere lernt man nur oberflächlich kennen und man muss sich den Grund der Handlungen der Charaktere selber zusammenreimen. Im Nachhinein sicherlich auch keine ganz schlechte Wahl, damit in dem Ende noch mehr hinein interpretieren kann.
Ich bin kein großer Fan von amerikanischen Einflüssen in Anime und auch mit der trockenen Gewalt der Serie komme ich nur schwer klar. Nichtsdestotrotz war es interessant die Auflösung der Konflikte zu verfolgen und die Charaktere Schritt für Schritt, mit Müh' und Not, ihr Ziel erreichen. Leider geht unterwegs der Namensgeber der Serie, Banana Fish, verloren und die Droge mit ihren Auswirkungen gerät zu stark in den Hintergrund.
Wer am Anfang mal ein Auge zudrückt und sich etwas dem nüchternen Stil der Serie hingibt, kann hier einen kleinen Underdog aus dem Jahre 2018 entdecken. Es wird an Übertreibungen gespart und zeigt so, dass man nicht bei jedem Opfer eine Heularie benötigt, sondern weiter durch das Leben kämpfen muss.
Kommentare