AsaneRedakteur
#1Kurze Zusammenfassung: absolut bezaubernd!
All das, was man in der 2. Staffel hat, nimmt man mit in diese 3. Staffel, die daher weder storytechnisch noch qualitativ hinter der vorigen zurücksteht. Die Nachwirkungen des fast schon traumatischen Fuji-Erlebnisses sind zwar immer noch zu spüren – und Aoi wird vergleichsweise maulig und mürrisch, wenn man sie darauf anspricht –, aber von dem dominierenden Drama des zu Ende gegangenen Sommers hat sich diese Staffel befreit und lebt einerseits von den episodischen Erlebnissen der Wandermädchen, andererseits von der leichten, gelösten Stimmung, die das "Slice of Life"-zentrierte Wirken der Outdoorbegeisterten verbreitet.
Dem trägt auch weiterhin bie BGM Rechnung, indem sie mit stimmigen, heiter instrumentalisierten Stücken die Serie begleitet, und obwohl auch das Format von 15 Minuten pro Folge beibehalten wurde, gönnt man sich ein full-fledged Opening & Ending. Macht dann also netto 10 Minuten pro Episode.
Die Hintergründe sind meist von etwas verfremdeten "Real Life"-Locations gewonnen, die gelegentlich auch in natura eingeblendet werden. Gerade bei Herbstlandschaften hat das absolute Iyashikei-Qualität. Man schafft das seltene Kunststück, daß handgezeichnete Charaktere sich nicht mit diesen Hintergründen beißen, sondern ein angenehmes, harmonisches Ganzes abgeben.
Wenn der Anime eine Problemzone hat, dann ist es das Genre. Komödie. Das bringt es mit sich, daß man öfters versucht, lustig zu sein. Was aber nicht durchgängig gelingt. Aber im wesentlichen gelingt es der Serie, sich auf die bisherigen Stärken zu konzentrieren: die angenehmen, weil angenehm normalen Charaktere, die »Yama no Susume« dieses ganz spezielle Flair verleihen.
Da der Sommer vorbei ist und nicht immer gewandert werden kann, nutzt man die Zeit, um immer wieder ein anderes der Mädchen in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen. Zum Beipiel die neu hinzugekommene Honoka, die mit ihrem stillen und unauffälligen Charme die Gruppe und auch den Zuschauer verzaubert.
Die Unternehmungen, die die knappen Wochenenden der Mädchen hergeben, sind sehr unterschiedlicher Natur, auch qualitativ. Man nimmt das mit, was die nähere Umgebung so hergibt, besucht allerlei Schreine, aber auch mal so eine Art schottisches Neuschwanstein, und es befremdet teilweise etwas, wie sehr sich die Wandertruppe für eine derart überlaufene Touristensenke begeistern kann.
In dem Zusammenhang sei erwähnt, daß längst nicht alles eitel Sonnenschein ist; sicher, ZE DRAMA bleibt auch hier außen vor, aber obwohl die Serie an allen Enden nur so vor freundschaftlicher Rücksichtnahme überquillt, greifen immer wieder kleinere Unstimmigkeiten ins Geschehen ein, was meistens der japanischen Spezialität geschuldet ist, nicht rechtzeitig das Maul aufzukriegen und Probleme anzusprechen. Nur weil man den richtigen Zeitpunkt verpasst hat, Dinge klarzustellen und sich daher eine ungute Eigendynamik entwickelt, kommt es überhaupt zu Situationen, die man in dieser Serie fast schon als Drama einstufen kann, was dann praktisch die letzten 4 Folgen einnimmt, die eine Einheit für sich bilden. Man hätte das gerne auch zu einem dreiviertelstündigen Finale zusammenfassen können, dann hätte man wenigstens nicht so viele Klippenhänger gebraucht.
Dennoch ist es absolut nachvollziehbar und interessant zu sehen, welche an sich unbedeutenden Kleinigkeiten es braucht, um sich einander ein wenig zu entfremden. Stellenweise ist das leider auch etwas pädagogisch wertvoll geraten.
