Magical Circle Guru-Guru (2017)

Mahoujin Guru Guru (2017) / 魔法陣グルグル (2017)

Informationen

Beschreibung

Das Siegel, das Hunderte von Jahren lang den Dämonenkönig Giri eingesperrt hatte, wurde gebrochen. Ein Junge namens Nike wird gegen seinen Willen als Held auserwählt und muss zusammen mit Kukuri, der letzten Überlebenden des Stammes, der den Dämonenkönig Giri mit schwarzer Magie versiegelt hatte, nun die Welt im RPG-Stil retten.
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Avatar: Asane
Redakteur
#1
» – und es war alles, alles gut!«
[Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts]

Diese Neuauflage aus dem Jahr 2017 vereint die beiden älteren Staffeln und dampft deren Episodenzahl von insgesamt 83 auf 24 ein. Obwohl unter dem segensreichen Wirken von Studio Production I.G. das Charakteristische und vor allem der unfassbar warmherzige Charme der 90er-Jahre-Serie beibehalten wird, konzentriert man sich nun auf ein anderes Zielpublikum. Aus einer Kinderserie wird ein Anime für Erwachsene – für Kin gebliebene Erwachsene allerdings, die die Gabe mitbringen, dem höheren Blödsinn, der hier Schlag auf Schlag folgt, etwas abzugewinnen. Speziell was die Parodie anbelangt, aber auch all die Zitate, Travestien und Anspielungen, die kleineren Kindern möglicherweise verschlossen bleiben.

Bewahrt hat man das grundsätzliche Charakterdesign und den Vintage-Stil der Hintergründe, die lediglich behutsam an den Geschmack und an die besseren technischen Möglichkeiten der jüngeren Zeit angepasst worden sind. Diese Anpassungen haben natürlich Vor- und Nachteile, und wie man das im einzelnen empfindet, dürfte vor allem vom persönlichen Geschmack abhängen. Aufs Ganze gesehen hat mich das Resultat überzeugt. Meistens jedenfalls.

Kukuri jedenfalls darf jetzt wieder dunkelrote Haare haben, die Rolle der bissig kommentierenden Erzählerin wurde gestrichen, ebenso die früher als running gag eingebauten Auftritte des Möchtegern-Helden samt seiner magischen Begleitung. Wo die ihren (vergleichsweise!) hohen Level herhaben sollen, ist das wirklich Mysteriöse daran. Und vor allem: die Einlagen des dauernervenden Tanz-Opas wurden auf ein halbwegs erträgliches Maß reduziert.

Stattdessen weitet man die Game-Bezüge drastisch aus, beispielsweise indem man die Übergänge von einem Schauplatz zum nächsten im entsprechenden Stil realisiert. Nicht nur optisch hält man sich eng an die Serie von 1994, auch was das Wesen, die Eigenarten der Charaktere angeht, folgt man dieser Linie. Und das, obwohl bei den Seiyuu alle Rollen neu besetzt worden sind.

Die extreme Straffung der Handlung sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Klar: Filler und sonstige lästige Längungen wurden zugunsten eines konziseren und fasslicheren Storyverlaufs rausgeschmissen; damit einher geht aber an vielen Stellen auch ein Verlust an Charaktertiefe und an Hintergrundinformationen. Es gibt so einige Stellen, wo man sich über den Handlungsverlauf etwas wundert, weil teilweise entscheidende Infos diesen großzügigen Strichen zum Opfer gefallen sind. Ein Zuschauer, der die Originalserie nicht kennt, steht womöglich etwas ratlos davor und ist am Rumrätseln angesichts solch kleiner Continuity-Stolperfallen. Vor allem aber fühlt es sich nun an, als seien die beiden Protagonisten ins kalte Wasser geschmissen worden, denn ohne Charakter-Exposition, ohne eine ausführlichere Abhandlung der persönlichen Hintergründe findet man keine Erklärung für späteres Verhalten und man findet auch keinen rechten Draht zu Wesen und Naturell der beiden kindlichen Helden.

Dafür entschädigt die hier erfolgte Vereinigung der beiden alten Staffeln zu einem sinnvollen und stichhaltigen Ganzen, welches die einzelnen Stationen ihres Kampfs gegen Oberbösewicht Giri in eine logische Reihe kriegt und überhaupt auf die Handlung selber wieder mehr Gewicht legt. So gelingt es dem Skript, das beste aus beiden Staffeln unter einen Hut zu bringen. Desgleichen bei der Musik. Für Opening und Ending konnte ich mich nicht so begeistern, da beide im zeitgenössischen JPop-Stil gehalten sind mit den typischen Akkordfortschreitungen, die meiner Ansicht nach nicht zu dem passen, was im Anime selbst an atmosphärischen Schwerpunkten gesetzt wird. Die BGM jedoch versteht es auch hier, das Typische der vorhergehenden Staffeln zu vereinen und präsentiert sowohl synthetische Klänge (mit massig Nachhall, versteht sich) als auch die bombastische Heldensymphonik in ihrer ganzen emotionalen Bandbreite wie bspw. hier (»Main Theme«) und hier (»Tragedy«) zu hören.

