GelonidresV.I.P.
#1Ich habe die Serie ohne Kenntnis des Mangas oder der Astro-Boy-Serie gesehen.
Pluto ist ein solides Drama, als Sci-Fi-Mystery hingegen eher mau. Größte Stärke der Serie ist ihre erwachsene Präsentation. Sie nimmt ihr Geschehen durchweg ernst und tragische Momente werden nie durch unpassende Comedy-Einlagen aufgeweicht. Der Fokus liegt allerdings zu oft auf diesen dramatischen Momenten, sodass es der Handlung und den philosophischen Ansprüchen des Settings abträglich ist.
Die erste Folge ist ein Musterbeispiel des Dilemmas. In der ersten Hälfte wird ohne großes Tohuwabohu das Setting eingeführt und der rote Faden der Serie wird präsentiert. Die zweite Hälfte hingegen widmet sich einem griesgrämigen Komponisten und einer Massenvernichtungswaffe, die nun aus irgendeinem Grund Karriere als Haushaltshilfe machen will. Eine geschlagene halbe Stunde lang entwickelt sich die Beziehung der beiden, um in einem dramatischen Höhepunkt zu enden, der keinerlei Beitrag zur Haupthandlung liefert. Meinetwegen hätte man sich solche Eskapaden gerne schenken und die Serie so um zwei bis drei Episoden kürzen können.
Generell will die Thematik um Roboter & Androiden nicht in die Serie passen. Kernelement des gesellschaftlichen Komplexes sind die durch die Unterschiede zwischen Mensch und Roboter hervorgerufenen Spannungen, aber das zündet nicht, weil man die (wichtigen) Roboter weder im Aussehen noch im Verhalten wirklich von Menschen unterscheiden kann. Auch die häufig beschworene Künstliche Intelligenz der Androiden scheint nicht durch. Im Aufspüren von Beweisstücken oder ähnlichem sind sie durch technische Vorrichtungen übermenschlich gut, aber ihre Entscheidungsfindung wirkt immer menschlich. Interessante Fragen dazu, was es bedeutet, Mensch zu sein, werden allenfalls angekratzt.
Mir ist klar, dass das alles hohe Ansprüche an das Setting und die Geschichte sind. Diese Ansprüche weckt die Serie aber selbst, durch ihre Präsentation und dadurch, dass sie sich dieses Setting ausgesucht hat. Hätte man die Roboter stattdessen als Cyborgs (also Mensch-Maschine-Mix) präsentiert, wären viele Inkonsistenzen leicht zu beheben gewesen. Auch das eher maue Finale trägt dazu bei, dass mich die Serie nicht wirklich überzeugen konnte.
Nach dem vielen Gemecker möchte ich aber das Lob von oben wiederholen: Wer einen Anime mit ernster Thematik und erwachsener Präsentation sehen möchte, dem könnte Pluto sehr wohl gut gefallen.
Pluto ist ein solides Drama, als Sci-Fi-Mystery hingegen eher mau. Größte Stärke der Serie ist ihre erwachsene Präsentation. Sie nimmt ihr Geschehen durchweg ernst und tragische Momente werden nie durch unpassende Comedy-Einlagen aufgeweicht. Der Fokus liegt allerdings zu oft auf diesen dramatischen Momenten, sodass es der Handlung und den philosophischen Ansprüchen des Settings abträglich ist.
Die erste Folge ist ein Musterbeispiel des Dilemmas. In der ersten Hälfte wird ohne großes Tohuwabohu das Setting eingeführt und der rote Faden der Serie wird präsentiert. Die zweite Hälfte hingegen widmet sich einem griesgrämigen Komponisten und einer Massenvernichtungswaffe, die nun aus irgendeinem Grund Karriere als Haushaltshilfe machen will. Eine geschlagene halbe Stunde lang entwickelt sich die Beziehung der beiden, um in einem dramatischen Höhepunkt zu enden, der keinerlei Beitrag zur Haupthandlung liefert. Meinetwegen hätte man sich solche Eskapaden gerne schenken und die Serie so um zwei bis drei Episoden kürzen können.
Generell will die Thematik um Roboter & Androiden nicht in die Serie passen. Kernelement des gesellschaftlichen Komplexes sind die durch die Unterschiede zwischen Mensch und Roboter hervorgerufenen Spannungen, aber das zündet nicht, weil man die (wichtigen) Roboter weder im Aussehen noch im Verhalten wirklich von Menschen unterscheiden kann. Auch die häufig beschworene Künstliche Intelligenz der Androiden scheint nicht durch. Im Aufspüren von Beweisstücken oder ähnlichem sind sie durch technische Vorrichtungen übermenschlich gut, aber ihre Entscheidungsfindung wirkt immer menschlich. Interessante Fragen dazu, was es bedeutet, Mensch zu sein, werden allenfalls angekratzt.
Mir ist klar, dass das alles hohe Ansprüche an das Setting und die Geschichte sind. Diese Ansprüche weckt die Serie aber selbst, durch ihre Präsentation und dadurch, dass sie sich dieses Setting ausgesucht hat. Hätte man die Roboter stattdessen als Cyborgs (also Mensch-Maschine-Mix) präsentiert, wären viele Inkonsistenzen leicht zu beheben gewesen. Auch das eher maue Finale trägt dazu bei, dass mich die Serie nicht wirklich überzeugen konnte.
Nach dem vielen Gemecker möchte ich aber das Lob von oben wiederholen: Wer einen Anime mit ernster Thematik und erwachsener Präsentation sehen möchte, dem könnte Pluto sehr wohl gut gefallen.
Kommentare
Animation, Story, Charaktere, Zeitbezug, Soziales, einfach nur der Wahnsinn.
https://www.animenewsnetwork.com/news/2023-02-14/shogakukan-lists-pluto-animated-series-with-netflix-streaming/.194892