Ach, und apropos "Was lernt uns das?":
So einiges kriegt man als Zuschauer hier gelernt. Generell, daß die Animewelt auch ohne CGI existieren kann. Naja, fast jedenfalls. Daß nichts fotorealistisch daherkommen muss, um atmosphärisch zu überzeugen. Daß man sich an einer sorgfältig, von Hand animierten Sequenz erfreuen kann, wie man eine Schleife bindet. Und in dem Zusammenhang: daß Bergschuhe selten kawaii im Sinne der Mädchen sind, sondern eher zweckmäßig konstruiert. Sowie für meinen Teil, daß das Japanische nicht nur "Baumkuchen" aus dem Deutschen entlehnt hat, sondern jetzt auch "Eierschecke". (Aoi jobbt in einer Konditorei.)
Genau, die letzte Folge! Endlich wird auch wieder mal gekocht! Es gibt ein großes Versöhnungsfressen und alle haben sich wieder lieb. Was mir aber all die Staffeln über nicht klar geworden ist: was ist da mit den Haaren von Aoi passiert? Die haben hinten so diesen leichten Stich ins Hellgrüne, und zwar von Anfang an. Was immer sie da anhat an grünen oder pistazienfarbenen Sachen, es scheint abzufärben.
Auch diese Serie lebt nicht nur von der Leichtigkeit der Mädchen und der realitätsnahen Aktionen, sondern auch von der sachten und nahezu unmerklichen Charakterentwicklung, die vor allem bei der in sich zurückgezogenen Aoi zu spüren ist, wie auch ihre Freundin Kaede immer wieder bemerkt. Diese Details sind es, die sich hier zu einem harmonischen und stimmigen Anime formen, der den actionscheuen Zuschauer immer wieder zu begeistern vermag.
Als Empfehlung ein paar Serien von ähnlich berauschender Niedlichkeit:
Non non Biyori
Yuru Camp
12-sai
All das, was man in der 2. Staffel hat, nimmt man mit in diese 3. Staffel, die daher weder storytechnisch noch qualitativ hinter der vorigen zurücksteht. Die Nachwirkungen des fast schon traumatischen Fuji-Erlebnisses sind zwar immer noch zu spüren – und Aoi wird vergleichsweise maulig und mürrisch, wenn man sie darauf anspricht –, aber von dem dominierenden Drama des zu Ende gegangenen Sommers hat sich diese Staffel befreit und lebt einerseits von den episodischen Erlebnissen der Wandermädchen, andererseits von der leichten, gelösten Stimmung, die das "Slice of Life"-zentrierte Wirken der Outdoorbegeisterten verbreitet.
Dem trägt auch weiterhin bie BGM Rechnung, indem sie mit stimmigen, heiter instrumentalisierten Stücken die Serie begleitet, und obwohl auch das Format von 15 Minuten pro Folge beibehalten wurde, gönnt man sich ein full-fledged Opening & Ending. Macht dann also netto 10 Minuten pro Episode.
Die Hintergründe sind meist von etwas verfremdeten "Real Life"-Locations gewonnen, die gelegentlich auch in natura eingeblendet werden. Gerade bei Herbstlandschaften hat das absolute Iyashikei-Qualität. Man schafft das seltene Kunststück, daß handgezeichnete Charaktere sich nicht mit diesen Hintergründen beißen, sondern ein angenehmes, harmonisches Ganzes abgeben.
Wenn der Anime eine Problemzone hat, dann ist es das Genre. Komödie. Das bringt es mit sich, daß man öfters versucht, lustig zu sein. Was aber nicht durchgängig gelingt. Aber im wesentlichen gelingt es der Serie, sich auf die bisherigen Stärken zu konzentrieren: die angenehmen, weil angenehm normalen Charaktere, die »Yama no Susume« dieses ganz spezielle Flair verleihen.
