The Ancient Magus’ Bride (2017)

Wie sind den so eure Zwischenfazite bisher?

Der Anime soll ja dem Hype und den hohen Erwartungen bisher gerecht werden?

Ich finde den Anime mittelmäßig, was - wie fast immer - vor allem daran liegt, dass ich mit Chise und Elias nicht so viel anfangen kann. Das wiegt diesmal besonders schwer, weil ihre Beziehung ja im Vordergrund steht. Zumindest kommt es mir so vor, dass sie wichtiger ist, als Chises Erlebnisse in der britischen Sagenwelt. Der Anime würde mir wohl besser gefallen, wenn Chise alleine unterwegs wäre, gerade diese Abhängigkeit von Elias (sie ist am Ende meistens auf seine Hilfe angewiesen) stört mich irgendwie.

Geht mir ähnlich (bis inkl. #7).

Mir hat die OVA bis dato sogar besser gefallen als der Anime, weil ich wegen der zwar nicht gerade neuen, aber dennoch ergreifenden Hintergrundgeschichte Chises viel eher mit ihr sympathisieren konnte als jetzt, wo sie das stille Mäuschen darstellt, die einem Widderschädel(?) mit Glutaugen hinterherläuft, der 98% der Zeit lang das Temperament einer kalten Nudelsuppe zeigt und darin nur von seiner Haushälterin übertroffen wird, die 100% so drauf ist. Chise selbst ist auch nicht gerade ein Feuerwerk an Lebendigkeit.

Mir fehlt bislang die Bindung zu den Charakteren, die mir im Moment allesamt ziemlich generisch vorkommen und immer noch halb egal sind. Der Feenkönig z. B. war für mich sogar 'ne Zumutung - dort habe ich kurz überlegt, ob ich 's einfach ausmache und bleiben lasse.

Die Welt an sich ist dagegen schön anzusehen und mit viel Liebe für's Detail gezeichnet. Aber irgendwie braucht die Geschichte noch eine "Seele"...

Ich kann meine Meinung auch nur bis Folge sieben geben:

Die Handlung an sich ist ziemlich stupide und auch langatmig. Habe aus Interesse im Buchladen auch mal in den zweiten Band geguckt (der erste war nicht da) und da sind auch erst gerade die Hunde aufgetaucht und das ist hier schon Folge sieben! 
Einige Charaktere sind ganz nett gemacht und könnten auch unterhalten, aber leider sind es nicht die Protagonisten.
Um nicht alles schlecht zu reden, muss man aber auch sagen, dass die Serie und vor allem die Welt sehr schön inszeniert und dargestellt wird. Sie gibt eine wirklich fantastische Atmosphäre wieder.

Am besten kannst du immer selber mal einen Blick in die Serie werfen. Ich bin der Meinung, für einen guten Überblick gebracht man mehr als nur eine Folge, aber ob die Richtung passt sieht man in der Regel schon sehr früh.

Ich bin Fan des Mangas und hab an der Serie nichts zu meckern^^" dennoch find ich den Anime auch nicht zu 100% Prozent gut aber falsch gemacht haben sie auch nichts wirklch bzw. es hätte schlimmer werden können. mal sehen was die nächsten Folgen so bringen

An meiner Meinung ändert sich soweit nichts: Der Anime mag zwar unterhaltsam sein, aber auch furchtbar hektisch. Als Chise diesmal etwas Magie übte, keimte eine kurze Hoffnung auf, dass man sich endlich etwas Zeit für die beiden und ihrer Beziehung nehmen würde. Stattdessen rannten sie dann gleich wieder ins nächste Abenteuer. Es kann keine Empathie für die Protagonisten entstehen, solange sie bloße Statisten für eine Rahmenhandlung bleiben.

Das Zaubererduo wird nicht mehr so schwarz dargestellt, dafür ist der andere Zauberer, dem wir schon das Katzenunglück zu verdanken haben, eher ätzend. Er ist abgehoben, scheinbar bedeutend stärker als sein Umfeld und wirkt erstmal wie ein eindimensionaler Schurke. Wenn der nun als der große Gegenspieler herhalten soll, muss er dringend besser ausgearbeitet werden.

