Dieser Film wurde nach der Ausstrahlung von Episode 220 von »
Dragon Ball Z« veröffentlicht. Kurz zu dieser Episode: Der
Boo-Arc hat nach ein paar Slice-of-Life-
Saiyaman-Folgen und dem 25. Tenkaichi Budokai erst so richtig begonnen. »Unsere Helden« machen sich zu
Babidis Versteck auf.
Aus der Beliebtheit von
Broly folgte ein zweiter Film. Es ist der erste Film, der nach dem 7-jährigen Time Skip spielt. Dieses Mal ist es gar nicht so verwunderlich, dass ein weiterer totgeglaubter Villain wieder auftaucht. Es gab nämlich schon Villains, von denen fast jede Zelle pulverisiert wurde und die trotzdem irgendwie überlebt haben. Ob bald auch ein Villain, dessen Existenz von
Zen'ou höchstpersönlich ausgelöscht wurde, wiederbelebt wird? Tja, wer weiß … wer weiß …
ZamasuDB-Wiki Though thought to have been erased, Fused Zamasu was somehow brought back by Fu (possibly due to the latter's manipulation of the timeline), captured and sent to the Prison Planet, and interned within the Core Area.
Son Goku hängt leider im Jenseits rum, weshalb der Fokus auf andere Helden liegt:
Son Goten,
Trunks und
Videl. Aus irgendeinem Grund fehlt aber irgendetwas. Obwohl mit Broly der »Universe Destroyer #1« mit grenzenloser Power aufgetaucht ist, fühlt es sich so an, als würde die Geschichte an einem Nebenschauplatz spielen. Das Fehlen von Son Goku und
Vegeta wirkt sich deutlich darauf aus, wie man den Film wahrnimmt. Son Gohan sollte ja nach dem Kampf gegen
Cell zum neuen Hauptbeschützer der Erde befördert werden – ein Experiment, das gescheitert ist. Und selbst er taucht erst irgendwann in der zweiten Hälfte des Films auf. Nebengeschichten ohne die Hauptcharaktere können auch interessant sein, jedoch sollten diese nicht zur Hauptstory gemacht werden.
Weil der Film eine Handlung braucht, wurde irgendeine 0815-Opfergeschichte erfunden, also eine Geschichte, bei der ein süßes, unschuldiges
Mädchen aus irgendwelchen Gründen des Götterglaubens geopfert wird. Hätte nur noch gefehlt, dass sie in einen Vulkan geschmissen werden soll. Wobei Lava in diesem Film sogar vorkommt, denn es wird versucht, Broly mithilfe dieser zu besiegen. Das funktioniert natürlich nicht, denn Brolys Körper ist zu robust für dieses lauwarme Süppchen. Broly lacht der Lava praktisch ins Gesicht (wenn er lachen könnte).
Anyway … es gab in den Filmen schon viel bessere Storys, obwohl jede Story eigentlich nur ein Vorwand ist, um sich zu prügeln. In fast allen Fällen besitzen die Storys irgendeine Verbindung zu der Serie oder zu den Charakteren, was in diesem Film leider nicht der Fall ist. Diese von der Main Timeline losgelöste Handlung ist neben dem fast vollständigen Fehlen der Hauptcharaktere ein weiterer Grund, weshalb dieser Film sich so distanziert anfühlt. Als Fan kann man darin nicht so wunderbar eintauchen wie in die anderen Filme. Während man dort einen Sprung in einen Swimmingpool gefüllt mit
Pudding macht, schlägt man hier auf Beton auf.
Man weiß ja bereits aus dem
ersten Broly-Film, dass »Mr. KAKAROTT!!!« als Baby einen bleibenden Dachschaden davongetragen hat, weil Son Goku neben ihm immer so viel und laut geweint hat. (Im Real Life sind es eher die Eltern, denen es so ergeht.) Dieser Film nimmt Bezug auf seinen labilen Geisteszustand, indem Broly, der sich nach seiner Niederlage gegen Son Goku mithilfe einer Kapsel auf die Erde retten konnte und in Eis konserviert wurde, durch das
Geplärre von Son Goten geweckt wird. Es stellt sich die physikalische Frage, ob man das Weinen eines Kindes durch eine dicke Eisschicht überhaupt hören kann. Wenn nicht, dann hat Broly vermutlich ein sehr gutes Gehör. Er ist ja nicht umsonst legendär.