Da der Sommer vorbei ist und nicht immer gewandert werden kann, nutzt man die Zeit, um immer wieder ein anderes der Mädchen in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen. Zum Beipiel die neu hinzugekommene Honoka, die mit ihrem stillen und unauffälligen Charme die Gruppe und auch den Zuschauer verzaubert.
Die Unternehmungen, die die knappen Wochenenden der Mädchen hergeben, sind sehr unterschiedlicher Natur, auch qualitativ. Man nimmt das mit, was die nähere Umgebung so hergibt, besucht allerlei Schreine, aber auch mal so eine Art schottisches Neuschwanstein, und es befremdet teilweise etwas, wie sehr sich die Wandertruppe für eine derart überlaufene Touristensenke begeistern kann.
In dem Zusammenhang sei erwähnt, daß längst nicht alles eitel Sonnenschein ist; sicher, ZE DRAMA bleibt auch hier außen vor, aber obwohl die Serie an allen Enden nur so vor freundschaftlicher Rücksichtnahme überquillt, greifen immer wieder kleinere Unstimmigkeiten ins Geschehen ein, was meistens der japanischen Spezialität geschuldet ist, nicht rechtzeitig das Maul aufzukriegen und Probleme anzusprechen. Nur weil man den richtigen Zeitpunkt verpasst hat, Dinge klarzustellen und sich daher eine ungute Eigendynamik entwickelt, kommt es überhaupt zu Situationen, die man in dieser Serie fast schon als Drama einstufen kann, was dann praktisch die letzten 4 Folgen einnimmt, die eine Einheit für sich bilden. Man hätte das gerne auch zu einem dreiviertelstündigen Finale zusammenfassen können, dann hätte man wenigstens nicht so viele Klippenhänger gebraucht.
Dennoch ist es absolut nachvollziehbar und interessant zu sehen, welche an sich unbedeutenden Kleinigkeiten es braucht, um sich einander ein wenig zu entfremden. Stellenweise ist das leider auch etwas pädagogisch wertvoll geraten.
Ach, und apropos "Was lernt uns das?":
So einiges kriegt man als Zuschauer hier gelernt. Generell, daß die Animewelt auch ohne CGI existieren kann. Naja, fast jedenfalls. Daß nichts fotorealistisch daherkommen muss, um atmosphärisch zu überzeugen. Daß man sich an einer sorgfältig, von Hand animierten Sequenz erfreuen kann, wie man eine Schleife bindet. Und in dem Zusammenhang: daß Bergschuhe selten kawaii im Sinne der Mädchen sind, sondern eher zweckmäßig konstruiert. Sowie für meinen Teil, daß das Japanische nicht nur "Baumkuchen" aus dem Deutschen entlehnt hat, sondern jetzt auch "Eierschecke". (Aoi jobbt in einer Konditorei.)
Genau, die letzte Folge! Endlich wird auch wieder mal gekocht! Es gibt ein großes Versöhnungsfressen und alle haben sich wieder lieb. Was mir aber all die Staffeln über nicht klar geworden ist: was ist da mit den Haaren von Aoi passiert? Die haben hinten so diesen leichten Stich ins Hellgrüne, und zwar von Anfang an. Was immer sie da anhat an grünen oder pistazienfarbenen Sachen, es scheint abzufärben.
Auch diese Serie lebt nicht nur von der Leichtigkeit der Mädchen und der realitätsnahen Aktionen, sondern auch von der sachten und nahezu unmerklichen Charakterentwicklung, die vor allem bei der in sich zurückgezogenen Aoi zu spüren ist, wie auch ihre Freundin Kaede immer wieder bemerkt. Diese Details sind es, die sich hier zu einem harmonischen und stimmigen Anime formen, der den actionscheuen Zuschauer immer wieder zu begeistern vermag.
Als Empfehlung ein paar Serien von ähnlich berauschender Niedlichkeit:
Non non Biyori
Yuru Camp
12-sai
Beitrag wurde zuletzt am 20.07.2022 00:27 geändert.
Kommentare