Wer weiß, wie viel Zeit vergangen ist, die letzte Folge ist laut Chise erst "neulich" her. Sie scheint mit einigen Themen vertraut gemacht zu haben, was ein merkwürdiger Sprung ist, wo sie vorher doch nur zweimal Magie wirkte (Blumenfeld und Austreibung) und nichts lernte. Wenigstens steht sie weiterhin am Anfang. Der Hund, der selber meint ein Mensch zu sein, ist für mich schon mal Neuland was den mythologischen Bezug betrifft. Viel passiert sonst gar nicht. Alice empfinde ich als Spiegel zu Chise, ihr Werdegang ist ähnlich und doch etwas unterschiedlich. Die Charaktere geben wirklich noch nicht so viel her.

Chise könnte am Ende verwundet sein oder ist das doch schon tödlich? Bei solchen Momenten weiß man als Zuschauer immer nicht so richtig, was nun eigentlich passiert, weil es ebenso gut belanglos ist. Entweder es ist "nur" eine gefährliche Wunde und Chise erholt sich davon oder sie ist tot und wird durch einen Zauber wiederbelebt. Dramaturgisch hat es fast die selbe Wirkung wie Chises Schlafmittel. Besser ist da schon Elias' Verwandlung, diese unterstreicht seine Bezeichnung als Dornenmagier.

Hui, das war doch mal eine gediegene Folge, und dazu auch frei von jeglicher Humoreinlage – na gut, zwei gab es, aber die waren sehr dezent und bewegten sich auf dem Level, das dem Anime allgemein gut zu Gesicht stünde. Auf jeden Fall waren die gut 20 Minuten aufschlussreich: Die Erlebnisse rund um den zweiten Auftrag der Kirche haben durchaus Konsequenzen, denn Elias unterrichtet Chise nun in den Künsten rund um das Magierdasein, wobei sich Chise zunächst einmal mit Pflanzen, Tränken und dergleichen beschäftigen darf. Amüsant war, wie ihr Beruhigungstrank ihr Feenschaf (ich nenne es mal so) direkt ins Koma schickte.

Nun steht also der letzte Auftrag der Kirche an: Ein schwarzer Hund soll nahe der Kirche aufgetaucht sein, die für gewöhnlich nix tuen, so Elias, aber es gibt eben Ausnahmen. Da ich die OVA ja schon kannte, war mir klar, wer das sein wird: Ruth. Allerdings ist der Name noch nicht gefallen, bislang heißt nannte man ihn nur Ulysse (laut seiner Schwester Isabel) – wer weiß, vielleicht wird er ja noch umbenannt. Er hat jedenfalls ähnliche Wunden wie das Todesopfer, das die Untersuchung von Elias und Chise nun ziemlich gefährdet. Und nachdem Chise auf dem Friedhof von einer dunklen Erscheinung fast gemeuchelt und knapp von Ruth/Ulysse gerettet wird, kreuzt auch Alice auf, die das Hündchen haben will. Chise fand ich toll, weil sie sich mal selbst zu Wehr setzte – mit ihrem Schlummertrank.

Die Folge stand ganz im Zeichen der subtileren Inszenierung, dementsprechend hat mir auch die anschließende Szene im Wäldchen gefallen, in der Alice erzählt, wie ihr Meister Mikhail und sie mit dem bösen Zauberer (aus den Folgen 4 und 5) in Kontakt kamen. Der gedenkt, eine (weitere) Chimäre zu erschaffen und hatte Mikhail für seinen Kooperationsmangel, ihm Ruth als Material zu besorgen, prompt den Arm abgetrennt. Und gemäß des Folgentitels (»Talk of the devil, and he is sure to appear«) taucht er mit seiner Chimäre auf, die wohl für den Todesfall verantwortlich ist und Chise mit einer Ranke durchbohrt. Das führt zur bislang epischsten Szene der Serie, denn Elias zeigt erstmals Emotionen und verwandelt sich selbst in ein gewaltiges Ungetüm.

Auf die nächste Episode bin ich mal wirklich gespannt, vor allem aber stellt sich mir eine Frage: Ist Elias selbst eine Chimäre?