War seine Persönlichkeit beim ersten Film schon sehr banal, treibt man es hier auf die Spitze der geistigen Flachheit. Nur ein einziges Mal sagt er nicht »Kakarott«. Hier eine lückenlose Auflistung aller Broly-Zitate aus diesem Film:
Kakarott.Kakarott.Kakarott.Kakarott.Kakarott.Kakarott.Kakarott.Kakarott.Kakarott.Ziemlich aussichtslos für dich. Ich fühle mich richtig entspannt.Kakarott.Kakarott.Kakarott.Und dabei kämpft dieser Dödel nicht mal gegen Son Goku aka Kakarott.
In diesem Film sieht Broly etwas anders aus als im Vorgängerfilm. Dort befindet er sich vor seiner Verwandlung in den Legendären Super-Saiyajin nämlich in der unsinnigen
Super-Saiyajin-A-type-Form mit
violetten Haaren. Weil er durch die
Mindcontrol-Krone nicht mehr kontrolliert wird, sind seine Haare jetzt so, wie sie sein sollen:
blond. Kennt man die Hintergründe nicht, erscheint er deshalb sehr schlank, was einfach nur daran liegt, dass er sich anfangs noch nicht in seiner LSSJ-Form befindet, sondern in seiner
Super-Saiyajin-C-type-Form.
Die Kräfteverhältnisse in diesem Film sind etwas seltsam geraten. Beispielsweise kann Videl Brolys Schlag ausweichen, und nach einem erfolgreichen Angriff geht sie nicht einmal zu Boden. Auch Son Goten und Trunks überstehen seine Angriffe relativ unbeschadet. Die beiden Halbsaiyajins meinen sogar, sie seien schneller als er. Realistischer wäre es gewesen, wenn Broly alle drei mit einem Schlag geköpft hätte. Natürlich kann man so etwas nicht machen, aber wenn man Kämpfer, die vergleichsweise schwach und zum Teil sogar noch Kinder sind, gegen jemanden von diesem Kaliber antreten lässt, führt das eben zu Unstimmigkeiten. Der Kampf gleicht bald einem Kasperltheater. Weil zwei Kinder gegen Broly kämpfen, wurde wohl versucht, dem Kampf einen kindlichen Anstrich zu geben. Deshalb kommt es zu einer Szene, die wohl lustig gemeint ist, bei der man sich vor Lachen aber nicht unbedingt
anpinkeln muss. Broly, der in diesem Film zu einem noch alberneren Dummbeutel gemacht wurde, wird für den Schabernack der Kinder missbraucht, weshalb Vergleiche mit »
Kevin – Allein zu Haus« und »
Dennis – Der Quälgeist« gar nicht weit hergeholt sind. Weil Broly eben keine Blitzbirne ist, funktioniert das sogar einigermaßen gut, nur möchte man jemanden wie Broly nicht in dieser Rolle sehen.
Der Comedy-Kampf entwickelt sich bald zu einem Kampf, bei dem gleichzeitig die
Dragonballs gesucht werden. Sobald Son Gohan auftaucht, wird die Stimmung auch etwas ernster. Erst dann kommt es zur Verwandlung in den Legendären Super-Saiyajin, was man an Brolys
Hulk-ähnlichen Muskeln erkennt – und das ist dann seine
Super-Saiyajin-B-type-Form.
Auch als einigermaßen erwachsene Person muss Son Gohan mal wieder von
Piccolo gerettet werden. Doch halt!!! Ist es auch tatsächlich Piccolo? Nein, es ist
Krillin, der Piccolos Umhang trägt! Man war sich natürlich darüber im Klaren, dass man im Laufe der Zeit einen Running Gag kreiert hat. Ob das Kalkül war oder ob sich das einfach nur aus der Sache selbst entwickelt hat, ist wohl eines der größten Geheimnisse dieses Franchise. Man hat sich selbstreferenziert und hatte keine Scheu, einen Witz auf eigene Kosten zu machen. Es hat zehn Filme gedauert, bis Son Gohan einmal nicht von Piccolo gerettet wurde, und dennoch hat man es so hingedreht, dass es so aussieht, als wäre er es doch. Die beste Szene dieses grottigen Films.