[Apropos Musik: Was die Hansel in Episode 4 da singen zu Ehren von Kukuri-sama ist eine Travestie auf Schuberts "Erlkönig".]

Achillesferse Comedy. Am Grundsätzlichen hat sich nichts geändert. Man kommt damit klar oder eben nicht. Auch hier gibt es überzogene, kreischende Comedy im Übermaß und zudem im Dutzend billiger; aber der Unterschied ist, daß sie nicht den Gang der Geschichte angreift und sabotiert, sondern sich einigermaßen sauber einfügt. Sowas ist natürlich immer ein schmaler Grat. Umso schöner, wenn man diesen Balanceakt als gelungen ansehen kann. Aber dafür sind wenigstens die Lokalitäten nicht gar so bizarr und überzeichnet wie in der ersten Staffel. Und das, was man zusätzlich an komischen Momenten eingebaut hat, richtet sich natürlich auch an dem veränderten Zielpublikum aus. Das äußert sich in Details wie den "Eingangs-Toiletten" im Schloss von Endgegner Giri, die überraschenderweise behindertengerecht ausgelegt sind, wie auch in gewissen humoristischen Einlagen der Charaktere. Wenn z.B. in der Stadt Arahabica Kukuri und Nike sich als "Monster" verkleiden müssen, um in der Monsterstadt nicht gleich dumm aufzufallen, und Kukuri dabei nichts anderes einfällt als "GAO!!"
Wie also rechtfertigt sich der Begriff "Achillesferse"? Indem man konstatieren muss, daß die Verantwortlichen sich nicht gescheut haben, noch etwas tiefer und ausführlicher in der Ecchi-Kiste zu kramen. Und was sie da zu Tage gefördert haben, überschreitet die Peinlichkeitsgrenze doch recht schnell. Nicht nur was Ecchi-Anspielungen an sich betrifft, sondern Fäkalhumor generell.

Fazit und Nachwort:
Dennoch bleibt diese Neuauflage von »Mahoujin« eine extrem knuddelige Angelegenheit mit sympathischen Helden, menschlichen Monstern und einer gelungenen Genreparodie, die nicht nur für überraschend komische Momente sorgt, sondern auch die Tragfähigkeit der zugrundeliegenden Handlung nicht angreift. Es werden zwar in erster Linie die Füller und Füllsel der alten Staffel eliminiert, doch durch die arge Straffung der Handlung entblößen sich auch ein paar Logiklücken, sowohl was die Persönlichkeiten der Charaktere angeht als auch einige Details der Handlung. Die verstärkte Einbindung von RPG-Elementen nervt manchmal, aber damit muss man eben klarkommen. Interessant fand ich, wie konsequent das stellenweise umgesetzt wird – und nein, das ist kein Bildfehler.

Es werden nicht nur die Geschehnisse der beiden ursprünglichen Staffeln in einer Serie vereint, man wird sogar mit einem richtigen Finale belohnt. Folgt der Anime bis etwa Episode 8 den Ereignissen der ersten Staffel, so fassen die nächsten ca. 12 Episoden die zweite Staffel zusammen, in deren Folge ein Grand Final angesteuert wird, welches nicht nur der Entscheidungsschlacht gewidmet ist (Kampfstil coole Pose), sondern auch philosophische Themen anschneidet wie etwa das Verhältnis von schwarzer zu weißer Magie und deren angeblicher Unvereinbarkeit. Kukuri wird durchgehend als der schwarzen Magie zugehörig und Nike als Vertreter der weißen Magie dargestellt. Aber daß da etwas nicht stimmen kann, wird wohl keinem aufmerksamen Beobachter entgehen, wenn da zum Beispiel behauptet wird, der Erfolg von Kukuris »Guruguru«-Magie sei abhängig von ihrem mentalen Zustand; und Nikes Beschwörungskunst kann nicht weiße Magie in Reinform sein, wenn man bei der Szene im Königspalast, als getestet wird, ob Nike von der Vorsehung als Held auserkoren ist, im Hinterkopf behält, daß die Schlange als Attribut der schwarzen Magie gilt, derer sich auch die herzallerliebste Runrun als Beschwörerin bedient – und die ist schließlich ein führendes Mitglied der "Gesellschaft für schwarze Magie".

Insgesamt ist es schade, daß dieser Anime ein derartiges Mauerblümchendasein fristet und in einer der dunkleren Ecken der Beliebtheitsskala kauern muss. Sicher, das ist keine Serie für jeden, man muss schon für schräge Shows wie diese hier empfänglich sein. »Mahoujin« punktet auch nicht durch eine außergewöhnliche Geschichte noch durch äußere Auffälligkeiten, – aber innen hat er sehr viel Herz. Mindestens so viel wie der kleine Sonnenschein Kukuri.



Edit

Nettes Detail am Rande: Dieses Dörfchen hier macht irgendwie den Eindruck, als sei es von gewissen bayerischen Landschaften inspiriert. Und richtig, bringt die Musik doch an genau dieser Stelle eine Art langsamen Ländler. Etwas verfremdet zwar, aber deutlich als solcher zu erkennen.
Beitrag wurde zuletzt am 20.04.2024 00:52 geändert.
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