RabiatorV.I.P.
#1Immer auf der Suche nach außergewöhnlichem und authentischem Material, stolperte ich zu Beginn der Herbstsaison auch über die erste Episode dieser Serie. Und obwohl ich eigentlich dem Setting von minderjährigen Mädchen inmitten von zum Teil schwerstem Kriegsgerät in der Regel nicht viel abgewinnen kann, und die erste Folge gleich mit einer ziemlich kompromisslosen Message aufwartete - wer zuerst dem anderen die Knarre an den Kopf hält, kriegt das Extrastück Proviant - war schon an dieser Stelle zu merken, dass diese Serie anders sein würde.
Spätestens mit der dritten Folge war klar, dass dem geneigten Zuschauer hier eine bisher nicht dagewesene, absolut friedliche Endzeit-Szenerie dargeboten wird, die uneingeschränkt auf sinnlose Gewaltszenen verzichten kann. Der herrschende Frieden ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es außer den beiden Protagonistinnen Chito und Yuuri kaum noch Menschen in dieser Welt zu geben scheint. Aber auch die beiden Mädchen halten in der Regel miteinander Frieden. Militante Szenen kamen bis auf wenige Ausnahmen (mir fallen spontan zwei ein) überhaupt nicht mehr vor. Und beide Szenen dienten wiederum zur Erläuterung einfacher Gesetzmäßigkeiten in der Welt des Menschen - sei es mit oder ohne Zivilisation.
Die Serie entpuppte sich mit wachsender Anzahl von Folgen als kleine Ansammlung von unterschiedlichen langen Geschichten, die zum Teil aufeinander aufbauen, die aber allesamt auch für sich stehen können - und von denen nahezu jede irgendeine pädagogische oder philosophische Lehre nach sich zieht, wenn sie nicht gerade zur Auflockerung eingetreut wurde. (Die kleine Auseinandersetzung aus der ersten Folge diente zum Beispiel der Demonstration des Rechts des Stärkeren in der Abwesenheit einer ordnenden Macht.) Generell darf man aber von der Tiefe der Gedankengänge nicht allzuviel erwarten - die meisten der Gleichnisse zielen meiner Meinung nach darauf ab, mit etwas elterlicher Hilfe bereits von Grundschulkindern verstanden werden zu können.
Was die Serie aus meiner Sicht hervorragend macht, ist die Darstellung der Welt nach dem nahezu kompletten Auslöschen der Zivilisation mit allen Folgen, die das für Chi und Yuu hat. Grundlegende Dinge, die wir (und nochmehr unsere Kinder) für selbstverständlich halten, könnten morgen aufgrund von Kriegen, Naturkatastrophen oder Seuchen Mangelware werden oder gar nicht mehr vorhanden sein. Das schließt nicht nur materielle Dinge ein, sondern auch kulturelle wie Musik, Fotos, Filme oder das Internet, ja selbst der Austausch mit anderen Menschen könnte zur Seltenheit werden. Die Serie schafft es, die daraus folgende Melancholie rüber- und die ganze Familie zum ernsten Nachdenken zu bringen: Nicht nur könnte uns das selbst passieren, es passiert anderen Menschen in der Welt genau in diesem Moment - so und schlimmer.
Andererseits hilft die Serie aber auch dabei, die Freude an einfachen Dingen (wieder) zu entdecken. Hier sei das Ende der fünften Folge als leuchtendes Beispiel genannt, welches direkt zum Nachmachen einlädt - genau dann, wenn man sonst eigentlich draußen nicht viel machen kann! Zusammen mit einem reichlichen Schuss Niedlichkeit, nicht nur in Gestalt der Mädchen, und einer gewissen, latent stets vorhandenen Absonderlichkeit ist Shoujo Shuumatsu Ryokou am Ende tatsächlich eine Serie, die ich (moderiert) der ganzen Familie ab ca. 7-8 Jahren wärmstens empfehlen kann.