Kampf-Spoiler und Ende:
Am Ende konnte man nicht darauf verzichten, Son Goku irgendwie doch noch ins Geschehen zu werfen. »
Dragon Ball« ohne Son Goku wäre ohnehin ein Verbrechen. Gegen Cell ist es damals zu einem
Vater-Sohn-Kamehameha gekommen, hier kommt es zu einem
Vater-Söhne-Kamehameha. Man kann darüber diskutieren, ob alle drei zusammen stark genug sind, um Brolys Attacke zurückzudrängen. Eher unwahrscheinlich. Man erinnere sich zurück an den Vorgänger, bei dem Broly volle Kanne aus kürzester Entfernung ein Kamehameha von Son Goku abbekommen hat und danach trotzdem dagestanden ist wie eine
Eins. Broly wird dabei durch die Son-Familie in die Sonne geschossen, weshalb man ein
Cooler-Déjà-vu erlebt. Dachte man bereits bei »
Dragon Ball Z: Rache für Freezer«, dass ein Gegner, der in die Sonne katapultiert wurde, unmöglich wieder auftauchen kann, wurde man beim darauffolgenden Film »
Dragon Ball Z: Coolers Rückkehr« eines Besseren belehrt. Doch wie groß ist die Möglichkeit, dass dasselbe ein weiteres Mal passiert? Sehr gering, weshalb man das Kapitel »Broly« endlich abschließen kann. Beim darauffolgenden Film – »
Dragon Ball Z: Angriff der Bio-Kämpfer« – bekommt man dann ganz sicher einen neuen, spannenden Gegner zu Gesicht. Broly taucht dort bestimmt nicht auf, denn es ist ja von »Bio-Kämpfern« die Rede. Oder kann es sein, dass …?
NO F***ING WAY!!!Auch bei den neueren der alten Filme sind die Untertitel weit entfernt von professionell. Mal abgesehen von dem größten Untertitel-Verbrechen – gelbe Untertitel! –, das man hier begangen hat, hat sich irgendwie ein
Akut und eine
Wortwiederholung hineingeschlichen.
Da das hier der erste Film nach dem Zeitsprung ist, gibt es ausgerechnet hier – beim Film über den Legendären Super-Saiyajin – nicht mehr das legendäre »
Cha-La Head-Cha-La« zu hören, sondern »
WE GOTTA POWER«. Im Originalton jedenfalls. Für die deutsche Tonspur hat man sich für eine instrumentale Version von »
Wer, wenn nicht du« entschieden. Visuell ist es jedoch dasselbe Opening, das ab Episode 200 der Serie verwendet und dort mit der deutschen Version von »WE GOTTA POWER« unterlegt wurde: mit »
Du wirst unbesiegbar sein«. Es ist irgendwie merkwürdig, zu einem Opening, das man schon x-mal und noch öfter gesehen hat, die »falsche« Musik zu hören. Bei der japanischen Tonspur ist »
Kiseki no Big Fight« das Ending. Ein paar kurze Szenen aus dem letzten Broly-Film werden eingeblendet. Und genau hier, beim Ending (!), wird bei der deutschen Tonspur »Du wirst unbesiegbar sein« als instrumentale Version gespielt. Ich will ja nicht pingelig sein, aber …
what were they thinking?!Welchen Wunsch die Dragonballs ganz am Ende des Films nun wirklich erfüllt haben, bleibt ein Geheimnis. Alles andere in diesem Film, das etwas unrund oder handlungslöchrig wirkt, ist es ebenfalls. Ausrutscher können passieren. Aber hier hat man es quasi darauf angelegt, dass nix Gescheites dabei rauskommt. Wenn man dieses Scheusal der Filmkunst nicht wahrhaben möchte, kann man sich einreden, dass Broly beim Vorgänger gestorben und nie wieder aufgetaucht sei. Die Wahrheit sieht zwar anders aus, doch welcher Mensch, der mehr bei Verstand ist als Broly (also fast jeder), ist mental schon stark genug, die absolute Wahrheit zu verkraften?
Beitrag wurde zuletzt am 30.08.2022 21:13 geändert.