Spätestens mit der dritten Folge war klar, dass dem geneigten Zuschauer hier eine bisher nicht dagewesene, absolut friedliche Endzeit-Szenerie dargeboten wird, die uneingeschränkt auf sinnlose Gewaltszenen verzichten kann. Der herrschende Frieden ist vor allem darauf zurückzuführen, dass es außer den beiden Protagonistinnen Chito und Yuuri kaum noch Menschen in dieser Welt zu geben scheint. Aber auch die beiden Mädchen halten in der Regel miteinander Frieden. Militante Szenen kamen bis auf wenige Ausnahmen (mir fallen spontan zwei ein) überhaupt nicht mehr vor. Und beide Szenen dienten wiederum zur Erläuterung einfacher Gesetzmäßigkeiten in der Welt des Menschen - sei es mit oder ohne Zivilisation.
Die Serie entpuppte sich mit wachsender Anzahl von Folgen als kleine Ansammlung von unterschiedlichen langen Geschichten, die zum Teil aufeinander aufbauen, die aber allesamt auch für sich stehen können - und von denen nahezu jede irgendeine pädagogische oder philosophische Lehre nach sich zieht, wenn sie nicht gerade zur Auflockerung eingetreut wurde. (Die kleine Auseinandersetzung aus der ersten Folge diente zum Beispiel der Demonstration des Rechts des Stärkeren in der Abwesenheit einer ordnenden Macht.) Generell darf man aber von der Tiefe der Gedankengänge nicht allzuviel erwarten - die meisten der Gleichnisse zielen meiner Meinung nach darauf ab, mit etwas elterlicher Hilfe bereits von Grundschulkindern verstanden werden zu können.
Was die Serie aus meiner Sicht hervorragend macht, ist die Darstellung der Welt nach dem nahezu kompletten Auslöschen der Zivilisation mit allen Folgen, die das für Chi und Yuu hat. Grundlegende Dinge, die wir (und nochmehr unsere Kinder) für selbstverständlich halten, könnten morgen aufgrund von Kriegen, Naturkatastrophen oder Seuchen Mangelware werden oder gar nicht mehr vorhanden sein. Das schließt nicht nur materielle Dinge ein, sondern auch kulturelle wie Musik, Fotos, Filme oder das Internet, ja selbst der Austausch mit anderen Menschen könnte zur Seltenheit werden. Die Serie schafft es, die daraus folgende Melancholie rüber- und die ganze Familie zum ernsten Nachdenken zu bringen: Nicht nur könnte uns das selbst passieren, es passiert anderen Menschen in der Welt genau in diesem Moment - so und schlimmer.
Andererseits hilft die Serie aber auch dabei, die Freude an einfachen Dingen (wieder) zu entdecken. Hier sei das Ende der fünften Folge als leuchtendes Beispiel genannt, welches direkt zum Nachmachen einlädt - genau dann, wenn man sonst eigentlich draußen nicht viel machen kann! Zusammen mit einem reichlichen Schuss Niedlichkeit, nicht nur in Gestalt der Mädchen, und einer gewissen, latent stets vorhandenen Absonderlichkeit ist Shoujo Shuumatsu Ryokou am Ende tatsächlich eine Serie, die ich (moderiert) der ganzen Familie ab ca. 7-8 Jahren wärmstens empfehlen kann.
Kommentare (4)
Ein paar logische Schwächen hat die Serie aber schon. Über die kann man jedoch wegen Chito und Yuuri, die wirklich grandios geschrieben sind, gut hinwegsehen. Auch die ruhige Inszenierung, die eine leichte Melancholie und putzigen Humor in sich trägt weiß sehr zu überzeugen.
Für mich war die Serie ein richtiger Volltreffer gewesen.
Einerseits wird das in anderen Beiträgen schon angesprochen, andererseits spielt sehr vieles - grob und vereinfachend gesagt - auf symbolischer Ebene, daher halte ich das für vernachlässigbar.
Allein das Umfeld: hochmoderne Technik (bzw. was davon übrig ist) im Gewand von plumpem, unzeitgemäß wirkendem Equipment (riesige Rohre mit dicken Schweißnähten).
Und Flaschenbier, das offenbar über Jahre hinweg haltbar ist. Und freundlich scheinende Riesenwurstpilze, die aus "Made in Abyss" entsprungen sein könnten... etc.
Abgesehen, dass ich diese postapokalyptische Welt eine Spur zu freundlich gesinnt empfand hab ich mich zwischenzeitlich auch gefragt wo denn all die anderen Menschen abgeblieben sind. Weder hat man irgendwo Leichen/Skelette noch irgendwelche Massengräber gesehen. Dazu könnte man sich alle möglichen Theorien ausdenken.